Forum: HF, Funk und Felder Suche infos zu russischen UKW Tuner


von abc123 (Gast)


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Ich habe hier einen russischen UKW Tuner liegen, da habe ich mir vor ca. 
30 Jahren mal die Kapazitätsdioden "ausgeborgt".
Ich würde den gerne wieder gängig machen, habe aber keine Idee von 
welchen Gerät der Tuner war. Hat von euch schonmal so einen gesehen und 
kann mit einer Gerätebezeichnung oder Schaltplan dienen?
An Transistoren sind 2x GT313 und ein GT322 verbaut.

Viele Grüße
Sven

von K. S. (the_yrr)


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Den Schaltplan sollte man in 15-20 min grob rauszeichnen können. was 
hilft sind Bidler senkrecht von oben/unten, eines spiegeln und mit 
Transparanz übereinander legen. Dann ausdrucken und abzeichnen, oder 
direkt vom Bildschirm aus auf nen Blatt Schmierpapier. Sauber übertragen 
dann am besten direkt in ein CAD Programm. das einzige Problem ist, dass 
man hier die Werte der Bauteile nachträglich eintragen muss da man die 
auf den Bildern nicht erkennen kann.

von Fräsender Drehlöter (Gast)


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K. S. schrieb:
> Den Schaltplan sollte man in 15-20 min grob rauszeichnen können.

...und dadurch erhält man dann die Typbezeichnung der fehlenden 
Kapazitätsdioden bzw. deren Kapazitätsvarianz?

Ich glaube nicht, daß ihm diese Mühe viel nützen würde.

von abc123 (Gast)


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Ging mir eher um die Daten der Kapazitätsdioden und rein 
interessenhalber wo das Ding verbaut wurde.
Ich bekomme das Teil schon irgendwie zum laufen, bin mir aber auch nicht 
sicher ob der Tuner mit unseren UKW Frequenzbereich kompatibel ist.
Der Oszillator hat mir vom Gefühl her 1-2 Windungen zu viel.

von ham (Gast)


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abc123 schrieb:
> Ich bekomme das Teil schon irgendwie zum laufen, bin mir aber auch nicht
> sicher ob der Tuner mit unseren UKW Frequenzbereich kompatibel ist.
> Der Oszillator hat mir vom Gefühl her 1-2 Windungen zu viel.

https://de.wikipedia.org/wiki/UKW-Rundfunk#UKW-Rundfunk_in_den_L%C3%A4ndern_Osteuropas

von Martin L. (makersting)


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Der ehemalige russische UKW-Bereich ist ein Indiz, aber keine Garantie, 
dass er auf diesen Tuner zutrifft.
So wie westdeutsche Hersteller bis 108MHz in die USA exportiert haben, 
als es das in der BRD noch gar nicht gab, könnten russische Hersteller 
auch in die DDR exportiert haben und dieser Tuner aus solch einem Gerät 
stammen.

von Marek N. (Gast)


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Interessant, dass nur die Dioden in Kyrillisch beschriftet sind.

von Thomas U. (charley10)


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Der Bereich könnte für OIRT gewesen sein. Deshalb die größeren Spulen.

Die Dioden werden vermutlich original KB 205 o.ä gewesen sein.
Mal suchen, welche für UKW geeignet sind. Im Tuner TYP6/7 waren wohl 
anfänglich auch die Russentypen verbaut - als Vergleich.
BB204 könnten verwendbar sein. Um den Abgleich kommst du sicher nicht 
herum. Der ist immer nach Tausch von BE notwendig.
Noch ein Hinweis zur Fehlersuche: die 'Probanten' haben in diesem Gerät 
schon die entsprechende Warnfarbe! Die quadratischen, roten 10nF/22nF 
können auf Verdacht gewechselt werden. Ausfall war meist mit 
Feinschluss, der die AP massiv verschoben hatte.

von Edi M. (edi-mv)


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Thomas U. schrieb:
> Noch ein Hinweis zur Fehlersuche: die 'Probanten' haben in diesem Gerät
> schon die entsprechende Warnfarbe! Die quadratischen, roten 10nF/22nF
> können auf Verdacht gewechselt werden. Ausfall war meist mit
> Feinschluss, der die AP massiv verschoben hatte.

Bei RFT hießen diese Keramik- Dinger "Die roten Fahnen der 
Arbeiterklasse".
:-)

Die waren nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, Feinschlüsse kamen 
gelegentlich vor, richtig.

Die waren aber teilweise zu einem ganz irren Fehler in der Lage:
Die konnten selbst schwingen, quasi als Schwingquarz. Gab es öfter in 
ZF- Kreisen, die HF- Abblocker, der Fehler zeigte sich meist auf AM. Die 
ZF erzeugte dann einer Frequenz in der Nähe der ZF, mit hoher Amplitude, 
das reichte, um den ZF- Verstärker zu blockieren.

Das war aber selten. Ist aber nicht verkehrt, diese Keramikkondis von 
Iwanuschka zu wechseln.
Einen Fehler hat der Themeneröffner jedoch nicht genannt.

Die Dioden kann man sicher durch die üblichen UKW- Tuner- 
Kapazitätsdioden ersetzen.

Ich würde aber auch vermuten, daß es ein OIRT- Tuner ist, der unterhalb 
des UKW- Bandes arbeitet.
Da kann man tatsächlich durch Abwickeln einiger WIndungen was erreichen, 
das habe ich früher bei einigen Geräten gemacht, für die man 
Anhaltspunkte hatte, weil es den gleichen Tunertyp mit CCIR- 
Frequenzbereich gab.
Aber ob die Arbeit lohnt ?

von oszi40 (Gast)


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abc123 schrieb:
> gerne wieder gängig machen

Wenn ich die misshandelten Spulenkerne so sehe, wird wohl einiges 
planlos verstimmt sein? Aufwand > Nutzen. Kannst aber gerne mal 
testweise 20pF-Trimmer einlöten und sehen was passiert.

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