Guten Tag, Ich habe da eine verständnissfrage zum Ableitstrom. Mir ist bekannt was ein Ableitstrom ist und wie dieser gemessen wird und welche Maßnahmen ich gegen diesen treffen kann... Die Frage die sich mir stellt ist: wo liegt das Problem bei Ableitströmen? Klar das ist ein Strom der nicht über N zurückfließt aber wo ist das Problem bzw. die Gefahr wenn ein hoher ableitstrom auftritt ? Danke im Vorraus
Das Problem an Ableitströmen ist, dass sie über eine Person fließen können. Dann wirds ein bisschen Schmerzhaft.
Sebastian R. schrieb: > Das Problem an Ableitströmen ist, dass sie über eine Person fließen > können. Dann wirds ein bisschen Schmerzhaft. Das Problem ist, dass dort dann offensichtlich eine leitenden Verbindung zum Gehäuse/PE vorliegt. Das ist unkritisch, solange der PE angeschlossen ist. Reisst er ab, hat man 230V am Gehäuse anstehen, hoffentlich hochohmig genug, dass der Fehlerstrom so klein ist, dass keine Gefährung davon ausgeht. Daher misst man den Ableitstrom, er ist der maximal mögliche Fehlerstrom gegen Erde über einen Körper für den Fall, dass der Schutzleiter ab reisst.
Man unterscheidet 2 Arten von Ableitströmen: 1. Strom, der durch PE fließt 2. Strom, der durch das Gehäuse (oder durch die am Gerät angeschlossenen Wasserleitung) abfließt. Der Ableitstrom kann auch bei Berührung durch eine Person (Berührungsstrom) abfließen. In beiden Fällen handelt es sich um einen Fehlerstrom, der auf einen Defekt hinweist. Fall 2 kann für den Menschen gefährlich werden.
Daniel schrieb: > Mir ist bekannt was > ein Ableitstrom ist und wie dieser gemessen wird und welche Maßnahmen > ich gegen diesen treffen kann... Massnahmen gegen hohe Ableitströme??? > Die Frage die sich mir stellt ist: wo > liegt das Problem bei Ableitströmen? Klar das ist ein Strom der nicht > über N zurückfließt also zB gegen Erde... > aber wo ist das Problem bzw. die Gefahr wenn ein > hoher ableitstrom auftritt ? ...eine hohe Berührspannung. Deswegen willst du die Erdung niederohmig ausführen wollen, als Massnahme für hohe Ableitströme bei gleichzeitig niedrig gehaltenen Spannungen. Hinweis: Es gibt auch Schutzeinrichtungen gegen Überspannung welche auch gegen N ableiten.
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Ingo Less schrieb: >> Das Problem an Ableitströmen ist, dass sie über eine Person fließen >> können. Dann wirds ein bisschen Schmerzhaft. > Das Problem ist, dass dort dann offensichtlich eine leitenden Verbindung > zum Gehäuse/PE vorliegt. Das ist unkritisch, solange der PE > angeschlossen ist Richtig. Bei den meisten Elektrounfällen müssen mehrere Fehler gleichzeitig zusammen kommen. Das ist ja auch so gewollt.
qwertz schrieb: > In beiden Fällen handelt es sich um einen Fehlerstrom Nicht zwingend, manchmal kann ein Strom über den PE auch konstruktionsbedingt auftreten, siehe Y-Kondensatoren. Er sollte allerdings unter dem Grenzwert von 3,5mA liegen.
qwertz schrieb: > In beiden Fällen handelt es sich um einen Fehlerstrom, der auf einen > Defekt hinweist. Nö, Ableitströme sind für netzbetriebene Geräte ganz normal. Zur Ableitung dient der PE. Es gibt Geräte wie, z.B. TV, Sat-Tuner, CD-Player, Ant.-Verstärker und ähnl., welche keinen PE-Anschluss haben. Dort sollten die Zuleitungen gemeinsam mittels 4mm² am PA geerdet werden.
Phasenschieber S. schrieb: >> In beiden Fällen handelt es sich um einen Fehlerstrom, der auf einen >> Defekt hinweist. > > Nö, Ableitströme sind für netzbetriebene Geräte ganz normal. > Zur Ableitung dient der PE. Nix Nö. Habe doch nichts anderes behauptet. Einen Ableitstrom von Null gibt es genauso wenig wie ein Widerstand von unendlich. Deshalb gibt es Grenzwerte, die einen gewissen Ableitstrom erlauben.
Sebastian R. schrieb: > Das Problem an Ableitströmen ist, dass sie über eine Person fließen > können. Dann wirds ein bisschen Schmerzhaft. waren die in den '70er robuster? sind wir neuerdings verweichlicht? Y-Ableitkondensatoren in einem Messrahmen waren mal 1µF nach neuerer Festlegung zu hoch und der Prüfer verweigerte das Prüfsiegel! Ich musste also 0,1µF einbauen was die geplante Filterwirkung vom Hersteller verschlechterte, aber den Prüfer zufriedenstellte!
Joachim B. schrieb: > Sebastian R. schrieb: >> Das Problem an Ableitströmen ist, dass sie über eine Person fließen >> können. Dann wirds ein bisschen Schmerzhaft. > > waren die in den '70er robuster? > sind wir neuerdings verweichlicht? > > Y-Ableitkondensatoren in einem Messrahmen waren mal 1µF nach neuerer > Festlegung zu hoch und der Prüfer verweigerte das Prüfsiegel! > Ich musste also 0,1µF einbauen was die geplante Filterwirkung vom > Hersteller verschlechterte, aber den Prüfer zufriedenstellte! Wenn die Störaussendung dann noch erfüllt wurde, hattest du vorher übertrieben mit den Cs. Manchmal ist (gezielt) weniger mehr! Ausserdem sind Unfälle mit Strom meist nicht direkt sondern Kollateralschäden - der Probant erschrickt und fällt von der Leiter...
Thomas U. schrieb: > Wenn die Störaussendung dann noch erfüllt wurde, hattest du vorher > übertrieben mit den Cs. Leseverständnis? Ich bin nicht der Hersteller! Ich vertraue darauf das Hersteller sich an aktuelle gültige Vorschriften halten bei Auslieferung in Labore! Deswegen noch mal meine Frage, waren die Menschen in den '70er stabiler?
qwertz schrieb: > Nix Nö. Habe doch nichts anderes behauptet. Doch, du hast behauptet: qwertz schrieb: > der auf einen Defekt hinweist. Nix Defekt, alles in Ordnung!
> Y-Ableitkondensatoren in einem Messrahmen waren mal 1µF nach neuerer > Festlegung zu hoch und der Prüfer verweigerte das Prüfsiegel! Bei 1µF würde auch ein Fehlerstromschalter mit 30mA auslösen.
Elektrofan schrieb: > Bei 1µF würde auch ein Fehlerstromschalter mit 30mA auslösen. war aber nicht der Fall und es gibt ja Trenntrafos ;)
Joachim B. schrieb: >> Bei 1µF würde auch ein Fehlerstromschalter mit 30mA auslösen. > > war aber nicht der Fall Warum eigentlich nicht? In der Mitte beider 1µF habe ich 115 Volt, was rund 35 mA Ableitstrom geben sollte. > und es gibt ja Trenntrafos ; Da natürlich nicht.
Joachim B. schrieb: > war aber nicht der Fall und es gibt ja Trenntrafos ;) Wenn du einen Trenntrafo einsetzt brauchst du auch keine Y Kondensatoren. Was sollen die dann bringen? Manfred schrieb: > Warum eigentlich nicht? In der Mitte beider 1µF habe ich 115 Volt, was > rund 35 mA Ableitstrom geben sollte. Das ist das Problem. heute müssen in neu errichteten Anlagen alle Laienbedienbaren Steckdosen mit einem 30mA RCD ausgerüstet sein. Diese lösen normalerweise irgendwo zwischen 24 und 28mA aus. Des weiteren geht man davon aus, daß mehr als ein Gerät hinter einem RCD betrieben wird. Manche Häuser haben komplett nur einen. Ob das Sinnvoll ist bleibt dahin gestellt. Außerdem entsteht Ableitstrom schon allein in der Verkabelung durch die Kapazitive Leiterkopplung. Auch ein Punkt, der dagegen spricht nur einen RCD fürs ganze Haus zu verwenden. Egal, wenn ein Gerät die 3,5mA die für Consumergeräte zulässig sind gerade ausschöpft heißt das, im schlimmsten Fall kann man 6 dieser Geräte im ganzen Haus betreiben. Wenn jemand ein 7. einsteckt löst dann der RCD aus.
Der Ableitstrom ist ueblicherweise der Blindstrom durch den Y Kondenser. Die Ableitstroeme sind genormt, je nach einsatzort und Zweck. Bei Medizingeraten glaub unterhalb 0.5mA. Deswegen sind die Netzteile auch etwas teurer, weil die Filterwirkung trotzdem eingehalten werden muss. Dann gibt es eine Norm fuer normale Geraete, eine fuer Powerline, und eine fuer Bau. Bei Bau koennen's auch schon 100mA oder so sein. Alles in den Normen nachzulesen.
> Egal, wenn ein Gerät die 3,5mA die für > Consumergeräte zulässig sind gerade ausschöpft heißt das, > im schlimmsten Fall kann man 6 dieser Geräte im ganzen > Haus betreiben. Wenn jemand ein > 7. einsteckt löst dann der RCD aus. Tut er nur, wenn alles an einer Phase hängt.
Elektrofan schrieb: > Tut er nur, wenn alles an einer Phase hängt. Warum? Der Fehlerstrom von 30mA von einem Drehstrom FI, ist ja nicht pro Phase, sondern der gesamte!!
Wenn beim 3~Fehlerstromschalter in allen drei Phasen der gleiche (Fehler-)Strom fliesst (d.h. gleiche Beträge, jeweils um 120° versetzt), ist das resultierende Magnetfelder im Summenstromwandler gleich null.
Daniel schrieb: > Die Frage die sich mir stellt ist: wo > liegt das Problem bei Ableitströmen? Schiffe, insbesondere Aluminiumschiffe werden durch solche Ströme elektrolytisch zersetzt, d.h. es findet Materialabtrag statt, die über längere Zeit zu Porösität führt. Ab gewisser Lochgrößen, wird das Material zu instabil und es entstehen Löchern im Rumpf, was sich nachteilig auf die Schwimmfähigkeit auswirkt. Das ist ein sehr reales Problem. Ableit-/Erdströme liegen darum darum auf einem Alarm.
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