Hallo Leute, wie sicher ist es einen 12V Bleiakku mit DC/DC Wandler im Garten zu betreiben bzgl. Brandgefahr bei direkter Sonneneinstrahlung ? Oder würdet ihr eher eine Nickelkadmium Batterie nehmen? Danke im Voraus
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Was soll denn an einem Bleiakku brennen? Es fahren seit Jahrzehnten zig Millionen Autos in der Gegend rum, bei denen die Batterie neben dem heißen Motor unter der Haube bei Sonnenbestrahlung gegrillt wird. Da brennt nichts. Oliver
Cansin S. schrieb: > wie sicher ist es einen 12V Bleiakku mit DC/DC Wandler im Garten zu > betreiben bzgl. Brandgefahr bei direkter Sonneneinstrahlung ? Autos stehen oftmals in der Sonne, auch bei mehr als 40°C.
Cansin S. schrieb: > Oder würdet ihr eher eine Nickelkadmium Batterie nehmen? NiCd Akkus vertrugen es sehr gut im entladenen Zustand herumzuliegen, für Bleiakkus ist das tödlich, aber: Ausser für einige Spezialzwecke sind NiCd-Akkus seit einigen Jahren verboten. Du wirst keine funktionierenden mehr bekommen. Um welche Leistung geht es denn, und was gedenkst du damit anzutreiben?
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Sie soll eine Wasserpumpe so 20 Watt und ein Arduino uno (mit DC/DC Wandler) und mit Motor Driver Shield betreiben. Also nicht mehr als 25W denke ich mal :).
Hp M. schrieb: > Ausser für einige Spezialzwecke sind NiCd-Akkus seit einigen Jahren > verboten. Du wirst keine funktionierenden mehr bekommen. https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_nkw=cadnica&_sacat=0&rt=nc&LH_PrefLoc=1 Und das sind nagelneue! Du hast das mit dem Verbot falsch verstanden.
Zum Thema Blei: Solange ein Mindestmaß an Entlüftung der "Akku-Einhausung" gewährleistet ist (es gilt dabei die EN 50272-2) besteht keine Brand oder Explosionsgefahr - auf die entsprechenden Starterbatterien in Autos wurde ja bereits ausführlich hingewiesen. Ein Anwender von Bleibatterien/-Akkus sollte wissen, dass sich die Geschwindigkeit der elektrochemischen Prozesse bei höherer Temperatur auch erhöht und zwar auf das Doppelte bei einem delta-T von 10° Kelvin. Das bedeutet bei 30°C hält der Akku noch halb so lange wie bei 20°C. Und bei 40°C nur noch 1/4 der Lebensdauer. Dies ist (Elektro-)Chemie und nicht von der Marke/Hersteller etc abhängig. Es ist nicht so wie die Meisten denken, dass die Starter-Batterien im Winter kaputt gehen. Kaputt gehen sie im Sommer durch die hohen Temperaturen und im Winter merkt man es dann, weil die verfügbare Kapazität und davon abhängig der Startstrom bei Minus-Temperaturen bis unter die Hälfte absinkt. Wenn ich das gegebene Beispiel mal (grob) abschätze benötigt man für 25 Watt Dauerleistung - bei Betrieb zwischen April und Oktober (bei genügend Solarzellen-Leistung gehts natürlich auch über den Winter): Überbrückt werden sollen z.B. ca 4 Tage mit schlechten Wetter ohne Solarzellen-Ladung => 100 h 25 Watt bei 12V => 2,1A - ich gehe mal mit 2,5 A in die Rechnung also 100h * 2,5 A => 250 Ah Da Bleibatterien im Photovoltaik-Einsatz nicht komplett Entalden werden sollten (weil dann die Zyklen ziemlich in die Knie gehen) wäre für die genannte Anlage eine Blei-Batterie mit 500 Ah bei 12V zu empfehlen. Da sind wir im Bereich von mehreren Zentnern. Da ist eine "vernünftige Einhausung" schon wegen des Wertes einer solchen Batterie angebracht. Die sollte man nicht "ins Freie" stellen. Industrielle NiCd-Akkus können ohne nennenswerte Einbußen bei der Zyklenzahl nahezu vollständig entladen werden. Es würden also mit obigen Ansatz 10 Zellen mit 250 Ah ausreichen. Mit den Sinterzellen von i-bähi kommt man bei diesen Leistungsanforderungen nicht weit. Industrielle NiCd-Zellen - 10 x 250Ah - mit Taschenplatten (GAZ) oder als FNC (Hoppecke) bedeuten einen Invest von mehreren 1.000 Euronen....ich denke, da ist das hobby-Budget einer Arduino-Pumpen-Anforderung doch weit weg. Sollten die Last-Anforderungen deutlich kleiner sein (z.B. über Nacht Pumpe aus, kein Problem wenn nach 1 1/2 Tagen ohne Sonne die Anlage nicht mehr läuft) kann man natürlich kleinere Kapazitäten wählen. In den Kapazitätsbereich der NiCd-Sinterzellen/Consumerzellen von i-bähi kommt man aber bei 25 Watt Dauerleistung wohl kaum. Eine Auto-/Starterbatterie aus dem Auto-Zubehör-Handel ist im übrigen eine ganz schlechte Idee. Die machen beim Entladen im Bereich von 50-80% Entladetiefe nur Zyklen im unteren zweistelligen Bereich und halten wohl kaum eine Saison. Das glauben zwar auch viele nicht - das läuft dann halt unter dem Begriff "Lehrgeld". Grüße und schönes weekend vom hebi edit - Rechtschreibung
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Cansin S. schrieb: > Sie soll eine Wasserpumpe so 20 Watt und ein Arduino uno (mit DC/DC > Wandler) und mit Motor Driver Shield betreiben. Also nicht mehr als 25W > denke ich mal :). Sowas ähnlich habe ich seit einigen Jahren bei mir im Garten: 100W Solarmodul + 200Ah Bleiakku + 800W Sinuswechselrichter. Täglich im Betrieb an einer ca 300W Tiefbrunnenpumpe. Da gibt es eigentlich keine Probleme. Wichtig: - Der Akku sollte belüftet stehen, also nicht in einer fast dichten Gartenlaube - Der Akku sollte eine eigene Sicherung und zwar möglichst nah am Akku haben. Sicherung so auslegen das der Maximalstrom der Verbraucher und des Solarmodules gerade durchgeht. In deinem Fall vermutlich per KFZ Flachsicherung. - Ich habe dann für das Solarmodul und die Verbraucher je einen Standard Sicherungsautomaten aus der Hausinstallation vorgesehen. Die gehen oft auch bis 60V Gleichspannung: Bei Bedarf kann man dann schnell das Modul abschalten oder die Verbraucher trennen. (z.B. für Messungen und Wartungsarbeiten) Ich würde den Motor Driver Shield dahingehend prüfen ob da bestimmte Bauteile sehr warm werden. Wenn das der Fall ist müsste man den so montieren/installieren, dass brennbare Sachen geschützt werden. Z.b. in einem passenden Installationsgehäuse. (Was so oder so sinnvoll wäre) Generell bei der Installation darauf achten, dass es nicht aus Versehen zu einem Kurzschluss kommen kann: Gartengeräte sollten nicht mit den Leitungen in Berührung kommen können, z.B. ein Spaten der beim Abstellen die Isolierung kaputt machen könnte.
Das ist mein erster Post und ich bin echt begeistert wie schnell und ausführlich hier geantwortet wird :D. Besonderer Dank an hebi19 und amesser.
Cansin S. schrieb: > Das ist mein erster Post und ich bin echt begeistert wie schnell und > ausführlich hier geantwortet wird Hallo Cansin S. Wie sind denn jetzt deine Anforderungen ?? Pumpe und Arduino dauernd in Betrieb ?? (24h/Tag) Oder nur bei Bedarf ?? (wie wohl bei amesser) Als Tipp - Batteriefirmen tauschen oft USV-Batterien. Da kann man evtl noch funktionsfähige Blöcke für den Altbleipreis bekommen(ca 500€/tonne). Zumersten experimentieren eine Lösung. Die werden dann natürlich nicht mehr sehr lange halten, weil sie ja schon 7 bis ?? Jahre in Betrieb waren. Grüße vom hebi
Martin H. schrieb: > ??? Er meinte wohl, wenn man Temperaturdifferenzen in Kelvin angibt, sollte man besser das Gradzeichen weglassen.
stimmt - seit fast 50 Jahren bleibt bei "delta T" das °-Zeichen weg also nur "delta T von 10 Kelvin".
Martin H. schrieb: > stimmt - seit fast 50 Jahren bleibt bei "delta T" das °-Zeichen > weg Auch sonst. > also nur "delta T von 10 Kelvin". "Bis 1967 lautete der Einheitenname Grad Kelvin, das Einheitenzeichen war °K. "
Also 20C sind bei mir was anderes als 20°C. Übrigens, noch nie was von der tollen Erfindung "Kabel" gehört? Stell den Akku doch einfach in den Schatten denn auch wenn das Ding im Auto regelmäßig durchgegart wird, so richtig toll finden die Akkus weder zu tiefe noch zu hohe Temperaturen.
Martin H. schrieb: > wäre für die > genannte Anlage eine Blei-Batterie mit 500 Ah bei 12V zu empfehlen Für das Geld wird er auch ein leises Honda-Aggreget bekommen, was er bei BEDARF mal startet? Aufwand und Nutzen=?
Wenn der Akku auch den Winter gut überstehen soll könntest du dir noch Lithium-Titanate Akkus anschauen. Die gehen auch noch bei -40 'C.
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