Hallo.. Ich möchte ein Printtrafo auf einer Platine nutzen. Mittels einer Schraubanschlussklemme und einer Feinsicherung (diese Glassicherungen) wollte ich die Netzspannung auf die Platine bekommen. Was habe ich alles zu beachten? Ich wollte im Bereich des Printtrafo möglichst viel Kupfer entfernen (keine Masseflächen?). Macht das sinn? Was gibt es generell alles bei Netzspannung auf einer Platine zu beachten?
Markus J. schrieb: > Was gibt es generell alles bei Netzspannung auf einer Platine zu > beachten? Eine Menge: Kupferabstände zur Sekundärseite mindestens 8mm, unbrennbares zumindest FR2 Platinenmaterial, Trafo mit SELV Isolation, Platine muss stabil genug bis zu ihren Befestigungen sein damit auch beim Runterfallen des Geräts der Trafo gehalten wird, Lötseite zu einem eventuellen Blechgehäuse mit einer isolierenden Plastikkarte von zumindest 0.4mm Dicke isolieren. Kabeleinführung mit Zugentlastung und wenn doch ein Draht der Netzspannung führt ab geht, darf er die Sekundarseite mechanisch nicht erreichen können, längere Drähte also festbinden. Eventuell noch Netzschalter.
Markus J. schrieb: > Ich wollte im Bereich des Printtrafo > möglichst viel Kupfer entfernen (keine Masseflächen?). Was für eine Platine ist konkret gemeint? Lochrasterplatine, selbst geätzt oder Industriell gefertigt? > viel Kupfer entfernen Was soll man sich denn darunter vorstellen? Die Isolationsabstände werden durch die Abstände der Stifte des Trafos bereits effektiv berücksichtigt. Zusätzlich kann man zwischen eng angeordenten Pins noch einen Schlitz in die Leiterplatte dremeln, aber meist geht das auch ohne. Man sollte sich mechanisch nicht auf die Lötstellen des Trafos allein verlassen, dass diese ihn ausreichend auf Dauer halten, sondern dem Klotz ein paar zusätziche Befestigungsschrauben gönnen. Ohne riskiert man gebrochene Lötstellen. Eine Glassicherung kann man auf der Platine anordnen oder einen Sicherungshalter im Gehäuse verbauen und anschließen. Im Auslösefall ist das Wechseln der Sicherung dann komfortabler als wenn man deswegen das Gehäuse öffnen müsste. Bei Klemmen die Litze der Zuleitung unbedingt mit Aderendhülsen anschrauben, niemals verlöten und dann so anschließen. Lötzinn ist nicht auf Dauer Formstabil und irgendwann löst sich sonst die Verbindung, was dann zu Problemen führt. Einen Netzschalter sollte man vorsehen, egal wo der im Gehäuse platziert wird.
Markus J. schrieb: > Ich möchte ein Printtrafo auf einer Platine nutzen. Ich habe da nicht so schnell die Hose voll, übliche Kleintrafos bieten mehr als genug Abstand zwischen Ein- und Ausgang. Der Trafo im Bild hat ca. 4..6 VA und wurde vor geschätzt 40 Jahren gefertigt, der Elko ist auch nicht aus der neuesten Generation. Zusammengelötet habe ich das vor knapp 2 Jahren.
;) schrieb: > Eine Glassicherung kann man auf der Platine anordnen oder einen > Sicherungshalter im Gehäuse verbauen und anschließen. > Im Auslösefall ist das Wechseln der Sicherung dann komfortabler > als wenn man deswegen das Gehäuse öffnen müsste. Kaltgerätekombi mit Sicherung
;) schrieb: > Einen Netzschalter sollte man vorsehen, egal wo der im Gehäuse > platziert wird. Eher nicht... Wolfgang schrieb: > Kaltgerätekombi mit Sicherung Wenn so eine Kombination nicht in Frage kommt, würde ich eher auf den Schalter verzichten. Ein Netzschalter an der Frontplatte wird wegen der langen Leitungen sehr aufwendig. Da müssen ja überall die Abstände eingehalten werden, auch wenn ein Draht abreißt. Warum wohl wird bei manchen Laserdrucken der Schalter direkt neben der Kaltgerätebuchse verbaut und per Gestänge von der Frontplatte aus betätigt. Sowas macht niemand freiwillig. Ringkerntrafos mit Zentralbefestigung gibt es in erstklassiger Qualität ab 15W. Die haben den Vorteil, dass die Netzspannung nicht auf die Platine muss. Der Trafo hat fest angeschlossene Litzen die direkt zur Kaltgerätekombi gehen.
Wolfgang schrieb: > Kaltgerätekombi mit Sicherung Unverschämt teuer. Womöglich noch mit Netzfilter. Zu 1/4 des Preises würde es wohl jeder verwenden. Aber so ist eine 34ct Kaltgerätebuchse und ein 69ct Netzschalter wohl billiger, trotz Montagekosten. Bauform B. schrieb: > Warum wohl wird bei manchen Laserdrucken der Schalter direkt neben der > Kaltgerätebuchse verbaut und per Gestänge von der Frontplatte aus > betätigt. Nicht nur bei Laserdruckern. Es ist halt billiger, 1 Stange zu montieren statt 4 Kabel ordentlich (z.B. in einem Schlauch) zu verlegen. Aber es gibt ja auch diese Variante. Bauform B. schrieb: > Ringkerntrafos mit Zentralbefestigung gibt es in erstklassiger Qualität > ab 15W. Die haben den Vorteil, dass die Netzspannung nicht auf die > Platine muss. Der Trafo hat fest angeschlossene Litzen Uff. kein 2-Kammer Sicherheitstrafo, sondern nur hauchdünne Folienisolation die gerne schmilzt. Und die Litze kommt aus demselben Loch wie die Kleinspannung. Ziemlich aufwändig, die Leitungen fern voneinander zu führen. Kostet meistens mehrere Kabelbinder. Einfacher geht anders. Bauform B. schrieb: > würde ich eher auf den Schalter verzichten Es gibt klare VDE Vorgaben, ab wann ein Schalter sein muss. Ab 21 Watt ? Im Modus der geringsten Leistungsaufnahme. Eventuell noch abhängig ob Motor (Maschine) oder nicht.
MaWin schrieb: >> Ringkerntrafos mit Zentralbefestigung gibt es in erstklassiger Qualität >> ab 15W. Die haben den Vorteil, dass die Netzspannung nicht auf die >> Platine muss. Der Trafo hat fest angeschlossene Litzen > > Uff. kein 2-Kammer Sicherheitstrafo, sondern nur hauchdünne > Folienisolation die gerne schmilzt. Und die Litze kommt aus demselben > Loch wie die Kleinspannung. Immerhin ist der Abstand zwischen den (isolierten) Litzen 7mm. Und das Datenblatt verspricht
1 | Sicherheitstransformator nach: EN 61558-2-6 / VDE 0570 |
2 | Schutzklasse: für Schutzklasse II vorbereitet |
MaWin schrieb: > Unverschämt teuer. ach? MaWin schrieb: > Aber so ist eine 34ct Kaltgerätebuchse > und ein 69ct Netzschalter wohl billiger, trotz Montagekosten. wieso nur Montagekosten? Auch in Gehäuse muss erst mal der Ausschnitt gemacht werden und zwar für Kaltgerätebuchse, Sicherungshalter (unterschlägst du sogar) und Netzschalter! Vor 20 Jahren habe ich das noch in Handarbeit bei 41°C im April in der Werkstatt gemacht, heute bin ich zu alt für sparen um jeden Preis! Du musst also Rentner sein mit einer kargen Rente und viel Zeit, evtl. sogar mit Klimaanlage?
Also, ihr hattet eure Chance, jetzt sag' ich es ;) Markus, nimm ein Steckernetzteil. Übrigens: Printtrafos mit mehr als ca. 3VA sind auch nicht mehr kurzschlussfest, lassen sich aber schlecht absichern.
Bauform B. schrieb: > Ein Netzschalter an der Frontplatte wird wegen der > langen Leitungen sehr aufwendig. Das ist zweitrangig. Der Netzschalter gehört da hin, wo er sinnvoll bedienbar ist. Joachim B. schrieb: > Auch in Gehäuse muss erst mal der Ausschnitt gemacht werden > und zwar für Kaltgerätebuchse, Sicherungshalter > (unterschlägst du sogar) und Netzschalter! Die Ausschnitte für Netzschalter sind meistes rechteckig, eine lästige Arbeit. Zudem müssen die recht genau sein, sonst wackelt das Snap-In-Zeug oder die Schaltwippe klemmt. Für eine Kaltgerätebuchse bin ich meistens zu faul und mache eine fest montierte Zuleitung mit Kabeldurchführung, ähnlich dieser: https://heyco-products.com/de/kabelzugentlastungen/original-kabelzugentlastungen/kabelzugentlastung-fuer-flach-kabel-polyamid-336?c=91 Auch da gibt es aber Probleme, dass diese einigermaßen zur Wandstärke passen muß. Ich habe hier ein paar (ausgebaute) Kaltgeräte-Schalter-Kombinationen liegen, die bekomme ich in 1,5mm-Frontplatte garnicht fest. Sicherungshalter sind problemlos, das Loch ist schnell gebohrt oder man platziert die Sicherung innen auf der Netzteilplatine - wenn die stirbt, muß man eh aufschrauben und die Ursache beseitigen.
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