Forum: Haus & Smart Home 2 Ader Smart Home Bus Test


von Nano (Gast)



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So, ich habe mir mal in dem Simulator Circuit Mod eine einfache 
Schaltung eines gedachten Smart Home Bus aufgebaut, mit dem ich mal 
testen wollte, wie man es mit nur zwei Adern hinkriegen könnte, sowohl 
eine Versorgungsspannung von ca. 30 V, als auch ein Datensignal darüber 
transportieren zu können.

Und ich denke, das ist mir gelungen.
Die Schaltung besteht aus einer 30 V Spannungsversorgung und zwei 
Busteilnehmern.


Die Busteilnehmer sind als LED symbolisiert. Das Senden von Daten in 
Form einer logischen 0 oder 1 je Busteilnehmer wird mit einem manuellen 
Schalter symbolisiert.
Eine Schaltung + µC die die Signale auswertet, habe ich nicht 
eingeplant, mich hat erst einmal nur das elektrische interessiert, aber 
im Prinzip müsste man den Schalter durch einen Transistor ersetzen und 
den mit einem µC ansteuern und am Bus müsste man pro Busteilnehmer die 
Spannung messen und unter Verwendung von Schwellwerten und z.B. einem 
Schmitt-Trigger in ein Rechtecksignal umwandeln um daraus einen genauen 
0 und 1 Bit Datenstrom für den µC herauszuextrahieren.

Drückt man den Schalter, dann zieht ein Kondensator die Spannung auf dem 
Bus runter. Das kann man dann als Bitwechsel interpretieren.
Eine normale Spannung könnte bspw, eine 0 repräsentieren und eine in 
Richtung 0 V runtergezogene Spannung eine 1. Legt man noch eine Bitrate 
fest unter Verwendung von Scramblerverfahren könnte man dann längere 1 
oder 0 Phasen diskret als Bits auswerten.

Den Strom der Spannungsversorgung habe ich mit einem Widerstand 
begrenzt, weil sonst der Kondensator die Spannung nicht richtig 
runterziehen könnte.
In der Praxis würde so ein Netzteil ohnehin nicht unendlich Strom 
liefern können, wie es diese fiktive Spannungsversorgung dieser Software 
kann. Der Widerstand simuliert also diese Begrenzung.

Die Verbraucherseite der Busteilnehmer, repräsentiert als LED, haben 
jeweils einen extra Kondensator, mit dem ich die Spannungsabfälle die 
durch den Datenstrom entstehen, kompensiere.


Der Teil mit den manuellen Schalter ist als Sendeeinheit jeweils eines 
Busteilnehmers zu verstehen und hat einen eigenen Kondensator, der die 
Spannung runterzieht und einen Widerstand, der ihn, bei geöffnetem 
Schalter wieder schnell genug entladen soll. Ist der Schalter länger 
geschlossen, was einem Einser Bitstrom entspräche, dann zieht irgendwann 
lediglich nur noch der Widerstand die Spannung ein bisschen runter.
In der Praxis würden die Datenpakete aber so oft zwischen den Zuständen 
0 und 1 wechseln, dass bei richtiger Auslegung der Widerstände und 
Kondensatoren es ohnehin nicht passiert, dass nur noch der Widerstand 
die Spannung runterzieht.

Berechnet habe ich an der Schaltung gar nichts. Die Werte für die 
Widerstände, den Kondensatoren und Co habe ich durch Abschätzen und 
Trial & Error zusammengeklickt. Das soll auch nichts ernstes werdet, ich 
wollte nur mal das ganze prinzipiell mal ausprobieren, ob das elektrisch 
so funktionieren könnte, wie ich es mir ausgedacht habe.

Wer es selber ausprobieren möchte, die Open Source Software Circuit Mod 
gibt es hier:
http://circuitmod.sourceforge.net/
bzw.
https://sourceforge.net/projects/circuitmod/

Die Datei mit der Schaltung habe ich diesem Kommentar angehängt.

von Nano (Gast)


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Der Stromverbrauch der einzelnen Busteilnehmer ist noch recht hoch, aber 
da müsste man nur das richtige Verhältnis zwischen Widerständen und 
Kondensatoren herausfinden, bzw. diese berechnen um den Stromverbrauch 
deutlich zu senken.
Aber das war erstmal nicht das Ziel, dieses Tests, insofern war mir das 
nicht so wichtig bzw, habe ich mich darum nicht gekümmert.
Wer will, der kann ja mal die 100 Ohm Widerstände durch bspw. 100 kOhm 
ersetzen oder einfach den Strom auf z.B. 0,05 mA pro Busteilnehmer 
begrenzen und dann die Widerstände entsprechend berechnen und auslegen.
Wollte man so etwas in der Praxis bauen, dann wird man darum ohnehin 
nicht herumkommen, denn eine hohe Verlustleistung verbraucht nicht nur 
jede Menge Strom, sondern würde noch Bauteile vorraussetzen, die eine 
hohe Leistung vertragen.

Das Ossziloscop links unten in der Ecke zeigt übrigens die Spannung auf 
dem Bus an. Drückt man einen der beiden Schalter, dann fällt die 
Spannung runter und schon könnte man das bspw. als eine gesendete 1 
interpretieren.

Die anderen beiden Scopes messen die Spannung und den Strom an der LED 
und den beiden Kondensatoren.

von Nano (Gast)


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Hab's jetzt nochmal selber ausprobiert ohne zu rechnen.
Brauchbare Werte für die beiden Widerstände unter den beiden LEDs wären 
etwas unter 3 kOhm. Dann bekommt die LED ca. 9 mA Strom und der 
Stromverbrauch hält sich in Grenzen.

Die beiden Kondensatoren parallel zu den LEDs habe ich auf 4,7 µF 
geändert.

Der Gesamtstromverbrauch gemessen am Anfang des Bus liegt damit bei ca. 
18 mA.

von Nano (Gast)


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Übrigens, den höchsten Stromverbrauch hat der Bus, wenn ein Schalter 
geschlossen wird und somit der Größte Strom zur Ladungssenke, dem 
Kondensator fließt und später zum niedrigohmigen Widerstand.
Eine andere Lösung habe ich aber noch nicht gefunden. Mit 3 oder 4 Adern 
ginge das wesentlich sparsamer.

von Sascha W. (sascha-w)


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Hallo,

auch wenn ich deinen unbekannten Schaltplan nicht ansehen kann, so 
entnehme ich der Beschreibung das du den M-Bus neu erfinden willst.

Sascha

von my2ct (Gast)


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Nano schrieb:
> Die Datei mit der Schaltung habe ich diesem Kommentar angehängt.

Soll das jetzt eine Werbeveranstaltung für Circuit Mod sein?

Falls du deine Schaltung einem größeren Kreis zugänglich machen und 
nicht nur einen Monolog führen möchtest, wäre es gut, einen Schaltplan 
zu zeigen.

Nicht jeder hat Lust, irgendeine Software zu installieren oder aus 
deinem Text in mühevoller Kleinarbeit einen Schaltplan abzuleiten, um zu 
verstehen, was du da machst.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Sascha W. schrieb:
> auch wenn ich deinen unbekannten Schaltplan nicht ansehen kann, so
> entnehme ich der Beschreibung das du den M-Bus neu erfinden willst.

Für mich klingt das eher nach KNX ;)

von Nano (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Hallo,
>
> auch wenn ich deinen unbekannten Schaltplan nicht ansehen kann, so
> entnehme ich der Beschreibung das du den M-Bus neu erfinden willst.
>
> Sascha

Nein, den M-Bus kenne ich auch nicht.
Wenn ich den Artikel bei der Wikipedia durchlese, dann nutzt der M-Bus 
ein Master-Slave Protokoll. Das würde ich nicht machen, da sind alle 
gleichwertig.

von Nano (Gast)


Angehängte Dateien:

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my2ct schrieb:
>
> Falls du deine Schaltung einem größeren Kreis zugänglich machen und
> nicht nur einen Monolog führen möchtest, wäre es gut, einen Schaltplan
> zu zeigen.

Ich habe jetzt mal nen Screenshot gemacht.

von Nano (Gast)


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Christopher J. schrieb:
> Sascha W. schrieb:
>> auch wenn ich deinen unbekannten Schaltplan nicht ansehen kann, so
>> entnehme ich der Beschreibung das du den M-Bus neu erfinden willst.
>
> Für mich klingt das eher nach KNX ;)

Bezüglich der 30 V und den 2 Leitungen nur weit entfernt angelehnt an 
KNX, wie es KNX genau selber macht, mit dem Signal auf dem BUS ist mir 
nicht bekannt.
Ansonsten gehört zu KNX noch weitaus mehr, wie bspw, das Protokoll und 
die Einschränkungen von KNX, wie bspw. der unfreie Zwang zu einer 
bestimmten Software und Windows, all das würde bei mir anders aussehen.

2 Leitungen können aus praktischen Gründen Sinn machen, schließlich 
kostet es weniger Kabel. Vom Stromverbrauch her, wenn das bei KNX auch 
so gelöst sein sollte wie bei mir, wären aber > 3 Leiter, wie ich heute 
Morgen bereits sagte, besser.

30 V ist in dem Anwendungsfall völlig normal. Man will schließlich keine 
Leitungsverluste auf den langen Leitungen haben, Stichwort 
Spannungsabfall.
Also macht man die Spannung so weit wie möglich so hoch wie möglich und 
sinnvoll machbar.
Dem entgegen steht aber, dass viele diskrete Halbleiter von der Stange 
oft nur bis ca. 35 V gehen. Beim LM317 sind es bspw. ca. 37 V, typische 
Transitoren liegen in vergleichbarem Bereich.

Insofern ist es klar, dass man da auch nur mit Wasser kocht, wie KNX 
auch.
Und die Bauteile von der Stange entscheiden auch den Kostenfaktor.
Es macht schließlich keinen Sinn Transistoren zu verbauen, die zwar 100 
V vertragen, aber dann das drei oder fünffache kosten.

Insofern nein, KNX baue ich nicht nach.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Nano schrieb:
> Bezüglich der 30 V und den 2 Leitungen nur weit entfernt angelehnt an
> KNX, wie es KNX genau selber macht, mit dem Signal auf dem BUS ist mir
> nicht bekannt.

Naja, KNX macht das mit zwei Leitungen und 29V, ist doch gar nicht sooo 
weit weg ;)

Die Nennspannung beträgt 24V, wobei die Netzteile 29V über eine Drossel 
einspeisen. Will ein Busteilnehmer eine logische 0 senden, zieht er die 
Spannung für <100us auf 24V herunter. Danach lässt der Busteilnehmer die 
Spannung wieder auf die 29V ansteigen.

Nano schrieb:
> Ansonsten gehört zu KNX noch weitaus mehr, wie bspw, das Protokoll und
> die Einschränkungen von KNX, wie bspw. der unfreie Zwang zu einer
> bestimmten Software und Windows, all das würde bei mir anders aussehen.

Die unfreie Software und der Windowszwang sind für mich auch ganz klar 
ein Nachteil von KNX aber die musst du auch gar nicht nehmen, 
ebensowenig wie das Protokoll, obwohl das gut dokumentiert ist. Wo du 
dich aber bedienen könntest, wäre etwa bei der Hardware und der 
physikalischen Übertragungsschicht. KNX-Netzteile sind zwar nicht gerade 
günstig aber dafür erprobt und zuverlässig. Die BCUs (/Bus  Coupling 
Units/) sprich die Busankoppler gibt es auch einzeln zu kaufen, z.B. von 
ON-Semi. Die klemmst du auf der einen Seite an den Bus und auf der 
anderen Seite an den UART von irgendeinem Mikrocontroller und ein 
DCDC-Wandler auf 5V oder 3,3V ist typischerweise auch schon in der BCU 
drin, so dass man die restliche Schaltung dann daraus versorgen kann.

PS: Der NCN5121 ist z.B. so eine BCU. Zu haben z.B. von Mouser. 
Spielverderber könnte unter Umständen das QFN-40 Package sein, das ist 
sicher nicht ganz trivial zu löten. ymmv

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