Forum: HF, Funk und Felder FM-HUB Gewichtungen (SP Eff SQRT*Eff +-SP/2)


von Max (Gast)


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Vielleicht kann ein Profi das einem Laien mal erklären:

An einem Messempfänger habe ich für die FM-Hubmessung folgende 
Möglichkeiten für die Gewichtung des Hubs eines FM-Signals:

1: PK bzw. SP (Zeigt den positiven und negativen Spitzenwert des Hubs 
an)
2: RMS(Real RMS) bzw. Eff
3: SQRT 2* RMS bzw. SQRT2*Eff
4: +-PK/2 bzw. +-SP/2

Mit einem kleinen Prüfsender gebe ich ein Signal mit (schätzungsweise) 
1.7kHz Hub / 1kHz Nf auf den Meßempfänger.

In Gewichtung 1. bin ich ca bei +1,8kHz und -1,8kHz
In Gewichtung 4. bin ich ca bei 1,8kHz
In Gewichtung 2 (RMS) bei 1,2kHz
Soweit kann ich das noch nachvollziehen.
Aber was macht diese Gewichtung 3?
Dort messe ich ca. 1,7kHz. Sollte 3 nicht das Gleiche sein wie 4?

4 ist ja nur der Durschnitt beider Spitzenwerte.
3 ist der Effektivwert * 1.41. Also wieder der Spitzenwert.
Woraus resultieren dann die Meßunterschiede zwischen dem Spitzenwert (4) 
bzw. (1) und dem Wert aus (3) SQRT2 * RMS?

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Max schrieb:
> Aber was macht diese Gewichtung 3?

Bei sinusförmigem Modulationssignal gilt PK = RMS*SQRT(2). Und 
insbesondere ist 1,7 kHz / SQRT(2) = 1,20 kHz.

> Woraus resultieren dann die Meßunterschiede zwischen dem Spitzenwert (4)
> bzw. (1) und dem Wert aus (3) SQRT2 * RMS?

Ist das die Messunsicherheit? Wie ist die denn spezifiziert? Und wie 
groß ist die Auflösung?

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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Mario H. schrieb:
> Max schrieb:
>> Aber was macht diese Gewichtung 3?
>
> Bei sinusförmigem Modulationssignal gilt PK = RMS*SQRT(2). Und
> insbesondere ist 1,7 kHz / SQRT(2) = 1,20 kHz.

Soweit stimmt das ja und ist für mich nachvollziehbar.

Mario H. schrieb:
> Ist das die Messunsicherheit? Wie ist die denn spezifiziert? Und wie
> groß ist die Auflösung?

Mh, guter Punkt. Aufgelöst wird mit 3 Stellen hinter dem Komma. Muss ich 
später mal sehen ob ich das in den Unterlagen finde.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Max schrieb:
> Muss ich
> später mal sehen ob ich das in den Unterlagen finde.

Bei dem uralten Knochen R & S FAM sind es z.B. +/-1,5% + Peak Residual 
FM für den Peak-Detektor, und +/-3% plus Residual FM für den 
RMS-Detektor; das gilt für Hübe kleiner 100 kHz und f_mod zwischen 30 Hz 
und 60 kHz. Residual FM ist 5 Hz für eine geschaltete 
Demodulator-Bandbreite von 20 Hz bis 20 kHz. Es ist

Peak-Det.: 1800 Hz - 1,5% v.M. = 1773 Hz,
RMS-Det.:  1700 Hz + 3,0% v.M. = 1751 Hz,

dazu kommt noch die (Peak) Residual FM. Das käme für einen FAM mit der 
beschränkten Auflösung des Geräts gerade hin, um das Messresultat zu 
erklären (der FAM löst in den meisten Messbereichen weniger Stellen auf, 
als er anzeigt).

Das alles gilt für ein sinusförmiges modulierendes Signal. Wenn das 
modulierende Signal irgendwie verzerrt ist, gilt PK = RMS*SQRT(2) 
natürlich nicht mehr exakt.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Mario H. schrieb:
> Das käme für einen FAM mit der
> beschränkten Auflösung des Geräts gerade hin, um das Messresultat zu
> erklären (der FAM löst in den meisten Messbereichen weniger Stellen auf,
> als er anzeigt).

Es gab mehrere verschiedene Versionen des FAM, welche für die analoge 
Daten zu digitalisieren unterschiedliche AD-Wandler verwendete.

die Version FAM 334.2015.54 hatte einen 12 Bit AD-Wandler. Die Versionen 
davor nur einen 8Bit AD-Wandler.

Das macht sich natürlich auf die Auflösung der Digitalanzeige bemerkbar.

Ralph Berres

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