Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laderegler für 14.8V LiPo Akku (4 Zellen in Serie)


von hallo christoph (Gast)


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Ich möchte einen kleinen Computer über einen LiPo Akku betreiben. Ich 
habe allerdings noch nie etwas mit Akkus entwickelt und stehe deshalb 
ein wenig auf dem Schlauch.
Folgendes möchte ich realisieren:
Wenn ich mein Gerät ans Netz anschließe soll das ganze über Netzspannung 
laufen, also nicht im Akkubetrieb. Nebenbei sollte der Akku am besten 
geladen werden.
Wenn ich nun aber den Stecker ziehe woll das ganze über den Akku 
weiterbetrieben werden.

Hat jemand Ideen/Ratschläge wie ich sowas am besten umsetze?

Ach ja, noch eine Frage:
Die ganzen Laderegler die man so findet (z.B. TI BQ29700DSET) sind für 
einzellige Akkus ausgelegt.
Muss ich dann die 4 Zellen meines Akkus an jeweils 4 BQ29700DSET 
anschließen?
Ich weiß, dass die Frage wahrscheinlich ziemlich blöd erscheint aber ich 
habe selbst wie gesagt noch keinerlei Erfahrung in diesem Gebiet und Dr. 
Google hat mir bis jetzt auch keine eindeutigen Ergennisse geliefert.

Danke im voraus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hallo christoph schrieb:
> Die ganzen Laderegler die man so findet (z.B. TI BQ29700DSET) sind für
> einzellige Akkus ausgelegt.

Das ist kein Laderegler, sondern ist lediglich eine Schutzschaltung. Das 
Ding kann weder balancieren, noch Ladestrom/Spannung regeln. Es trennt 
die Zelle lediglich bei Über- oder Unterspannung ab.

von hallo christoph (Gast)


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oh, okay.
Wären die Teile trotzdem für meine Anwendung ausreichend?

Gruß

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hallo christoph schrieb:
> Wären die Teile trotzdem für meine Anwendung ausreichend?

Nee, eben nicht. Du benötigst eine Ladeschaltung, die strombegrenzt 16,4 
- 16,8V liefert und legst die an die Enden des Akkupacks. Wahlweise 
werden über jede Zelle noch Balancer gelegt, die die Spannung über jeder 
Zelle auf 4,1 - 4,2V begrenzen. Die letztere Option wird z.B. in 
Notebook Akkus weggelassen, dort verlässt man sich auf die 
Gleichförmigkeit der verbauten Zellen und überwacht sie nur.

Als weitere Option kann man einen Batteriemonitor, wie z.B. den BQ77904 
o.ä. pro Zelle verbauen, wenn man es ganz genau wissen will.

Man kann auch das alles weglassen und nur eine Unterspannungsabschaltung 
vorsehen, wenn man ein externes Ladegerät, wie z.B. den iMax B6 (AC oder 
DC) verwendet. Der lädt und balanciert über die im Modellbau weit 
verbreiteten JST-XH Verbinder Packs von 2 bis 8 Zellen.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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hallo christoph schrieb:
> Wären die Teile trotzdem für meine Anwendung ausreichend?

Haben die LiPo Zellen nicht 3.6V Ladeschlussspannung?
Wenn ja, dann ist der Chip doch falsch...

von MaWin (Gast)


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hallo christoph schrieb:
> Hat jemand Ideen/Ratschläge wie ich sowas am besten umsetze?

Jeder Laptop macht so was.

Die Elektronik im Akkupack ist aber durchaus erheblich.

Es gibt auch auf der Hauptplatine mindestens 2 Schaltspannungswandler.

'Möglichst einfach' arbeiten PowerBanks, die nutzen nur 3.6V und alle 
Zellen parallel.

Klassischerweise nutzen Akkugeräte IMMER Strom aus dem Akku (denn die 
Schaltung die mit der sinkenden Spannung klarkommt muss ja sowieso 
vorhanden sein) und laden den Akku simultan (mit einer zweiten 
Schaltung) wenn Netzspannung verfügbar ist.

So braucht man wenigstes nicht eine dritte Schaltung, Betrieb aus 
Netzspannung, und das Gerät kann in Spitzen mehr Strom ziehen als das 
Ladegerät liefern kann, weil der restliche benötigte Strom aus dem Akku 
kommt (was natürlich nur funktiniert, wenn der Akku eingesteckt und 
heile ist, was man ja vielleicht nicht fordern will).

Bei 4 Akkuzellen in Reihe braucht man eine Akku Protection (Schutz vor 
Überladung, Tiefentladung und Überstrom) und einen Balancer. Das kann 
der Chip wie MAX1781 , S8254 , S8243

www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.21.3

Als Netzspannungsquelle braucht man eine mit (mehr als) 17.2V und 
STROMBEGRENZUNG (unterhalb Maximalstrom der Akkus und des Balancers), 
sonst muss man die Strombegrenzung selbst ins Gerät bauen (Widerstand, 
Linearreler, Schaltregler). Wenn man natürlich auch z.B. einen AutoAkku 
als Spannungsquelle erlauben will, muss man mehr bauen ( Buck boost 
Stromschaltregler).

Der Balancer darf langsam sein (ICL7660), dann muss der Ladevorgang 
abgebrochen werden wenn EINE Zelle mehr als 4.2V (+/-0.5%) bekommt. Will 
man alle Zellen voll bekommen, muss der Balancer wie HY2213 den ganzen 
Ladestrom um die vollen Zellen drumrumleiten können.

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