Forum: Markt Widerstand 245 kΩ


von Udo K. (krautteich)


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Hallo, ich suche einen Widerstand 245 kΩ, 0,5% oder genauer.

Beitrag #6128021 wurde vom Autor gelöscht.
von Michael G. (mjgraf)


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Das wird schwierig, vor allem wenn's wirklich nur einer (oder eine 
handvoll) sein sollen -- 245 ist Teil keiner E-Reihe, nicht einmal E192. 
240k + 10k Präzisionstrimmer? Oder hinterfragen, warum es ausgerechnet 
dieser Wert sein muß?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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240k + 5k1 = 245,1k

Diese 100 Ohm mehr machen gerade mal nur + 0,04 % aus.

von Egon D. (Gast)


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Michael M. schrieb:

> 240k + 5k1 = 245,1k

220k + 15k + 10k = 245,0k

von Michael G. (mjgraf)


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... aber dran denken, dass sich beim Addieren von Festwiderständen auch 
die Toleranzen vergrößern (Fehlerfortpflanzung!).

von Dieter W. (dds5)


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Udo K. schrieb:
> Hallo, ich suche einen Widerstand 245 kΩ, 0,5% oder genauer.

Außer der Toleranz haben Widerstände noch andere, bisher unbekannte, 
Eigenschaften.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Michael G. schrieb:
> ...dass sich beim Addieren von Festwiderständen auch die Toleranzen
> vergrößern

Nein, tun sie nicht. Ob ich mehrere kleine 1% Widerstände in Reihe 
schalte, oder einen großen mit 1% Toleranz, die Gesamttoleranz bleibt 
immer gleich.

von P. S. (namnyef)


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105k + 140k = 245k.

Und halt mit entsprechender Toleranz einkaufen.

von Michael G. (mjgraf)


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Michael M. schrieb:

> Nein, tun sie nicht. Ob ich mehrere kleine 1% Widerstände in Reihe
> schalte, oder einen großen mit 1% Toleranz, die Gesamttoleranz bleibt
> immer gleich.

Stimmt. Denkfehler, sorry. Ziehe alles zurück und behaupte das Gegenteil 
;-)

von Achim B. (bobdylan)


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Er könnte 270k nehmen, und 25k abwickeln.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Achim B. schrieb:
> Er könnte 270k nehmen, und 25k abwickeln.

Haha ? ! Ne, aber jetzt mal im Ernst, er könnte tatsächlich einen 470k 
und einen 510k Widerstand parallel schalten, dann kommt er auf 244,6k. 
Das ist ein Fehler von nur 0,16 %. Das ist immer noch einigermaßen gut.

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Michael M. schrieb:
> einen 470k und einen 510k Widerstand parallel schalten

Könnte er machen. Wenn er allerdings meinen Vorschlag beherzigt, hat er 
einen 25k für spätere Geheimschaltungen übrig.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Achim B. schrieb:
> dann hat er einen 25k für spätere Geheimschaltungen übrig.

????

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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P. S. schrieb:
> 105k + 140k = 245k.

Billiger als zwei 0,5%-Widerstände und sogar noch deutlich genauer:

  243kΩ (0,1%) + 2kΩ (1%) = 245kΩ (0,11%)

Edit:

Um die Forderung nach 0,5% Genauigkeit für den Gesamtwiderstand gerade
noch so zu erfüllen, darf der 2kΩ-Widerstand sogar einen Fehler von 49%
aufweisen:

  243kΩ (0,1%) + 2kΩ (49%) = 245kΩ (0,5%)

Das hat aber kaum praktische Relevanz, da mittlerweile (zumindest bei
SMD-Widerständen) 1% Standard ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Michael M. schrieb:
> Michael G. schrieb:
>> ...dass sich beim Addieren von Festwiderständen auch die Toleranzen
>> vergrößern
>
> Nein, tun sie nicht. Ob ich mehrere kleine 1% Widerstände in Reihe
> schalte, oder einen großen mit 1% Toleranz, die Gesamttoleranz bleibt
> immer gleich.

Kannst Du das auch praktisch beweisen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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10k+5% Toleranz *2 = 21k
20k+5% Toleranz = 21k

von Helmut -. (dc3yc)


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Esmeralda P. schrieb:
>> Nein, tun sie nicht. Ob ich mehrere kleine 1% Widerstände in Reihe
>> schalte, oder einen großen mit 1% Toleranz, die Gesamttoleranz bleibt
>> immer gleich.
>
> Kannst Du das auch praktisch beweisen?

Kannst du keine Prozentrechnung oder wo hakt's?

10k/10% = 9..11k, nimmt man zwei in Reihe, sind's 18..22k. Und das sind 
20k mit 10% Toleranz. qed.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Michael G. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>
>> Nein, tun sie nicht. Ob ich mehrere kleine 1% Widerstände in Reihe
>> schalte, oder einen großen mit 1% Toleranz, die Gesamttoleranz bleibt
>> immer gleich.
>
> Stimmt. Denkfehler, sorry. Ziehe alles zurück und behaupte das Gegenteil
> ;-)

Auch falsch. Denn die Toleranzen verringern sich auch nicht. :-)

von A. S. (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Denn die Toleranzen verringern sich auch nicht.

naja, statistisch schon.

Ein Würfel hat einen Erwartungswert von 3,5+-2,5 und völlig 
gleichverteilt (Extremwerte in 33% der Fälle)

10 Würfe haben zwar immer noch die gleichen maximale Toleranz, die ist 
jedoch sehr unwahrcheinlich (ein auf 100Mio Fälle)

Wenn es keinen common cause gibt, wäre ein genauer 100Ohm Widerstand 
durch Reiheschaltung von 100 1Ohm-Widerständen aus verschiedenen Chargen 
verschiedener Hersteller machbar.

von P. S. (namnyef)


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A. S. schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Denn die Toleranzen verringern sich auch nicht.
>
> naja, statistisch schon.

Die Toleranz hat nichts mit der statistischen Verteilung zu tun.

von Roland E. (roland0815)


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Wenn jetzt noch ein Widerstand Kohleschicht und der andere Metallfilm 
ist, kompensieren sich sogar die Temperaturkoeffizienten.

von Harald W. (wilhelms)


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A. S. schrieb:

> 10 Würfe haben zwar immer noch die gleichen maximale Toleranz, die ist
> jedoch sehr unwahrcheinlich (ein auf 100Mio Fälle)

Noch unwahrscheinlicher ist es, das man ein "7" würfelt. :-)

von Helmut S. (helmuts)


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Roland E. schrieb:
> Wenn jetzt noch ein Widerstand Kohleschicht und der andere Metallfilm
> ist, kompensieren sich sogar die Temperaturkoeffizienten.

Nein.

Der Metallfilmwiderstand hat z. B. +/-100ppm/K da kann man nichts 
kompensieren. Das Einzige was da hilft ist gleich einen Widerstand mit 
z. B. +/-25ppm/K zu kaufen.

von Armin X. (werweiswas)


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Helmut S. schrieb:
> Der Metallfilmwiderstand hat z. B. +/-100ppm/K da kann man nichts
> kompensieren.

Wie soll das zu verstehen sein?
Ein Widerstand verringert bei Temperaturerhöhung und der nächste erhöht 
seinen Widerstand?

von Sven D. (Gast)


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P. S. schrieb:
> Die Toleranz hat nichts mit der statistischen Verteilung zu tun.

Dazu ein interessantes Experiment.

Achtung, in diesem älteren Video von Dave Jones klingt  er noch etwas 
unangenehmer, also Lautstärke vermindern vorm abspielen

https://www.youtube.com/watch?v=1WAhTdWErrU

von Andreas S. (igel1)


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P. S. schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Mark W. schrieb:
>>> Denn die Toleranzen verringern sich auch nicht.
>>
>> naja, statistisch schon.
>
> Die Toleranz hat nichts mit der statistischen Verteilung zu tun.

Da mische ich mich auch mal ein:

Wenn die Widerstände eines Herstellers 5% Toleranz haben, ist dann 
wirklich 100%ig garantiert, dass keiner außerhalb der Toleranzgrenze 
liegt?

Statistisch ist das doch ziemlich unwahrscheinlich, denn die Gauß-Kurve 
hört ja nirgendwo abrupt auf - es sei denn, der Hersteller misst 
wirklich alle Widerstände durch, bevor er sie auf den Markt wirft.

Weiß jemand, wie das Verfahren ist?

Viele Grüße

Igel1

von Soul E. (Gast)


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Andreas S. schrieb:

> Statistisch ist das doch ziemlich unwahrscheinlich, denn die Gauß-Kurve
> hört ja nirgendwo abrupt auf - es sei denn, der Hersteller misst
> wirklich alle Widerstände durch, bevor er sie auf den Markt wirft.

So ist es. Wenn er nicht messen will muss er Prozessfähigkeit 
nachweisen. Aus dem Verhältnis der Standardabweichung zur 
Spezifikationsbandbreite (cpk) kann man berechnen wieviele Teile 
(statistisch gesehen) ausserhalb der Toleranz sein werden. Dieser Wert 
muss halt kleiner sein als das was in den Lieferbedingungen zugesichert 
wurde.

von Andreas S. (igel1)


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soul e. schrieb:

> So ist es. Wenn er nicht messen will muss er Prozessfähigkeit
> nachweisen. Aus dem Verhältnis der Standardabweichung zur
> Spezifikationsbandbreite (cpk) kann man berechnen wieviele Teile
> (statistisch gesehen) ausserhalb der Toleranz sein werden. Dieser Wert
> muss halt kleiner sein als das was in den Lieferbedingungen zugesichert
> wurde.

Ah - interessant.

Immer wieder schön, wenn Profis antworten, die offensichtlich wissen, 
wovon sie sprechen.

Dankeschön für die Einblicke!

Viele Grüße

Igel1

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Noch unwahrscheinlicher ist es, das man ein "7" würfelt. :-)
Du schaffst das, musst es einfach nur oft genug probieren.
Hast Du endlich mal was sinnvolles zu tun.

Chuck Norris hat im ersten Versuch eine 88 gewürfelt. Ohne Würfel.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Denke der TE sucht einfach einen Ersatz für den mittlerweile nicht mehr 
lieferbaren 245 kOhm Messwiderstand von ELV 
(https://de.elv.com/messwiderstand-245-kohm-05-006350) und da sollte man 
wirklich mal hinterfragen wofür er den braucht...

von Pandur S. (jetztnicht)


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So ganz nebenbei ist nichts mit Gauss'scher Statistik ueber die 
Toleranz... Denn die Widerstaende werden in einem nicht genauen Prozess 
hergestellt und nachher vermessen. Bedeutet :
Vom Haufen werden erst mal die 1% weggenommen, vom Rest dann die 5%, und 
dann die 10%. Bedeutet die Verteilung hat jeweils ein Loch. Die 
genaueren Werte fehlen.

Deswegen sollte man nicht 3 Widerstaende in Serie schalten und noch 
irgendwelche Anforderungen haben.

von Armin X. (werweiswas)


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Um das zusammenstückeln wird er ja kaum herumkommen.
245k sind ja gerade mal 0,823% mehr als bei einem 100% genauen 243k 
Widerstand.
Andersherum gesagt kann der 0,5%ige 245k Widerstand im schlechtesten 
Fall auch 243,775k haben. Theoretisch.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Man kann auch nur mit 1% igen Widerständen eine Genauigkeit von 0,1% 
hinkriegen, indem man 10 Widerstände in Reihe schaltet und dann 9 
weitere Reihen parallel dazu (insgesamt 100 Widerstände).
Je mehr Widerstände um so genauer ist die Genauigkeit durch die 
Schwarmfunktion.

Beitrag #6129421 wurde vom Autor gelöscht.
von Soul E. (Gast)


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Joggel E. schrieb:

> So ganz nebenbei ist nichts mit Gauss'scher Statistik ueber die
> Toleranz... Denn die Widerstaende werden in einem nicht genauen Prozess
> hergestellt und nachher vermessen. Bedeutet :
> Vom Haufen werden erst mal die 1% weggenommen, vom Rest dann die 5%, und
> dann die 10%. Bedeutet die Verteilung hat jeweils ein Loch. Die
> genaueren Werte fehlen.

Diese urban legend ist auch nicht tot zu kriegen...

von Ntldr -. (ntldr)


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KOA Speer hätte ansonsten auch noch 246k 0.1% anzubieten, gibts z.B. bei 
Mouser und wäre ggf. noch im Rahmen.

Michael M. schrieb:
> Man kann auch nur mit 1% igen Widerständen eine Genauigkeit von 0,1%
> hinkriegen, indem man 10 Widerstände in Reihe schaltet und dann 9
> weitere Reihen parallel dazu (insgesamt 100 Widerstände).
> Je mehr Widerstände um so genauer ist die Genauigkeit durch die
> Schwarmfunktion.

Das funktioniert aber nur, wenn deine Widerstände gleichverteilt um 
genau den angegebenen Wert sind. Wenn eine Produktionslinie für 1k 1% 
tatsächlich 1005 Ohm 0.4% produziert, kommst du damit nicht auf 1k 0.1%, 
auch wenn die Widerstände an sich gleichverteilt sind und ihre 
Spezifikation einhalten.

von H. O. (oster)


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soul e. schrieb:
> Joggel E. schrieb:
>
>> So ganz nebenbei ist nichts mit Gauss'scher Statistik ueber die
>> Toleranz... Denn die Widerstaende werden in einem nicht genauen Prozess



> Diese urban legend ist auch nicht tot zu kriegen...

video eines lasertrim


http://www.resistor.tw/spec-en-fiber-laser.htm

konventionelle Diamantschleifer finden sich unter /photo/gallery/

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Michael M. schrieb:
> Man kann auch nur mit 1% igen Widerständen eine Genauigkeit von 0,1%
> hinkriegen, indem man 10 Widerstände in Reihe schaltet und dann 9
> weitere Reihen parallel dazu (insgesamt 100 Widerstände).

Nur ist die Genauigkeit von 0,1% nicht garantiert. Wenn alle 100
Einzelwiderstände 1% zu groß sind, ist es auch der Gesamtwiderstand.

Der statistische Fehler (d.h. die Standardabweichung) wird mit deiner
Methode tatsächlich auf 1/10 reduziert. Er reduziert sich sogar auf etwa
1/57, wenn du aus den 100 Widerständen den genauesten herauspickst und
nur diesen in der Schaltung verbaust. Das spart nebenbei auch einiges an
Platinenfläche :)

von Gerald M. (gerald_m17)


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Wenn es übrigens um einen vorhandenen Widerstand geht, ist oft das 
parallel schalten besser. Gerade bei SMD lötet man sie direkt 
aufeinander. 470k und 510k ergeben parallel 244,6kOhm

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