Hallo alle zusammen, ich habe eine Frage bezüglich eines Abschlusswiderstandes. Ich möchte einen Port von einem Mikrostreifenkoppler mit 50 Ohm abschließen. Jedoch gibt es für den besagten Frequenzbereich keine HF-Widerstände mehr (77GHz). Jetzt wollte ich fragen, welche Möglichkeiten ich hätte um trotzdem einen Port mit 50Ohm abzuschließen. Mit Lambda/4 Leitungen auf eine andere Impedanz transformieren um mit einem anderen Widerstand z.B 80Ohm abzuschließen. (falls es einen Widerstand für diesen Frequenzbereich gibt) Oder eventuell mit einem Patch abschließen. Das Strahlt mir aber ab. Wäre auch ein Abschluss mit Radial Stubs möglich? Vielen Dank für eure Unterstützung Grüße
Vicky M. schrieb: > Wäre auch ein Abschluss mit Radial Stubs möglich? die sind dafür da, niederohmig zu sein, also einen Kurzschluss darzustellen bzw. kapazitiv zu wirken. Vicky M. schrieb: > Jedoch gibt es für den besagten Frequenzbereich keine HF-Widerstände > mehr sicher? wie kontaktierst du dein DUT? selbstverständlich gibts da noch Abschlüsse für. Sie sind aber sehr teuer. Ich habe hier Abschlüsse bis 110 GHz. Sicher, dass die Messungen klappen werden? da scheinen noch ein paar Wissenslücken zu sein.
Vicky M. schrieb: > Jetzt wollte ich fragen, welche Möglichkeiten ich hätte um > trotzdem einen Port mit 50Ohm abzuschließen. Du könntest versuchen, ein längeres Leitungssegment mit höheren Verlusten zu versehen, also die Leistung über eine Strecke wegdämpfen. Wenn du Meßtechnik hättest wäre CMOS-Schaum einen Test wert. ~~ Für ein 24GHz-Projekt hatte ich vor Jahrzehnten die HF-Widerstände von Beyschlag (heute Vishay) verwendet, die sind speziell getrimmt und dadurch induktionsärmer.
Tobias P. schrieb: > Vicky M. schrieb: > ... > sicher? wie kontaktierst du dein DUT? > selbstverständlich gibts da noch Abschlüsse für. Sie sind aber sehr > teuer. Ich habe hier Abschlüsse bis 110 GHz. > > Sicher, dass die Messungen klappen werden? da scheinen noch ein paar > Wissenslücken zu sein. Ich möchte einen Widerstand für meinen sich auf der Platine befindenden Koppler bei 77GHz. Lediglich Vishay hat ein paar bis 50GHz. Mit Stubs (Stichleitungen) kann ich einen Kurschluss oder Leerlauf erzeugen. Nun habe ich mich gefragt ob ich auch aus Streifenleitung einen 50Ohm Abschluss aufbauen könnte.
> Nun habe ich mich gefragt ob ich auch aus Streifenleitung einen 50Ohm
Abschluss aufbauen könnte.
Mit einer verlustlosen 50Ohm Leitung mit Leerlauf oder Kurzschluss am
Ende kannst du nur -j*unendlich bis +j*unendlich erzeugen aber keine
reelle Impedanz von z. B. 50Ohm.
Natürlich könntest du eine reale Leitung so lang machen, dass die
Dämpfung der Leitung hoch genug wird damit der Abschluss keine Rolle
mehr spielt. Aber das hast du ja selber schon angedacht und wegen
Abstrahlung verworfen.
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Helmut S. schrieb: > Natürlich könntest du eine reale Leitung so lang machen, dass die > Dämpfung der Leitung hoch genug wird damit der Abschluss keine Rolle > mehr spielt. Wie gesagt, man könnte die Dämpfung einer Leitung auch mit Absorberschaum künstlich erhöhen. Im Prinzip wird das auch bei den Abschlüssen in Hohlleitertechnik so gemacht, wo schrittweise Dämpfungsmaterial eingebaut wird.
Helmut S. schrieb: >> Nun habe ich mich gefragt ob ich auch aus Streifenleitung einen 50Ohm > Abschluss aufbauen könnte. > > Mit einer verlustlosen 50Ohm Leitung mit Leerlauf oder Kurzschluss am > Ende kannst du nur -j*unendlich bis +j*unendlich erzeugen aber keine > reelle Impedanz von z. B. 50Ohm. > > Natürlich könntest du eine reale Leitung so lang machen, dass die > Dämpfung der Leitung hoch genug wird damit der Abschluss keine Rolle > mehr spielt. Aber das hast du ja selber schon angedacht und wegen > Abstrahlung verworfen. Vielen Dank dir. Theoretisch würde doch auch ein Resonator passen, oder? Beim Erreichen der Resonanzfrequenz würde der Reaktanzanteil zu Null werden und die Resistanz erreicht bei vollständiger Anpassung den gleichen Wert wie die Zuleitung. Also könnte man doch auch einen Ring Resonator dahinter schalten. Nachteil wäre nur die geringe Bandbreite. Auch ein Filter wäre möglich. Damit hätte ich bei Anpassung meine Dämpfung um XX dB. Dieser wäre wie auch der Ring Resonator in Streifenleitungstechnik umsetzbar. P.s: Bin ich total auf dem Holzweg?
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Vicky M. schrieb: > P.s: Bin ich total auf dem Holzweg? Ja, du bist total auf dem Holzweg. Du brauchst Verluste, sonst wird die Energie nicht abgebaut, egal was du an Leitungselementen verbaust.
Holzweg ist auch richtig. Holz wurde für Hohlleiter-Dämpfungskeile vorgeschlagen: Beitrag "Re: Sender / Empfaenger fuer Versuchsaufbau zur Messung des Radarquerschnitts"
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Ich kann dazu nichts neues sagen, finde allerdings die Überschrift lustig. ?
Frank Norbert Stein S. schrieb: > Ich kann dazu nichts neues sagen, finde allerdings die Überschrift > lustig. ? :D
Ist damit der Thread zum Abschluß freigegeben? Früher hätte man 77GHz sowieso im Hohlleiter übertragen, ein Koaxkabel hat da schon soviel Dämpfung, dass das alleine als Abschlußwiderstand reicht. Ein paar Meter Semi-rigid-Kabel, das bei der Frequenz noch spezifiziert ist dürften am ehesten irgendwo aufzutreiben sein.
Vicky M. schrieb: > Vielen Dank dir. Theoretisch würde doch auch ein Resonator passen, oder? > Beim Erreichen der Resonanzfrequenz würde der Reaktanzanteil zu Null > werden und die Resistanz erreicht bei vollständiger Anpassung den > gleichen Wert wie die Zuleitung. > > Also könnte man doch auch einen Ring Resonator dahinter schalten. > Nachteil wäre nur die geringe Bandbreite. > > Auch ein Filter wäre möglich. Damit hätte ich bei Anpassung meine > Dämpfung um XX dB. Dieser wäre wie auch der Ring Resonator in > Streifenleitungstechnik umsetzbar. Ein Resonator könnte zwar die gesuchte resistive Last darstellen, dürfte aber in Sachen Abstrahlung noch viel schlechter als die lange Streifenleitung dastehen. mir scheint der Ansatz mit Absorbermaterial (gbt es auch in Form von dünnen ferrit- beladener Pads zum aufkleben) über z.b einige cm mäandrierende offene Leitung am vielversprechendsten bzw am einfachsten umzusetzen. Oder einfach Finger draufhalten. Verluste bei 77GHz zu erhalten ist nun wirklich nichts Schwieriges :)
GHz-nerd schrieb: > Ein Resonator könnte zwar die gesuchte resistive Last darstellen Ja, wenn er genug Verluste hat. Ansonsten hat man bei Filter, Resonator & Co das Problem mit dem Abschluß nur um eine Komponente verschoben. Da schien mir die ursprüngliche Idee von Vicky den Denkfehler zu enthalten: diese Komponenten müssen ihrerseits natürlich auch mit 50 Ohm abgeschlossen werden, sonst hat man am Eingang keine 50 Ohm. Damit ist das Problem also nur verlagert. Es hilft nix, wir brauchen Verluste um die Energie aufzunehmen.
Wenn Du den Koppler noch in Microstrip bauen kannst, dann gehen Abschlüsse allemal. Auf 10 GHz gingen bei uns normale 0402 noch gut, bei 01005 sehe ich da durchaus eine Chance, evtl. 2*100 oder 3*150 Ohm. Unsere Lötdamen haben mal ziemlich rumgeprotzt, was sie noch alles löten können. Da habe ich ihnen den Murata 01005-Starterkit gegeben. "Ja, die Tütchen sind ja alle leer!" Nein, waren sie nicht. Fortgeschrittene bauen die Widerstände hochkant ins nicht-durchmetallisierte Bohrloch der Platine. :-)
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