Mir ist hier ein Ladeziegel eines Plugin Hybrieds auf den Tisch gekommen. 1. Diagnose des Besetzers: Gerät reagiert nicht, Fahrzeug lädt nicht, LEDs leuchten normal. Beim Öffnen entwich der typische Geruch verbrannter Elektronik. Ursache des Unheils sind wie ich vermute ungeeignete oder falsch ausgeführte Crimp Verbindungen. Der Aufbau ist recht einfach, Netz kommt herein (temperaturüberwachter Schuko), geht auf Platine, dann mit einzelnen Kabel auf drei Relais und von da an Typ 2 Stecker. Die interne Verkabelung ist mit 6,3mm Flachsteckern ausgeführt. Die stromtragenden Verbinder sind alle verschmort. Das Fahrzeug lädt maximal mit ~13A über Stunden (3kW). Ausgefallen ist letztlich ein überhitztes Relais, klickt noch am Labornetzteil, schaltet aber nicht mehr. Die Relais sind, vermute ich, unschuldig, da alle belasteten Crimp Stecker verschmort sind, auch die, die nicht an die Relais gesteckt sind. Wie könnte eine Reparatur aussehen? Relais ersetzen und Steckverbinder neu ansetzten. Crimpen ist sicher besser als löten. Damit wäre der Originalzustand wieder hergestellt. Nun die Frage an die Wissenden: Sind diese Steckverbinder für solche Ströme und Kabelquerschnitte (2,5mm²) geeignet, wo kommt das Problem her? Möglich erscheint mir auch eine falsche Verpressung die nicht gasdicht wurde und dann im Laufe von zwei Jahren korrodiert und dann thermisch durchgegangen ist. Nach so viel Prosa anbei ein Paar Bilder des Desasters. Grüße Hans.
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Die Relais sind sicher nicht das Problem. Ich hab die gleichen Relais in meiner Ladesatation verwendet und die läuft mit 20A. Ich hab L&N allerdings mit 30A Leiterplattenpklemmen befestigt. Ich würde die Crimpverbinder weg lassen und die Kabel direkt ans PCB löten.
Hans Müller schrieb: > Wie könnte eine Reparatur aussehen? Ich tippe, das Problem liegt auch an der Querschnittsreduzierung am Winkelstecker und der entstehenden lokalen Erhitzung der Crimpung. Siehe Anhang und auch dort: https://www.kabelschuhe-shop.de/media/image/product/109/md/cembre-bn-fab608-flachsteckhuelse-63x08-90-1-25mm-100-stueck~4.jpg > und Steckverbinder neu ansetzten. Und zwar bessere Steckverbinder! Klauke hat diesen Übergangsquerschnitt deutlich vergrößert: https://www.klauke.com/de/de/nicht-isolierte-flachsteckhulsen-mit-seitlichem-leiteranschluss
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Das das Teil Ladeziegel heißt wußte ich auch noch. Da frage ich mich schon wer auf die Idee gekommen ist das Teil so zu bezeichnen, denn mit einem Ziegel hat das ja, evtl. bis auf die Form, nichts gemein. Man lernt halt nie aus.
Zeno schrieb: > denn mit > einem Ziegel hat das ja, evtl. bis auf die Form, nichts gemein. Genau, die Form und Größe, nur darum geht's bei dem Spitznamen.
Würde eher darauf tippen, dass die verbrannten Kontakte und das kaputte Relais (klebt es oder schaltet es nicht mehr ein?) eine andere, gemeinsame Ursache haben.
Zeno schrieb: > Da frage ich mich schon wer auf die Idee gekommen ist das Teil so zu > bezeichnen, denn mit einem Ziegel hat das ja, evtl. bis auf die Form, > nichts gemein. Nicht Dachziegel. Ziegelstein zum Mauern! Warum nicht, zusätzlich zum Vercrimpen, die Crimpstelle verlöten? Wird in neuen Autos an Masseverbindungen auch gemacht. Nur dass da sogar noch ein Kleber gefüllter Schrumpfschlauch übergezogen wird.
Interessantes Thema. Hast du mehr Bilder von dem Ziegel? Was ich mich frage: Wenn das Relais defekt ist, warum wird dann hier gesagt, dass das Relais nicht das Problem sei? Klar ist die Überhitzung am Stecker ein Problem, aber nur ein WEITERES! Sonst müsste das Relais ja direkt neben den Steckkontakten verortet sein und von der Hitze zerstört werden. Ich bitte um Aufklärung.
Das Fehlerbild ist klassisch aber in dieser Symetrie ungewöhnlich. Das bedeutet, hier liegt ein Systematischer Fehler vor welcher beide Leiter in gleicher Weise betrifft. eine schlechter Übergangswiderstand hätte wohl nicht diese Symmetrie erzeugt. und zudem passt das Bild zur Wärmeableitung. wenn nicht der Kontaktsatz im Innern des Relais korrodiert ist so bleibt eigentlich nur die eigenartige Winkelkonstruktion der Fehldimensionierten Flachstecker mit ihrem Sollbbrandverhalten. Namaste
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Ja, ich denke auch die Stecker sind eine Fehlkonstruktion. In Prosa geht der Stromverlauf so: Netzkabel -> Steckverbinder auf Platine, von da weg mit kurzem Kabel (massiv verlötet) auf das Relais wieder mit Steckverbinder, dann mit Steckverbinder vom Relais zum Ausgang. Es sind also drei Steckverbindungen je Leiter. Alle sind verkohlt, auch die, die nicht am Relais stecken. Für die Reparatur stellen sich diese Fragen: 1. Woher das recht spezielle GF105F-5 Relais in der Variante 024D 24VDC, 4kV Isolation 1Z Kontaktform 1C (1 x um) S versiegelt T AgSNO2 Kontakt (136) Kundenspezifische Form (517) Kundenspezifische Form bekommen? Ich habe bei den üblichen Verdächtigen noch nichts gefunden. Wie die Kabel neu crimpen? Meine Idee wäre analog zu den Empfehlungen der Vorposter die Kabel neu anzusetzen und die Stecker zusätzlich mit einem aufgelöteten Draht zu verstärken. Reicht eine einfach Crimpzange (ich habe noch keine) ~ 30€ oder muß es eine Knipex > 100€ sein? Aus dem Studium weiß ich noch das Crimpverbindungen nur gut werden wenn die Presskräfte und die Kaltverformung genau passen. Woher die Stecker mit den Querkontakten bekommen, die scheinen seltener zu gehen? Gruß Hans
Auch wenn das wie eine sehr einfache Reparatur anmutet, ist das bei der erwiesenen Problematik heikel, schon rein versicherungsrechtlich. Zumindest solltest du nach der Reparatur die thermischen Eigenschaften prüfen. Angesichts des Fehlerbildes und des Schadenrisikos (Brandgefahr) würde ich den "Kunden" mit Fotos vom Innenleben an den "Verursacher/Verkäufer Distributor" verweisen und ihm raten ein Alternativprodukt zu erwerben. Bist du selbst Fachbetrieb solltest du den Hersteller kontaktieren. So halte ich das in solchen Fällen. Das senkt das Haftungsrisiko. Natürlich nur dokumentiert. Namaste
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Bei meinem Selbstbau Ladeziegel verwende ich 16A Printrelais und habe die Zuleitung in Käfigzugklemmen mit Adernendhülsen verschraubt. Der wird gelegentlich dazu genutzt die 22kWh Batterie meines Kangoo ZE komplett voll zu laden. Da mein Ziegel nicht kastriert ist passiert das mit 16A an einer Schukosteckdose und dauert bis zu 7 Stunden. Bis auf einen Kabelbruch bis Dato ohne Probleme. MfG Michael
Michael_O schrieb: > Bei meinem Selbstbau Ladeziegel verwende ich 16A Printrelais Mich würde interessieren um welche Printrelais es sich dabei handelt. Ich habe im Netz nur 12A Printrelais gefunden (Conrad 502282). Ich möchte mir auch einen Ladeziegel bauen. Er darf auch Schuhkartongröße haben. Die Fahrstuhlklemmen im Rastermaß 5,08mm habe ich schon bei Conrad gefunden (732281).
Michael_O schrieb: > Bei meinem Selbstbau Ladeziegel verwende ich Mit dem Protokoll https://evsim.gonium.net/ ?
Timo N. schrieb: > Mit dem Protokoll? Das Protokoll sollte schon eingehalten werden, damit der Selbstbauziegel auch wirklich funktioniert. Zum testen des Ziegels braucht man nicht unbedingt einen kompletten EV Simulator zu bauen. Dafür gibt es bei der Ladesystemtechnik diese Platine (Bild). Am einfachsten und am preisgünstigsten ist aber eine Diode und ein 887 Ohm Widerstand zwischen CP und PE um das Fahrzeug zu simulieren.
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