Guten Morgen, wir bewohnen ein Einfamilienhaus und im Kellerbereich wird die Stromversorgung (3x63A Vorsicherung) in einem Verteilerschrank eingespeist. Inzwischen hatten wir bereits zweimal bei Gewitter eine Überspannung im Hausstromnetz, wobei erhebliche Schäden an verschiedenen elektronischen Geräten entstanden. Wo ein Blitz einschlug lies sich nicht feststellen, bei uns jedenfalls nicht. Eine Versicherung hierzu ist leider auch nicht vorhanden. Jetzt denke ich über einen Überspannungsschutz nach und fand hierzu Geräte, die offenbar im Verteilerschrank montiert werden. Auffällig sind nur die enormen Preisunterschiede zwischen deutschen, https://www.ebay.de/itm/DEHN-952400-DG-M-TNS-275-Blitzschutz-Uberspannungsableiter-US-Ableiter-Blitzable/324000621805?epid=3031081830&hash=item4b6ff124ed:g:B7QAAOSwdc5bYtbP, und offenbar chinesischen, https://www.ebay.de/itm/Uberspannungsableiter-Blitzschutz-Uberspannungsschutz-40kA-4-polig-Kombiableiter/312800053097?hash=item48d4560769:g:8QYAAOSwwUJdoEXb, Produkten. Hier bin ich mir nun unsicher, denn ich weiss nicht einmal, ob diese Teile tatsächlich geeignet sind, zukünftig Überspannungsschäden zu verhindern. Die technischen Daten sind abgelesen grob gleich und es fragt sich, wenig oder viel mehr Geld auszugeben. Ich bedanke mich für eure fachliche Meinung. Uwe
Gerade bei Dingen, die du nicht überprüfen kannst, findet man sehr viele unwirksames oder mangelhaftes Zeug im Handel. Solche Überspannungableiter gehören auf jeden Fall ganz oben in diese Kategorie. Der Haken ist, dass es keinen wirksamen Schutz gegen direkten Blitzeinschlag gibt. Es gibt nur mehr oder weniger Schutz gegen indirekte Überspannung. Ob ein Produkte deine Bedürfnisse erfüllt, kannst du nicht heraus finden. Du merkst nur, wenn es nicht gut genug schützt. Geiz scheint mir hier nicht angebracht zu sein. Setze hier lieber auf Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern, also die Marken, die auch Elektroinstallateure täglich verbauen. ich denke, da ist das Risiko auf Beschiss am geringsten. Teuer wird es so oder so. Bei 15€ kannst du nur Beschiss erwarten. Selbst die 80€ kommen mir noch arg billig vor. Schaue dich lieber nach solchen Produkten um: http://www.mercateo.com/p/721-01009710/HAGER_SPN800_Ueberspannungsabl_3P_75kA_TNC.html , da hast du wenigstens ein paar Normen, die er erfüllt.
Uwe schrieb: > erhebliche Schäden an verschiedenen elektronischen Geräten entstanden. Was für Geräte waren das? Wenn es sich um unvernetzte Geräte handeln sollte, die nur am Stromnetz angeschlossen sind, wie zum Beispiel Herd, Waschmaschine, LED-Leuchten, dann hilft ein Überspannungsschutz im Verteilerkasten häufig. War es die Fritz-Box, ein paar PC und Drucker, dann hilft das oft nichts. Ein LWL-Anschluss am Haus, der echt galvanisch trennt, verhindert das.
Eindeutig: Nimm den DEHN. DAS ist jedenfalls Qualität, die du erwartest. Man kann natürlich noch weiteren Aufwand treiben (Feinschutz, besonders für TK-Geräte), aber dann natürlich auch viel, viel Geld ausgeben. Einen 100%igen Schutz wirst du für relativ wenig Aufwand NICHT haben. Es bleibt immer ein Restrisiko. Gruß Michael
Bei direktem Blitzeinschlag bleibt natürlich nur ein Häufchen Asche! Die restlichen Nachbarn der Straße werden natürlich auch Überspannungsschäden zu beklagen haben. Michael M. schrieb: > Nimm den DEHN. Ganz so einfach ist die Antwort nicht. Man sollte auch an den Tag NACH dem Blitz denken. Ein ausgelöster Überspannungsschutz sollte leicht austauschbar sein. Deswegen ist ein Feinschutzadapter für wertvolle Geräte recht nützlich, weil ihn auch notfalls die Putzfrau tauschen könnte.
oszi40 schrieb: > Ein ausgelöster Überspannungsschutz sollte leicht > austauschbar sein. Die 4 Module sind m.W. (einzeln) austauschbar... Bin jetzt zu müde, um nachzusehen...
oszi40 schrieb: > Bei direktem Blitzeinschlag bleibt natürlich nur ein Häufchen Asche! Da zahlt die Hausratversicherung!
Uwe schrieb: > Auffällig sind nur die enormen Preisunterschiede zwischen deutschen, > Ebay-Artikel Nr. 324000621805, Ich habe mich eben nochmal aufgerafft: Genau das identische Teil (100% neuwertig = unbenutzt und nie installiert gewesen, natürlich in OVP mit Beschreibung) habe ich hier noch liegen. Für'n Fuffi + Versand wär's deins...
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michael_ schrieb: >> Bei direktem Blitzeinschlag bleibt natürlich nur ein Häufchen Asche! > > Da zahlt die Hausratversicherung! Dann lies auch das Kleingedruckte. Bei Überspannung max. 10% der Versicherungssumme... Bei Brand sicher anders.
Beim Blitzeinschlag im eigenem Haus ist das keine Überspannung. Vielleicht gibt es Unterschiede bei den Versicherungen. Ich kenne so ein Bsp. Evtl. auch über die Gebäudeversicherung.
michael_ schrieb: > Evtl. auch über die Gebäudeversicherung. Schornstein, Heizung über Gebäudeversicherung, aber TV, Orgel, Kühlschränke, Mixer, PCs usw. sind Hausrat. Jedenfalls war die Regulierung von Hausrat mühsam.
oszi40 schrieb: > Bei direktem Blitzeinschlag bleibt natürlich nur ein Häufchen > Asche! Die Erde ist natürlich keine Scheibe, die Sonne dreht sich natürlich nicht um die Erde und Blitz ist nicht gleich Blitz. Wer wie @oszi40 seinem physikfreien Bauchgefühl verhaftet ist, lässt sich durch gemessene Blitzstromstärken von Direkttreffern in Deutschland nach SIEMENS-Blids oder den deutlich niedrigeren Medianwerten in Österreich nach ALDIS nicht beirren und wird kaum lernen zwischen Miniblitzen mit z. B. 2 kA oder nach Kachelmannjagon Wilden Hausrüttlern mit z. B. 200 kA zu differenzieren. Auf dem Haupt blitzschutzunkundiger Laienprediger, die sich als Experten gebärden und immer wieder falsche Thesen abspulen, wäre Asche nicht nur am Aschermittwoch angebracht. Es gibt keinen 100%-tigen Schutz, aber sehr wohl wirtschaftlichen und schadensbegrenzenden Blitz- und Überspannungsschutz. Siehe bezüglich Temperaturerhöhungen Tabelle D.3 der IEC 62305-1, DEHN Blitzplaner Tabellen 2.5.1 sowie 5.2.2.1 und bezüglich der Schmelzpunkte von Leitern meine Grafik.
Uwe schrieb: > Jetzt denke ich über einen Überspannungsschutz nach Es gibt keinen absolut sicheren Blitzschutz. Besorge dir also eine Versicherung, die Schäden durch Überspannung und indirekten Blitz einschliesst. Ein Haus bräuchte einen Zone1 Blitzschutz am Zähler, einen Zone2 in jedem Sicherungskasten. Michael M. schrieb: > Für'n Fuffi + Versand wär's deins Das wäre ein guter Preis, selbst Pollin ist teurer. Der ist der Z2 Schutz. An den Geräten brauchst du noch den Z3 Feinschutz, also die zumeist eingebauten VDR, oder die Überspannungsschutz-Mehrfachsteckdose. Aber damit geht trotzdem alles kaputt weil die Geräte noch über Informationsleitungen verbunden sind: Telefon, Sat, Kabelfernsehn, Internet, ev. KNX. Alle ins Haus kommenden Leitungen müssen zunächst mal direkt zur Potentialausgleichsschiene gehen, und mit einem dort geerdeten Überspannungsableiter versehen sein. Ab dann müssen sie parallel zur Stromleitung in ca. 5 bis 10 cm Abstand bis zum Verbraucher geführt werden. Am Netzstecker des Verbrauchers müssen sie mit einem weiteren mit dem Schutzleiter verbundenen Überspannungsschutz versehen sein. Erst dann folgen sie der Netzzuleitung zum Gerät und gehen ins Gerät. Das Haus besitzt hoffentlich einen Blitzableiter und Ringerder. Die ins Haus gehenden Leitungen müssen beim Eintritt ins Haus mit diesem Ringerder verbunden werden. Das heisst beispielsweise: Sat-Kabel: Schüssel mit Blitzableiter verbinden, Sat-Kabel zum Potentialausgleich am Sicherungskasten führen und dort überspannungsschützen. Dann erst der Stromleitung folgend zum Gerät. Selbst wenn Sat-Schüssel direkt dort montiert ist wo der Fernseher steht. Legt man nämlich die Leitung direkt von Schüssel zum Gerat, entsteht eine Leiterschleife in der schon ein Blitz in der Nähe hohe Spannungen induziert. Also alle Informationsleitungen sternförmig vom Sicherungskasten legen, mit geringer Fläche zwischen ihnen und der Stromleitung mit PE die zum Gerät führt. Erst so wird ein Haus halbwegs blitzsicher. Dehn hat einige Darstellungen.
Das witzige an sich ist ja zum Beispiel bei Dehn.. da sind gerademal 5€ Bauteile drin die nur je nach Modul angepasst sind. ganz übel finde ich das bei den ganzen speziellen Teilen für DSL2/DSL,rs485, vectoring Dsl etc.. da trennt sich Preis von Leistung (viel zu teuer) Alles Modeindustrie.
Philipp K. schrieb: > da sind gerademal 5€ Bauteile drin die nur je nach Modul angepasst sind. > ..... > Alles Modeindustrie. Ja genau: Die ziehen die Menschen ALLE über'n Tisch. Weißt du, wieviel Kosten für Entwicklungsarbeit, Prüf- und Zulassungsverfshren da drinstecken? Ich vermute, du hast keine Ahnung. Ich weiß es auch nicht, jedoch das dürfte den größten Teil ausmachen. Kauf dir ein paar Transzorb-Dioden (am besten Fakes beim freundlichen Chinesen) und pfriemel die in deine HV. Geiz ist eben geil...
Michael M. schrieb: > Weißt du, wieviel Kosten für Entwicklungsarbeit, Prüf- und > Zulassungsverfshren da drinstecken? Prüf- und Zulassungsverfahren führen zu einem Stempel auf Papier, der bestimmt keine Geräte vor Überspannung schützt. Das sind reine Verwaltungskosten die nur etwas Nützen, wenn die Kosten dafür bei Abwicklung eines Schadens über die Versicherung zusätzlich wieder rein kommen.
Wir hatten diesen billigen chin. eingebaut Uwe schrieb: > Ebay-Artikel Nr. 324000621805 und beim Gewitter letzten Sommer sprach das Teil an und wir hatten keinen Schaden. Andere Bewohner (ohne Blitzschutz) in unserer Strasse hatten reichlich Schäden. Habe danach wieder das billige Chinateil gekauft. Mein direkter Nachbar hat so ein teures Teil von Dehn und auch das hat reagiert. Wir vermuten, das beide baugleich sind und die Chinesen kurzerhand von Dehn kopiert haben. Ich würde dem TO deshalb das Chinateil empfehlen. Warum mehr zahlen als nötig?
Michael M. schrieb: > Weißt du, wieviel Kosten für Entwicklungsarbeit, Prüf- und > Zulassungsverfshren da drinstecken? Ich weiß schon woraus sich der Preis zusammensetzt, das ändert aber nix an den 5€ Materialkosten. Wir haben die selbst auf der Arbeit und ab und zu muss ich über das ganze Gelände den RFID Healthcheck bei den Dingern machen. (Auch keine Schlechte Erfindung) Zulassungsverfahren.. schön wenn Dehn Mitarbeiter auf der höheren Ebene in den höheren VDE Ausschüssen für Blitzschutz sitzen und dann entscheiden das man diesen und diesen Überspannungsschutz dann oder dann ab heute bei jedem Neubau einbauen sollte. Natürlich ist es toll die richtigen Leute im richtigen Ausschutz sitzen zu haben, bringt ja nur Vorteile. Und ich will damit auch nix andeuten.
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Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher Schutzgeräte?
Philipp K. schrieb: > Ich weiß schon woraus sich der Preis zusammensetzt, das ändert aber nix > an den 5€ Materialkosten. Ja, schlimm auch, mein Brot kostet 2.25 EUR, da ist nur Mehl für 12ct (Endverbraucherpreis) drin, die anderen Zutaten sind noch billiger, zusammen keine 20ct.
Sorry, habe mich mit des eBay-Beispielen vertan und das teure Dehn-Gerät verlinkt. Richtig ist natürlich: Uwe schrieb: > Ebay-Artikel Nr. 312800053097,
Stefan ⛄ F. schrieb: > Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher > Schutzgeräte? Als Mieter hast Du leider keinerlei Anspruch. Deine Verpflichtung die Miete rechtzeitig zu zahlen musst Du erfüllen. Wenn es dir nicht passt dann ziehe aus und suche dir eine andere Bleibe!
Stefan ⛄ F. schrieb: > Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher > Schutzgeräte? Weiss ich nicht, ich glaube aber nicht, denn das wird Mietersache sein.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher > Schutzgeräte? Als Mieter hast Du leider keinerlei Anspruch. Deine Verpflichtung die Miete rechtzeitig zu zahlen musst Du erfüllen. Wenn es dir nicht passt dann ziehe aus und suche dir eine andere Bleibe! Frank Norbert Stein S. schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher >> Schutzgeräte? > > Weiss ich nicht, ich glaube aber nicht, denn das wird Mietersache sein. NEIN!
Elektro-Meister schrieb: > Richtig ist natürlich: > > Uwe schrieb: >> Ebay-Artikel Nr. 312800053097, Wenn ich mir die ebay-Seite so anschaue: Maximaler Spülstrom: 40KA Nenngeschirrspülstrom (In): 20KA Portionslevel: <= 2.0KV ...dann ist hinterher wenigstens das Geschirr schön sauber ;)
Flupp schrieb: > Wenn es dir nicht passt dann ziehe aus und suche dir eine andere Bleibe! Das ist leichter gesagt, als getan. In meiner Stadt gibt es seit Monaten keine 4-Zimmer Altbauten unter 1000€ - wer kann das bezahlen? Für eine Wohnung in einem modernen Haus muss man sogar mit 1500 - 2000€ rechnen.
Michael B. schrieb: > Ja, schlimm auch, mein Brot kostet 2.25 EUR, > da ist nur Mehl für 12ct (Endverbraucherpreis) drin, > die anderen Zutaten sind noch billiger, zusammen keine 20ct. Naja da sist ein blödes Beispiel.. Es gibt Bäcker mit einem Vollautomaten die einen kleinen Becher für 2€ Halbvoll machen und es gibt Bäcker die für 1,65€ nen Großen Becher mit Filterkaffee bis Oberkante füllen.
Philipp K. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Ja, schlimm auch, mein Brot kostet 2.25 EUR, >> da ist nur Mehl für 12ct (Endverbraucherpreis) drin, >> die anderen Zutaten sind noch billiger, zusammen keine 20ct. > > Naja da sist ein blödes Beispiel.. > > Es gibt Bäcker mit einem Vollautomaten die einen kleinen Becher für 2€ > Halbvoll machen und es gibt Bäcker die für 1,65€ nen Großen Becher mit > Filterkaffee bis Oberkante füllen. Dein Beispiel ist ja noch schlimmer: Der enthaltene Kaffee bringt aktuell weit weiniger als einen Cent für den Kaffebohnenproduzenten. Sollte ich deshalb eine eigene Plantage kaufen? Leben und leben lassen.
Dipol schrieb: > meine Grafik Ob jeder Blitz Deine Grafik beachtet und immer dort einschlägt, wo Du es gern möchtest, weiß ich nicht. Bei mir fehlte jedenfalls ein Stück Schornstein und zahlreiche Elektrogräte in der ganzen Straße haben die Überspannung nicht vertragen. (Es gibt wesentlich höherer Bauwerke in der Nähe.) Seitdem bin ich ein Freund von Feinschutzadaptern für wertvollere Geräte. Klar ist natürlich, daß jeder Draht eine "Antenne" ist und einiges an Spannung einsammelt. Anbei einige beliebige Blitzschäden-Fotos als Beispiel http://www.dhw-blitzschutz.de/blitzschaden/blitzschaden.htm Stefan ⛄ F. schrieb: > Hat man als Mieter eigentlich Anspruch auf den Einbau solcher > Schutzgeräte? WENN Dein Haus neu gebaut wird, sollte die Elektroanlage jetzt Stand der Technik sein.
Flupp schrieb: > Wenn es dir nicht passt dann ziehe aus und suche dir eine andere Bleibe! Des ist doch dummes Geschwätz auf eine, wie ich finde, berechtigte Frage. Hier verhält es sich aber leider auch wie beim Anspruch auf eine völlig einbruchsichere Haustüre, einbruchsichere Fenster oder der heutzutage mehr und mehr wünschenswerten Wallbox. Nachrüsten, auf eigene Kosten und ggf Beteiligung des Vermieters, jedoch immer im Einvernehmen mit dem Vermieter, sollte aber möglich sein.
oszi40 schrieb: > Bei mir fehlte jedenfalls ein Stück Schornstein und zahlreiche > Elektrogräte in der ganzen Straße haben die Überspannung nicht > vertragen. (Es gibt wesentlich höherer Bauwerke in der Nähe.) Seitdem > bin ich ein Freund von Feinschutzadaptern für wertvollere Geräte. Klar > ist natürlich, daß jeder Draht eine "Antenne" ist und einiges an > Spannung einsammelt. Natürlich sollte man sortieren, was wertvolle Geräte sind. Bei Anmarsch von einem Gewitter muß man nicht unbedingt TV kucken oder sich das Esssen mit dem Thermomix zubereiten. Als Elektroniker sehe ich das sowieso gelassen. Kann man mit einfachen Mitteln reparieren. Wertvoll wäre für mich die Heizung. Diese und auch der Router wird bei Gewitter vom Netz getrennt. Und soo oft ist Überspannung durch Blitz nun auch nicht. Aller 50 Jahre.
michael_ schrieb: > Und soo oft ist Überspannung durch Blitz nun auch nicht. > Aller 50 Jahre. Es gibt wohl Leitungsstränge welche öfters betroffen bzw mitbetroffen sind wenn es im Ort einen Treffer gibt. So ist das wohl insbesondere bei Stichleitungen in oberirdisch geführter Versorgung im ländlichen Raum. Warum das so ist, oder ob das "urban Legends" sind weiß ich nicht.
Armin X. schrieb: > So ist das wohl insbesondere bei Stichleitungen in oberirdisch geführter > Versorgung im ländlichen Raum. Ist bei mir so. Und auch die 50 Jahre sind eigene Erfahrung. Gut, genau 45 Jahre.
Das ist definitiv so, weil diese Anlagen keine Erdseile oben haben. Weder 10/20kV MS Netze mit Freileitungen, noch 400V Drehstrom- Freileitungen in den Straßen. Da gehen dann etliche tausend Ampere direkt in eine Phase rein. Aber so einen direkten Treffer hält auch kein Überspannungsschutz aus. Da kannst Du Deine komplette Verteilung neu machen, weil von der alten nur ein schwarzer Klumpen übrig bleibt. Die einspeisenden Leitungen dürften danach ebenfalls stark sanierungsbedürftig sein. Bei einem direkten Treffer in ein Haus können auch stromlose Geräte beschädigt werden. Der hohe Strom (und die hohe Stromanstiegsgeschwindigkeit) des Blitzes verursacht ein starkes elektromagnetisches Feld und jeder Leiter wird zur Antenne, in die beträchtlich hohe Spannungen induziert werden können. Bei Hoch- und Höchstspannung (110 bis 400kV) gibt es auf den Masten oben Erdseile, wo der Blitz normalerweise rein geht. Ich habe hier eine 110kV Freileitung mit Umspannwerk hinter dem Haus und der ganze Ort liegt leicht erhöht in der Umgebung. Die Masten am Umspannwerk werden regelmäßig von Blitzen getroffen, da flackert nicht mal das Licht. Aber der Knall ist jedes Mal beeinduckend, da fliegen fast die Fenster raus.
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michael_ schrieb: > Ist bei mir so. > Und auch die 50 Jahre sind eigene Erfahrung. > Gut, genau 45 Jahre. Das kann man nur leider so nicht pauschalisieren. Bei mir daheim (eher Städtisch) und der Verwandtschaft in der Nähe in gut 45 Jahren ebenfalls hat es keinen einen Schaden gegeben (davor war ich noch nicht "groß" genug um an den Verteiler gelassen zu werden und weiß daher nicht ab da mal was war - Die Anzahl der "empfindlichen" Geräte war damals aber auch eher gering im Gegensatz zu Heute:-). Ganz anders bei einem Bekannten in einer eher kleineren Ortschaft. Da war mindestens 1-2 mal im Jahr was kaputt und ich durfte anrücken um das wieder gangbar zu machen. Wir haben aber nie rausbekommen wo der genaue Einschlagort war. Das Haus selber und die direkt angrenzenden waren es nicht, diese hatten aber auch öfters defekte. Vor gut 15 Jahren bei einem Neubau an der Stelle dann das volle Programm mit Grob-/Mittel- und in einigen Räumen auch Feinschutz usw.. Seit dem kein einziger Defekt mehr. Ist also schon sehr stark von der Region abhängig wie hoch das individuelle Risiko ist. In den besonders gefährdeten Gebieten reicht so eine (Steckdosen)Feinschutz alleine aber nicht aus, da muss schon eine entsprechende Begrenzung vorgeschaltet sein damit die das auch aushalten.
Ich weiß noch aus Erzählungen meiner Großeltern, daß es in Zeiten vor der Wende sehr oft Schäden an Elektrogeräten durch Blitzeinschläge gab weil die Fernsehantennen getroffen wurden. Bei Wochenendgrundstücken wurden die auch gerne mal in irgendwelche Bäume montiert um den Empfang zu verbessern. Wenn dann der Baum getroffen wird, sinkt beim Fensehgerät dauerhaft die Eingangsempfindlichkeit. Zu Zeiten meiner Jugend (schon nach der Wende) hat ein Blitzschlag die gesamte Telefonanlage in einem Häuserblock zerstört wo ein Freund gewohnt hat (alle Telefone, Faxgeräte, Modems Schrott) und vor ein paar Jahren brannte hier in der Gemeinde ein Dachstuhl infolge eines Blitztreffers. Also so richtig im Griff hat der Mensch das noch nicht, Blitzschläge sind nach wie vor ziemlich gefährlich.
Ben B. schrieb: > Blitzschläge sind nach wie vor ziemlich gefährlich. Und das ist auch gut so, denn sonst würden die stilisierten Blitze auf den "Achtung Starkstrom!"-Schildern niemanden beeindrucken.
Uwe schrieb: > Hier bin ich mir nun unsicher, denn ich weiss nicht einmal, ob diese > Teile tatsächlich geeignet sind, zukünftig Überspannungsschäden zu > verhindern. Die technischen Daten sind abgelesen grob gleich und es > fragt sich, wenig oder viel mehr Geld auszugeben. > > Ich bedanke mich für eure fachliche Meinung. ........Uwe (der Themenstarter) ist jetzt so beeindruckt von euren schönen Geschichten, dass er sich gar nicht mehr meldet... ^^
Eine 5-Fach EDV Steckdose für die PC Anlage schadet schonmal nie. In der Firma ist eine Überspannung über die Telefonleitung angekommen und hat die 30 Jahre alte Telefonanlage und alles dahinter zersemmelt. Jetzt mussten wir für die Versicherung über 100 Überspannungsableiter in den Gebäuden installieren um die neue Telefonanlage rundum zu schützen.
Philipp K. schrieb: > 100 Überspannungsableiter in > den Gebäuden installieren um die neue Telefonanlage rundum zu schützen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Als Schüler hatte ich auf dem Küchentisch bei nahem Gewitter 2 Laborstippen (je 1m) an ein 100µA-Zeigerinstument angeschlossen. Der Zeigerausschlag war durchaus bei jedem Blitz gut sichtbar, manchmal 60µA, wenn ich mich so erinnere. Wenn ich heute an Eure langen Telefonkabel denke, wird wohl einiges an Spannung "eingesammelt". > 100 Überspannungsableiter in ... Hoffentlich gut austauschbar montiert?
oszi40 schrieb: > Eure langen Telefonkabel denke, wird wohl einiges an Spannung > "eingesammelt". Nicht, wenn es wie üblich verdrillt ist. Die Verdrillung macht das Kabel unempfindlich gegen äußere elektromagnetische Felder.
Michael M. schrieb: > Uwe (der Themenstarter) ist jetzt so beeindruckt von euren > schönen Geschichten, dass er sich gar nicht mehr meldet... Ja, das stimmt. Ich bedanke mich natürlich für die rege Teilnahme, aber zielführende Antworten auf meine Unsicherheit konnte ich nicht finden. Es ist hierbei offenbar so, wie immer im Leben: Die einen sagen so, die anderen so... ? Die Geschichte vom Elektro-Meister (02.02.2020 10:56) deckt sich mit anderen Erfahrungen, nämlich dass chin. Produkte funktionell nicht immer schlecht sein müssen. Schliesslich sind es oftmals genaue Kopien von Marken-Herstellern, aber verlassen kann man sich darauf natürlich auch nicht. Uwe, der Ratlose
Ist doch einfach! Standort potentiell gefährdet? Dann die guten.... Standort nicht so gefährdet? Nur das Gewissen beruhigen? Dann die preiswerten...
Philipp K. schrieb: > In der Firma ist eine Überspannung über die Telefonleitung angekommen > und hat die 30 Jahre alte Telefonanlage und alles dahinter zersemmelt. > > Jetzt mussten wir für die Versicherung über 100 Überspannungsableiter in > den Gebäuden installieren um die neue Telefonanlage rundum zu schützen. Das interessiert mich jetzt aber genauer. Warum 100 Überspannungsableiter, was für welche und wo sind die überall verbaut? Wenn als neue TK-Anlage nicht wieder eine 30 Jahre alte auf dem Gebrauchtmarkt gekauft wurde, wird das doch eine IP-Anlage sein. Also die einzelnen Telefone per Ethernet mit einem Switch verbunden und dann ein normaler Server als TK-Anlage. Die Stromversorgung der Telefone über PoE. Wenn die Patchpanel etc. ordentlich geerdet sind etc. sehe ich da eigentlich nur ein Risiko an der Stromversorgung der PoE-Switche, dem TK-Server und bei der Leitung zum Internetprovider wenn das kein Glasfaser ist. Wo passen da die 100 Überspannungsableiter hin?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Nicht, wenn es wie üblich verdrillt ist. Die Verdrillung macht das Kabel > unempfindlich gegen äußere elektromagnetische Felder. Stimmt nur bedingt. Die Spannungen vom Anfangspunkt zum Endpunkt können bei Blitzschlag gewaltig sein. Anfang <===== viele kV =======> Ende Deswegen starb auch schon manches Modem od. die Fritzbox am Eingang. Grundlagen schrieb: > Standort potentiell gefährdet? Dann ... Das weiß man hinterher bestimmt genauer. Meine umliegenden Gebäude waren alle wesentlich höher als mein Edelstahl-Schornstein wo der Blitz einschlug. Interessant dabei war übrigens dass der Phasenprüfer einige Minuten auch am Schutzkontakt leuchtete bis sich die Ladung wieder verflüchtigt hatte. Ob denn einer mal die original Marken und die China-Überspannungsschutz-Teile messtechnisch vergleichen kann?
oszi40 schrieb: > Das weiß man hinterher bestimmt genauer. Meine umliegenden Gebäude waren > alle wesentlich höher als mein Edelstahl-Schornstein wo der Blitz > einschlug. Interessant dabei war übrigens dass der Phasenprüfer einige > Minuten auch am Schutzkontakt leuchtete bis sich die Ladung wieder > verflüchtigt hatte. Also, du hast mit dem Phasenprüfer in der Hand gewartet, bis ein zufälliger Blitz in deinen Schornstein einschlägt? Sehr merkwürdig.
Blitze verhalten sich nicht immer so wie man es im Volksmund lernt. Die schlagen auch mal seitlich irgendwo ein oder treten irgendwo wieder aus wo man es nicht erwartet (deswegen ist es so gefährlich sich bei Gewitter unter Bäume zu stellen) und sie treffen den höchsten Punkt viel seltener als man erwarten würde. Von einer Wolke aus gesehen ist der höchste Punkt auch gar nicht so viel höher als der Rest der Umgebung.
Uwe schrieb: > Die einen sagen so, die anderen so... ? Tatsaechlich wissen wir nicht mal was kaputt ging und da kann es nur Allgemeines als AW geben.
Die Situation ist eben bei nahezu jedem Blitzschlag eine andere. Direkter Treffer, Überspannung auf Netz, Überspannung auf Telefonleitung - immer erwischt es was anderes. Wir hatten vor einigen Jahren einen direkten Einschlag in eine mit dem Gebäudeblitzschutz verbundene Funkantenne. Von der Antenne blieben nur noch Trümmer aber am Funkgerät war nur die 18V Transzorb und als Folge die Sicherung der 12V Versorgung defekt. Bei einem anderen Treffer in eine ca. 100m entfernte Photovoltaik auf einem Hausdach hat es uns dagegen die FritzBox zerlegt.
michael_ schrieb: > Also, du hast mit dem Phasenprüfer in der Hand gewartet, bis ein > zufälliger Blitz in deinen Schornstein einschlägt? > > Sehr merkwürdig. Auf solche dummen Bemerkungen habe ich schon gewartet. Es ist ja wohl normal, daß man nach einem Einschlag seine Sachen prüft, um Schäden rechtzeitig zu erfassen und Brände zu vermeiden.
Bei neueren "Fritz!Boxen" hat man vermutlich, um maximale Übertragungsgeschwindigkeit zu erreichen, den Überspannungsschutz vernachlässigt. MfG
Dieter W. schrieb: > Wir hatten vor einigen Jahren einen direkten Einschlag in eine mit dem > Gebäudeblitzschutz verbundene Funkantenne. Ich hatte schonmal einen Einschlag in eine 10m hoch Befestigte 8M CB-Antenne.. Das Erdungskabel hing nicht angeschlossen im Schornstein, der war danach entrußt. (Asche über mein Haupt, Meinung mit 14 und Möchtegernelektriker, brauch man nicht anschliessen) Ansonsten gab es keine Schäden, nur der Schreck der Großmutter vom Knall.
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