Hi, wie würdet ihr gefälschte Goldmünzen erkennen? Gute Fälschungen bestehen aus einem Wolframkern mit einem Überzug aus echtem Gold. Da Wolfram die gleiche Dichte wie Gold hat, entfallen also Wägemethoden und Kontrolle der Abmessungen. Was z.B. bleibt, wäre die Bestimmung des spezifischen Widerstandes. Aber wie macht man das zweckmäßig? Misst man nur den Widerstand, so hängt dieser ja von der Kontaktfläche Prüfspitze zu Münze ab. Oder man bestimmt irgendwie den magnetischen Widerstand. Solche Testgeräte kann man sogar kaufen. Allerdings muss man da schon einen 5-stelligen Betrag für hinlegen. https://www.kruegerrand.de/faelschungen/
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Schon bei Pipi Langstrumpf haben die einfach in die Münze reingebissen. Gold ist weich!
Auf Styroporboot in eine Wasserschale legen und einen starken Magneten ranhalten, Wolfram wird angezogen, Gold abgestoßen.
mya schrieb: > Misst man nur den Widerstand, so hängt > dieser ja von der Kontaktfläche Prüfspitze zu Münze ab. Dann guck dir mal an, wie die Widerstandsmessung mit der 4-Leiter Kontaktierung funktioniert. Dann geht der Kontaktwiderstand nicht in die Messung ein.
In einem CT-Scan würdest du es auch sehen, wenn du sowas irgendwie machen oder machen lassen kannst ;)
Sven B. schrieb: > In einem CT-Scan würdest du es auch sehen, wenn du sowas irgendwie > machen oder machen lassen kannst ;) Was soll man im CT sehen können?
Es gibt standardisierte Unzen-Größen für die im Handel erhältlichen Barren und Münzen. Diese haben ein ganz spezifisches Gewicht. Das kann man aufs Hunderstel Gramm genau nachmessen und checken. Im Zweifelsfall muss man 10 Stk gleichzeitig messen.
Hi. Münzen mit Wolfram-Kern lassen sich mit einem starken Magneten erkennen. Wolfram ist ein wenig magnetisierbar, Gold nicht. Gibt's Videos im Netz, finde ich ad hoc aber nicht.
Danke für die Tipps. Habe das hier gefunden https://www.youtube.com/watch?v=S7EFEuz-6XY Wenn das kein Fake ist, dann ist die Methode brauchbar.
Jemand schrieb: > Auf Styroporboot in eine Wasserschale legen und einen starken Magneten > ranhalten, Wolfram wird angezogen, Gold abgestoßen. Ach so! Wie ist das physikalisch zu erklären?
Mani W. schrieb: > Wie ist das physikalisch zu erklären? Gold hat eine Magnetische Suszeptibilität von -36e-6 und ist somit Diamagnetisch. Wolfram hingegen hat eine Magnetische Suszeptibilität von 68e-6 und ist damit Paramagnetisch.
Du könntest mit einem straken magnetischen Puls die Münze magnetisieren und anschließend die Remanenz messen. Allerdings wirst du da schon ganz ordentliche Feldstärke brauchen. Ich würde aus dem Bauch heraus mal sagen 2T+.
Ping-Test! Es gibt Apps dafür, die dir das Frequenzspektrum des Klangs darstellen und die Resonanzfrequenzen (meist 3 Stück) vergleichen. Die sind um wenige (1-2)% gleich, da Münzen je Typ ja jeweils eine identische Geometrie und Legierung haben. Wenn die Maße stimmen und das Gewicht und die Frequenzen, kannst du dir sicher sein.
Die Diebe der 100-kg-Goldmünze in Berlin haben sie Pressemeldungen nach einfach zersägt. Sonst würde ich die Frage hier verdächtig finden. :)
Wollvieh W. schrieb: > Sonst würde ich die Frage hier verdächtig finden. :) Welche Frage? Meine? ,-)
> Wolfram hingegen hat eine Magnetische Suszeptibilität von > 68e-6 und ist damit Paramagnetisch. Das muesste man doch in Gegenwart eines Oszillators ausnutzen koennen dessen Frequenz dadurch verstimmt wird? Olaf
Sepp schrieb: > Es gibt Apps dafür Nur so zur Erinnerung, dass während des 2.WK Gold in den USA abgegeben werden mußte gegen Papier-Dollars. Deine App könnte bald sehr "hilfreich" werden, es wieder einzusammeln? 8-) Da prüfe ich doch lieber mit Magnet.
Olaf schrieb: >> Wolfram hingegen hat eine Magnetische Suszeptibilität von >> 68e-6 und ist damit Paramagnetisch. > > Das muesste man doch in Gegenwart eines Oszillators ausnutzen koennen > dessen Frequenz dadurch verstimmt wird? Wurde m.E. früher in den Münzfernsprechern der DBP so gemacht.
Sowas geht ganz einfach per Ultraschall, denn Wolfram hat eine deutlich andere Schallgeschwindigkeit als Gold. Bei bekannter Dicke (lässt sich mechanisch ja gut bestimmen) ist das schnell ermittelt. Auch bei Wolfram Kern mit bissl Gold drum herum sieht man im Ultraschall Bild sofort die Interface Echos von den Grenzflächen Gold/Wolfram. Wird seit Jahrzehnten so gemacht. Umso erstaunlicher dass selbst Banken immer wieder mal reingelegt werden.
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Bearbeitet durch User
Selbst die Bundesbank schmilzt Goldbarren um, wenn die vom Ausland zurückgeholt werden. Wenn es eine einfache Methode gäbe, den realen Wert und die Echtheit zu bestimmen, würden die das bestimmt tun.
Jemand schrieb: > Auf Styroporboot in eine Wasserschale legen und einen starken Magneten > ranhalten, Wolfram wird angezogen, Gold abgestoßen. Oder die Münze an einem dünnen Faden aufhängen, wie hier beschrieben (zusammen mit ein paar weiteren Tipps): Beitrag "Re: Alibaba: Goldmünzen mit Wolframkern" Wenn der Goldanteil in der Münze mehr als etwa 70% beträgt, klappt die Prüfung mit solchen einfachen Verfahren nicht mehr. Allerdings lohnt sich dann bei kleinen Münzen auch die Fälschung nicht mehr. Um das Risiko zu mindern, kauft man also statt einer großen Münze besser mehrere kleine.
Volker S. schrieb: > Wurde m.E. früher in den Münzfernsprechern der DBP so gemacht. Das war wohl nicht sehr erfolgreich. In den Orten in D, wo Fähren aus GB ankamen, hat man billige Schillingmünzen statt 1DM-Münzen in den Münzfernsprechern gefunden.
Volker S. schrieb: >> Das muesste man doch in Gegenwart eines Oszillators ausnutzen koennen >> dessen Frequenz dadurch verstimmt wird? > > Wurde m.E. früher in den Münzfernsprechern der DBP so gemacht. Die Telefongebühren waren ja hoch damals, aber daß man sogar Goldmünzen einwerfen konnte... :)
Also die meisten Fälschungen bzw. die eher schlechten, die aber eine hohe Reichweite mit vielen Geschädigten haben, bestehen aus vergoldetem Kupfer. Solche "Goldbarren" sind deutlich dicker als echte Goldbarren, aber dem Laien fällt das oft nicht auf, vor allem wenn man noch nie echte Goldbarren in der Hand hatte. Erkennen kann man probieren über die Dichtebestimmung, Strichprobe oder Anfeilen und Kontrolle der Stelle. Bestimmt geht auch was mit starker Röntgen- oder Gammastrahlung, da dürfte jedes Element ein eigenes Spektrum emittieren, was man messen kann.
Ben B. schrieb: > Bestimmt geht auch was mit starker > Röntgen- oder Gammastrahlung, da dürfte jedes Element ein eigenes > Spektrum emittieren, was man messen kann. Röntgen (in "Reflexion", also die typische Röntgenfluoreszenzmessung) ist da nicht soo prickelnd, da Gold als Element hoher Ordnungszahl für solches "Licht" schon ziemlich schwarz [0] ist und entsprechend in erster Linie ein paar Atomschichten an der Oberfläche analysiert werden.[1] Probe nehmen und analysieren geht natürklich perfekt - die meisten haben aber was dagegen, wenn man ihre Goldmünzen durchbohrt. Mehr Energie geht natürlich - im Sinne von "pro Photon" - also Gammaspektroskopie mit höherer Eindringtiefe. Aber das magnetische Verhalten zu untersuchen ist tatsächlich die einfachste und die Leitfähigkeit für Strom und Wärme die schnellste Lösung.[2] Beim Röntgen (mit mehr Energie im Sinne von recht hoher Dosis und laaaaanger Messzeit) ist wichtig, dass das komplette zu untersuchende Objekt (irgendwann mal) durchstrahlt wird, denn dann ist es möglich, eventuelle Wolframkerne zuverlässig zu finden. Röntgentomographie (gerne mit Strahlung von einem Linearbeschleuniger bis Synchrotron - kein Hosentaschenequipment) wird da tatsächlich manchmal angewandt (historische Münzen, Kunstwerke etc.). [3,4] Und dazu ein bisschen spannenden Kram zum Weiterlesen [0] Gold als "Röntgenkontrastmittel": https://microscopy-analysis.com/editorials/editorial-listings/gold-coating-breakthrough-x-ray-tomography [1] Beispiel für so ein handheld-Gerät (willkürlich gewählt, weil ich Bruker kenne): https://www.bruker.com/products/x-ray-diffraction-and-elemental-analysis/handheld-xrf/gold-spectrometer.html [2] Leitfähigkeitsanalysator (und Röntgen mit wenig Eindringtiefe): https://www.fischer-technology.com/fileadmin/documents/broc/EN/BROC_SIGMASCOPE_GOLD_912-026_en.pdf [3] Aufwand zum Durchleuchten von "nur" Stahl: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6266800/ [4] Bond-Drähte etc. in einem Chip: https://www.nature.com/articles/nature21698
Ein Arbeitskollege vertreibt im Nebengewerbe Geräte für das Prüfen von Goldmünzen. Zu seinem Kundenkreis zählen viele Goldhändler... Bei Interesse frage ich Ihn nach seiner Homepage bzw. seinem Vertriebskollegen.
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