Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Taugen diese China Schaltnetzteile?


von Alexander N. (trigondodekaeder)


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Guten Abend allerseits,

Hat hier jemand Erfahrungen mit dieser Sorte Schaltnetzteile?

https://de.aliexpress.com/item/32983648084.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.c6746dcdQM19WJ&algo_pvid=d6e8c0bb-c06f-4bbb-ac7a-18e027049c40&algo_expid=d6e8c0bb-c06f-4bbb-ac7a-18e027049c40-2&btsid=0ab50f6115822276820755293e9033&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_

Halten die, was sie versprechen, oder gehen die Trafos schon lange vor 
der angegebenen Nennleistung in den Gasförmigen Zustand über?

von Markus M. (adrock)


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...es reicht doch schon zu sehen, wie lieblos die grüne LED da auf die 
Leiterplatte geworfen und eingelötet wurde. Wenn de restliche Qualität 
genauso ist, weißt Du bescheid.

Haben sie PFC? Steht zumindest nichts von da.

Warum will man sich sowas antun, wo es gute und nicht überteuerte 
Netzteile von Meanwell gibt?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Markus M. schrieb:
> Haben sie PFC? Steht zumindest nichts von da.
>
> Warum will man sich sowas antun, wo es gute und nicht überteuerte
> Netzteile von Meanwell gibt?

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Oder hast Du mal ein Datenblatt 
gesehen? Und besonders billig sind die auch nicht.
mfg Klaus

von abc. (Gast)


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hab welche davon - immerhin, das gehäuse ist mit der erde niederohmig 
verbunden. und die spannung, die drauf steht, können die auch. den strom 
hab ich noch nicht ausgereizt, auf eine überstromerkennung würde ich 
mich nicht verlassen wollen. aber für ein paar led-stripes reichen die 
vollkommen aus.

von Alexander N. (trigondodekaeder)


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Markus M. schrieb:
> Warum will man sich sowas antun, wo es gute und nicht überteuerte
> Netzteile von Meanwell gibt?

Genau nach so einem Tipp habe ich gesucht :) Also die Meanwell können 
dann wirklich was sie versprechen? Die wären preislich tatsächlich 
absolut im Rahmen. Dann würde ich mir mal eins von der Sorte her tun. 
Danke!

Da fällt mir gerade noch was ein. Ich hoffe, dass das jetzt nicht 
völliger Mumpitz ist. Aber die 24V Ausgangsspannung sind doch 
theoretisch variabel, wenn man das PWM Signal vom Schaltnetzteil Input 
ein wenig verändern würde, oder? Ist die Frequenz hier von einem uC 
vorgegeben, oder wo kommt die her? Also dass man da jetzt nicht von 
5-24V durchwechseln kann, ist mir klar. Aber wären +/-2-3V theoretisch 
denkbar?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Alexander N. schrieb:
> Aber die 24V Ausgangsspannung sind doch
> theoretisch variabel,

Oft gibts dafür ein Trimmpoti, Einstellbereich +/-15%.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Alexander N. schrieb:
> Da fällt mir gerade noch was ein. Ich hoffe, dass das jetzt nicht
> völliger Mumpitz ist. Aber die 24V Ausgangsspannung sind doch
> theoretisch variabel,
Es gibt Netzteile die ein Trimmpoti haben. Damit kann man die fixe 
Ausgangsspannung in Grenzen ein paar Volt verstellen.

> wenn man das PWM Signal vom Schaltnetzteil Input
> ein wenig verändern würde, oder?
Nein. Die Ausgangsspannung kann man so nicht manipulieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alexander N. schrieb:
>
> Da fällt mir gerade noch was ein. Ich hoffe, dass das jetzt nicht
> völliger Mumpitz ist. Aber die 24V Ausgangsspannung sind doch
> theoretisch variabel, wenn man das PWM Signal vom Schaltnetzteil Input
> ein wenig verändern würde, oder?

Wie bitte? Was willst du am PWM Signal? Und was zum Teufel meinst du mit 
"Schaltnetzteil Input"?

> Ist die Frequenz hier von einem uC
> vorgegeben, oder wo kommt die her?

Da ist ein Schaltregler-IC drauf. Je nach Leistung entweder mit 
integriertem Schaltelement oder mit externem (meist MOSFET).

> dass man da jetzt nicht von 5-24V durchwechseln kann, ist mir klar.
> Aber wären +/-2-3V theoretisch denkbar?

Alle Meanwell-Netzteile, die ich bis jetzt gesehen habe, hatten ein 
Trimmpoti, an dem man die Ausgangsspannung einstellen konnte. Der 
Stellbereich steht im Datenblatt. Für ein willkürlich herausgegriffenes 
Meanwell LRS-150-24 z.B. bei 21.6 ~ 28.8V

von Alexander N. (trigondodekaeder)


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Axel S. schrieb:
> Wie bitte? Was willst du am PWM Signal? Und was zum Teufel meinst du mit
> "Schaltnetzteil Input"?

Der Input ist ja ein hochfrequentes 230V Rechtecksignal, oder? Wenn man 
die Nullphasen verkürzt, wird doch der effektivwert am Ein- und Ausgang 
geringer, was dann nach dem Gleichrichten am Ausgang einen geringeren 
DC-Wert zur Folge hätte, oder irre ich mich?

Axel S. schrieb:
> Da ist ein Schaltregler-IC drauf. Je nach Leistung entweder mit
> integriertem Schaltelement oder mit externem (meist MOSFET).

Das meine ich. Die Schaltfrequenz des MOSFET wird also durch ein IC 
vorgegeben? Kann man daran nichts ändern? Oder wie ändert dann das 
Trimmpoti die Ausgangsspannung? Das muss doch irgendwie über die 
Frequenz am Schaltnetzteil gehen, oder? 21,6V wären halt grad noch 0,6V 
mehr als ich bräuchte. Aber vermutlich wird es einfacher sein, ein Buck 
nachzuschalten, zumal die meist auch noch ein Poti zur Strombegrenzung 
haben, was ganz praktisch wäre.

von Andrew T. (marsufant)


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Alexander N. schrieb:
> Das muss doch irgendwie über die
> Frequenz am Schaltnetzteil gehen, oder?

Weiter oben hast doch schon das (richtige) Stichwort gebracht: PWM. Nun 
bringst Du ein neues buzzword.

Somit: Lies Dich in  die Grundlagen ein,
ist auch Freitags eine gute Idee,
und nutze die obigen Hinweise wie die Ausgangsspannung in Grenzen 
eingestellt wird.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alexander N. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Da ist ein Schaltregler-IC drauf. Je nach Leistung entweder mit
>> integriertem Schaltelement oder mit externem (meist MOSFET).
>
> Das meine ich. Die Schaltfrequenz des MOSFET wird also durch ein IC
> vorgegeben? Kann man daran nichts ändern?

Nicht nur die Frequenz, sondern vor allem das Tastverhältnis. Und nein, 
daran kann bzw. vor allem sollte man nichts ändern. Ganz besonders 
nicht, wenn man nur ein derartig rudimentäres Verständnis der Materie 
hat wie du.

> Oder wie ändert dann das Trimmpoti die Ausgangsspannung?

Das Poti ist Teil eines Spannungsteilers. Die geteilte Ausgangsspannung 
wird mit einer Referenzspannug verglichen (typischerweise mit den 2.5V 
aus einem TL431). Und das Ergebnis dieses Vergleichs wird über einen 
Optokoppler an das Schaltregler-IC übermittelt. Der Optokoppler ist 
nötig, weil die Ausgangsspannung ja schließlich vom Netz isoliert sein 
soll.

> 21,6V wären halt grad noch 0,6V mehr als ich bräuchte

Das ist der Bereich, den der Hersteller garantiert. Praktisch wird da 
noch ein bißchen mehr gehen. Leute mit Erfahrung (also: nicht du) können 
den Stellbereich durch den Austausch von ein paar unkritischen Bauteilen 
auch noch vergrößern. Noch 0.6V weiter runter ist sicher kein Problem.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander N. schrieb:
> Halten die, was sie versprechen

Die spannende Frage ist: Was versprechen sie denn? Ich denke da nicht 
nur an die  Ausgangsleistung sondern auch an Haltbarkeit, Ausfallrate 
und Regelverhalten.

Nach meiner Erfahrung sind die Leistungsangaben bei chinesischen 
Produkten stets als kurzzeitige Maxima zu verstehen. Langfristig (für 
mehrere Minuten und länger) sollte man sie maximal halb so hoch 
belasten. Dann kann man damit glücklich werden.

> Kühlung durch freie konvektion.
> Arbeits Temperatur: 0 ~ 40 grad.

Man braucht also doch einen Lüfter, sonst geht das mit den 40 Grad 
nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander N. schrieb:
> Der Input ist ja ein hochfrequentes 230V Rechtecksignal, oder?

Nein. In Deutschland kommen ungefähr 230V AC mit 50 Hz Sinus aus der 
Steckdose.

> Wenn man die Nullphasen verkürzt,...

Vergiss das mal. Die Netzteile sind darauf ausgelegt, durch ihre 
Regelung eine eine konstante Ausgangsspannung unabhängig von der 
Eingangsspannung zu liefern.

von Route_66 H. (route_66)


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Wozu mussen es genau 21,0 V sein?

von Thomas S. (thschl)


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Route_66 H. schrieb:
> Wozu mussen es genau 21,0 V sein?

damit die LEDs ohne Vorwiderstand betrieben werden können

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es reicht beim Verlinken übrigens völlig, nach dem '.html' 
abzuschneiden.
Z.B.:

https://de.aliexpress.com/item/32983648084.html

Sieht doch viel übersichtlicher aus.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Hier wird so ein Teil reverse engineered:

http://imajeenyus.com/electronics/20151028_smps_variable_voltage/index.shtml

"Nearly all Chinese-made power supplies of this type I've come across 
have had very poor heatsinking of the various power semiconductors - 
transistors, diodes etc. Little care is taken to ensure good thermal 
contact with the metal casing, so I always strip the supply down, check 
the mounting of the heatsinks, and apply some extra thermal grease.

Also, some of the tracks on this supply have insufficient 
creepage/clearance - see red section further down the page for details."

Die Bauteile (speziell die Elkos) werden natürlich auch nicht so lange 
halten wie ein Markenprodukt. Für den Hobbybereich sind die Geräte aber 
ausreichend.

von hinz (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Route_66 H. schrieb:
>> Wozu mussen es genau 21,0 V sein?
>
> damit die LEDs ohne Vorwiderstand betrieben werden können

Also eh eine Schnapsidee.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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hinz schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Route_66 H. schrieb:
>>> Wozu mussen es genau 21,0 V sein?
>>
>> damit die LEDs ohne Vorwiderstand betrieben werden können
>
> Also eh eine Schnapsidee.

Aufpassen! Thomas ist nicht der TE.
Und den Ironiedetektor mal justieren.

von Alexander N. (trigondodekaeder)


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Axel S. schrieb:
> Das ist der Bereich, den der Hersteller garantiert. Praktisch wird da
> noch ein bißchen mehr gehen. Leute mit Erfahrung (also: nicht du) können
> den Stellbereich durch den Austausch von ein paar unkritischen Bauteilen
> auch noch vergrößern.

Ja, leider musste ich vergangenen Sommer mein Elektro- und 
Informationstechnik Studium aus finanziellen Gründen nach dem 3. 
Semester beenden, was mich zu einem Dasein als einfacher 
Industriemechaniker mit guter Fachhochschulreife zwingt. Es tut mir 
leid, dass ich hier mal wieder ein Forum aufsuche, ohne zuvor bereits 
allwissend gewesen zu sein.

Anstatt sich mit böswilligen Unterstellungen zu profilieren, könnte man 
beispielsweise auch einfach darauf hinweisen, dass etwas, das ich 
annahm, so nicht funktioniert. Ob du es glaubst oder nicht, garantiere 
ich dir, dass ich durchaus im Stande bin, eine solche Anpassung 
durchzuführen, indem ich mich mit der Materie beschäftige und die 
Funktionsweise logisch erfasse. Das Thema hier ist für mich offenkundig 
recht neu, was nicht bedeutet, dass ich nicht im Stande wäre, es zu 
begreifen. Ich verstehe nicht, warum dieses destruktive rumgebashe hier 
immer sein muss. Hat das schon jemals was gebracht? Fühlst du dich 
dadurch besser? Würdest du im realen Leben auch so mit jemandem reden, 
der dir live gegenüber steht?

Matthias S. schrieb:
> Es reicht beim Verlinken übrigens völlig, nach dem '.html'
> abzuschneiden.
> Z.B.:
>
> https://de.aliexpress.com/item/32983648084.html

Das wusste ich tatsächlich nicht :D Der Link, den ich gepostet hatte, 
hat mich auch etwas angekäst. In Zukunft weiß ich bescheid. Danke!

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Habe hier zwei so billige China Netzteile im Einsatz, die sind die 
reinsten EMV Schleudern. Radio hören wenn sie laufen ist fast 
ausgeschlossen. Zusätzlich sind sie nicht gerade geräuschlos und stören 
durch lästiges fipen und summen.
Tu dir selbst einen Gefallen und verwende Meanwell Netzteile, mit dennen 
hatten wir noch nie Probleme und wir verbauen viele davon.

Christian_RX7

von Akku-Föhn (Gast)


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Alexander N. schrieb:
> 21,6V wären halt grad noch 0,6V
> mehr als ich bräuchte.

Also ich verwende 48V und 24V Meanwells um 5S und 10S Li+ Akkus(mit 
funktionierenden BMS) zu laden.

=> der angegeben Stellbereich des Potis war bisher immer etwas größer 
als angegeben (Serie HDR-15, HDR-30)

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