Hallo Forum, kennt ihr Deutsche Arbeitgeber die Consumer Elektronik (HW + SW) in Deutschland entwickeln? Ich möchte als HW/SW-Entwickler in diesem Bereich arbeiten, damit ich später Produkte in Geschäften sehen kann, an denen ich selbst gearbeitet habe. Wenn man durch die MediaMärkte und Saturne streift scheint aber alles aus Asien/USA zu kommen. Kann mir jemand Tipps geben? Danke!
So etwas gibt es in Deutschland nicht. Wir stellen hier nur noch PowerPoints her.
Norbert schrieb: > Ich möchte als HW/SW-Entwickler in diesem > Bereich arbeiten, damit ich später Produkte in Geschäften sehen kann, an > denen ich selbst gearbeitet habe. Wer darauf steht ist in der Autoindustrie doch bestens aufgehoben.
NRWler schrieb: > So etwas gibt es in Deutschland nicht. Wer sich nicht auskennt sollte besser die Finger ruhig halten! @ TO: Es gibt schon noch Unternehmen, die in Deutschland entwickeln und z.T. auch noch fertigen. Das vieles in Asien gebaut wird, liegt einfach am Preis. Suche mal unter BSH. Die entwickeln an verschiedenen Standorten. Wo möchtest Du denn geographisch hin? Hoschti
Werd doch Handwerker. Das hat bekanntlich goldenen Boden und du kannst nicht nur alles im Schaufenster sehen, sondern auch noch selbst dem Kunden liefern und aufbauen.
Sowohl Consumer Elektronik als auch Automotive Elektronik sind extrem preissensitiv, d.h. als Entwickler bist du massiv unter Druck die Fertigungskosten zu senken. Da geht es teils um Zehntel Cent. Ich wollte nicht so arbeiten müssen.
Hi. Nicht Consumer, aber in meinem Fall Wechselrichter und Steuergeräte für Gabelstapler. Es ist schon echt cool wenn man z.B. Fersehberichte aus anderen Länder sieht in denen unsere Stapler rumfahren. Dann weiß ich : Da ist meine Elektronik drin. Vielleicht mal ein wenig über den Tellerrand schauen, da gibt es sehr viele Möglichkeiten.
Norbert schrieb: > damit ich später Produkte in Geschäften sehen kann, an denen ich selbst > gearbeitet habe Miele ? Das ist dann aber wie bei RollsRoyce zu arbeiten: du kannst dir die Produkte nie leisten. Und Mieles Ruf, Elektronik NICHT zu beherrschen, ist legendär. BSH Hausgeräte fertigt in der Türkei, entwickelt hier, benutzt aber wo es schwierig wird (Inverter-Kompressoren) und know how erfordert Zulieferteile aus Brasilien. Denn deren deutsche Entwicklungsabteilung ist nachweislich dümmer geworden als 1980. Automotive von Hella bis Becker kann zwar Blinkrelais, wo es aber schwierig wird, bei Navis und Smartphones, bedient man sich bei Baugruppen von erfahrenen Firmen aus Asien. Es gibt also durchaus Firmen, aber BWL geplagt und nicht innovativ. Wo Innovation stattfindet, selbstfahrende Autos, Erntemaschinen, Flugzeuge, Sprach- und Bilderkennung, findet man wenig in D.
MaWin schrieb: > Wo Innovation stattfindet, selbstfahrende Autos, Erntemaschinen, > Flugzeuge, Sprach- und Bilderkennung, findet man wenig in D. Nope, 50% der Bilderkennungsfirmen sitzen in .de, jedenfalls was den Automatisierungstechnikbereich betrifft. Sind aber nicht so bekannt wie die Billigknipsen im Supermarkt. Wobei Innovation und Consumer ohnehin zwei unterschiedliche Bereiche sind. Was im Consumerbereich als innovativ gilt wurde 20 Jahre früher fürs Militär, Raumfahrt oder Medizintechnik entwickelt. Consumer ist die Resterampe für Forschungsergebnisse, jedenfalls was den intellektuellen Anspruch betrifft.
MaWin schrieb: > Wo Innovation stattfindet, selbstfahrende Autos, Erntemaschinen, > Flugzeuge, Sprach- und Bilderkennung, findet man wenig in D. Bei Ernte-, Forst- und Kommunalmaschinen gibt es was in D. Die Weinerntemaschinen kommen dann aber schon aus Frankreich, aus welchem Grund auch immer ;) Auch Medizin- und Labortechnik, Industrie- und Laborklimageräte im Großformat kenne ich welche. Da ist überall der Preisdruck nicht so hoch wie bei Consumergeräten, allerdings habe ich schon Gemischtes gehört über die Firmenkultur einiger in diesen Branchen. Ist aber dann wie überall. Entwickelt DUAL noch in D oder importieren die nur noch fertige Ware?
Heute mal anders schrieb: > Entwickelt DUAL noch in D oder importieren die nur noch fertige Ware DUAL ist seit 39 Jahren so pleite Wie Grundig, Telefunken, AEG. Man hat sich ja als BWL Affe zu sehr darauf konzentriert, billig in Japan einzukaufen und nur noch seinen Namen draufzustempeln, um sich die Entwicklungsabteilung einsparen zu können. Damit macht sich eine Firma aber selbst obsolet. Heute kommt high tech eben von (OLED Fernseher) LG und Samsung, früher (Plasmafernseher) von Panasonic, Firmen die geforscht und bis zur Serienreife entwickelt haben. Wo heute DUAL, Grundig, Telefunken oder AEG (Heimelektronik) draufsteht, hat ein billiger türkischer Händler das Etikett auf Billigramsch aus Asien draufgeklebt.
> Kann mir jemand Tipps geben? Wird schwierig bis unmöglich ... > Wo heute DUAL, Grundig, Telefunken oder AEG (Heimelektronik) draufsteht, < hat ein billiger türkischer Händler das Etikett auf Billigramsch aus < Asien draufgeklebt. Ja , meistens ...
Blechbieger schrieb: > Sowohl Consumer Elektronik als auch Automotive Elektronik sind extrem > preissensitiv, d.h. als Entwickler bist du massiv unter Druck die > Fertigungskosten zu senken. Da geht es teils um Zehntel Cent. Ich wollte > nicht so arbeiten müssen. Blabla. Die Löhne in der deutschen Auto und Zuliefererindustrie liegen noch immer vergleichsweise am oberen Ende.
MaWin schrieb: > Wo heute DUAL, Grundig, Telefunken oder AEG (Heimelektronik) draufsteht, > hat ein billiger türkischer Händler das Etikett auf Billigramsch aus > Asien draufgeklebt. Von DUAL ist tatsächlich noch was übrig in .de https://alfredfehrenbacher.de/ Matthias
Μαtthias W. schrieb: > Von DUAL ist tatsächlich noch was übrig Ja, nun https://www.gscholl.de/dual/historie/ Spätestens mit dem Technics SL1200 waren die Rumpelspieler von Dual halt technisch abgeschlagen. Irgendwann hatte ich einen ganzen HiFi Turm von Dual zur Reparatur. Innendrin winzige Platinen irgendeines japanischen Kofferradios. Heute würde man sagen: Betrug, und den in der dreist frechen Form nur Chinesen zutrauen. Dafür habe ich auch einen Nordmende Turm, und innendrin feinste Technik von Sansui.
Norbert schrieb: > Hallo Forum, > > kennt ihr Deutsche Arbeitgeber die Consumer Elektronik (HW + SW) in > Deutschland entwickeln? Natürlich: Ansmann AVM Behringer Beyerdynamic BSH Hausgeräte Liebherr Miele Sennheiser TechniSat Vorwerk
Mark B. schrieb: > Liebherr war heute in den Nachrichten: Angst um Arbeitsplätze bei Liebherr in Lienz Die Firma Liebherr in Lienz lagert Ende des Jahres die Produktion von Haushaltsgefriertruhen nach Malaysia aus. Mit 1.350 Beschäftigten ist Liebherrr der größte Arbeitgeber in Osttirol. Unklar ist, ob und wie viele Jobs diese Unternehmensentscheidung kostet. Mehr dazu in tirol.ORF.at
Hallo, ich werfe mal Haushaltsgerätehersteller wie BSH, Miele, Neff etc. ein. Oder alternativ Automobilfirmen. Ist zwar keine "Consumer"-Ware im engeren Sinne, von den Stückzahlen und der Ausrichtung her aber eine ähnliche Richtung. Man muss dazu aber auch sagen, dass das ganze eine "Schattenseite" hat: Es wird halt an jedem Microcent gespart, was dazu führt, dass man evtl. "Kostensparmaßnahmen" durchführen muss, die man selbst eigentlich nicht mit vertreten möchte. Außerdem leidet bei einigen Firmen unter dem Kostendruck auch das Betriebsklima sowie das Gehalt. VG
Gestern in Stellenanzeigen drübergestolpert: Sigma, der Hersteller von Fahrradtachos. Es gibt auch ne Firma die Zeitmessanlagen für Sportevents bauen, Metler Toledo mit ihren Wagen, Vorwerk suchte auch mal Entwickler für ihre Breirührkochmaschinen.... Da gibts schon noch einige aber die Produkte sind langweilig und die Technik drumherum noch mehr. Eher was für Leute die mit Ach und Krach den Techniker geschafft haben und stolz wie Oskar sind weil sie ein paar Sensoren auslesen und ein Display ansteuern können.
> Liebherr
Mein Liebherr-Kühlschrank kommt aus 4202 Radinovo, Bezirk Plovdiv,
Bulgarien.
Bachus schrieb: > Metler Toledo mit ihren Wagen Sind die jetzt auch im Automotive unterwegs? Früher war da eher Wiegetechnik angesagt. ;-)
Braun (jetzt P&G) entwickelt und produziert noch in Deutschland an mehreren Standorten. Jörg
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MaWin schrieb: > Spätestens mit dem Technics SL1200 waren die Rumpelspieler von Dual halt > technisch abgeschlagen. mein Dual 701dd von 1975 funktioniert noch, da haben alle Belt-Drive aus dieser Zeit doch nur klebrige Riemen übrig gelassen, OK vielleicht nicht der SL1200 der auch direct drive ist, der Plattenteller ist ähnlich schwer.
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Joerg W. schrieb: > Braun (jetzt P&G) entwickelt und produziert > noch in Deutschland an mehreren Standorten. Bei meinem letzten Braun-Rasierapparat stand "Designed in Germany" auf dem Karton. Das Gerät hat die Garantiezeit knapp überlebt, ich wünsche der Firma einen gesegneten Konkurs. Der Philips gleicher Preislage wurde vermutlich auch nicht in D gefertigt, aber lebt nach der doppelten Zeit immer noch. Wenn Entwicklung in Deutschland bedeutet, den Kram so zu optimieren, dass er möglichst kurzlebig ist, läuft da irgend etwas gehörig schief. Was überhaupt hat Braun noch zu entwickeln - außer deren Rasierern fallen mir keine Produkte ein?
Intel Duisburg! Ahha Moment...vielleicht doch nicht. Miele?
Manfred schrieb: > Was überhaupt hat Braun noch zu entwickeln Zahnbürsten. Ich denke mich zu erinnern, dass in einem (wegen Akkutausch zu öffnenden) Braun Rasierer eine Ladeelektronik aus Japan von Panasonic drin war. Nichtmal NiMH Ladeelektronik kriegen die Versager hin. Wahrscheinlich alles nur noch chinesische Zulieferteile die man nur noch mit Braun brandet. Aber man verdient sich dumm und dämlich an Verbrauchsmaterial, Scherblättern und Bürsten. Gewinngier, das können sie.
Lothar M. schrieb: > Früher war da eher Wiegetechnik angesagt. ;-) Für Kleinkinderwiegen um besser einzuschlafen? Ich kenne die Firma nur im Bereich Wägetechnik.
MaWin schrieb: > Manfred schrieb: >> Was überhaupt hat Braun noch zu entwickeln > > Zahnbürsten. > > Ich denke mich zu erinnern, dass in einem (wegen Akkutausch zu > öffnenden) Braun Rasierer eine Ladeelektronik aus Japan von Panasonic > drin war. > > Nichtmal NiMH Ladeelektronik kriegen die Versager hin. Dafür stimmt der Gewinn bei den Ersatzköpfen. Nur darum geht es.
Μαtthias W. schrieb: > MaWin schrieb: >> Wo heute DUAL, Grundig, Telefunken oder AEG (Heimelektronik) draufsteht, >> hat ein billiger türkischer Händler das Etikett auf Billigramsch aus >> Asien draufgeklebt. > > Von DUAL ist tatsächlich noch was übrig in .de > > https://alfredfehrenbacher.de/ Hmm, ich kenne die eben heute nur noch von den aktuellen DAB+ Radios und das scheint dann tatsächlich wie das fernöstliche Schicksal von Grundig, Telefunken & Co. zu sein. Schade.
Wie wär's mit Burmester: https://www.burmester.de/de/aktuelles/jobs.html Oder Teufel: https://www.teufel.de/jobs.html
Manfred schrieb: > Der Philips gleicher Preislage wurde vermutlich auch nicht in D > gefertigt, aber lebt nach der doppelten Zeit immer noch. > > Wenn Entwicklung in Deutschland bedeutet, den Kram so zu optimieren, > dass er möglichst kurzlebig ist, läuft da irgend etwas gehörig schief. > Der Philips gleicher Preislage wurde vermutlich auch nicht in D Made in Germany war ja ursprünglich ein Warnhinweis! > Was überhaupt hat Braun noch zu entwickeln - außer deren Rasierern > fallen mir keine Produkte ein? Kann mich über meinen Braun-Rasierer nicht beklagen. Der lebt schon paar Jahre.
Teufel produziert in Dongguan, Behringer in der berühmten "Behringer City" in Zhongshan.
Mein erster Braun hielt über 20 Jahre mit drei Zellenwechsel. Zur Entsorgung müßte man zwei Plastikschlitze drehen um ihn unbrauchbar zu machen. Schließlich verendete das Gerät an einer gebrochener Plastikverbindungsstange. Die Ersatzmesser kosteten fast den halben Preis des Neugeräts. Erinnert irgendwie an Tintendrucker Marketing. Bin nicht mehr so sehr überzeugt von Produktion im eigenen Land. Es ist so ziemlich alles zerbrochen was wir alte Säcke wert schätzten... Kaufte mir mal eine Braun E-Zahnbürste. Darin plagt mich jetzt ein uC Quälgeist der glaubt mir regelmäßig durch Zucken des Antriebs mitteilen zu müssen, daß es Zeit wäre ein anderes Zahnplanquadrat anzusteuern. Es mag ja Leute geben die das Zucken als Fortschritt ansehen, aber liebe Designer, laßt jene Leute die solchen Unfug nicht mögen, diese Landplage deaktivieren. Wenn ich gewußt hätte, daß diese Feature eingebaut war, hätte ich das Ding nicht gekauft. Bei der ersten Zahnbürste könnte man leicht die Zelle austauschen. Nur ist die Originalzelle ein paar mm kürzer und eine Standard Ersatzquelle passt ohne Modifizierung nicht mehr rein. Hätte nicht sein müssen - ist pure Bosheit seitens der Umwelt hassenden BWLer. Mein alter 510 Dual werkelt auch nach 40 Jahren immer noch so gut wie am ersten Tag. Sogar der Flachtreibriemen ist noch gut. Das war halt doch noch ehemalige gediegene deutsche Qualität. Auch das Uher Report 4000 und der Grundig Satellit 2001 funktioniert noch immer gut. Das Zeugs wurde für Ewigkeiten gebaut. Alles was ich noch aus den 60er Jahren besitze funktioniert noch. Mal warten wie gut die Flash Speicher moderner Geräte noch nach über 50 Jahren funktionieren. Und was ist aus allen denen geworden? Naja, das ist eine andere Geschichte.
Palmer (Marke von Adam Hall) in Neu Anspach, falls die Musikmacherei Dich interessiert. Professionelle Audio Buden gibt es auch noch ein paar... Kling und Freitag, KS Audio, d&b Audiotechnik,... Landet aber alles nicht im Supermarktregal.
Blechbieger schrieb: > Da geht es teils um Zehntel Cent. Ist das unbedingt so schlecht? Das bedeutet doch, dass man sich wirklich intensiv mit allen Details auseinander setzen muss; z.B. die Software so zu optimieren dass sie in einen kleineren Controller passt, und die Elektronik so zu bauen dass alles perfekt integriert ist, als nur ein paar Module zusammen zu stecken. Für wirklich an der Technik interessierte ist das doch so interessanter, als z.B. für Klein-Stückzahlen Geräte zusammen zu bauen, bei denen man verstärkt fertige Komponenten zusammen sucht, weil es zu teuer wäre sie selbst "aus einem Guss" zu entwickeln. Das bedeutet natürlich dass die Entwicklung aufwendiger wird, was dann auch bedeutet dass man mit den besten Werkzeugen arbeiten kann, um möglichst (kosten)effiziente Produkte zu bauen; z.B. ist es bestimmt einfacher mit Altium eine Mini-Platine zu bauen als mit KiCad. Man kann den Manager leichter überzeugen teure Werkzeuge zu kaufen, mit denen sich ein paar Cents im Produkt einsparen lassen. Andererseits heißt das wahrscheinlich auch, dass man billigste Komponenten aus China verarbeiten muss, die man mangels Dokumentation erstmal reverse engineeren muss um sie benutzbar zu machen.
Norbert schrieb: > Hallo Forum, > > kennt ihr Deutsche Arbeitgeber die Consumer Elektronik (HW + SW) in > Deutschland entwickeln? Definiere "Consumer Elektronik" - sind das Sachen die ausschlieslich B2C vermarktet werden sollen? Wenn ja: Das willst du dir nicht antun. > ... Produkte in Geschäften sehen kann, an denen ich selbst gearbeitet habe. Das kann ein Fahrstuhlmonteur auch. > Wenn man durch die MediaMärkte und Saturne streift scheint aber alles > aus Asien/USA zu kommen. Ach. Rechne mal rückwärts was da für Entwicklung übrig ist. > Kann mir jemand Tipps geben? Wenn es HW+SW Entwicklung von Teilen ist, die in Installationen oder andere Produkte eingehen: Denk mal kreativ. Irgendjemand hat sogar den Leistungsschutzschalter und die Zeitschaltuhr in deiner Hausverteilung entwickelt.
Mark B. schrieb: > Beyerdynamic waren die nicht schon mal in der PRC aktiv und sind mit eingekniffenem Schwanz wieder zurück gekommen, weil man denen so einiges weg plagiatiert hat?
Sebastian L. schrieb: >> kennt ihr Deutsche Arbeitgeber die Consumer Elektronik (HW + SW) in >> Deutschland entwickeln? > Definiere "Consumer Elektronik" - sind das Sachen die ausschlieslich B2C > vermarktet werden sollen? > Wenn ja: Das willst du dir nicht antun. Das gilt sicherlich für den Massenmarkt. Da dürfte man als neuer Mitbewerber schwerlich einen Fuß auf die Erde bekommen. Wenn man sich aber bspw. auf den Direktvertrieb beschränkt, wäre schon deutlich mehr Marge vorhanden. Bietet man dann noch eine vernünftige Qualität und vor allem Reparaturservice/-möglichkeiten und kommuniziert das auch(!), dann kann das durchaus in gewissen Sparten funktionieren. Wenn ich mir die aktuelle Reparaturfeindlichkeit der Geräte und zusätzlich den Wunsch von immer mehr Verbrauchern nach nachhaltigen, reparierbaren Produkten ansehe, dann sollte da doch einiges möglich sein.
Ich kannte Einen welcher dort arbeitet. Seine Spezialitaet : 4 bit Prozessoren. Da ging es immer darum, auf einem 4bit Prozessor Codezeilen einzusparen. Natuerlich alles in ASM programmiert. Die Auflage der Produkte mit seinem Code : jeweils ueber 10 Millionen Stueck. 1 cent pro Stueck gespart ergib einen guten Jahreslohn. Fuer einen solchen Job muss man sehr Fortgeschritten sein, sehr viel Erfahrung haben. Man muss die gesammte Anwendung im Ueberblick haben, das gesammte Produkt, welches der Kunde schliesslich bekommt. Vielleicht kann man am code 1 cent sparen, vielleicht am Stecker, vielleicht am Gehaeuse. Vielleicht an jedem der Genannten einzeln.
Chris D. schrieb: > Bietet man dann noch eine vernünftige Qualität und vor allem > Reparaturservice/-möglichkeiten und kommuniziert das auch(!), dann kann > das durchaus in gewissen Sparten funktionieren Na ja, so was erzählt ja z.B. BSH und Bosch. Angeblich die bessere Qualität, zumindest soll das der Kunde durch höhere Preise glauben. Und Reparatur angedeutet durch Ersatzteilservice und Explosionszeichnungen auf der WebSite. Aber zu Preisen die nachweislich Wucher sind (Motorbetriebskondensatoren für 50 EUR, Geschirrspülerkörbe zum Preis eines Neugeräts vom Konkurrenten selbst im Fernsehn als überzogen gebrandmarkt). Ich sag mal: da fällt kaum noch ein Kunde drauf rein. Kein Wunder dass sich Siemens aus BSH zurückgezogen hat, da ist kein Gewinn mehr draus zu machen.
Da wäre noch Metz. Das Fernsehgeschäft ist zwar sein ein paar Jahren an einem Chinesischen Investor mit dran, aber die Blitzsparte ist glaube ich noch vollständig in D. Dann gäbe es ja noch so Exoten wie z.B. clearaudio. Sehr vielfältig wäre aber auch die schon erwähnte Medizintechnik. Da sind mit Software, uController, Antriebe, Hochspannungsgeneratoren relativ viele Fraktionen noch vorhanden.
Ulf L. schrieb: > Da wäre noch Metz. Das Fernsehgeschäft ist zwar sein ein paar Jahren an > einem Chinesischen Investor mit dran, aber die Blitzsparte ist glaube > ich noch vollständig in D. Stimmt. Gestern Nachmittag war hier erst ein kurzes Gewitter.
MaWin schrieb: > Angeblich die bessere Qualität, zumindest soll das der Kunde durch > höhere Preise glauben. > > Und Reparatur angedeutet durch Ersatzteilservice und > Explosionszeichnungen auf der WebSite. > > Aber zu Preisen die nachweislich Wucher sind (Motorbetriebskondensatoren > für 50 EUR, Geschirrspülerkörbe zum Preis eines Neugeräts vom > Konkurrenten selbst im Fernsehn als überzogen gebrandmarkt). Ja, das stimmt. Die Ersatzteilpreise sind eine Frechheit. Auch günstige Ersatzteilpreise ließen sich sicherlich kommunizieren und auch halten, gerade wenn man Direktvertrieb macht. Ganz ehrlich? Wofür benötigt man bei 99% der Geräte einen Fachhändler bzw. überhaupt einen Händler? Der kann eh fast nix mehr selbst machen. Und dann träumt man als nachhaltiger Verbraucher von einer herstellereigenen Seite, wo diese Reparaturen beschrieben werden. Ganz verwegen ist der Wunsch nach einem Video oder einem Schaltplan. > Ich sag mal: da fällt kaum noch ein Kunde drauf rein. Kein Wunder dass > sich Siemens aus BSH zurückgezogen hat, da ist kein Gewinn mehr draus zu > machen. Zumindest nicht mit einem solchen Gebaren.
Sebastian L. schrieb: > Irgendjemand hat sogar den Leistungsschutzschalter Nein, den hat ganz sicher keiner. Was es gibt sind Leitungsschutzschalter :-)
Chris D. schrieb: > Und dann träumt man als nachhaltiger Verbraucher von einer > herstellereigenen Seite, wo diese Reparaturen beschrieben werden. Davon träumen sogar die Hersteller. Da sowieso alles komplett in China gekauft wird, wissen die Hersteller selbst nicht mehr was drin steckt und können es selbst auch nicht reparieren. Hauptsache billig!
Gibt noch was in Studiotechnik, das sogar teils weltweit eingesetzt wird: https://dhd.audio/ https://www.marian.de/news https://www.me-geithain.de/
Programmierer schrieb: >> Da geht es teils um Zehntel Cent. > Ist das unbedingt so schlecht? Das bedeutet doch, dass man sich wirklich > intensiv mit allen Details auseinander setzen muss; Zuallererst setzt Du Dich damit auseinander, welche Bauteile im Unternehmen bekannt und in großer Menge (=billig) verfügbar sind. Das nennt sich Vorzugsbauelemente. Wenn Du der Meinung bist, mit diesen Vorzugsteilen nicht zum Ziel zu kommen, erstellst Du eine Begründung für Dumme (=BWLer) und machst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Wird diese abgelehnt, machst Du Klimmzüge, Deine Funktionen (notfalls abgespeckt) doch mit vorhandenem Zeug umzusetzen. Hast Du eine gute Idee, fragen die kaufmännischen Erbsenzähler, wieviel mehr Gewinn damit erzielbar wäre und streichen Dir diese aus dem Konzept. Mir fallen noch mehr Dinge ein, aber ein Entwickler, der seinen Job ernst nimmt, will so nicht arbeiten müssen.
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