Hallo, der Spek HP8590L hat ja einen eingebauten Kalibriergenerator 300MHz / -20dBm. Will das Signal zur GAIN-Bestimmung eines MMIC verwenden. Der Pegel wird auch von einem 30€ China-Leistungsmesser auf Basis AD8318 mit -20.2dBm bestätigt. Die mit einem 500MHz-Scope von LeCroy untersuchte Kurvenform finde ich aber eigenartig. Oben im Bild das etwas verzerrte Signal am 50 Ohm-Eingang. Untere Kurve dasselbe aber eher nach Sinus aussehende Signal am 1 MOhm-Eingang. Sollte das nicht genau umgekehrt sein? Gleiches Bild auf beiden Kanälen des LeCroy. Kurven gemittelt. RIS mit 10GS/s (Random Interleave Sampling). Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Sollte das nicht genau umgekehrt sein? Es ist durchaus Absicht, dass der Kalibriergenerator ordentlich Oberwellen hat, damit man die Funktionsfähigkeit des Analyzers auch bei höheren Frequenzen als den 500 MHz beurteilen kann. Wobei die Oberwellen in der Amplitude meist nicht kalibriert sind.
Horst S. schrieb: > Die mit einem 500MHz-Scope von LeCroy untersuchte > Kurvenform finde ich aber eigenartig. Ist aber nur dahingehend "eigenartig" dass die Kurvenform nicht so rechteckig ist wie sie sein sollte. Das ist bedingt durch die "eingeschränke" Bandbreite deines Oszilloskops. Würde man die Spanung mit einem 2GHz-Bandbreite-Oszilloskop darstellen wäre sie deutlich "eckiger" und realistischer.
Gegen eine Rechteckspannung spricht eigentlich das Spektrum der CAL-Spannung. Es werden nur geradzahlige Oberwellen angezeigt (600, 900, 1200, 1500, 1800MHz). Bei einer Rechteckspannung sieht man die ungeradzahligen Oberwellen. Hätte halt die weniger verzerrte Kurvenform bei korrekt mit 50 Ohm abgeschlossenem Eingang erwartet. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Es werden nur geradzahlige Oberwellen angezeigt (600, 900, > 1200, 1500, 1800MHz). Und was wären bei dir dann "ungeradzahlige Oberwellen"? Horst S. schrieb: > Hätte halt die weniger verzerrte Kurvenform .... erwartet. Weniger verzerrt gegenüber was?
Sei froh dass der Ausgang noch halbwegs sinusförmig ist. Ist bei heutigen SA eher selten. Hat mit dem Wesen des SA zu tun, siehe der Beiträge oben
Horst S. schrieb: > Oben im Bild das etwas verzerrte > Signal am 50 Ohm-Eingang. Untere Kurve dasselbe aber eher nach Sinus > aussehende Signal am 1 MOhm-Eingang. Sollte das nicht genau umgekehrt > sein? Am 1MOhm Eingang liegen typ. 15pF parallel, am 50Ohm Eingang nicht (getrennte 50Ohm Pufferstufe). Bei 50Ohm bestimmt das Oszilloskop die Bandbreite. Im Gegensatz dazu wirkt bei 1MOhm ein zusätzlicher RC-Tiefpass (50Ohm Quelle + 15pF Eingangskapazität), wodurch die Kurve sinusähnlicher aussieht.
Petra schrieb: > Sei froh dass der Ausgang noch halbwegs sinusförmig ist. Ist er ja nicht. Die massive Bandbegrenzung des Oszilloskops täuscht das nur vor. Noch nicht kapiert? Bei 500MHz Bandbreite des Oszilloskops kommen die allermeisten Oberwellen nur noch sehr stark gedämpft durch, jedenfalls in einem Pegel fern jeglicher Realität.
Obawellen schrieb: > Und was wären bei dir dann "ungeradzahlige Oberwellen"? Nicht sauber nachgedacht. 900 und 1500 MHz sind ja auch vorhanden. Obawellen schrieb: > Weniger verzerrt gegenüber was? Vergleich gegenüber Messung mit 1MOhm-Abschluss ( + Eingangskapazität). Dann ist der CAL-Generator wohl doch so in Ordnung. Vielen Dank für die Antworten.
Sooodele, damit nichts anbrennt hab ich mal was vorbereitet. Um etwas Klarheit in diesen Thread zu bringen habe ich mich mal privilegiert und einen Rohde&Schwarz RTO 2064 (Bandbreite 6 GHz, 20 GSamples/sec) ausgeliehen. Wer mit RTO 2064 nichts anfangen kann, das ist ein State-of-the-Art Oszilloskop mit Features und Bandbreite "zum Abwinken" "Nebenbei" kann man damit auch so banale Sachen machen wie z.B. ein (sehr hochfrequentes) HF-Signal analog im Zeitbereich darzustellen. Ja, 6 GHz gibt es nicht an jeder Strassenecke zum Ansehen. Mich hat es interessiert wie so ein Kalibriersignal im Zeitbereich aussieht, das sieht man ja sehr selten. Die Spektraldarstellung dagegen ist eher weitläufig bekannt. Die Darstellung des TO mittels Oszilloskop mit 500MHz Bandbreite war unzureichend und daher wenig aussagekräftig. Hier also im Anhang das Spektrum eines Testsignals eines Spektrum- Analyzers der HP859x-Serie. Solange da 300 MHz auf der Ausgangsbuchse steht dürfte das immer das gleiche Signal sein bzw. die gleiche Erzeugung dahinter stecken. Spektral kann man mit leicher Verringerung der RBW noch die 14. Harmonische (14 x 300 MHZ = 4200 MHz) sehen. Interessant im Zeitbereich (meine Interpretation): Das Signal enthält im oberen Teil der Kurvenform die Fragmente eines Rechtecksignals, während im unteren Bereich eine "Nadel" zu sehen ist (die Welle in Pegelmitte dürfte ein Nachschwinger sein). Ich habe früher solche Nadeln selbst erzeugt, daher wage ich zu behaupten dass dies die Pulsantwort einer Step-Recovery-Diode ist. Den Schaltplan habe ich jetzt nicht dafür bemüht ... ... vielleicht kann das jemand erforschen bzw. bestätigen. FYI
> 6 GHz
Du armes Wuerstchen. Das ist schon lange nicht mehr "State-of-the-Art".
Dafuer kannst du heute bei der 6 noch eine 0 anhaengen.
Ist zwar traurig fuer D, aber Gnade bringt uns nicht weiter.
oerks schrieb: >> 6 GHz > > Du armes Wuerstchen. Das ist schon lange nicht mehr "State-of-the-Art". > Dafuer kannst du heute bei der 6 noch eine 0 anhaengen. Im Zeitbereich?
Ein aelteres Modell guggst du hier: http://siliconvalleygarage.com/projects/picosecond-pulser.html 2004: - 32GHz analog bandwidth. And that is NOT the -3dB point ! - 80 Gigasamples per second on 4 channels - 2.1 Billion points of memory, PER channel. "It has since been surpassed by a new model doubling the analog bandwidth, sampling speed and price."
https://www.keysight.com/en/pdx-x202060-pn-DSAZ634A/infiniium-oscilloscope-63-ghz?cc=DE&lc=ger&state=0 (160 Gsamples / 2-Kanal) Soweit ich mich erinnere, zum Schnäppchenpris so um 1 Mio €
> zum Schnäppchenpris so um 1 Mio €
Ja, wie sagte der Schweizer Banker als er den Koffer mit 1 Mio sah:
"Machen sie sich nichts drauss. Armut ist keine Schande."
Oder LeCroy 10 Zi-A: Bandwidth 20 - 100 GHz Max Sampling Rate 240 GS/s Preis: keine Ahnung
Da es sich um ein periodisches Signal handelt, ohne signifikante Änderungen pro Periode, kann man es auch mit einem Samplingoszilloskop darstellen. Dann ist Bandbreite auch sehr bezahlbar. Beispiel: Tektronix 7S11 mit S4-Sampler und Zeitbasis 7T11, das gibt 14 GHz Bandbreite. Auch von Iwatsu gibt es einen 12 GHz-Sampler, auch HP (Agilent/Keysight) hat Modelle hergestellt. Die Geräte gibt es alle für äußerst überschaubares Geld.
oerks schrieb: >> Im Zeitbereich? > > Ei gewiss. Wow. Bin nicht grad wenig beeindruckt. Man muss allerdings schon trennen zwischen technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll. Aus diesem Grund treffe ich in meinem Arbeitsumfeld solche zweistelligen GHz-Scopes wohl nie an. Was man nicht weiß macht einen nicht heiß oder wie war das?
> Was man nicht weiß macht einen nicht heiß oder wie war das?
Denen die Million nicht fehlen wuerde, brauchen es nicht.
Weil sie keine Ahnung haben.
Die, die es brauchen wuerden, fehlt oefter die Million.
Und die, die auf die Zukunft hoffen, dass es das mal als
Bastelbausatz gibt, fuer den Faustkeil mit Holzstiel sind
die Picosekunden nicht weiter relevant.
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