Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 18650 3s Pack direkt an Notebook anschließen, ohne orginal BMS


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


Lesenswert?

Ist es möglich ein Notebook direkt über die Pole des Akkuanschlusses zu 
betreiben? Mit einem selbst gebauten 3s Akkupack mit eigenem BMS und 
extra Ladebuchse im Pack?

Der Netzteilanschluss hat 19V und diese Lösung würde noch den Verlust 
des Wirkungsgrades des Boostes verschleudern:
https://www.youtube.com/watch?v=vg57KibRxUc

Wenn das nicht geht, warum könnte das so gemacht sein? Ein altes Handy 
kann ich auch direkt an eine Zelle anschließen, warum sollte mir der Pc 
Hersteller vorschreiben welche Stromquelle ich verwenden darf und welche 
nicht? Das wäre rotzfrech und genauso deppert wie die ganzen 
Spezialnetzteile für die Elektronik, die ja durch die Politik verboten 
worden sind, deshalb gibt es ja jetzt mittlerweile Standardnetzteile für 
alle Geräte.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> warum sollte mir der Pc
> Hersteller vorschreiben welche Stromquelle ich verwenden darf und welche
> nicht?
Die haben nicht ohne Grund "vorgeschrieben".
Jedes NB hat eine Buchse für Stromversorgung, was hindert dich daran die 
zu benutzen?

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Du fragst, ob es möglich ist, am Akkuanschluß eines Notebooks einen Akku 
anzuschliessen, und damit das Notebook zu betreiben?

Die Antwort kennst du selber.

Wenn es elektrisch (und mechanisch) passt, dann ja, sonst nein.

Oliver

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> Wenn das nicht geht, warum könnte das so gemacht sein? Ein altes Handy
> kann ich auch direkt an eine Zelle anschließen, warum sollte mir der Pc
> Hersteller vorschreiben welche Stromquelle ich verwenden darf und welche
> nicht?

Damit du dich nicht mit einem selbstgebastelten Netzteil in die Luft 
jagst und den Notebook-Hersteller verklagen willst.

Er hat seine Netzteile für genau seine Anwendung ausgewählt und 
notwendige Zertifizierungen und Prüfungen für EMV und Sicherheit von 
Personen durchgeführt.

Durch intelligente BMS und Rechner, die mit den Netzteilen kommunizieren 
kann so die Lebensdauer der Akkus durch optimales Laden/Entladen 
verlängert werden.

Wenn ich an meinen Dell-Bürotrümmer ein zu schwaches Netzteil 
anschließe, meckert der Laptop rum und lädt nicht, weil dass Netzteil 
nicht die notwendige Leistung hat.

Wäre das dem Laptop egal, würde das Netzteil kochen, der Akku weiter 
entladen werden, die Kiste geht irgendwann aus und ich bin sauer auf 
Dell, obwohl ich ein für die Anwendung ungeeignetes Netzteil verwendet 
habe.

Ansonsten: Die Versicherung des Herstellers kann ruhiger schlafen, wenn 
nicht jeder seine Lithium-Akkus vom Laptop mit irgendwas laden kann.

Ein paar US-Paranoia spielen damit sicherlich auch rein. Bevor die 
Hersteller auf Millionen verklagt werden, weil ein verkohlter Kunde 
nicht wusste, dass er seinen Laptop nicht direkt an seiner 
Tesla-Batterie laden darf, schützt er lieber das Gerät und lässt nur 
seine eigenen, geeigneten Netzteile zu.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Man kann selbstverständlich seinen Notebookakku aufmachen und die Zellen 
dort drin laden wie man möchte, aber man kann soweit ich weiss nicht 
einfach das Notebook Akku BMS rausreissen und die Zellen so ans Laptop 
anschließen, und das war meine Frage, nichts anderes. Ich male es 
nochmal auf damit es jeder verstehen kann. Weil so muss man sich einen 
kompatiblen Akku kaufen, oder einen orginalen, NUR wegen dem speziell 
für das Notebook passende BMS.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> aber man kann soweit ich weiss nicht
> einfach das Notebook Akku BMS rausreissen und die Zellen so ans Laptop
> anschließen, und das war meine Frage, nichts anderes.

Na ja, was die Wortsammlung in deinem Ausgangsposting wirklich fragen 
wollte, weisst wohl nur du selber.

Aber ja, so ist das. Ob du das gut findest, oder nicht, spielt keine 
Rolle.

Und eigentlich stellt sich dann die Gegenfrage. Warum willst du da 
Zellen ohne BMS anschliessen? Aber das ist eigentlich auch völlig egal.


Oliver

: Bearbeitet durch User
von *.* (Gast)


Lesenswert?

Praxiserfahrung: Laptop geht kurz an, merkt das was fehlt, geht wieder 
aus.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

*.* schrieb:

> Praxiserfahrung: Laptop geht kurz an, merkt das was fehlt, geht wieder
> aus.

Er hält den Akku für gefälscht oder defekt, weil er keine 
Datenverbindung zum BMS aufbauen kann.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


Lesenswert?

Genau darum gets. Wie bei den Druckerpatronen wird hier geplante 
Obsoleszenz betrieben und zwar ohne Bremse. Laptop muss man 
wegschmeißen, nur weil man keinen Hersteller Chip für seine Batterien 
hat. Drucker muss man wegschmeißen, weil die Patronen mit Hersteller 
Chip zu teuer sind. Ladegeräte mit Spezialstecker kosteten damals 40 
Euro, heute die gleichen mit Universalanschluss 4 Euro. Das sollte zu 
denken geben. Politiker haben wohl gemerkt dass das mit den Netzteilen 
reine Veräppelung ist, aber bei den anderen Dingen sind sie wohl noch 
nicht dahinter gekommen.

Der Batterien Standard von früher war ok. Damals gab es keine Chips die 
die Verwendung hätten verhindern können. Angenommen es hätte welche 
gegeben. Heute kostet ein guter AA Akku 2 Euro. Ein Hersteller kommt her 
und baut sein Gerät so dass nur noch gechipte AA Akkus passen, die er 
selbst minderwertiger als die regulären herstellt und für 20 Euro das 
Stück verkauft. Es wäre das gleiche, nur etwas offensichtlicher. 
Vermutlich reden sich die Hersteller raus oder bestechen, damit sie das 
bringen können.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> Der Batterien Standard von früher war ok. Damals gab es keine Chips die
> die Verwendung hätten verhindern können.

Damals gab es auch keine Batterien, die auf falsche Behandlung so 
empfindlich reagierten, wie heutige Li-Akkus. Allenfalls kaputt hat man 
sie bekommen, aber damit ’ne schöne Gasfackel hinzubekommen, war schon 
sehr schwer bis unmöglich. Mit Li-Akkus geht’s kinderleicht – da 
brauchen nur Leute beizugehen, die keine Ahnung haben, was sie da tun. 
Solche, wie der TE, zum Beispiel.

Abgesehen davon kann man bei alten Notebookakkus die Zellen wechseln. 
Bei neueren kann man’s zwar theoretisch auch, aber die LiPo-Zellen 
werden nach Vorgaben des Notebookherstellers hergestellt, und mechanisch 
passende Zellen sind daher schwer zu finden. Außerdem ist’s mit 
LiPo-Zellen noch viel einfacher, ’ne Gasfackel zu produzieren, als mit 
18650er „Hardshell“-Zellen.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> Wie bei den Druckerpatronen wird hier geplante Obsoleszenz betrieben und zwar 
>ohne Bremse

Also Apfel und Birnen!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Es ist hingegen kein Problem, die Zellen aus einem Notebookakku gegen 
neue zu ersetzen.
Der Wächterchip im Akku (das ist kein BMS) setzt zwar dadurch seine 
Zyklenzähler nicht zurück, aber das sollte das Powermanagement des 
Rechners eigentlich nicht stören.
Ob die Kapazitätsberechnungen des Chips neu erfolgen, ist abhängig vom 
Typ und lässt sich nicht vorhersagen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> Wie bei den Druckerpatronen wird hier geplante
> Obsoleszenz betrieben

Das sehe ich anders. Der Chip im Akkupack protokolliert wie viel Strom 
rein und raus geht. Er erfasst damit die Kapazität des Akkus und dient 
zur Anzeige des verfügbaren Laufzeit.

Ich habe bei mehreren Notebooks festgestellt, dass die angezeigte 
Kapazität durchaus auch wieder steigen kann, wenn der Chip bemerkt, dass 
er zu wenig geschätzt hat.

> Laptop muss man wegschmeißen, nur weil man keinen Hersteller
> Chip für seine Batterien hat.

Ich habe noch nie erlebt, dass jemand für seinen alten Marken-Laptop 
(Acer zähle ich nicht dazu) keinen Ersatzakku mehr bekommen konnte. Und 
glaube mir, ich habe viele alte Schätzchen gesehen weil ich einige Jahre 
im Handel und in der Reparaturwerkstatt von HP gearbeitet habe.

Zudem kann man notfalls eine externe Powerbank benutzen, wenn der 
interne Akku verbraucht ist und man keinen neuen kaufen kann.

Bei Tintenpatronen und Tonerkartuschen halte ich auch nicht viel von dem 
Dongle. Aber bei Lithium Akkus bin ich dankbar für das gewisse Maß an 
Sicherheit, dass dadurch entsteht. Ich habe keine Lust, meine Kinder in 
ihrem Bett verrennen zu lassen.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Es ist hingegen kein Problem, die Zellen aus einem Notebookakku
> gegen neue zu ersetzen

Es geht ihn vermutlich nicht um defekte Akku, sondern um 2. Akku...

Der G. schrieb:
> Der Netzteilanschluss hat 19V und diese Lösung würde noch den Verlust
> des Wirkungsgrades des Boostes verschleudern:

Warum nimmst du kein 4S oder 5S? Dann kannst du ohne Booster betreiben.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe keine Lust, meine Kinder in
> ihrem Bett verrennen zu lassen.

Immer diese blöden Tippfehler.

Ich habe keine Lust, meine Kinder in ihrem Bett verbrennen zu lassen.

von M. K. (Gast)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> so muss man sich einen
> kompatiblen Akku kaufen

Für schätzungsweise um die 25€ ...
Das baugleiche 'Original' für schätzungsweise das 5-8fache, nur das das 
schon seit Jahren im Regal gelegen hat, weil niemand bereit ist einen 
Akku zu kaufen der den Restwert des NB übersteigt...

Ich denke niemand weiß wie Dein spezieller NB darauf reagiert wenn er 
mit dem BMS nicht reden kann.
Kannst Du aber einfach ausprobieren, wenn Du direkt am Akku Anschluss 
mit einem Labornetzteil einspeist.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


Lesenswert?

Man könnte die Baugrößen der Akkus normen und auch die Wächterchips, 
sofern überhaupt welche gebraucht werden. So muss ich mir eben nen 
kompatiblen Akku kaufen, die Schrottzellen rausreissen, wegschmeißen und 
gegen Markenzellen austauschen. Wenn beim Schrottakku das BMS fehlt, 
muss ich noch ein eigenes einbauen zum Laden. Das wäre aber alles nicht 
nötig wenn sich nicht jeder Hersteller für etwas ganz besonderes halten 
müsste.

Bei Werkzeugakkus das gleiche, es gibt Adapter, da kann man Makita, 
Milwaukee, Dewalt Akkus an jedem anderen Gerät nutzen. Das ist eine 
Demonstration wie bekloppt das Ganze Theater eigentlich ist.

von Volle (Gast)


Lesenswert?

Die Bauform hat nichts mit dem Inhalt zu.
18650 bedeutet nur  18mm Durchmesser 65mm lang
die Chemie wird vermutlich irgendwas mit Lithium sein aber schon das 
muss nicht sein.  Wie die Rezepte für Anode, Kathode, Elektrolyt und 
Separator aussieht ist Firmengeheimnis und daran forschen mehrere 
tausend Entwickler um sie ständig zu verbessern. Sie haben auch 
unterschiedliche Ziele
hohe Leistung, hohe Energie, geringe Selbstentladung, lange Lebensdauer, 
hohe Sicherheit, viele Zyklen, flachen Zyklen, betrieb bei tiefen 
Temperaturen, bei hohen Temperaturen ...
je nach gewünschten Anwendungsfall

Klar kann man einen eingebauten Akku durch was eigenes ersetzen.  Wenn 
man es kann. Die Nachbauerfirmen können es       meistens.
Du wirst es vielleicht auch können wenn du dich lange genug damit 
beschäftigst.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Der G. schrieb:
> Das wäre aber alles nicht
> nötig

wenn du dir einfach keinen Laptop kaufen würdest. Es zwingt dich ja 
niemand dazu, und überlebensnotwendig ist so etwas auch nicht.

Oliver

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.