Forum: Haus & Smart Home Verstopfte Wasserleitung


von Fordprefect (Gast)


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Hallo,
in unserem Warmwasser Zirkulationskreis hatten wir nun schon zum zweiten 
mal eine verstopfte Leitung. Letztendlich immer an der Stelle einer 
Verjüngung (Messingmuffe/Kupferrohr in Wasser Fließrichtung gesehen)
Die Zirkulationspumpe wird über eine (Eigenbau) Funklösung bei Bedarf 
eingeschaltet, sie bleibt nach Anforderung 10 Minuten eingeschaltet.
Meine Theorie ist, dass nach dem Einschalten (heißes) Wasser auf die 
zuerst kalte  Engstelle trifft und dies die Kalkablagerung noch fördert. 
(Wir haben ziemlich hartes Wasser).
Der Installateur meinte ich soll die Erdung prüfen, es könnte auch ein 
Problem einer mangelhaften Erdung sein. Dies habe ich gemacht. Die 
Erdung ist einwandfrei.
Bei meiner Suche bin ich auch auf die "Fließregel des Wassers" gestoßen, 
nach welcher man in Fließrichtung gesehen die unedleren Metalle vor den 
edleren Metallen haben sollte.
Gegenüber der im Bild gezeigten Lösung haben wir zuerst einmal den 
Querschnitt des Rohrs vergrößert. Wir überlegen auch eine 
Wasserenthärtung einbauen zu lassen, sind bei diesem Thema jedoch 
unsicher.
Ich habe den Eintrag in diesem Forum gemacht, weil die Schaltlösung eine 
Eigenbau Microcontroller Löung ist und ich hier immer mal wieder mitlese 
und oft gute Beiträge sehe. Vielleicht hatte jemand schon mal ein 
ähnliches Problem und hat einen guten Tipp.

von Thomas (kosmos)


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Kupfer ist nicht gerade die beste Wahl fürs Trinkwasser. Wie hoch hast 
du die Temperatur, umso höher diese ist desto mehr Kalk wird 
abgeschieden.

Aber da das so dunkel ist würde ich eher sagen das ist Biofilm und kein 
Kalk.

von Stefan B. (stefan_b278)


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Ist das so ein ganz hartes schwarzes Zeugs?

Hatte ich schon mehrmals bei Kunden, eigentlich immer direkt am Übergang 
von der Zirkulationsleitung in den Boiler. Dadurch keine Zirkulation 
mehr möglich, lange Wartezeiten auf heißes Wasser.

Muss irgendeine Ablagerung aus dem Wasser sein, die langsam zuwächst. 
Kriegt man aber ganz schwer mit dem Bohrer weg. Soweit ich mich erinnern 
kann, waren das meist Stahlboiler mit Emaillierung und verzinkte 
Leitungen. Kalk ist es sicher nicht.

: Bearbeitet durch User
von Peter P. (peterpo)


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Wie sieht denn die Opferanode im Warmwasserbehälter aus??

von How (Gast)


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Das ist bestimmt nicht nur eine einzige Stelle die zu sitzt.

Filter vergessen!

D.H. Für Dich: alle Rohre erneuern!

von MaWin (Gast)


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Ja, da zersetzt sich was metallisches. Das ist kein Kalk. Du hast also 
ein größeres Problem. Wenn das der direkte Anschluss an den Speiche ist, 
leckt der bald. ?

von oszi40 (Gast)


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Fragen wir doch erst mal wann die Opferanode das letzte Mal erneuert 
wurde und ob er unten den Dreck aus dem Speicher UNTEN regelmäßig 
abgelassen hat! Diese Opferanode sollte nach 3 Jahren erneuert werde. 
Ungünstiger wäre, wenn der schwarze Dreck aus den ganzen Rohren kommt. 
Wahrscheinlich eine bunte metallische Mischung im Haus od. kein Filter 
nach der Wasseruhr??

von MaWin (Gast)


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Na, die Opferanode soll jährlich geprüft werden. Erneuert wird sie bei 
Bedarf.

von Thomas P. (topla)


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oszi40 schrieb:
> Diese Opferanode sollte nach 3 Jahren erneuert werde.

Moin,

bei unserem Buderus SU300 ist die Mg-Opferanode zu wechseln, wenn der 
Anodenstrom kleiner 0,1mA geworden ist. War bei uns nach ziemlich genau 
20 Jahren der Fall. Einen pauschalen Wechsel nach 3 Jahren halte ich für 
Geldschneiderei.

Thomas

von Monika F. (Gast)


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Stefan B. schrieb:
> Ist das so ein ganz hartes schwarzes Zeugs?
>
> Hatte ich schon mehrmals bei Kunden, eigentlich immer direkt am Übergang
> von der Zirkulationsleitung in den Boiler. Dadurch keine Zirkulation
> mehr möglich, lange Wartezeiten auf heißes Wasser.
>
> Muss irgendeine Ablagerung aus dem Wasser sein, die langsam zuwächst.
> Kriegt man aber ganz schwer mit dem Bohrer weg. Soweit ich mich erinnern
> kann, waren das meist Stahlboiler mit Emaillierung und verzinkte
> Leitungen. Kalk ist es sicher nicht.

von Wasser (Gast)


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Das sieht mir sehr nach Mangan aus.

von Manfred (Gast)


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Thomas P. schrieb:
> bei unserem Buderus SU300 ist die Mg-Opferanode zu wechseln, wenn der
> Anodenstrom kleiner 0,1mA geworden ist. War bei uns nach ziemlich genau
> 20 Jahren der Fall.

Ich habe mich nicht drum gekümmert und hatte nach ca. 25 Jahren komisch 
riechendes Warmwasser - der Wärmetauscher war durchgegammelt und Wasser 
aus dem Heizungskreislauf drückte rein. Der Hersteller des Kessels ist 
unbekannt, für eine elektrische Messung war die Opferanode nicht 
zugänglich.

> Einen pauschalen Wechsel nach 3 Jahren halte ich für
> Geldschneiderei.

Das haben sie von den Kfz-Werkstätten gelernt, Zündkerzen und 
Bremsflüssigkeit wechseln. Der gleiche Quatsch wie die Wechselei der 
Ölbrennerdüsen.

Bei meinem neuen Brauchwasserkessel kann ich die Leitung abklemmen und 
den Anodenstrom messen!

Am fabrikneuen Kessel habe ich 5,2 mA gemessen, nach ein paar Wochen 
Betrieb nur noch 1,8 mA. Die Angaben im Internet, wann die als 
verschlissen anzusehen ist, sind widersprüchlich, ich werde das 
beobachten. Ich habe mit drei verschiedenen DVMs gemessen, der Meßfehler 
durch deren  unterschiedlichen Spannungsabfall ist deutlich bemerkbar.

von oszi40 (Gast)


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Manfred schrieb:
> Am fabrikneuen Kessel habe ich 5,2 mA gemessen, nach ein paar Wochen
> Betrieb nur noch 1,8 mA.

Es gibt verschiedene Speicher. Manchr haben eine ELEKTRISCHE Opferanode 
und manche NUR einen eingeschraubten Magnesiumstab als elektrochemisches 
Element. Die Mg-Opferanode auf dem Foto war genau 3 Jahre im Einsatz. 
Wenn Du viel länger wartest, wirst Du viel Freude beim Tausch haben. Es 
kommt natürlich auch noch auf das Wasser und die Temperatur an.

von Sascha K. (kuschelganxta)


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von Fordprefect (Gast)


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Hallo,
erst mal vielen Dank für Eure Antworten.

"Ist das so ein ganz hartes schwarzes Zeugs?
Hatte ich schon mehrmals bei Kunden, eigentlich immer direkt am Übergang
von der Zirkulationsleitung in den Boiler. Dadurch keine Zirkulation
mehr möglich, lange Wartezeiten auf heißes Wasser."

Das trifft es genau !
Es scheint wirklich nur an dieser einen Stelle genau dieses Problem zu 
sein.

Ich habe nun ein paar Fakten, welche ich mit meinem Installateur 
abklären kann. Das mit der Opferanode kannte ich z.B. nicht.
Der Boiler ist aber noch nicht alt. Er wurde vor 5 Jahren im 
Zusammenhang mit der Montage einer Solarthermieanlage neu installiert. 
Seit dieser Zeit
hatte ich das Problem nun zum zweiten mal.
Und wie schon gesagt, wir bemerken sonst an keiner Stelle einen 
Druckverlust oder schwachen Wasserstrahl.
Das Kupferrohr ist innen beschichtet, man sieht nicht den geringsten 
Ansatz von Ablagerung. Außer eben an dieser gezeigten Stelle im 
Zirkulationskreislauf.
Interessant wäre sicherlich um was für Materie es sich denn genau 
handelt. Kennt jemand eine Stelle die das untersuchen kann ?

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred schrieb:
> Bremsflüssigkeit wechseln. Der gleiche Quatsch

Bremsflüssigkeit wechseln hat NICHTS mit Geldmacherei zu tun, ausser du 
bist so ein Fahrer mit eingestrickter Klorolle, Hut und Wackeldackel auf 
der Fondablage, die sich beim Fahren nie bewegen.

von Udo S. (urschmitt)


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Fordprefect schrieb:
> Interessant wäre sicherlich um was für Materie es sich denn genau
> handelt. Kennt jemand eine Stelle die das untersuchen kann ?

Es gibt eigentlich überall auch kleinere Chemische Labore die sowas 
machen. Aber das ist nicht umsonst.
Der erste Schritt wäre beim Wasserwerk nachzufragen welche Ionen (hier 
vor allem Kationen) in welcher Konzentration im Wasser sind.
Eventuell können die mit dem Bild sogar was anfangen wenn man sich zu 
einer kompetenten Person durchfragt.
Aber das sollte eigentlich dein Installateur schon wissen -eigentlich 
:-(.

Dann ist wie oben schon geschrieben wurde die Vorlauftemperatur zu 
klären. Die sollte nicht zu hoch sein, aber es sollte einmal pro Woche 
hochgeheizt werden (und dann auch die Zirkulation laufen) um 
Legionellenbildung zu unterbinden.

Filter in Hauptleitung sollte inzwischen selbstverständlich sein.

von Stefan B. (stefan_b278)


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Es kann gut sein daß es nicht am Wasser liegt. Wir haben hier ca. 8 Grad 
Härte und so ziemlich das sauberste Wasser überhaupt. Trotzdem ist 
dieses Phänomen öfters vorgekommen. Ich hab da einen Artikel gefunden:

https://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/1914/Elektrochemische-Korrosion

Das könnte es sein, siehe letztes Bild.
Reagiert da wohl der Stahl mit der Rohrleitung aus Kupfer/Zink/Messing?

von Udo S. (urschmitt)


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Stefan B. schrieb:
> Das könnte es sein, siehe letztes Bild.
> Reagiert da wohl der Stahl mit der Rohrleitung aus Kupfer/Zink/Messing?

Nur dass er Kupferleitung und Messing/Rotguss als Fittings hat, was kein 
Problem sein sollte.

von ### (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Stefan B. schrieb:
>> Das könnte es sein, siehe letztes Bild.
>> Reagiert da wohl der Stahl mit der Rohrleitung aus Kupfer/Zink/Messing?
>
> Nur dass er Kupferleitung und Messing/Rotguss als Fittings hat, was kein
> Problem sein sollte.

Deshalb sind die Boiler/Speicherkessel trotzdem meist aus Stahlblech, 
sind zwar in der Fläche geschützt nicht oder selten an den Anschlüssen. 
Dann kommt das Frischwasser ja auch irgendwo her, das wird in den 
meisten Fällen verz. Rohr sein. Das Probl. kann sein das es sich um 
einen Kreislauf handelt. Schwärzliches wie das im Bild den anschein hat 
ist jdf. immer irgendwas mit Eisen.

hier gibts was ähnliches wenn nicht gar das gleiche Problem.

pg 18/19

https://kupfer.de/sites/default/files/publication_files/heinemann_installationsprobleme_0.pdf


Dort gibts auch ein Bild das das illustriert,
https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0106/010608.php

---
Hier hält das schon ü. 40 Jahre mit der Originalanode alles in verz. 
Stahl.

von Manfred (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Es gibt verschiedene Speicher. Manchr haben eine ELEKTRISCHE Opferanode

Die Variante war mir nicht bekannt. Mal kurz G* gefragt - soll viel 
Strom brauchen und kostet teuer.

> Die Mg-Opferanode auf dem Foto war genau 3 Jahre im Einsatz.
> Wenn Du viel länger wartest, wirst Du viel Freude beim Tausch haben. Es
> kommt natürlich auch noch auf das Wasser und die Temperatur an.

Das wird eine Verschraubung sein, wie an meinem ersten Kessel. Da kann 
man nur Wasser ablassen und gucken.

Der neue Vitocell 100W sieht anders aus, ein Flansch mit 8 Schrauben. 
Den Kessel hat der lokale Heizungsbauer gerade lagerhaltig gehabt und 
unter dem Internetpreis sogar noch angeschlossen.

Sascha K. schrieb:
> http://www.bosy-online.de/Opferanoden.htm

Das ist ja ein Volltreffer, eines der Bilder passt exakt zum 
Eröffnungsposting!

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