Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gibt es ein Leben jenseits von München?


von credit suisse (Gast)


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Etwas reißerischer Titel, doch lasst mich erklären: gibt es für 
Informatiker heute überhaupt die Möglichkeit, kostengünstig/provinziell 
zu leben?

Bei Ingenieuren weiß ich, dass viele Top-Unternehmen in der Pampa Leute 
einstellen, doch Software- und IT-Unternehmen konzentrieren sich 
tatsächlich auf Städte mit sehr hohen Lebenshaltungskosten.

Es gibt immer wieder (SAP als Paradebeispiel) Ausnahmen und doch scheint 
es die Regel zu sein, dass sich IT auf Berlin, München, Stuttgart, 
Darmstadt, Frankfurt, vielleicht noch Hessen konzentriert.

Ich habe in München sehr viele Kollegen, welche in irgendwelchen 
bayerischen Dörfern groß geworden sind und lediglich hier einen Job 
fanden. Entsprechend dann ohne Perspektive, jemals Wohneigentum zu 
haben.

Da fragt man sich nach dem Sinn der ganzen Ausbildung, denn eine 
IT-Fachkraft hat in München mit 65k nicht sehr viel mehr Kaufkraft, als 
ein erfahrener Handwerker z. B. in Augsburg oder Nürnberg mit 45k.

Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo 
Arbeit gefunden haben? Oder musstet ihr in Großstädte ziehen.

von Max M. (maxmicr)


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Sehr gute Frage da mich das auch gerade betrifft.

von Michael B. (laberkopp)


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credit suisse schrieb:
> gibt es für Informatiker heute überhaupt die Möglichkeit

GERADE Informatiker, die nur ein immaterielles Gut produzieren und sich 
bequem über weite Distanzen bveruflich organisieren können wie viele 
viele open source Projekte mit global verstreuten Beitragenden belegen, 
haben jede Möglichkeit an jedem Ort der Welt zu arbeiten, warum 
unbedingt zu Hause, warum nicht am Mittelmeer auf einer Yacht ?

Natürlich nur so lange DSL verfügbar ist.

Lass dich also von deinem Sklavenhalter nicht verarschen, man muss nicht 
1 Stunde zum beheizten Arbeitsplatz pendeln. Das macht der nur weil es 
ihn nichts kostet und er dich dabei besser kontrollieren kann.

von (prx) A. K. (prx)


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credit suisse schrieb:
> Bei Ingenieuren weiß ich, dass viele Top-Unternehmen in der Pampa Leute
> einstellen, doch Software- und IT-Unternehmen konzentrieren sich
> tatsächlich auf Städte mit sehr hohen Lebenshaltungskosten.

Ein früheres weltweit operierendes deutsches Luft- und 
Raumfahrtunternehmen hatte seinen Hauptsitz in der Gemarkung eines 
3000-Seelen-Dorfs. Auf den Visitenkarten stand allerdings die nächste 
Stadt, damit die Kundschaft sich nicht versehentlich ins Allgäu 
verläuft.

> Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo
> Arbeit gefunden haben?

Ich weiss von mehreren kleinen bis mittleren IT-Unternehmen in 
Kleinstädten am Bodensee. Eines davon kennt wohl jeder: Avira 
(Virenscanner) in Tettnang. Ok, der Bodenseeraum ist nicht gerade 
Nirgendwo, aber da kenne ich mich halt besser aus als in MeckPomm. Auch 
richtig grosse Unternehmen haben durch Firmenkäufe die Provinz im Boot. 
Etwa TechniData in Markdorf, mittlerweile Teil von SAP.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Also Stellen für Informatiker gibt es fast überall, wenn man etwas 
flexibel beim Arbeitgeber/Tätigkeitsfeld ist. Mein AG sitzt in einer 
Stadt mit ~25000 Einwohnern. Einziger Nachteil, ist die echt maue 
öffentliche Nahverkehrsanbindung in solchen Städten.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein wesentlicher Grund, weshalb viele auch (ggf ursprünglich) kleine 
Unternehmen sich in oder um Grossstädten ansiedeln, ist ganz banal eine 
dortige Uni oder FH. Von der kommen die Gründer und bleiben einfach da.

: Bearbeitet durch User
von MUC_Inf (Gast)


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credit suisse schrieb:
> Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo
> Arbeit gefunden haben

Ich hätte Arbeit gefunden, aber nur bei kleinen Dienstleistern in der 
Pampa für ca. 45-50k, während ich in München mit 60k zzgl Bonus 
eingestiegen bin und hier zusätzlich kein Auto brauche. Also macht es 
für mich im Moment finanziell nicht viel Unterschied. Aber auch ich 
möchte mal Eigentum haben und daher langfristig aus MUC weg. Hatte dafür 
Nürnberg ins Auge gefasst. Wird aber auch immer teurer.  Oder 
Ingolstadt, aber in der Automobilwelt geht es ja auch gerade drunter und 
drüber. Ich weiß es nicht...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Natürlich nur so lange DSL verfügbar ist.

Warum soll das an genau solch eine mittelmäßige Übergangstechnologie 
gekoppelt sein? "Überall" werden glasfaserbasierte Internetzugänge 
massiv ausgebaut, und teilweise gibt es auch recht stabile 
Funkverbindungen. Aber Du forderst einen Stillstand irgendwo im 
technischen Mittelalter. Warum nicht gleich Telex oder Buschtrommel?

Beitrag #6153726 wurde vom Autor gelöscht.
von BauerPeter (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> "Überall" werden glasfaserbasierte Internetzugänge
> massiv ausgebaut, und teilweise gibt es auch recht stabile
> Funkverbindungen.

Täusch dich da mal nicht. Bei meinen Großeltern auf dem Dorf (ca. 50km 
von München entfernt) gibt es bis dato immer noch keinen Handyempfang. 
Erst diesen Sommer (!) soll DSL50000 ausgebaut werden. Bis dahin gibt es 
nur ISDN oder Sat-DSL, was aber auch nach 100 GB auf 64kbit/s gedrosselt 
wird.

von credit suisse (Gast)


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MUC_Inf schrieb:
> Ich hätte Arbeit gefunden, aber nur bei kleinen Dienstleistern in der
> Pampa für ca. 45-50k

Kann gut sein, dass Du damit kaufkraftbereinigt besser gefahren wärest. 
Aber München hat auch Vorzüge bzgl. Lebensqualität.

Wie pampa wäre diese Pampa gewesen?

von (prx) A. K. (prx)


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credit suisse schrieb:
> dass sich IT auf Berlin, München, Stuttgart,
> Darmstadt, Frankfurt, vielleicht noch Hessen konzentriert.

Im Raum Karlsruhe ist der IT-Sektor ebenfalls stark vertreten.

von MUC_Inf (Gast)


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credit suisse schrieb:
> MUC_Inf schrieb:
>> Ich hätte Arbeit gefunden, aber nur bei kleinen Dienstleistern in der
>> Pampa für ca. 45-50k
>
> Kann gut sein, dass Du damit kaufkraftbereinigt besser gefahren wärest.
> Aber München hat auch Vorzüge bzgl. Lebensqualität.
>
> Wie pampa wäre diese Pampa gewesen?

Kleinere Vororte von Ingolstadt, Augsburg, Regensburg etc. Warmmiete für 
60qm im Bereich 700-900€, aber eben absolut tote Hose und Auto zwingend 
erforderlich.
Hier in MUC bezahle ich stolze 1300€ all inclusive. Lage, 
Hausmeisterservice und Ausstattung sind aber immerhin sehr gut. Plus 
natürlich eine Menge Leute die ich hier kenne, das ist mir auch einiges 
wert.

von Erwin K. (Gast)


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Ein Leben jenseits von München ist möglich aber sinnlos.

von Sebastian S. (amateur)


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Im Prinzip läuft das Ganze darauf hinaus, wie "lang" darf Dein 
Arbeitsweg sein?
Rund um ALLE Ballungszentren gibt es ein Gefälle, bei den 
Lebenshaltungskosten, ausgehend vom jeweiligen Zentrum. Dabei ist es 
völlig egal, ob das Zentrum Hamburg, München oder Stuttgart heißt.

von TR.OLL (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Natürlich nur so lange DSL verfügbar ist.
> Warum nicht gleich Telex oder Buschtrommel?

Dann Trommel mal mit einer Geschwindigkeit von 9600 Baud.

von IG Holzminden (Gast)


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In Norddeutschland (NRW, Holzminden, ...) gibt es viele Jobs und 
günstigen Wohnraum. Aber da wirst du als Bayer wohl nicht hinwollen?! 
Kann ich verstehen. Wie siehts mit Selbständigkeit oder Gründen aus? In 
München gibts da doch bestimmt viele Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen. 
Man sollte es versuchen. Gerade als Software-Entwickler kann man dann 
von überall aus arbeiten, wenn man sich erst mal was aufgebaut hat.

Ansonsten ist dein Problem doch nicht Informatiker-spezifisch. Wer kann 
sich heute schon noch beliebig den Wohnort aussuchen und findet dann im 
20km Umkreis einen Job? Vielleicht ein Arzt oder Jurist, aber ansonsten 
muss man entweder gründen, lange Pendelzeit in Kauf nehmen oder auf das 
dicke Haus mit Garten verzichten...

von Joghurtbecher mit Arsenfüllung (Gast)


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Nun. Prinzipiell findet man als Informatiker fast überall Arbeit, selbst 
in strukturschwachen Gegenden. Es ist nur die Frage, wie erfüllend diese 
Aufgabe für einem ist. Als Hardwareentwickler wird es natürlich etwas 
schwerer und man muss Glück haben.

Aber München wird komplett berbewertet. Ob Bremen, Hamburg, Berlin, 
Köln, Münster, Freiburg ..... es gibt überall Jobs.

Und aus dem genannten Grund würde ich definitiv nicht in München 
arbeiten, da ich mir dort für meinen Lohn kein Eigentum kaufen kann 
derzeit.

Natürlich muss man in anderen Gegenden durchaus Abstriche aufm 
Lohnzettel machen, dafür sind auch die Preise und Lebenshaltungskosten 
wesentlich niedriger.

Oftmals ist in kleineren Ballugsräumen die Anzahl an Jobs aber stark 
begrenzt. Hast du bei allen drei Unternehmen vort Ort versagt, dann wars 
das mit Arbeit. Desto größer die Stadt wird, desto mehr Jobs gibt es.

Es wurde auch schon genannt, dass man gerade als Informatiker unabhängig 
vom Standort ist. Ich als Chef würde jedoch nie jemanden einsetzen, der 
100km entfernt wohnt und kommplett im Homeoffice arbeitet.

Ein weiteres Problem ist die Jobsicherheit. Desto kleiner die Stand oder 
der Ballungsraum desto eher sind die Jobs Startups oder fußen auf 
gewaltige Subventionen, die morgen wieder vorbei sein können.

In meiner Stadt sind beispielsweise ausnahmslos alle IT 
Softwarepositionen solche Stellen, die entweder aus Fördermitteln, 
Kooperationen mit Hochschulen oder Startups bestehen. Das ist eine 
äußerst unsichere Situation und zeigt eigentlich nur, dass es keinen 
natürlichen Bedarf nach diesen Jobs hier gibt.

von Le X. (lex_91)


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Michael B. schrieb:
> warum unbedingt zu Hause, warum nicht am Mittelmeer auf einer Yacht ?

Oh, ist das wieder diese auf Reiseblogs(*) und Sozialen Medien 
vielbeworbene Romantik der Digitalen Nomaden?
Jetzt mal ehrlich: wieviele Informatiker oder Entwickler kennt ihr denn 
die Mojito-schlürfend in Badehose am Strand von Costa Rica ihre Brötchen 
verdienen?

*lies: @ffiliate-Link-Schleudern.

von Name: (Gast)


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credit suisse schrieb:
> Kann gut sein, dass Du damit kaufkraftbereinigt besser gefahren wärest.
> Aber München hat auch Vorzüge bzgl. Lebensqualität.

Finde ich nicht.
Ich stamme aus einer Gegend südöstlich von München, und jeder, der hier 
lebt, ist irgendwann eine Zeitlang in München gelandet. Ich habe nach 
der Lehre durch meinen Arbeitgeber dort ein Jobangebot bekommen, und 
habe dort 3 Jahre gelebt.

Und mit gefällt München aus meheren Gründen nicht gut:
- Das Nachtleben ist für eine Millionenstadt lachhaft
- Die Wohnungen in der Stadt sind wahnsinnig teuer uns schwierig zu 
bekommen (ich bin teils gependelt deshalb, fast 150km mit Auto und Zug)
- München zieht die falschen Leute aus ganz Deutschland an
- Berge und Seen sind weit weg, die die man schnell erreicht, sind voll 
der erwähnten Leute

Einziger Lichtblick: Mit den echten Einheimischen bin ich sehr gut 
zurechtgekommen. Bayern halt. Leider gibt es zu wenige davon.

Irgenwie fühlt sich die Stadt auch an wie ein Kuhdorf mit 1 Million 
Einwohner. Also ein Kaff, mit der Luft, dem Lärm und den 
Immobilienpreisen einer Metropole, und trotzdem gefühlt ein Kaff, 
irgenwie. Die STadt besteht aus einem kleinen Kern mit 
zusammengewachsenen Kuhdörfern außenrum.

Witzigerweise bringt das (vergleichsweise) winzige Salzburg das 
Lebensgefühl einer richtigen Großstadt besser rüber als München. Und 
Salzburg ist für mich ums Eck.
Wie es für Informatiker dort aussieht, weiß ich nicht. Für E-Technik ist 
es zumindestens nicht allzu schlecht.

von Joghurtbecher mit Arsenfüllung (Gast)


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Name: schrieb:
> Salzburg

Salzburg....

von F. B. (finanzberater)


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credit suisse schrieb:
> Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo
> Arbeit gefunden haben?

Ja. Meine erste Stelle war in einem Dorf mit 5.000 Einwohnern.

von Bachus (Gast)


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A. K. schrieb:
> Im Raum Karlsruhe ist der IT-Sektor ebenfalls stark vertreten.

Dort wird aber beschissen bezahlt und man darf ohne Ende unbezahlte 
Überstunden kloppen und alle die dort arbeiten finden das auch noch 
toll, weil durchweg jung-dumme Absolventendeppen dort arbeiten.
Lies dir mal die Bewertungen von den örtlichen Softwaregrössen auf 
Kununu durch, vom Konzern bis Klitsche läuft es dort überall gleich.

Die Geheimtipps sitzen in der Pampa, mit weniger hippen Produkten, die 
zahlen aus Verzweiflung deutlich mehr und man muss nicht in die 
beschissene Grosstadt pendeln geschweige denn dort auch noch wohnen und 
in einem Jahr biste dort Chefentwickler und bekommst sogar ne 
Firmenkarre, im hippen Konzern gibts nicht mal mehr nen eigenen 
Schreibtisch dank Clean Desk.
Da scheiss ich dreimal auf die Metropolen, sitze 10min nach Feierabend 
auf der Terrasse im Grünen und fahre mit dem MTB direkt ins Grüne oder 
bin 30min mit dem Auto in Naturschutzpark und geh wandern. In der 
Metropole stehe ich nach 1h immer noch am Bahnhof weil mal wieder ne 
Lock ausgefallen ist.

von credit suisse (Gast)


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Name: schrieb:
> Ich stamme aus einer Gegend südöstlich von München, und jeder, der hier
> lebt, ist irgendwann eine Zeitlang in München gelandet.

Was gibt es denn südöstlich, wo es IT/Elektrotechnik geben könnte? 
Allenfalls noch Rosenheim. Passau und Berchtesgadener Land sind da 
Niemalsland, soweit ich weiß.

Vielleicht bin ich aber auch nur schlecht informiert.

von Bob der Bauer (Gast)


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Berchtesgadener Land wäre ein absoluter Traum. Schön eine kleine 
IGM-Firma dort hinstellen mit urigem Gasthaus im Keller, wo eine 
Landwirtfamilie täglich für die Mitarbeiter kocht. Gependelt wird 
täglich 10 Minuten mit dem Skilift.

von Viatorem (Gast)


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Es gibt sicherlich besser bezahlte Jobs in München. Falls keine sich 
findet, dann lieber auf eine öffentliche Forschungseinrichtung arbeiten 
mit TLV und garantierte Gehaltssteigerungen.

von Wilde Hilde (Gast)


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Bin in der der gleichen Situation wie du.

- SAP hast du ja schon genannt. Wäre das nichts für dich? Wenn du in 
einem der umliegenden Dörfer wohnst, kannst du schön mit Fahrrad 
pendeln. Absolut top!

- Ansonsten sitzen viele Forschungsinstitute in der Pampa. Halt 
öffentlicher Dienst, aber musst du wissen was dir wichtiger ist. 
Provinziell und ruhig leben oder Kohle scheffeln. Beides geht zwar, aber 
ist selten meiner Meinung nach.

- Ansonsten mal in Thüringen / Sachsen schauen. Deutsche Bahn fällt mir 
ein, oder BASF

- MTU in Dachau sucht auch Informatiker gerade. Ist nahe München und 
recht provonziell

Just my 2 cents.

von GenugAuswahl (Gast)


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credit suisse schrieb:
> Da fragt man sich nach dem Sinn der ganzen Ausbildung, denn eine
> IT-Fachkraft hat in München mit 65k nicht sehr viel mehr Kaufkraft, als
> ein erfahrener Handwerker z. B. in Augsburg oder Nürnberg mit 45k.
>
> Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo
> Arbeit gefunden haben? Oder musstet ihr in Großstädte ziehen.

Die 65k bekommst du in folgenden Städten auch, aber dort zahlst du nur 4 
bis 6 EUR Kaltmiete pro Quadratmeter.

Holzminden: Stiebel Eltron
Blomberg / Bad Pyrmont: Phoenix Contact
Lippstadt: Hella
Hannover: Wabco
Göttingen: E3/DC

von Holzminden_Interessent (Gast)


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GenugAuswahl schrieb:
> Holzminden: Stiebel Eltron
> Blomberg / Bad Pyrmont: Phoenix Contact
> Lippstadt: Hella
> Hannover: Wabco
> Göttingen: E3/DC

Stellen die auch wirklich Leute ein oder heißt es da dann auch 
"zahlreiche andere Kandidaten waren leider besser geeignet" während die 
Stelle auch 3 Monate später noch ausgeschrieben ist?

von GenugAuswahl (Gast)


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Holzminden_Interessent schrieb:
> Stellen die auch wirklich Leute ein oder heißt es da dann auch
> "zahlreiche andere Kandidaten waren leider besser geeignet" während die
> Stelle auch 3 Monate später noch ausgeschrieben ist?

Ich arbeite selbst dort nicht, aber ein paar sehr gute Freunde und laut 
denen sucht dieses Familienunternehmen noch. Besonders bis Entwickler 
gefunden werden dauert es immer. Bis 70k p.a. bei 38h pro Woche sind 
dort problemlos möglich. Es wurden vor kurzem eine neue Produktionshalle 
und ein Schulungszentrum am deutschen Standort neugebaut.

von Hanno K. (Gast)


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In Münster gibt es für softwareleute nur kleine drecksklitschen wo 
keiner hin will. Ansonsten nur Verwaltung. Generell ist dieses 
bauernkaff vollkommen überbewertet.

Beitrag #6154249 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Name: (Gast)


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credit suisse schrieb:
> Vielleicht bin ich aber auch nur schlecht informiert.

kann man so sagen, ja.

Selbstverständlich muss man das angrenzende Österreich mitbetrachten. 
Seit der EU ist es ja kein Thema mehr, dort zu arbeiten.

nur ein paar Beispiele:
https://www.heidenhain.de/
https://www.br-automation.com/
https://www.palfinger.com/de-de
https://www.skidata.com/de-de/
https://www.brueckner.com/de

Es gibt noch einige mehr.
Ist nicht alles Elektronik Hardwareentwicklung, aber alles E-Technik.

Der Südosten (und das angrenzende Österreich) ist wirtschaftlich sehr 
stark. Da gibt es eben nicht nur Tourismus.

von Hinweiser (Gast)


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Holzminden_Interessent schrieb:
> GenugAuswahl schrieb:
> Holzminden: Stiebel Eltron
> Blomberg / Bad Pyrmont: Phoenix Contact
> Lippstadt: Hella
> Hannover: Wabco
> Göttingen: E3/DC
>
> Stellen die auch wirklich Leute ein oder heißt es da dann auch
> "zahlreiche andere Kandidaten waren leider besser geeignet" während die
> Stelle auch 3 Monate später noch ausgeschrieben ist?

Gib dir das nicht zu denken, dass man die Stelle lieber monatelang 
unbesetzt lässt als Dich auf Probe einzustellen?! Was hast Du da richtig 
verkackt? Das ist die Frage die Du Dir stellen musst.

von Holzminden_Interessent (Gast)


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Hinweiser schrieb:
> Gib dir das nicht zu denken, dass man die Stelle lieber monatelang
> unbesetzt lässt als Dich auf Probe einzustellen?! Was hast Du da richtig
> verkackt? Das ist die Frage die Du Dir stellen musst.

Ähh, das ist das Standardvorgehen von so ziemlich jedem Konzern, wenn 
sich en Berufseinsteiger bewirbt? Sie dürfen es halt nicht sagen, aber 
es ist doch ein offenes Geheimnis dass Einstellungsstopp für Absolventen 
ist.

von Nick M. (Gast)


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Als gebürtiger und waschechter Münchner bin ich aufs Land gezogen, weil 
mir München einfach auf die Nerven geht. Zu viele Hipster, zu viele 
Dampfplauderer.

Da würde ich sofort gerne arbeiten: Kern Microtechnik. Die können was, 
die sind Weltmarktführer wenn es um Genauigkeit geht. Und die Gegend ist 
einfach nur wunderbar.
https://www.youtube.com/watch?v=lKQPfkSZzR0
Und da sind Leute die die gleiche Sprache sprechen wie ich, die 
bodenständig sind, die man auch mal fest anfassen kann, ohne dass sie in 
Tränen ausbrechen.
Ganz München ist eine einzige Klappsmühle. Das dürfte in anderen 
Großstädten nicht anders sein. Berlin ist das leuchtende Beispiel dafür, 
wohin das politisch gewollte Chaos führt.

von credit suisse (Gast)


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Bachus schrieb:
> Die Geheimtipps sitzen in der Pampa

Genauer?

Karlsruhe ist zwar keine Pampa, aber nach globalen Maßstäben auch 
wirklich keine Großstadt.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Wie wärs mit dem weltbekannten Biocon Valley?
Die suchen vielleicht auch Informatiker :-P und die Immobilien sind 
beinahe kostenlos.

https://www.bioconvalley.org/

von AberNurEmbeddedExperten (Gast)


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credit suisse schrieb:
> Bachus schrieb:
>> Die Geheimtipps sitzen in der Pampa
>
> Genauer?

Rosen Group
SEGGER Microcontroller GmbH
emotas embedded communication GmbH
KOPF GmbH Landau

von credit suisse (Gast)


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D. C. schrieb:
> und die Immobilien sind
> beinahe kostenlos.

Nun ja, Meck-Pomm stirbt ja auch aus und die Wertentwicklung ist 
entsprechend negativ.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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credit suisse schrieb:
> D. C. schrieb:
>> und die Immobilien sind
>> beinahe kostenlos.
>
> Nun ja, Meck-Pomm stirbt ja auch aus und die Wertentwicklung ist
> entsprechend negativ.

Ja die Jugend haut ab zum Arbeiten, aber Investoren aus Hamburg und 
Berlin kaufen alles auf was einigermaßen touristisch nutzbar ist. Bzw. 
ziehen im gehobenen Alter gleich an die Küste.

von Lol (Gast)


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MUC_Inf schrieb:
> credit suisse schrieb:
> Gibt es hier Softwareentwickler, welche in Kleinstädten im Nirgendwo
> Arbeit gefunden haben
>
> Ich hätte Arbeit gefunden, aber nur bei kleinen Dienstleistern in der
> Pampa für ca. 45-50k, während ich in München mit 60k zzgl Bonus
> eingestiegen bin und hier zusätzlich kein Auto brauche. Also macht es
> für mich im Moment finanziell nicht viel Unterschied. Aber auch ich
> möchte mal Eigentum haben und daher langfristig aus MUC weg. Hatte dafür
> Nürnberg ins Auge gefasst. Wird aber auch immer teurer.  Oder
> Ingolstadt, aber in der Automobilwelt geht es ja auch gerade drunter und
> drüber. Ich weiß es nicht...

Also mir wäre es lieber, mit 50k auf dem Land, als mit 60k in MUC.

Bei mir ist es so, dass ich in Nürnberg arbeite und eine knappe halbe 
Stunde außerhalb lebe. Das ist für mich absolut ideal, da ich definitiv 
kein Stadtmensch bin.

Beitrag #6157597 wurde von einem Moderator gelöscht.
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