Forum: Haus & Smart Home Nachrüst Smart Home Rollladen, Steckdosen, Lichtschalter


von Lukas K. (dustxman)


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Guten Abend,

auf die Gefahr hin, dass es sowas schon gibt... Ich habe ähnliche 
Artikel gefunden, aber keine Identischen.

Kurz:
Ich möchte eine günstige Systemlösung um bei einer Bestandsimmobilie mit 
typischer Verkabelung von 1989 alles "smart" zu machen.

Lang:
Hintergrund:
Ich renoviere (in Deutschland) gerade ein Haus von 1989. Ich stehe auf 
Smart Home. Ich habe einige Erfahrungen mit ESP8266 und MQTT auf RasPi. 
In dem Haus gibt es zahllose Steckdosen, Lichtschalter und vor allem 
viele Fenster mit lauter getrennten Rollladensteuerungen (im Esszimmer 
auch mal 4 an einer Schalterleiste.
Requirement 1:
Ich möchte alles digital steuern können. (Motivation ist egal - 
hauptsächlich weil es geht, evtl. Anwesenheitssimulation oder um nicht 
von der Couch aufstehen zu müssen und bei Freunden angeben).
Requirement 2:
Alle Rollladen und Lichter sollen nach wie vor auch mit den vorhandenen 
Unterputz-Schaltern steuerbar bleiben. (Evtl. soll aber die Belegung 
veränderbar sein. Bspw. könnte ich mir vorstellen, dass ich die 
Rollladen im Esszimmer eh immer nur gemeinsam verwenden möchte.)
Requirement 3:
Zu den Dosen liegen leider keine Leerrohre - es muss also für die 
Kommunikation auf die vorhandenen stromführenden Leitungen (PowerLine) 
oder auf eine Funklösung zurückgegriffen werden.
Requirement 4:
Ich programmiere gerne und habe gerne alles selbst im Griff. Die 
MicroController, die vermutlich in die Wand müssen sollten frei flashbar 
sein.
Requirement 5:
Auch wenn ich keine Hunderte von Euros pro Schalterleiste ausgeben 
möchte, darf trotzdem nicht mein Haus abbrennen.

Hinweise:
Natürlich bin ich bei der Recherche schon auf die Sonoff Minis gestoßen, 
die scheinbar hinter die Schalter passen (auch Steckdosen?). Da ich bei 
meinen bisherigen ESP-Spielereien in unserem alten gemieteten Holzhaus 
schon einige Verbindungsprobleme hatte, bin ich bei WIFI ein wenig 
skeptisch. Außerdem bräuchte man bei stupider Installation auch einfach 
SEHR viele von denen.
Eine Möglichkeit diese Anzahl zu drücken, ohne an Funktion einzubüßen 
könnte durch Relais-Module sein: e.g
https://www.banggood.com/10pcs-2-Channel-Relay-Module-12V-with-Optical-Coupler-Protection-Relay-Extended-Board-p-1407201.html?rmmds=detail-left-hotproducts__3&cur_warehouse=CN
Sowas könnte auch hinter die Schalter passen, aber dann brauche ich 
natürlich pro Schalterleiste noch 1 "smarten" Schalter mit einigen 
freien IOs!?!

Irgendwie wäre mir ein niederfrequenteres Protokoll lieber - wobei ich 
hier im Forum auch schon von einigen dauerhaften Funkstörern auf 868 und 
433 MHz gelesen habe. Also vielleicht eher ein Mesh-fähiges Protokoll? 
Zigbee, Z-Wave? Gibt es da solche Unterputzmodule, die selbst geflasht 
werden können?

Ich bin für jeden Gedanken, Hinweis und besonders eigene Erfahrungen 
sehr dankbar!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Loxone und Frogeblue gibt es als fertige Lösungen

Loxone baut mit AIR auf eine Art WLAN-Mash-Netzwerk, welches 
verschlüsselt ist. Bei FrogBlue setzt man auf Bluethooth, was scheinbar 
auch mashed.

Für Loxone gibt es eine App für Tablet / Handy und eine 
Programmiersoftware die viele Möglichkeiten offen hält.

Günstig ist relativ. Irgendwo ist Smarthome aber immer Luxus.

von Lukas K. (dustxman)


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Danke für deine Pfeilschnelle Antwort!

Bei den beiden Lösungen scheint ein Modul für 1 Schalter so bei 80€ zu 
liegen. Ich glaube, das ist mir dann zu viel Luxus :/ Aber ich wusste 
gar nicht, dass es bei Bluetooth auch Mesh-Lösungen gibt. Wieder was 
gelernt!

von Walta S. (walta)


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Shelly

walta

von Lukas K. (dustxman)


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Hallo Walta,

Ja, Shelly hat genauso 1 und 2 Gang Module um Schalterwippen zu 
versmarten.  Aber ist auch einfaches WiFi ohne Mesh, wie bei den Sonoff 
Minis, oder? Und bei einer Schalterleiste mit 4 Schalterwippenpaaren, 
bräuchte ich 4!?! Und die funken dann um die Wette.
Cool wäre, wenn einer von diesen Herstellern auch noch ein (dummes) 
Erweiterungsmodul hätte, das quasi nur weitere IOs bringt... 
(Marktlücke)

Hat jemand Erfahrung mit LoRa in der Wand?

von Mach es richtig (Gast)


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Wenn du ohnehin am Renovieren bist, wo liegt das Problem ein paar 
Schlitze für Busleitungen zu stemmen?
Immerhin willst du die nächsten Jahrzehnte darin wohnen. Da zahlt sich 
der jetztige Mehraufwand durchaus aus.

von Unfug (Gast)


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Mach es richtig schrieb:
> Immerhin willst du die nächsten Jahrzehnte darin wohnen. Da zahlt sich
> der jetztige Mehraufwand durchaus aus.

Warum? Weil er ein System, das 30-50 Jahre problemlos funktioniert mit 
erheblichen finanziellen Mitteln in ein System wandelt, das spätestens 
nach 5-10 Jahren anfängt Stück für Stück auszufallen und für das es in 
spätestens 15 Jahren dann keine Ersatzteile mehr gibt.

Wer mir nicht glaubt hat noch nie in einem halbwegs modernen Bürogebäude 
mit (halb-)smarter Elektrik gearbeitet.

von Mach es richtig (Gast)


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Unfug schrieb:
> Wer mir nicht glaubt hat noch nie in einem halbwegs modernen Bürogebäude
> mit (halb-)smarter Elektrik gearbeitet.

Muss man ja auch nicht.
Und einer leitung ist es relativ egal, welche Signale sie überträgt...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Wenn man eine Ader übrig hätte, könnte man auch LCN probieren.

Aber egal, was man nimmt, tiefe Schalterdosen sollte man eh haben.

Unfug schrieb:
> Warum? Weil er ein System, das 30-50 Jahre problemlos funktioniert mit
> erheblichen finanziellen Mitteln in ein System wandelt, das spätestens
> nach 5-10 Jahren anfängt Stück für Stück auszufallen und für das es in
> spätestens 15 Jahren dann keine Ersatzteile mehr gibt.

Für LCN oder KNX wird es mit Sicherheit Ersatzteile geben.

Vor irgendwelcher im Auto verbauter Elektronik, die verrecken tut, habe 
ich persönlich mehr Angst.

Letztendlich muss man für sich selbst entscheiden, was man will:

1) Klassische Installation mit Schaltern
2) Chinamodule ala SonOff und Co
3) Smarthome via Funk von Loxone, FrogBlue, ggf. Enocean
4) verkabeltes Smarthome, LCN / KNX

Oder irgendwelche Zwischenstecker, Smarte Glühbirnen von Ikea oder so.

Der Markt gibt einiges her, alles eine Frage der individuellen 
Bedürfnisse und vorallem des Geldbeutels.

von Walta S. (walta)


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Lukas K. schrieb:
> Hallo Walta,
>
> Ja, Shelly hat genauso 1 und 2 Gang Module um Schalterwippen zu
> versmarten.  Aber ist auch einfaches WiFi ohne Mesh, wie bei den Sonoff
> Minis, oder? Und bei einer Schalterleiste mit 4 Schalterwippenpaaren,
> bräuchte ich 4!?! Und die funken dann um die Wette.
> Cool wäre, wenn einer von diesen Herstellern auch noch ein (dummes)
> Erweiterungsmodul hätte, das quasi nur weitere IOs bringt...
> (Marktlücke)
>
> Hat jemand Erfahrung mit LoRa in der Wand?

Shelly funktioniert über Wlan. Sollte das Wlan ausfallen funktioniert 
der Lichtschalter immer noch, nur muss man dann aufstehen zum 
einschalten.

Alle weiteren Fragen versteh ich leider nicht was du meinst.

walta

von Sven L. (sven_rvbg)


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Walta S. schrieb:
> Alle weiteren Fragen versteh ich leider nicht was du meinst.

Er will an einem UP-Modul mehr als zwei Eingänge nutze, da es ja Stellen 
in Räumen gibt, wo man heute 6 oder mehr Schaltpunkte hat.

von Walta S. (walta)


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In eine UP-Dose passt eine Shelly rein (muss nicht mal eine tiefe sein - 
die Dinger sind erstaunlich flach). Was die können steht auf der 
Homepage.

walta

von Heinz B. (Firma: Privat) (hbrill)


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Hab mir gerade mal 2 SwitchBots bei Amazon bestellt :

https://www.homeandsmart.de/switch-bot-the-worlds-smallest-remote-robot

In meinem uralten Elternhaus sind auch alle Schalter für die Lampen
mit nur einem Schaltdraht bestückt. Also gar kein Nullleiter. Der
ist irgendwo oben über der Decke, wo man nicht oder sehr schwer
drankommt. Da schieden die schönen WLan-Taster gänzlich für mich
aus. Und alles aufklopfen will ich nun auch nicht.

Die SwitchBots gehen mit Bluetooth. Wenn man will, kann man sich
aber auch einen Hub (ca. 45 €) dazu kaufen, um das ganze Wlan bzw.
Alexa und Google - fähig zu machen. Die Bots gehen rein mechanisch
mit Hebelchen und Klebe-Fixierungen. Die Batterie soll 600 Tage
halten.

Ist vielleicht auch für andere Sachen zu gebrauchen.

von Lukas K. (dustxman)


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Die SwitchBots kannte ich noch nicht. Danke für den Tipp.
Allerdings will ich die Elektronik unsichtbar verpacken. Sonst bekomme 
ich wohl Probleme mit meiner Frau (Zugegeben - ein Requirement auf das 
ich noch eingegangen war)

Ich würde gerne nochmal auf die Relaisboards zurückkommen. Also für 
Steckdosen sind die raus - an die falsche (zu kleine) Leistung hatte ich 
nicht gedacht. Und ich will ja in jede Steckdose potenziell alles 
einstecken können. Aber bei meinen Lampen und Rollladenmotoren ändert 
sich die ja nicht. Also für Lichtschalter und Rollladentaster hätte ich 
nach wie vor gerne eine Lösung.

Hat jemand ein solches Doppel-Relaisboard (Siehe Link im ersten Post) 
schon mal in eine Unterputzdose gebastelt?

von Wolfgang (Gast)


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Lukas K. schrieb:
> Ich würde gerne nochmal auf die Relaisboards zurückkommen. Also für
> Steckdosen sind die raus - an die falsche (zu kleine) Leistung hatte ich
> nicht gedacht.

Die Schaltleistung ist das eine Problem. Für Netzspannung sind die 
Boards wegen nicht ausreichender Isolationsabstände generell nicht 
reichen.
Hast du das, unabhängig von der Einbaubarkeit, berücksichtigt?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Kommt wohl drauf an, ob eine Sicherheitstrennung oder nur eine 
Funktionstrennung erreicht werden will.

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