Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RFT Robotron STM K0361.08 Netzteil


von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Ich habe gestern das im Titel genannte 12V/4.2A Netzteil ausgeweidet, da 
die Ausgangsspannung ob des Alters einen gruseligen Ripple hatte. (Laut 
Prüfbericht gebaut am 6.5.82 :-)

In dem Netzteil fanden sich u.a zwei 1N3891 Dioden (offensichtlich nicht 
aus dem ehemaligen Ostblock), ein MAA723 im Metallgehäuse, SU126 
Schalttransistor, ein dicker Thyristor auf Sekundärseite und viel 
Hühnerfutter. Außerdem ein großer "Trafo" sowie Spule auf Eisen T-Kern.

Hat eventuell noch jemand einen Schaltplan oder Infos zu dem Übertrager 
/ der Spule? Die Spule würde ich eventuell aufheben aber der Übertrager 
mit zig Windungen und ohne Kenndaten nützt mir nich allzuviel.

Topologisch gesehen war es wohl ein Eintakt-Durchflusswandler und der 
Thyristor eine Crowbar.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?


von holm (Gast)


Lesenswert?

Andreas M. schrieb:
> aber der Übertrager
> mit zig Windungen und ohne Kenndaten nützt mir nich allzuviel

..ja, das Netzteil war wohl nützlicher.

Gruß,
Holm

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> https://www.tiffe.de/Robotron/STM/

Danke, das hab ich nicht gefunden

holm schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> aber der Übertrager
>> mit zig Windungen und ohne Kenndaten nützt mir nich allzuviel
>
> ..ja, das Netzteil war wohl nützlicher.

Aha. Ein 36 Jahre altes Netzteil mit vertrockneten Elkos, niedriger 
Schaltfrequenz, und gerade mal 0.2mm Folie zwischen Primärseite 
(Schalttransistor) und Sekundärseite (Dioden) und Ripple im 1V Bereich? 
Ich weis ja nicht. Dazu ist das Teil eigentlich für 220V spezifiziert 
und hat verglichen mit heutigen Teilen einen unterirdischen 
Wirkungsgrad. (Uf des Ausgangsdioden 1.4V bei 12 V Ausgangsspannung. In 
das gleiche Gehäusevolumen bekommt man heute 4x 12V/60W Netzteil.

Nee danke, dass darf jetzt in seinen wohl verdienten Ruhestand.

von holm (Gast)


Lesenswert?

Andreas M. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> https://www.tiffe.de/Robotron/STM/
>
> Danke, das hab ich nicht gefunden
>
> holm schrieb:
>> Andreas M. schrieb:
>>> aber der Übertrager
>>> mit zig Windungen und ohne Kenndaten nützt mir nich allzuviel
>>
>> ..ja, das Netzteil war wohl nützlicher.
>
> Aha. Ein 36 Jahre altes Netzteil mit vertrockneten Elkos, niedriger
> Schaltfrequenz, und gerade mal 0.2mm Folie zwischen Primärseite
> (Schalttransistor) und Sekundärseite (Dioden) und Ripple im 1V Bereich?
> Ich weis ja nicht. Dazu ist das Teil eigentlich für 220V spezifiziert
> und hat verglichen mit heutigen Teilen einen unterirdischen
> Wirkungsgrad. (Uf des Ausgangsdioden 1.4V bei 12 V Ausgangsspannung. In
> das gleiche Gehäusevolumen bekommt man heute 4x 12V/60W Netzteil.
>
> Nee danke, dass darf jetzt in seinen wohl verdienten Ruhestand.

Ja, unmögliches Zeuch, hast Recht.

...allerdings ist anzumerken das das elende Gelumpe auch heute noch 
klaglos in vielen CNC Maschinen produktiv werkelt und damit die 
Lebensdauer JEDES PC-Netzteils um ein Mehrfaches überschritten hat. Hast 
Du in einem PC Netzteil schon mal ne Crowbar entdeckt? Nein? Warum wohl?

Du bekommst zwar heute für 9,95€ ein 12V 60W Netzteil, kannst froh sein 
wenn es effizient ist und noch froher wenn es Dir Deine dahinter 
befindliche Elektronik nach einem halben Jahr noch nicht gerissen hat.

Auch solltest Du ne vernünftige Brille aufsetzen wenn Dir die 
Isolatinsverhältnisse in dem Ding nicht klar sind, möglicherweise fehlts 
auch einfach an Sachverstand. In den Dingern gibt es nicht eine Stelle 
an denen die Primärseite von der Sekundärseite nur durch eine 0,2mm 
Folie getrennt ist.

In Summe: Paperlapapp. Nagele Dir Dein dümmliches Gequatsche ans Knie.
Nicht ganz umsonst befinden sich die Unterlagen auf meinem Server.

Gruß,

Holm

von Andreas M. (amesser)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

holm schrieb:
> Ja, unmögliches Zeuch, hast Recht.

Nach dem damaligen Stand der Technik war es sicher ein sehr gutes Gerät. 
Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet.

> ...allerdings ist anzumerken das das elende Gelumpe auch heute noch
> klaglos in vielen CNC Maschinen produktiv werkelt und damit die
> Lebensdauer JEDES PC-Netzteils um ein Mehrfaches überschritten hat. Hast
> Du in einem PC Netzteil schon mal ne Crowbar entdeckt? Nein? Warum wohl?

Du schmeichelst dem STM nicht, wenn Du versucht es neben einem 
Consumer-Massenprodukt gut aussehen zu lassen. Immerhin hat es damals 
ein halbes DDR Monatsgehalt gekostet, hat "Sense" Eingänge und eine 
Fernsteuerung.

> Du bekommst zwar heute für 9,95€ ein 12V 60W Netzteil, kannst froh sein
> wenn es effizient ist und noch froher wenn es Dir Deine dahinter
> befindliche Elektronik nach einem halben Jahr noch nicht gerissen hat.

Klar, man liest heute ja quasi täglich von durch Netzteile zerstörter 
Elektronik. Ein Wunder, dass unsere heutigen elektronischen Geräte 
überhaupt noch produktiv eingesetzt werden können und wir nicht ständig 
am reparieren derer Netzteile sind. Wenn wir schon bei Preisen sind, 
dann suche Dir doch bitte eine ähnliche Preisklasse aus wie es damals 
das STM hatte. Eine qualitiver Vergleich mit einem 10Euro billigst-Gerät 
ist sicher nicht angebracht.

> Auch solltest Du ne vernünftige Brille aufsetzen wenn Dir die
> Isolatinsverhältnisse in dem Ding nicht klar sind, möglicherweise fehlts
> auch einfach an Sachverstand. In den Dingern gibt es nicht eine Stelle
> an denen die Primärseite von der Sekundärseite nur durch eine 0,2mm
> Folie getrennt ist.

Stimmt, ein paar Millimeter Luft gibt es auch noch. Ich habe Dir mal ein 
Bild gemacht. Da reicht eine einzige in das Gehäuse gefallene Schraube 
an der richtigen Stelle für Netzspannung am Ausgang. Eigentlich haben 
die genügend Platz im Gehäuse, man hätte das durchaus anders anordnen 
können.

> In Summe: Paperlapapp. Nagele Dir Dein dümmliches Gequatsche ans Knie.
> Nicht ganz umsonst befinden sich die Unterlagen auf meinem Server.

Ohje, da fühlt sich wohl jemand persönlich angegriffen. Auf der Ebene 
braucht man aber eh nicht mehr weiter zu diskutieren.

Gruß
Andreas

Beitrag #6151506 wurde von einem Moderator gelöscht.
von holm (Gast)


Lesenswert?

Andreas M. schrieb:
> holm schrieb:
>> Ja, unmögliches Zeuch, hast Recht.
>
> Nach dem damaligen Stand der Technik war es sicher ein sehr gutes Gerät.
> Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet.
>
>> ...allerdings ist anzumerken das das elende Gelumpe auch heute noch
>> klaglos in vielen CNC Maschinen produktiv werkelt und damit die
>> Lebensdauer JEDES PC-Netzteils um ein Mehrfaches überschritten hat. Hast
>> Du in einem PC Netzteil schon mal ne Crowbar entdeckt? Nein? Warum wohl?
>
> Du schmeichelst dem STM nicht, wenn Du versucht es neben einem
> Consumer-Massenprodukt gut aussehen zu lassen. Immerhin hat es damals
> ein halbes DDR Monatsgehalt gekostet, hat "Sense" Eingänge und eine
> Fernsteuerung.

Dann schau doch in "equivalenten" Geräten nach.. "open Frame" SNT in 
Geräten. Gibts da ne Crowbar? Öch nö..schade aber auch.

>
>> Du bekommst zwar heute für 9,95€ ein 12V 60W Netzteil, kannst froh sein
>> wenn es effizient ist und noch froher wenn es Dir Deine dahinter
>> befindliche Elektronik nach einem halben Jahr noch nicht gerissen hat.
>
> Klar, man liest heute ja quasi täglich von durch Netzteile zerstörter
> Elektronik.

LNK304?

>Ein Wunder, dass unsere heutigen elektronischen Geräte
> überhaupt noch produktiv eingesetzt werden können und wir nicht ständig
> am reparieren derer Netzteile sind.

Sind wir doch. Angefangen bei Geschirrspülern über diverse Glotzen, 
(Videorecorder) und auch ich in der Industrieelktronik die ich 
repariere.

> Wenn wir schon bei Preisen sind,
> dann suche Dir doch bitte eine ähnliche Preisklasse aus wie es damals
> das STM hatte. Eine qualitiver Vergleich mit einem 10Euro billigst-Gerät
> ist sicher nicht angebracht.

Es ist eine relativ flache Idee von Dir die Preise von damals in der DDR 
mit Preisen von heute hier vergleichen zu wollen, was ist denn mit 
Miete, Brot und Milch?

>
>> Auch solltest Du ne vernünftige Brille aufsetzen wenn Dir die
>> Isolatinsverhältnisse in dem Ding nicht klar sind, möglicherweise fehlts
>> auch einfach an Sachverstand. In den Dingern gibt es nicht eine Stelle
>> an denen die Primärseite von der Sekundärseite nur durch eine 0,2mm
>> Folie getrennt ist.
>
> Stimmt, ein paar Millimeter Luft gibt es auch noch. Ich habe Dir mal ein
> Bild gemacht. Da reicht eine einzige in das Gehäuse gefallene Schraube
> an der richtigen Stelle für Netzspannung am Ausgang. Eigentlich haben
> die genügend Platz im Gehäuse, man hätte das durchaus anders anordnen
> können.

Eine einzige ins Gehäuse gefallene Schraube macht in jedem heute 
produzierten elektronischen Gerät Bambule. Schmeiß dir doch mal in 
Deinen Rechner, einen Laptop oder in einen Fernseher..

Nichts desto trotz rundest Du den Abstand zwischen Kollektor des 
Transistors und der Gleichrichterdiode auch noch ab, ich kann Dir das 
selbe Foto machen und 10mm dran schreiben und Deine Aussage das eine 
0,2mm Folie primär von Sekundärseite trennt ist wohl auch Käse..oder?

>
>> In Summe: Paperlapapp. Nagele Dir Dein dümmliches Gequatsche ans Knie.
>> Nicht ganz umsonst befinden sich die Unterlagen auf meinem Server.
>
> Ohje, da fühlt sich wohl jemand persönlich angegriffen. Auf der Ebene
> braucht man aber eh nicht mehr weiter zu diskutieren.
>
> Gruß
> Andreas

Ich schrieb auch nicht das ich Lust habe mit Dir zu diskutieren, Du 
stellst Tatsachen bewußt falsch dar und das auch mal ganz beiläufig z.B. 
mit den ausgetrockenten Elkos. Es ist für die Elkos in einem K0361.08 
eher nicht üblich. nur die in manchen Netzteilen der K036 Serie 
eingesetzen 20µ 350/385V eingesetzen axialen Elkos werden trocken weil 
sich der rote oder weiße Dichtungsgummi auflöst (der Schwarze hält).

Du hast nix weiter als einen üblen Verriß hier abgeliefert der den 
Tatsachen nicht entspricht, wundere Dich also nicht wenn Du Gegenfeuer 
bekommst. Diskutiere mit Dir selber, oder mit Deiner Frau wenn Du Dich 
traust.

Holm

Beitrag #6151922 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Um mich auch mal zu äußern: die STMs sind sehr solide und robust 
aufgebaut. Der im Eröffnungspost erwähnte Ripple wäre einfachst zu 
reparieren gewesen, indem man die tauben Elkos findet und ersetzt. Nach 
38 Jahren darf so ein Elko auch mal die Grätsche machen.

Es ist vollkommen richtig, daß man solche Netzteile heutzutage kleiner 
und effizienter bauen kann. Man könnte sie sogar genauso solide bauen, 
komischerweise macht das aber keiner. Insofern wäre es ebenfalls eine 
verständliche Entscheidung gewesen, den STM in den Ruhestand zu 
schicken.

Das zerlegen hingegen ergibt in meinen Augen gar keinen Sinn. Die 
Halbleiter da draus will man heute nicht mehr wirklich verwenden. Da 
kriegt man für einen Appel und ein Ei doch deutlich besseres. Und auch 
der Trafo bringt eher wenig Nutzen. Die Bewicklung ist auf die damals 
üblichen, nach heutigen Maßstäben sehr niedrigen Schaltfrequenzen 
ausgelegt. Und auch das Kernmaterial verträgt keine höheren Frequenzen. 
Wenn ich die Kernbezeichnung richtig deute, dann ist das Manifer 194 
(Mf194) und das geht nach den mir vorliegenden Datenblättern nur bis 
25kHz.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

holm schrieb:
> Ich schrieb auch nicht...

Laß gut sein, Holm - und ärgere dich nicht.

Auch ich hab durchaus Bedenken bei diesen Schaltnetzteilen - allerdings 
aus anderen Gründen. Dort wurden in manchen Chargen als 
Schalttransistoren die Ausmeß-Typen der 
Zeilenendstufentransistor-Fertigung verbaut. Sowas mit zu geringer Ucb0, 
zu geringem Beta, zu hohem Reststrom usw. Wenn man aus diesen Chargen 
ein SNT bekommen hatte, dann gab's tatsächlich irgendwann mal ein KAWOMM 
- insbesondere dann, wenn die Lüftung des Racks nicht gut war. Dazu 
beigetragen hatte, daß diese SNT's ziemlich eng gebaut waren und somit 
ohne Miefquirl zum Überhitzen neigten - speziell wenn eben ein mieser 
Transistor verbaut war. Der Thyristor hatte da sehr wohl seine 
Bedeutung.

W.S.

von holm (Gast)


Lesenswert?

Der SU 165 war der niedriger spezifizierte Typ des SU161 Zeilenendstufen 
Transistors und der war in den Dingern eigentlich generell verbaut, bis 
zu 3x in den 150W Modulen parallel (meißt nur 2x).
Ich kann eigentlich nicht sagen das ich den Transistoren irgend eine 
Schuld in die Schuhe schieben könnte, in den allermeisten Fällen sind 
einfach die Sicherungshalter vergammelt, weil die DDR Sicherungen 
offenbar mit irgend einem miesen Lötwasser verlötet waren, die Kappen 
werden später völlig grün und auch die Federkontakte vergammeln so das 
da nicht mal mehr die Netzspannung durch kommt. Die nächst häufigere 
Ausfallursache sind tatsächlich Elkos, meist wie oben angegeben diese 
22µ 350/385V axial aus Gera. Als nächstes kommen dann von Robotron 
original verbaute Röderstein Elkos rund um den B260 (wenn ich einen 
Röderstein sehe fliegt der immer raus) und als Nächstes der B260 
(TDA1060) selber.

Die Endtransen sind kaum mal defekt und ich habe bestimmt ungefähr 50-60 
dieser Netzteile und deren Vorgänger in der Hand gehabt.

Gruß,

Holm

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.