Guten Tag, gegen Mittag habe ich mein Arbeits/Zwischenzeugnis wegen eines anstehenden Vorgesetztenwechsels bekommen und bin unschlüssig, was ich davon halten soll. Klar werden viele Dinge meiner Meinung nach gut bewertet, aber ist das nicht etwas too much? "Zu seinem Tätigkeitsbereich gehört: • Verantwortung für die Organisation, Optimierung und Weiterentwicklung des Qualitäts-, Arbeitsschutz- und Umweltmanagements sowie der Qualitätssicherung • Vorbereitung, Durchführung und Abschluss interner und externer Audits • Erreichung und Aufrechterhaltung von Zertifizierungen • Planung, Einführung und Überwachung von qualitätssichernden Maßnahmen sowie Implementierung mo-derner Qualitätsstrategien • Ansprechpartner für die Geschäftsleitung und andere interne und externe Stellen • Aufbau und Pflege der technischen Dokumentation und Bedienungsanleitungen • Technische Einführung neuer Produkte • Technisches Reklamationsmanagement gegenüber Lieferanten und Kunden • Aufrechterhaltung und Verbesserung des Qualitätsreportings und Sicherstellung der Qualitätsziele Sein Arbeitsgebiet beherrscht Herr XXX immer fachlich souverän und kennt sich mit allen Prozessen und Gegebenheiten des Unternehmens sehr gut aus. Herr XXX verfügt über ein äußerst pragmatisches Denkvermögen und löst die ihm übertragenen Aufgaben immer sehr erfolgreich. In seinem Handeln ist Herr XXX stets sehr entschlossen und entwickelt große Initiative. Auch in schwierigen Situationen ist er sehr gut belastbar und handelt immer ruhig und überlegt. Die Arbeitsweise von Herrn XXX ist stets von sehr großer Systematik, Genauigkeit und Effizienz gekennzeichnet. Zudem ist er ein sehr ehrgeiziger und engagierter Mitarbeiter, der stets einen überdurchschnittlichen Einsatz für unser Unternehmen zeigt. Die Güte seiner Arbeit liegt stets sehr weit über dem Durchschnitt. Herr XXX erbringt permanent Höchstleistungen. Wir sind daher mit seinen Leistungen in hohem Maße zufrieden. Aufgrund seines stets freundlichen Wesens wird er allseits sehr geschätzt. Auch sein Verhalten gegenüber unseren Geschäftspartnern ist stets einwandfrei. Er repräsentiert unser Unternehmen stets in vorbildlicher Weise. Dieses Zwischenzeugnis wird anlässlich eines Vorgesetztenwechsels ausgestellt. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um Herrn XXX für die bisher geleistete sehr hervorragende Arbeit zu danken." Versteht mich nicht falsch, für mich hört sich das nach guten Leistungen an. Ich frage mich aber, ob mir dieses "in den Himmel" loben bei potenziellen Arbeitgebern nicht zum Verhängnis werden kann. Wenn ich daraufhin nicht die Leistungen erbringe, die sich der AG evtl. auf der Grundlage der vorliegenden Referenzen bildet, ist dies eher suboptimal. Was meint ihr dazu?
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Meine Laieneinschätzung: Max M. schrieb: > Sein Arbeitsgebiet beherrscht Herr XXX immer fachlich souverän und kennt > sich mit allen Prozessen und Gegebenheiten des Unternehmens sehr gut > aus. Mittelmass > Herr XXX verfügt über ein äußerst pragmatisches Denkvermögen und Theorie ist nicht seine Stärke > löst die ihm übertragenen Aufgaben immer sehr erfolgreich. In seinem > Handeln ist Herr XXX stets sehr entschlossen und entwickelt große > Initiative. Mit dem Kopf durch die Wand, handelt ohne zu überlegen. > Die Arbeitsweise von Herrn XXX ist stets von sehr großer Systematik, > Genauigkeit und Effizienz gekennzeichnet. Zudem ist er ein sehr Besser wäre: höchster Effizienz > ehrgeiziger und engagierter Mitarbeiter, der stets einen > überdurchschnittlichen Einsatz für unser Unternehmen zeigt. Die Güte > seiner Arbeit liegt stets sehr weit über dem Durchschnitt. Da gibts auch nochmal ne Steigerung, fällt mir aber gerade nicht ein. > Herr XXX > erbringt permanent Höchstleistungen. Vermutung: Unrealistisch -> d.h. das Gegenteil ist der Fall. > Wir sind daher mit seinen > Leistungen in hohem Maße zufrieden. Besser wäre: ausserordentlich hohem Masse.
Max M. schrieb: > Versteht mich nicht falsch, für mich hört sich das nach sehr guten > Leistungen an. Gut bis sehr gut für mich, nur > Wir sind daher mit seinen Leistungen in hohem Maße zufrieden. könnte man noch in den Superlativ setzen. ("in höchstem Maße") und ein Kommentar zum Verhalten ggü. Vorgesetzten fehlt. Max M. schrieb: > Wenn ich > daraufhin nicht die Leistungen erbringe, die sich der AG evtl. auf der > Grundlage der vorliegenden Referenzen bildet, ist dies eher suboptimal. Was meinst du damit, wenn das passiert hast du den Job doch schon (?) Die Sprache finde ich allerdings etwas wacklig. "Kennt sich aus", "handelt überlegt" das finde ich persönlich recht umgangssprachlich für ein Arbeitszeugnis. Nicht dein Fehler, aber mir ist es aufgefallen.
Erst einmal Danke für die bisher gegebenen Bewertungen. Hättet ihr evtl. ein Beispiel für ein 1er Arbeitszeugnis - nur mal zum Vergleich.
Hallo, > Versteht mich nicht falsch, für mich hört sich das nach sehr guten > Leistungen an. Ich frage mich aber, ob mir dieses "in den Himmel" loben > bei potenziellen Arbeitgebern nicht zum Verhängnis werden kann. Wenn ich > daraufhin nicht die Leistungen erbringe, die sich der AG evtl. auf der > Grundlage der vorliegenden Referenzen bildet, ist dies eher suboptimal. Von "in den Himmel loben" kann m. E. keine Rede sein. Es ist leicht erkennbar, dass in Deinem Arbeitszeugnis einfache Textbausteine verwendet wurden, die für praktisch jedes andere Arbeitsverhältnis auch verwendbar wären. Es fehlen beispielsweise die Vorstellung des Unternehmens, Dein bisheriger Werdegang und -- damit es glaubhaft ist -- die konkrete Angabe von Umständen, die Deine Erfolge belegen. Es gibt Unternehmen, die ein solches Arbeitszeugnis für Dich übersetzen, beispielsweise www.arbeitszeugnis.de Viele Grüße Michael
Beitrag #6150099 wurde von einem Moderator gelöscht.
Max M. schrieb: > Sein Arbeitsgebiet beherrscht... Eher eine Lobhudelei, die man kompakt in ein, höchstens zwei Sätzen unterbringen könnte. Masse ist nicht gleich Klasse. Max M. schrieb: > Versteht mich nicht falsch, für mich hört sich das nach guten Leistungen > an. Ich frage mich aber, ob mir dieses "in den Himmel" loben bei > potenziellen Arbeitgebern nicht zum Verhängnis werden kann. Wenn ich > daraufhin nicht die Leistungen erbringe, die sich der AG evtl. auf der > Grundlage der vorliegenden Referenzen bildet, ist dies eher suboptimal. Das Problem ist, dass Leistungsbeurteilungen dieser Art reichlich Subjektiv bewertet werden. Nicht mal einem Zwillingsbruder mit gleichen Aufgaben und Arbeitsergebnissen würde man gleich bewerten können/wollen. Daher wälzt man das ja auch oft auf den Arbeitnehmer ab. Würde mich nicht wundern, wenn es die wer weiß wie vielte Kopie ist. Die Sorge ist also begründet. Außerdem, wenn, dann beurteilt man nahe dem Ende mit ...stets zu unserer vollsten (voller als Voll?) Bla bla... Ein Zwischenzeugnis wird in der Regel im Präsenz formuliert, was immer das auch bedeutet. Das Forum ist hier eher eine Meinugsspiegel aber vom Sachverstand, sollte man eher einen Profi fragen, z.B. einen Juristen.
Arbeitszeugnisse liest kein Mensch, die schreibt sich doch eh die Hälfte selbst und die andere Hälfte weiß nicht wie man diese bescheuerten Floskeln richtig benutzt.
"Seine Sitzhaltung war stets gerade und seine Witze waren stets in höchstem Maße amüsant"
Personalverantwortlicher schrieb: > "Seine Sitzhaltung war stets gerade und seine Witze waren stets in > höchstem Maße amüsant" Und wieder einer hat das Spiel durchschaut. Willkommen im Club der Mitwisser. =) #Zersetzung
Böser Onkel schrieb: > Das Forum ist hier eher eine Meinugsspiegel aber vom Sachverstand, > sollte man eher einen Profi fragen, z.B. einen Juristen. Ja ist schon gut Onkelchen.
Personalverantwortlicher schrieb: > kein Mensch Genau, Personaler sind keine Menschen. Entweder ist der Prozess automatisiert oder man nutzt einen Praktikanten, der sich eh nicht wehren kann.
Böser Onkel schrieb: > Ein Zwischenzeugnis wird in der Regel im Präsenz formuliert, was immer > das auch bedeutet. Wenn man Präsens daraus macht, wird es plötzlich klar. Böser Onkel schrieb: > Die Sorge ist also begründet. Böser Onkel schrieb: > Das Forum ist hier eher eine Meinugsspiegel Das ist das einzig wichtige hier Max M.! Denn im Meinungsspiegel des Bösen Onkels, ehemals Dr. Who, vormals Cerberus, anfangs Michael S. (technicans) ist jede Aktion eines Arbeitgebers oder Vorgesetzten voll von Heimtücke, Missgunst und bedingungsfeindlichster Bosartigkeit. (für den Begriff 'bedingungsfeindlich' musst du hier leider selbst die Forumssuche bemühen und wirst ratlos zurückgelassen...) Und meine Meinung zum Arbeitszeugnis: Das ist absolut o.k. und der überquellende Schmalz ist leider einfach usus. Der vorige Vorgesetzte wollte dir schlichtweg einen Gefallen tun, weil er mit dir zufrieden war. Der neue wird das auch genauso auffassen.
man kann es auch anders lesen: Max M. schrieb: > Sein Arbeitsgebiet beherrscht Herr XXX immer fachlich souverän und kennt > sich mit allen Prozessen und Gegebenheiten des Unternehmens sehr gut > aus. Aha. Du kennst Dich also nicht nur mit Deinen Prozessen und Gegebenheiten aus sondern gleich mit dem ganzen Unternehmen? Das kann man auch als "Labertasche, die sich überall einmischt und wichtig macht" übersetzen. >Herr XXX verfügt über ein äußerst pragmatisches Denkvermögen und >löst die ihm übertragenen Aufgaben immer sehr erfolgreich. "pragmatisches Denkvermögen" handelt also ohne vorher nachzudenken. >In seinem Handeln ist Herr XXX stets sehr entschlossen und entwickelt große >Initiative. Du lässt Dir also nichts sagen und machst immer was Du für richtig hälst? >Auch in schwierigen Situationen ist er sehr gut belastbar >und handelt immer ruhig und überlegt. >Die Arbeitsweise von Herrn XXX ist stets von sehr großer Systematik, >Genauigkeit und Effizienz gekennzeichnet. Erbsenzähler usw. Du kommst nicht in die Hufe wenn's mal brennt?
doedel schrieb: >>Herr XXX verfügt über ein äußerst pragmatisches Denkvermögen und >>löst die ihm übertragenen Aufgaben immer sehr erfolgreich. > > "pragmatisches Denkvermögen" handelt also ohne vorher nachzudenken. Pragmatisch heißt auf die Sache bezogen, nüchtern, lösungsorientiert, das ist bei technischen Aufgaben idR etwas gutes. Ohne vorher nachzudenken wäre "emotional".
Max M. schrieb: > Versteht mich nicht falsch, für mich hört sich das nach guten Leistungen > an. Ja das sehe ich auch so. Interessant ist immer was NICHT da steht. Ich vermisse was in der Art wie "Sein Verhalten gegenüber seinen Vorgesetzten war stets einwandfrei" Immerhin wird das Zeugnis wegen Vorgesetztenwechsel erstellt ?? und dann steht nichts vom ehemaligen Chef.
Beitrag #6150341 wurde von einem Moderator gelöscht.
Max M. schrieb: > Was meint ihr dazu? Bei dem Arbeitszeugnis kannst du von Glück reden, dass sie dir nicht gleich noch die Kündigung nachgereicht haben.
Ist er sehr gut belastbar... Permanent Höchstleistungen... sehr hervorragende Arbeit... Das Zeugnis ist unmöglich. Wer auch immer das formuliert hat, hat keine Ahnung von qualifizierten Arbeitszeugnissen. Jeder Tag in dieser Firma war reine Zeitverschwendung. Hat bei den Big Playern wohl nicht geklappt und nach der 100sten Bewerbung nimmt man auch das mieseste KMU. Wenn die Tarif oder Betriebsrat haben fress ich ein Besen. Ich würde sagen die Karriere ist hiermit beendet.
krawatte schrieb: > Das Zeugnis ist unmöglich. Genau! Wenn der Schreiber des Zeugnisses nicht mal weiß, wie du heißt (Herr XXX heißt du ja wohl nicht), wird er kaum in der Lage sein, deine Leistung objektiv zu beurteilen.
krawatte schrieb: > Jeder Tag in dieser Firma war reine Zeitverschwendung. Dass man immer gleich in solche Extreme fallen muss. Man hat dort immerhin auch Geld für die Arbeit erhalten. Bei jeder anderen Arbeit muss man auch Zeit fürs Geld aufbringen. das wäre selbst bei einem "Traumjob" so.
● J-A V. schrieb: > krawatte schrieb: >> Jeder Tag in dieser Firma war reine Zeitverschwendung. > > Dass man immer gleich in solche Extreme fallen muss. > Man hat dort immerhin auch Geld für die Arbeit erhalten. > Bei jeder anderen Arbeit muss man auch Zeit fürs Geld aufbringen. > das wäre selbst bei einem "Traumjob" so. Das ist ein typischer Trollkommentar. Recht hat der Kollege aber. Leider hat es zum Anfang nicht für ein IGM-Unternehmen gereicht, da ich auch nicht wirklich etwas zum vorweisen hatte. Ziel bleibt es aber.
Max M. schrieb: Der größte Teil des Textes liest sich ausgesprochen positiv; Stereotype Formulierungen sind hierbei kein Nachteil. Auffällig ist allerdings der Satz > Wir sind daher mit seinen > Leistungen in hohem Maße zufrieden. zumal der Rest eher die conclusio "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" nach sich ziehen sollte. Sorgen machen würde ich mir nicht; es könnte allenfalls sein, dass die Messlatte etwas höher hängt als von Dir gewünscht. Andererseits könnte sich das wiederum auch auf Größe und Qualität des Brotkorbes auswirken. Also, nur Mut! "Herr X zeigte im Rahmen seiner Möglichkeiten Interesse an seiner Arbeit" hätte Dir wohl auch kaum besser gefallen.
NIEMAND liest Arbeitszeugnisse!! NIEMAND! Sie dienen lediglich dem Seelenfrieden..irgendwer wollte es mal unbedingt bekommen..hat deshalb geklagt nun bekommen es alle..nur außer für das wohlige GEfühl des Arbeitgebers hat es absolut überhaupt keine Bedeutung. Wenn d er Mod meinen Post noch mal ohne Begründung löscht darf sich der Mod nicht wundern wenn hier der nächste bald amok läuft !!
jeder gast schrieb: > Wenn d er Mod meinen Post noch mal ohne Begründung löscht darf sich der > Mod nicht wundern wenn hier der nächste bald amok läuft !! Wenn Frau Lambrecht sich durchsetzt, dann sind solche Posts demnächst strafbar ...
Beitrag #6157983 wurde von einem Moderator gelöscht.
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