Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Doppelte Absicherung von Steckdosen Stromkreisen


von Thomas U. (hueboy)


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Hallo,

ich bin grade dabei die Werkstatt meines Vaters Elektrotechnisch 
umzubauen und möchte dafür die Steckdosen Stromkreise zusätzlich 
absichern.


Ausgangssituation:

In Haubtverteilung vernbaut: Leitungsschutzschalter B16 A 2 Stück 
Entfernung von Haubtverteilung zu Werkstatt: 6  Meter
Benutzte Leitung: Stegleitung NYIFY 3x1,5 mm² und NYM 3x1,5 mm²


Nutzung: An denn Stromkreisen soll in der Werksatt ein Labornetzteil
         angeschlossen werden und gelegentlich den eine oder
         anderen 230v Verbaucher ( Lötkolben, Bohrmaschiene etc.)


Frage: Ist es möglich die Zuleitung zusätzlich mit eine kleineren
       Leitungsschutzschalter nach dem B16 Leitungsschutzschalter
       zu schützen 10A evtl. 6A oder ....


       Wäre es sinvoller eine neue Seperate Zuleitung zu legen
       NYM 5x6 mm² oder besser NYM 5x10 mm² ?



Gruß

HueBoy

von hinz (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Ist es möglich die Zuleitung zusätzlich mit eine kleineren
>        Leitungsschutzschalter nach dem B16 Leitungsschutzschalter
>        zu schützen 10A evtl. 6A oder ....

Das wäre nicht selektiv, bringt also wenig.


> Wäre es sinvoller eine neue Seperate Zuleitung zu legen
>        NYM 5x6 mm² oder besser NYM 5x10 mm² ?

Das wäre übertrieben.


Wozu überhaupt zusätzliche Leitungsschutzschalter? Die Leitung verträgt 
doch die 16A.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Ist es möglich die Zuleitung zusätzlich mit eine kleineren
>        Leitungsschutzschalter nach dem B16 Leitungsschutzschalter
>        zu schützen 10A evtl. 6A oder ...

Was soll das bringen?

Im Kurzschlussfall lösen dann meistens beide Automaten aus.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Hallo Thomas,

wenn Du unter Lötkolben, Bohrmaschine, Labornetzteil das verstehst, was 
die meisten sich hier darunter vorstellen, und die bisherige 
Installation in Ordnung ist (Kabel nicht beschädigt etc), dann muss 
nichts verändert werden. Ein RCD könnte aber sinnvoll sein, falls noch 
nicht vorhanden.

von Sebastian S. (amateur)


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Offensichtlich ist Dir die Funktion einer Sicherung nicht klar!

Die einzige Funktion ist die, die LEITUNG zu schützen!
In diesem Sinne sollen sich die Verbraucher selber "schützen".

Ist ja auch logisch, da der installierende Elektriker keine Ahnung hat, 
was Du später anschließt. Er weiß aber, was die Leitung selber verträgt 
und für deren Querschnitt hast Du ja letztendlich bezahlt.

Schließt Du aber einfach mehr an wie vorgesehen, so erwärmt sich die 
Leitung über den vorgesehenen Wert und schlimmstenfalls bekommst Du 
Besuch von den Jungs und Mädels in Rot (ohne Kreuz auf dem Rücken). Das 
ist die Hauptdaseinsberechtigung der Sicherung.
Für die Erbsenzähler: Mir ist der Schutz gegen zu hohe 
Berührungsspannung am Metallgehäuse bekannt.

Also: Wenn Du möchtest kannst Du KLEINERE (mit geringerem Auslösestrom) 
Sicherungen verwenden - kein Problem. Der häufige Weg zum 
Verteilerschrank kann sogar unter gesundheitlichen Gesichtspunkten 
positiv bewertet werden.

von Niemand (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Der häufige Weg zum
> Verteilerschrank kann sogar unter gesundheitlichen Gesichtspunkten
> positiv bewertet werden.

Über die Aufgaben und Funktionen von LSS bist zu informiert? Die Teile 
sind nicht als Schalter zu verwenden!

von Sebastian S. (amateur)


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@Niemand
>Über die Aufgaben und Funktionen von LSS bist zu informiert? Die Teile
>sind nicht als Schalter zu verwenden!
Sicherungen, wenn sie halbwegs in Ordnung sind, schalten nun mal ab, 
wenn der zulässige Strom überschritten wird. Fühlt sich also jemand 
unwohl bei dem Gedanken seine Leitungen mit dem Zulässigen Strom zu 
belasten, so kann es passieren, dass im Falle eines Falles, es gesund 
wird.

Manchmal kommt es sogar zu dem Erkenntnisgewinn, dass der Elektriker 
wusste was er tat und tatsächlich der erlaubte Strom gebraucht wird.
Oder aber: Was zu viel ist nun mal zu viel.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn man wirklich Angst hat, sollte man eher einen RCD (evtl. sogar mit 
10mA Auslösestrom) am Bastelplatz verbauen.

von Thomas Undorf (Gast)


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Erstmal vielen dank für die vielen
Reaktionen.

Ich wollte das aus dem Grund weil mein Vater bei einem Fehlerfall nicht 
zur Haubtverteilung laufen muss.

Was müsste ich machen um Selektivität zu erreichen.

Mit einem zusätzlichen Sicherungsautomaten oder doch lieber eine neu Uv 
?

Euch ein schönes Wochenende

von Stefan F. (Gast)


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Thomas Undorf schrieb:
> Was müsste ich machen um Selektivität zu erreichen.

Im Schaltschrank träge Schmelzsicherungen verwenden und für deinen 
Bastelraum dann einen normalen Automaten.

von fusel (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Thomas Undorf schrieb:
>> Was müsste ich machen um Selektivität zu erreichen.
>
> Im Schaltschrank träge Schmelzsicherungen verwenden und für deinen
> Bastelraum dann einen normalen Automaten.

Ist der mechanisch denkbar komplizierteste Ansatz.
Es genügt durchaus die B16-Automaten gegen C16, vorzugsweise aus der 
gleichen Baureihe des gleichen Herstellers, auszutauschen.

von fusel (Gast)


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Ganz Grundsätzlich solltest Du aber auch überlegen ob die hier von 
einigen angesprochene Selektivität "laut Tabellenbuch" in deiner 
Anwendung überhaupt erforderlich ist.

Wenn bei richtig "satten" Kurzschlüssen gelegentlich mal der Automat in 
der Verteilung mit auslöst, dann bedeutet das ja auch nicht den 
Weltuntergang.
So gesehen ist für mich die Kombination B16-Verteilung, B6-einzelne 
Steckdosen vor Ort, für den Hobbybereich durchaus akzeptabel.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Thomas Undorf schrieb:
> Haubtverteilung

schau noch mal im Duden nach, ob das Wort nicht doch anders geschrieben 
wird ....

Tip: Das hat nichts mit einer "Haube" zu tun ...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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fusel schrieb:
> Es genügt durchaus die B16-Automaten gegen C16, vorzugsweise aus der
> gleichen Baureihe des gleichen Herstellers, auszutauschen.

Damit erreicht man keine Selektivität.

von fusel (Gast)


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hinz schrieb:
> Das wäre nicht selektiv, bringt also wenig.

Dieser Beitrag war nicht informativ, bringt also wenig.

hinz schrieb:
> Damit erreicht man keine Selektivität.

Danke für den wertvollen Hinweis!

Wohl klara Fall von: "Ich habe ein neues Fremdwort gelernt und möchte es 
jetzt ganz oft anwenden".

von hinz (Gast)


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fusel schrieb:
> hinz schrieb:
>> Das wäre nicht selektiv, bringt also wenig.
>
> Dieser Beitrag war nicht informativ, bringt also wenig.
>
> hinz schrieb:
>> Damit erreicht man keine Selektivität.
>
> Danke für den wertvollen Hinweis!
>
> Wohl klara Fall von: "Ich habe ein neues Fremdwort gelernt und möchte es
> jetzt ganz oft anwenden".

Das kommt dir nur so vor weil du keine Ahnung hast.

Und bei Wikipedia kann man das leicht finden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Selektivit%C3%A4t_(Stromkreis)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Thomas U. schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin grade dabei die Werkstatt meines Vaters Elektrotechnisch
> umzubauen und möchte dafür die Steckdosen Stromkreise zusätzlich
> absichern.

Mit welchem Ziel?
Mehr Leistung/Strom? z.B. 32 A CEE Steckdose?
Mehr Personsicherheit? evtl. Trenntrafo?
Mehr Installationssicherheit? eigener HPFI?
Verträglichkeit grosser Motorleistungen? (kein HPFI)

> Nutzung: An denn Stromkreisen soll in der Werksatt ein Labornetzteil
>          angeschlossen werden
Welche Leistungsklasse?

>  und gelegentlich den eine oder
>         anderen 230v Verbaucher ( Lötkolben, Bohrmaschiene etc.)
Pillepalle. Dafür hast du genug Strom.

von Uwe (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Tip: Das hat nichts...

Wegstaben V. schrieb:
> schau noch mal im Duden nach, ob das Wort nicht doch anders geschrieben
> wird ....

Solltest du aber auch, lieber Wegstaben V.:

https://www.duden.de/rechtschreibung/Tipp

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