Hallo, die reale Kapazität eines Akkus lässt sich ja messen indem man bei der Entladung die Spannung, den fliessenden Strom und die Zeit berücksichtigt. Lassen sich aber auch beim Laden aus diesen Parametern Rückschlüsse auf die Kapazität ziehen? Dass das nicht so exakt ist wie die Messung bei der Entladung liegt auf der Hand, aber werden Zellen mit weniger Kapazität dann auch spürbar schneller die Ladeschlussspannung erreichen?
Hängt natürlich auch vom Typ des Akkus ab. Je besser der Wirkungsgrad (Verhältnis Ladungsmenge, die entnommen werden konnte zur Ladungsmenge, die in de Akku gepumpt wurde). Lithiumakkus für Smartphones und Notbooks kann recht gut beobachten, dass bei hohen Lade/Entladezyklen die Ladedauer kürzer wird Wenn die aktive Fläche die Speicherung beiträgt kleiner wird, dann ist auch der Speicher vorangegangenen früher beendet. Bei Bleibatterien z.B., die eine hohe Selbstentladung bekommen erreicht man den Punkt des vollen Speichers vielleicht nie.
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Lutz S. schrieb: > Lassen sich aber auch beim Laden aus diesen Parametern Rückschlüsse auf > die Kapazität ziehen? Beim Lithium Akku sind es 99% auf die Ah bezogen. Und wenn man den Akku schon mal entladen und geladen hat, dann kann man beim Laden auch auf den "Füllstand" schliessen.
Ist der Zusammenhang dann auch noch so wenn der älter wird, oder wird er dann (z.B. wegen höherem Innenwiderstand) vielleicht beim Laden nur wärmer und die Energie entfleucht?
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Lutz S. schrieb: > Ist der Zusammenhang dann auch noch so wenn der älter wird, oder wird er > dann (z.B. wegen höherem Innenwiderstand) vielleicht beim Laden nur > wärmer und die Energie entfleucht? Ja... Wenn die Diskrepanz zu deutlich wird, kannst du diese dann aussortieren. (NiCd/NiMh, LiPo ?)
Lutz S. schrieb: > Lassen sich aber auch beim Laden aus diesen Parametern Rückschlüsse auf > die Kapazität ziehen? Ja! Sowas habe ich mir aufgebaut, mit einem µC und einem INA219 messe ich alle 10s Spannung und Strom und schreibe das auf einen SD-Karte. Der µC rechnet alle 10s die Ladungsmenge und zeigt sie mir auf dem Display an. Wenn ich die Werte in eine Tabellenkalkulation hole und graphisch darstelle, sieht das wie im Anhang aus. Gelb ist der Ladestrom, dessen Anstieg am Anfang ich in der Erwärmung des Lade-ICs TP4056 vermute, bei Erreichen von etwa 4,1 Volt sinkt der, weil der Akku den Strom nicht mehr aufnehmen will - Spannung = violette Linie. Sieht fast aus wie im Lehrbuch, die Zelle war fast neu. Das Laden eines Bleiakkus sieht sehr ähnlich aus, für NiCd / NiMH macht eine derartige Messung keinen Sinn, weil man die mit Konstantstrom lädt.
Lutz S. schrieb: > die reale Kapazität eines Akkus lässt sich ja messen indem man bei der > Entladung die Spannung, den fliessenden Strom und die Zeit > berücksichtigt. > > Lassen sich aber auch beim Laden aus diesen Parametern Rückschlüsse auf > die Kapazität ziehen? Jein. Natürlich kann man die hineingeladene Kapazität auf eben diesem Weg messen. Die Frage ist halt, wieviel davon auch wieder als entnehmbare Kapazität zur Verfügung steht. Bei einem intakten Akku kannst du >90% dafür ansetzen. Aber wenn ein Akku alt und schwach wird, dann wird typischerweise genau das ein Problem: du kriegst nicht mal annähernd das raus, was du reingeladen hast. Wenn du den Akkuzustand nicht kennst (weswegen sonst willst du messen?) dann mußt du also bei der Entladung messen.
Axel S. schrieb: > Die Frage ist halt, wieviel davon auch wieder als entnehmbare > Kapazität zur Verfügung steht. Bei einem intakten Akku kannst du >90% > dafür ansetzen. Bei Lithium über 90%, bei Blei und NiXx gelten Ladefaktoren von 1,2 bis 1,6. > Aber wenn ein Akku alt und schwach wird, dann wird typischerweise genau > das ein Problem: du kriegst nicht mal annähernd das raus, was du > reingeladen hast. Wenn der Akku schwach ist = einen hohen Innenwiderstand hat, bekommt man die Energie abhängig vom Laststrom nur noch mehr oder weniger heraus. Das sehe ich bei der Entlademessung sehr gut am graphischen Verlauf der Spannung. Ich habe aber auch ältere LiIon-Zellen, wo ich nur noch 50% der Nennkapazität hineingeladen bekomme - es scheint also verschiedene Arten der Alterung zu geben.
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