Forum: PC Hard- und Software NAS mit Odroid oder anderem Server bauen?


von Konrad S. (konrad_s)


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Moin Leute,
ich möchte einen NAS Server zusammenstellen und könnte ein wenig Tips 
brauchen, damit ich keinen Mist kaufe.

Anforderungen:
1. leise (Standort Wohnzimmer)
2. sparsam (<5W im Leerlauf)
3. Kapazität 2x1TB im RAID1, also effektiv 1 TB Platz, ersetzbar durch 2 
größere HDDs/SSDs
4. leistungsfähig für MediaServer und was sonst noch kommen könnte

Ich dachte an einen Odroid xu4 mit OpenMediaVault. Oder sind 
irgendwelche x86-basierten Mini-PCs zu bevorzugen?
An fertigen NAS wie Synology & Co bin ich nicht interessiert, da ich den 
NAS Server auch für andere Aufgaben uneingeschränkt konfigurieren können 
möchte.

Herzliche Grüße
Konrad

von Electric Sheep (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> da ich den
> NAS Server auch für andere Aufgaben uneingeschränkt konfigurieren können
> möchte.

Dann muss es wohl x86 sein. Mit ARM rennst du früher oder später gegen 
die Wand...

von Electric Sheep (Gast)


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PS: Gibt es eigentlich was, das man mit einem Synology/QNAP nicht machen 
kann? (nur so aus Neugierde gefragt)

von Konrad S. (konrad_s)


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Electric Sheep schrieb:
> Mit ARM rennst du früher oder später gegen
> die Wand...

Inwiefern?

Electric Sheep schrieb:
> PS: Gibt es eigentlich was, das man mit einem Synology/QNAP nicht machen
> kann? (nur so aus Neugierde gefragt)

Ich habe mich damit nicht intensiv beschäftigt. Kann ich denn 
OpenMediaVault/FreeNAS/Linux auf dem Synology/QNAP installieren? Kann 
ich mir deren Schaltpläne angucken?

von Electric Sheep (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> Inwiefern?

Hin und wieder trifft man auf Pakete, die es eben nur für X86, nicht 
aber für ARM gibt. So zumindest meine Erfahrung mit dem RaspberryPi (ist 
aber schon ein Welchen her).

Konrad S. schrieb:
> Ich habe mich damit nicht intensiv beschäftigt. Kann ich denn
> OpenMediaVault/FreeNAS/Linux auf dem Synology/QNAP installieren?

Da ist ohnehin ein Linux drauf.

Konrad S. schrieb:
> Kann
> ich mir deren Schaltpläne angucken?

Nicht, dass ich wüsste. Aber welcher Hersteller bietet das schon (Intel 
NUcs? Zotac ZBox... eher nicht). Ich wüsste auch nicht, wozu das gut 
sein sollte ;-)

von Konrad S. (konrad_s)


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Electric Sheep schrieb:
> Hin und wieder trifft man auf Pakete, die es eben nur für X86, nicht
> aber für ARM gibt. So zumindest meine Erfahrung mit dem RaspberryPi (ist
> aber schon ein Welchen her).

Ja und? War für mich noch nie ein Problem. Dann übersetze ich mir die 
aus den Quellen.

> Da ist ohnehin ein Linux drauf.
Aha. "ein Linux". Welches? Habe ich root-Zugang? Kann ich beliebige 
Software dazupacken? Kann ich "ein Linux" durch ein anderes ersetzen und 
Jahre später wieder den Ursprungszustand herstellen?

>
> Konrad S. schrieb:
>> Kann
>> ich mir deren Schaltpläne angucken?
>
> Ich wüsste auch nicht, wozu das gut sein sollte ;-)

Wir sollten nicht weiter darüber diskutieren, ob Synology/QNAP etwas für 
mich ist. Ich habe meine Gründe, warum ich den Server selbst aufsetzen 
möchte.

Die Frage war, welche Hardware leise, sparsam und leistungsfähig ist. 
Gibt es was besseres als den Odroid, was unter 100€ kostet?

von Manuel X. (vophatec)


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Konrad S. schrieb:
> Ich habe mich damit nicht intensiv beschäftigt.

Ganz offensichtlich.

> Kann ich mir deren Schaltpläne angucken?

Wozu? Ich hab bisher auch noch keine Schaltpläne des SuperMicro 
Mainboard in meinem Server gesehen. Wozu auch.

Ein Odroid XU4 mit RAID? Aha.. Software Raid an USB ? Na dann viel Spaß. 
Ich hoffe du hast genug Zeit. Zum warten hier und da.

Hier beissen sich ganz offensichtlich die vermeintlichen Anforderungen 
mit den Vorstellungen.

von Andreas M. (amesser)


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Konrad S. schrieb:
> Moin Leute,
> ich möchte einen NAS Server zusammenstellen und könnte ein wenig Tips
> brauchen, damit ich keinen Mist kaufe.
>
> Anforderungen:
> 1. leise (Standort Wohnzimmer)
> 2. sparsam (<5W im Leerlauf)
> 3. Kapazität 2x1TB im RAID1, also effektiv 1 TB Platz, ersetzbar durch 2
> größere HDDs/SSDs

eine 3,5" HDD braucht etwa 4-5W im Betrieb. Mit 2,5" oder SSD könnten 5W 
Verbrauch schaffbar sein.

Mein Vorschlag:

Beitrag "Re: (Home)Server Bauvorschlag gesucht"


Konrad S. schrieb:
> Ich habe mich damit nicht intensiv beschäftigt. Kann ich denn
> OpenMediaVault/FreeNAS/Linux auf dem Synology/QNAP installieren? Kann
> ich mir deren Schaltpläne angucken?

Auf einer DS213 kann man tatsächlich einen eigenen Kernel mit initrd im 
Flash installieren, die Kernel-Quellen bringen sogar einen passenden 
DeviceTree mit. Dazu dann ein Linux eigener Wahl. Allerdings ist die 
Performance eher mittelmäßig.

von Bernd K. (prof7bit)


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Ich hab mir vor etlicher Zeit mal eins mit nem Rock64 gebaut, das war 
der erste in der Preisklasse der Gigabit Ethernet und USB3 gleichzeitig 
hatte, ich kann damit das Netzwerk 100% auslasten wenn ich vernünftige 
USB3-Platten anschließe, momentan ist der Flaschenhals bei mir die 
Festlatte(n).

Allerdings ist das nicht für gewerbliche Zwecke gedacht, eher so eine 
Spielerei um der Kodi-Box übers Netzwerk die Filme und Serien zur 
Verfügung zu stellen (und einen MySQL-Server), es wird also im 
Wesentlichen immer nur eine Platte gleichzeitig benutzt (3 hängen am 
Hub), nur sequentiell gelesen oder nur sequentiell geschrieben, ich 
wollte einfach nur erreichen daß ich mal eine Handvoll GB am Stück 
rüberschaufeln kann ohne Gesichtslähmung zu bekommen. Dafür reicht das 
dicke.

von Konrad S. (konrad_s)


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Manuel X. schrieb:
> Ein Odroid XU4 mit RAID? Aha.. Software Raid an USB ? Na dann viel Spaß.
> Ich hoffe du hast genug Zeit. Zum warten hier und da.

Wo ist dein Problem? Ich brauche keine 500MB/s. 100MB/s reichen mir. 
Über USB 3.0 sollten trotzdem >400MB/s machbar sein.

Wolltest du nur mal ein paar Begriffe in den Raum werden, weil du gehört 
hast, dass RAID was für Profis ist? Schon mal von den verschiedenen RAID 
Leveln gehört?

> Hier beissen sich ganz offensichtlich die vermeintlichen Anforderungen
> mit den Vorstellungen.

Was schlägst du denn stattdessen vor? Oder weißt du nur alles besser?

von Konrad S. (konrad_s)


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Andreas M. schrieb:
> eine 3,5" HDD braucht etwa 4-5W im Betrieb. Mit 2,5" oder SSD könnten 5W
> Verbrauch schaffbar sein.

Ich schrieb <5W im Leerlauf. Die Platten werden nicht viel in Betrieb 
sein. Ob sie dann 5W oder 25W ziehen ist mir wumpe.

von fchk (Gast)


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Konrad S. schrieb:

> Anforderungen:
> 1. leise (Standort Wohnzimmer)
> 2. sparsam (<5W im Leerlauf)
> 3. Kapazität 2x1TB im RAID1, also effektiv 1 TB Platz, ersetzbar durch 2
> größere HDDs/SSDs
> 4. leistungsfähig für MediaServer und was sonst noch kommen könnte
>
> Ich dachte an einen Odroid xu4 mit OpenMediaVault. Oder sind
> irgendwelche x86-basierten Mini-PCs zu bevorzugen?

Nimm besser einen Odroid H2. x86 Atom, 2*GBit Ethernet, 2*SATA, M.2 Typ 
M PCIE x4 3.0 Slot. Dazu empfehle ich ein pasendes EMMC-Modul für das 
Betriebssystem. Das System kann von EMMC booten, und damit bleiben die 
beiden SATA-Ports frei für Datenplatten. Das Board kann auch Strom für 
2.5" Platten oder SSDs liefern, aber mit 3.5" Platten wird es 
überfordert sein - die musst Du separat versorgen.

Das sollte eine durchaus angenehme Lösung ergeben. Stromverbrauch weiß 
ich aktuell nicht, kann ich aber nach eigener Messung bei Bedarf 
nachreichen - ich habe sowas selber in Betrieb. Schlafzimmertauglich ist 
es auch.

fchk

von Konrad S. (konrad_s)


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Danke fchk, den Odroid H2 habe ich auch in Betracht gezogen.

von Frank K. (fchk)


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Konrad S. schrieb:
> Danke fchk, den Odroid H2 habe ich auch in Betracht gezogen.

Sehr gut.

Vom Odroid XU4 rate ich ausdrücklich ab:

1. Das Ding hat einen Lüfter und braucht ihn auch. Das ist nicht 
langzeitstabil, und es ist kein 08/15 Standard-Teil, was Du an jeder 
Ecke nachkaufen kannst.

2. Kein natives SATA. Für ein NAS ist das für mich ein Hauptkriterium. 
USB-SATA-Bridges würde ich nicht als Dauerlösung einsetzen. Außerdem 
erzeugt USB3 deutlich mehr CPU-Last als natives SATA.

Der Odroid H2 hat diese Nachteile nicht.

Alternative: Mac Mini. Kann ruhig ein altes Modell sein, was keine 
aktuellen OSX-Versionen mehr verträgt. Solche Teile sind oft günstig zu 
bekommen, und Linux sollte nirgendwo ein Problem sein. Wenn Du auf das 
CD-Laufwerk verzichtest, kannst Du überall eine zweite PLatte einbauen. 
Das hätte dann auch einen hohen WAF (Wife Acceptance Factor).

fchk

von Eric (Gast)


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Kauf Dir doch einen Intel Nuc und ein fertiges Synology. Das Synology 
nimmst Du dann als iscsi target für ein freenas auf dem nuc.

Oder nimm gleich einen Asrock Desk Mini wo Du auch deine 2 hdds 
unterbringen kannst.

von Rolf M. (rmagnus)


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Konrad S. schrieb:
> Ich dachte an einen Odroid xu4 mit OpenMediaVault. Oder sind
> irgendwelche x86-basierten Mini-PCs zu bevorzugen?

Mini-PCs sowieso nicht. Da kriegt man die Festplatten ja gar nicht rein.
Auf keinen Fall würde ich ein Gerät nehmen, wo man die Festplatten dann 
per USB-Gehäuse extern anschließen muss.

Eric schrieb:
> Kauf Dir doch einen Intel Nuc und ein fertiges Synology.

Für zusammen 100 € und mit weniger als 5W im Idle? Wird schwierig.

> Das Synology nimmst Du dann als iscsi target für ein freenas auf dem nuc.

Das klingt mal wirklich umständlich.

von Konrad S. (konrad_s)


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Frank K. schrieb:
>> Danke fchk, den Odroid H2 habe ich auch in Betracht gezogen.
> Sehr gut.

Nach weiterer Recherche kommt der H2 doch nicht in Frage, denn ich 
möchte den NAS gleichzeitig als Videoquelle mit HDMI-Anschluss 
verwenden. Das geht mit dem H2 nicht, oder?

> Vom Odroid XU4 rate ich ausdrücklich ab:

Ok. Ich denke ich nehme den passiv gekühlten XU4Q, oder spricht da außer 
fehlendem SATA etwas gravierendes gegen?

> 2. Kein natives SATA. Für ein NAS ist das für mich ein Hauptkriterium.
> USB-SATA-Bridges würde ich nicht als Dauerlösung einsetzen.

Warum? Das NAS wird über 1GBit-Ethernet angeschlossen, also maximal ca. 
100 MByte/s. USB 3.0 schafft über 400 MByte/s. Das Netzwerk ist der 
Flaschenhals. Da stört es mich nicht, wenn USB 3.0 nur einen Bruchteil 
der SATA-Bandbreite erreicht. Denn schneller könnte ich die Daten eh 
nicht übers Netz schaufeln.

> Außerdem erzeugt USB3 deutlich mehr CPU-Last als natives SATA.

Ich denke, damit kann ich leben. Oder hast kennst du einen Bericht, dass 
dies zu ernsthaften Problemen in der Nutzung führt?

Rolf M. schrieb:
> Auf keinen Fall würde ich ein Gerät nehmen, wo man die Festplatten dann
> per USB-Gehäuse extern anschließen muss.

Warum? Ok, optisch und putztechnisch etwas unschön, aber wie gesagt, 
sehe ich kein Problem mit externen USB 3.0 Platten, wenn das Netzwerk 
die Bandbreite auf ca. 100 MByte/s begrenzt?

Unabhängig davon bin ich übrigens vom RAID1 weg und werde stattdessen 
eine separate Backup-Platte einrichten.

von blök blök (Gast)


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fchk schrieb:
> Nimm besser einen Odroid H2. x86 Atom,

NIX x86 Atom. Da ist ein J4105 drauf das ist ein Celeron.Den gibt es 
auch auf miniITX mit 100% passiver Kühlung.

von (prx) A. K. (prx)


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Der J4105 ist aus der Gemini Lake Serie und hat Goldmont Plus Kerne. Das 
ist die Fortführung der Atom-Schiene, kein Kern aus dem Mainstream. Die 
Gemini Lakes gibts als Celeron und als Pentium Silver.

Für ein NAS ist er aber durchaus geeignet, zumal er die AES-Befehle 
versteht, was bei der Unterklasse der Mainstream-Prozessoren oft 
abgeschaltet ist.

: Bearbeitet durch User
von Manuel X. (vophatec)


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Konrad S. schrieb:
> Manuel X. schrieb:
>> Ein Odroid XU4 mit RAID? Aha.. Software Raid an USB ? Na dann viel Spaß.
>> Ich hoffe du hast genug Zeit. Zum warten hier und da.
>
> Wo ist dein Problem? Ich brauche keine 500MB/s. 100MB/s reichen mir.
> Über USB 3.0 sollten trotzdem >400MB/s machbar sein.
>

Nur ist die USB Schnittstelle am XU4 nicht die beste.

> Wolltest du nur mal ein paar Begriffe in den Raum werden, weil du gehört
> hast, dass RAID was für Profis ist? Schon mal von den verschiedenen RAID
> Leveln gehört?
>

Durchaus. Aber auch eine Spiegelung wie du sie haben willst kostet 
Ressourcen. Eben USB auf 2 Platten gleichzeitig. Da werden keine 100MB/s 
zusammen kommen.

>> Hier beissen sich ganz offensichtlich die vermeintlichen Anforderungen
>> mit den Vorstellungen.
>
> Was schlägst du denn stattdessen vor? Oder weißt du nur alles besser?

Alle Vorschläge die ich hätte reissen das Preislimit von <100 €.
Da aber der H2 ja schon genannt wurde, der Odroid H2 oder wenn man es 
ohne basteln will einen HP Gen8 Microserver. Wirds aktuell vermutlich 
nur gebraucht geben und braucht sicher mehr als 5W. Ist dafür 'was 
gscheites' mit allen Möglichkeiten des auf- und umrüsten.

Alle ARM SBC, auch sie mit SATA werden früher oder später zum 
Flaschenhals.

Frank K. schrieb:
> 1. Das Ding hat einen Lüfter und braucht ihn auch. Das ist nicht
> langzeitstabil, und es ist kein 08/15 Standard-Teil, was Du an jeder
> Ecke nachkaufen kannst.

Humbug :) Es gibt den XU4Q. Ein normaler XU4 mit einem Northbridge 
Kühler umgerüstet zum XU4Q läuft hier seit Jahren mit allen 8 Kernen auf 
Volllast passiv gekühlt (Seti@home) stabil. Einzig wenn es etwas wärmer 
wird taktet er die Kerne um 100 bis 200 MHz runter.

von Konrad S. (konrad_s)


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Manuel X. schrieb:
>> Wo ist dein Problem? Ich brauche keine 500MB/s. 100MB/s reichen mir.
>> Über USB 3.0 sollten trotzdem >400MB/s machbar sein.
>>
>
> Nur ist die USB Schnittstelle am XU4 nicht die beste.

Heißt was? Es steht USB 3.0 drauf, erfüllt aber nicht den Standard?

von Frank K. (fchk)


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Konrad S. schrieb:

> Nach weiterer Recherche kommt der H2 doch nicht in Frage, denn ich
> möchte den NAS gleichzeitig als Videoquelle mit HDMI-Anschluss
> verwenden. Das geht mit dem H2 nicht, oder?

Wieso nicht? Der Onboard-HDMI-Port hat bei mir problemlos 4k@60Hz 
produziert. Oder wo war Dein Problem?

>> 2. Kein natives SATA. Für ein NAS ist das für mich ein Hauptkriterium.
>> USB-SATA-Bridges würde ich nicht als Dauerlösung einsetzen.
>
> Warum?

Stabilität. Für Wechselmedien, d.h. für Medien, die tatsächlich nur 
temporär angeschlossen sind, ist USB ok - dafür ist es gemacht. Für 
Top-Grade Langzeitstabilität nicht. Ich habe da keine guten Erfahrungen 
gemacht. Aber ich habe da auch andere Anforderungen: Mir ist es völlig 
wurst, ob das Zeug jetzt nun 50€ mehr oder weniger kostet - es muss 
absolut stabil laufen.

Insbesondere sind extern versorgte Platten von Übel. Stichwort 
Masseschleifen. Wenn, dann alles intern und alles von einem einzigen 
gemeinsamen Netzteil versorgen. Möglichst wenig Steckverbindungen. 
Verriegelbare SATA-Stecker.

fchk

von Konrad S. (konrad_s)


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Frank K. schrieb:
>> Nach weiterer Recherche kommt der H2 doch nicht in Frage, denn ich
>> möchte den NAS gleichzeitig als Videoquelle mit HDMI-Anschluss
>> verwenden. Das geht mit dem H2 nicht, oder?
>
> Wieso nicht? Der Onboard-HDMI-Port hat bei mir problemlos 4k@60Hz
> produziert. Oder wo war Dein Problem?

Ich habe den H2 mit dem HC2 verwechselt. Du hast recht, der H2 hat 
ebenso HDMI wie der XU4Q
>
> Stabilität. Für Wechselmedien, d.h. für Medien, die tatsächlich nur
> temporär angeschlossen sind, ist USB ok - dafür ist es gemacht. Für
> Top-Grade Langzeitstabilität nicht.

Was hat das für Auswirkungen? Muss ich ein NAS mit USB-Platten alle paar 
Wochen neu booten? Kein Problem.
Ich habe nun das XU4Q bestellt, da das H2 fast 50€ mehr kostet und noch 
50€ RAM dazu kommen, also ca. 180€ kostet im Gegensatz zum XU4Q mit 75€.

Danke
Konrad

von (prx) A. K. (prx)


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So günstig diese Zwerge anfangs wirken - je besser sie sind, desto näher 
kommt der Preis einer Bastellösung dem einer Fertiglösung, besonders 
einer gebrauchten.

von bofh (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> Aha. "ein Linux". Welches? Habe ich root-Zugang? Kann ich beliebige
> Software dazupacken? Kann ich "ein Linux" durch ein anderes ersetzen und
> Jahre später wieder den Ursprungszustand herstellen?

Natürlich hast Du root. Habe selber zwei Rackstations von denen im 
Einsatz. Warum man allerdings das OS ersetzen sollte ist mir 
schleierhaft. Wenn ich mir ein neues Auto kaufe, tausche ich ja auch 
nicht den Motor. So weiß ich daß alles zusammenspielt.

Konrad S. schrieb:
> Wo ist dein Problem? Ich brauche keine 500MB/s. 100MB/s reichen mir.
> Über USB 3.0 sollten trotzdem >400MB/s machbar sein.
>
> Wolltest du nur mal ein paar Begriffe in den Raum werden, weil du gehört
> hast, dass RAID was für Profis ist? Schon mal von den verschiedenen RAID
> Leveln gehört?

RAID mit USB? Ernsthaft? Und dann noch andere dumm anmachen? Ich hatte 
mal einen Kunden der aus Kostengründen USB Platten für's Backup wollte. 
Sind der Reihe nach abgeraucht weil Hersteller die nich für 24/7 Einsatz 
konzipieren.


Ich habe/hatte selber genug Bastellösungen im Einsatz. Entweder sind die 
Unterschiede zu Fertiglösungen drastisch, oder der Kostenfaktor ähnlich. 
Billig und super geht nicht wirklich.

Theoretische Zahlen am Papier sind eines, Real-Life was anderes. Aber 
das willst Du ja nicht hören. Also bastel drauf los und lerne draus...

von Bernd K. (prof7bit)


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bofh schrieb:
> Sind der Reihe nach abgeraucht weil Hersteller die nich für 24/7 Einsatz
> konzipieren.

Eine Backup-Platte muss ja nicht 24 Stunden laufen, da hat der wohl 
vergessen die bei Nichtbenutzung einfach runterzufahren.

von bofh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Eine Backup-Platte muss ja nicht 24 Stunden laufen, da hat der wohl
> vergessen die bei Nichtbenutzung einfach runterzufahren.

Runterfahren im Sinne von stromlos machen passiert im RZ Einsatz nicht 
wirklich. Und wenn stündlich Backups auf die Platte kommen, dann reisst 
ein Spindown auch nichts mehr raus.

von RG58-SDI (Gast)


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Konrad S. schrieb:

> Ich habe den H2 mit dem HC2 verwechselt. Du hast recht, der H2 hat
> ebenso HDMI wie der XU4Q

Wobei der XU4 nur bis 1920*1080 gut benutzbar ist.
YouTube in UHD geht damit genauso wenig wie mit dem rPi4. (VP9-HW fehlt)

von Tilo (Gast)


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Ich stand letztem Sommer vor einer ähnlichen Entscheidung.

Ich wollte mein Synology Nas erweitern. Meine Platten waren recht gross 
und ich wollte daher nur eine Neue kaufen.
Ausserdem wollte ich den Speicher verschlüsseln.

Ich bin letztendlich mein relativ günstigen Fujitsu Server Board mit 
Pentium CPU gelandet. Ich glaube das war mal ein CT Bauforschlag. Das 
besonder an der CPU ist, dass die günstig ist und trotzdem ECC kann.
Als OS hab ich mich für Freenas entschieden, weil ich ZFS praktisch 
finde.

Ausnutzen kann ich die HW letztendlich nicht, weil ich daheim nur GBit 
habe.

War zwar nicht die billigeste Lösung aber für mich die nachhaltigste.

von Rolf M. (rmagnus)


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Konrad S. schrieb:
> Was hat das für Auswirkungen?

Ich hab das auch mal gemacht, mit zwei externen Gehäusen. Heißt halt 
auch zwei zusätzliche Netzteile und zusätzliche Elektronik, die Strom 
verbraucht. Dazu der Verkabelungsaufwand. Und ich habe zur thermischen 
Schonung der Festplatten Gehäuse mit Lüfter genommen, die allerdings 
irgendwann nicht mehr richtig laufen und lustige Geräusche machen - sind 
natürlich Spezialteile, die man einzeln nicht kaufen kann. Ich empfinde 
es heute als Frickellösung und hab deshalb das ganze heute auf Basis 
eines normalen PCs mit einem Würfelgehäuse, wo ich auch locker weitere 
Festplatten dazu machen könnte.

von Nano (Gast)


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Electric Sheep schrieb:
> PS: Gibt es eigentlich was, das man mit einem Synology/QNAP nicht machen
> kann? (nur so aus Neugierde gefragt)

Bei Synology/QNAP kannst weder CPU noch Mainboard gegen was besseres 
tauschen, es sind halt geschlossene Systeme die du so nehmen musst wie 
sie sind.
Bestenfalls ist nur ein RAM Upgrade drin, sowie natürlich der Austausch 
der Datenträger.
Willst du aber bspw. mehr CPU Leistung, dann muss ein neues Gerät her.


Wenn ich mich nicht irre, dann haben die Synology und QNAP Geräte in der 
Regel auch keinen PCIe Steckplatz, in dem man entsprechende 
Erweiterungskarten stecken und nutzen könnte.


All das kannst du mit einem TrueNAS oder OpenMediaVault konfigurierten 
PC.
Allerdings will der TS ja einen Stromverbrauch von unter 5 W, das wird 
mit einem PC ziemlich schwierig, wenn nicht nach derzeitigem Stand von 
Desktopkomponenten unmöglich

von Nano (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> ich möchte einen NAS Server zusammenstellen und könnte ein wenig Tips
> brauchen, damit ich keinen Mist kaufe.

Wenn du etwas ordentliches willst, dann baue dir einen PC mit >= 32 GB 
ECC RAM zusammen und installiere darauf FreeNAS(bald Truenas Core 
genannt) oder Open Media Vault.


Superflüsterleise kriegst du den PC mit entsprechender Wahl von Lüftern 
und Netzteil.

Ein Stromverbrauch von 5 W im idle, wird allerdings nicht drin sein. 
Schraub die Anforderungen auf 30 W hoch, dann sollte es aber möglich 
sein.


Vorteile:
+ keine Einschränkungen beim Upgraden nachrüsten
+ besseres Preis/Leistungsverhältnis bei großem Ausbau, z.b. mit >= 8 
Datenträger
+ Upgrade von Mainboard und CPU ist möglich und günstiger als ein 
Austausch gleichwertige NAS Fertiggeräte
+ mit FreeNAS/TrueNAS bekommst du das für NAS Systeme beste Dateisystem 
überhaupt, nämlich zfs.

Nachteile:
- es erfordert etwas mehr Planung bei der Wahl der Komponenten
- du musst den PC selber zusammenbauen
- Lüfter wirst du eventuell zweimal kaufen müssen, die bei Gehäusen 
mitgelieferten Standardlüfter sind meist zu laut.

von Hermann K. (r2d2)


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Nano schrieb:
> Wenn du etwas ordentliches willst, dann baue dir einen PC mit >= 32 GB
> ECC RAM zusammen und installiere darauf FreeNAS(bald Truenas Core
> genannt) oder Open Media Vault.

Das ist mal wieder der übliche Scheiß, der hier im Forum viel zu üblich 
ist. "Ich suche einen günstigen, sparsamen Kleinwagen" - "Kauf dir 
lieber ein Containerschiff, damit kannst du viel mehr transportieren."

Zum Thema: Ich hab ein NAS mit Odroid XU4Q an laufen, aber ohne RAID. 
Das ganze macht im täglichen Betrieb exakt 0 Probleme. Die USB-Platte 
läuft ausreichend schnell. Wie schnell genau weiß ich nicht. Am Anfang 
hab ich mal getestet ob ich das GBit-Ethernet auslasten kann: Ja, es 
geht. Seit dem nie wieder getestet, ist einfach ausreichend schnell.

Als System hab ich Armbian drauf und alle Dienste sind in 
Dockercontainer gepackt. Also nicht gerade das effizienteste, aber schön 
in der Handhabung. Neben einem reinen NAS sind noch Nextcloud, ein 
Webserver, ein bisschen Sensordaten Logging und Visualisierung und ein 
paar kleinere Scripte drauf. Mit OMV müsstest du also genug Reserven 
haben.

Leistungsaufnahme liegt bei etwa 4.5W inkl. USB-Adapter und Platte. Bei 
den Adaptern gibts deutliche Unterschiede in der Leistungsaufnahme.
Ein Adapter mit VLI Chip braucht bei Benutzung ~2W mehr als einer mit 
JMS577. Aber der JMS verweigert den Befehl zum schlafen legen der 
Platte. Damit braucht er im Endeffekt mehr Strom, weil bei mir die 
Platte >90% der Zeit schläft.

Tipps zum Stromsparen (bei seltener Benutzung):
Energy efficient ethernet aktivieren.
Stromsparenden CPU Freq Modus auswählen.
USB Autosuspend für das Ethernet-Interface aktivieren (erhöht aber die 
Latenz nach längerer Pause).
"ethtool --set-eee enxXXXXXX tx-lpi on" Steht in meinen Notizen. Ist 
irgendein Low Power Modus für Ethernet der bei der Gegenstelle Strom 
sparen soll.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Manuel X. schrieb:
> Konrad S. schrieb:
>> Kann ich mir deren Schaltpläne angucken?
>
> Wozu? Ich hab bisher auch noch keine Schaltpläne

Genau. Du. Du bist aber nicht er, weißt Du.

> Ein Odroid XU4 mit RAID? Aha.. Software Raid an USB ? Na dann viel Spaß.
> Ich hoffe du hast genug Zeit. Zum warten hier und da.

Meine Güte... Mit Gigabit Ethernet ist das Netzwerk der Flaschenhals, 
der Odroid, seine USB3-Schnittstellen, die Disks (sogar rotierender 
Rost) und alles andere spielen sich dabei kommod an den Ohrläppchen.

von A. Nym (Gast)


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RK3399-basierte Boards kann ich statt Odroid XU4 noch empfehlen. 
Vorteil: neuer, 64 Bit cores, teilweise reicht passive Kühlung und ~2W 
idle Leistungsaufnahme (gemessen an RockPi4).
Läuft problemlos mit Vanilla-Kernel (5.5.0 getestet) ohne irgendwelche 
patches und Debian arm64 via debootstrap.
Für einige Boards gibt es da auch fertige NAS-Kits:
https://www.cnx-software.com/2019/12/08/rock-pi-sata-hat-targets-rock-pi-4-raspberry-pi-4-nas/
https://www.cnx-software.com/2019/02/19/4x-sata-hat-nanopi-neo-m4-nas/
Einige RK3399-Boards sind auch in Deutschland z.B. via allnet 
erhältlich.

von Nano (Gast)


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Hermann K. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Wenn du etwas ordentliches willst, dann baue dir einen PC mit >= 32 GB
>> ECC RAM zusammen und installiere darauf FreeNAS(bald Truenas Core
>> genannt) oder Open Media Vault.
>
> Das ist mal wieder der übliche Scheiß, der hier im Forum viel zu üblich
> ist. "Ich suche einen günstigen, sparsamen Kleinwagen" - "Kauf dir
> lieber ein Containerschiff, damit kannst du viel mehr transportieren."
>
> Zum Thema: Ich hab ein NAS mit Odroid XU4Q an laufen, aber ohne RAID.


Du kannst keine Bitrots erkennen, deine Daten gehen verloren und du 
merkst es nicht einmal.

von Hermann K. (r2d2)


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Nano schrieb:
> Hermann K. schrieb:
>> Nano schrieb:
>>> Wenn du etwas ordentliches willst, dann baue dir einen PC mit >= 32 GB
>>> ECC RAM zusammen und installiere darauf FreeNAS(bald Truenas Core
>>> genannt) oder Open Media Vault.
>>
>> Das ist mal wieder der übliche Scheiß, der hier im Forum viel zu üblich
>> ist. "Ich suche einen günstigen, sparsamen Kleinwagen" - "Kauf dir
>> lieber ein Containerschiff, damit kannst du viel mehr transportieren."
>>
>> Zum Thema: Ich hab ein NAS mit Odroid XU4Q an laufen, aber ohne RAID.
> Du kannst keine Bitrots erkennen, deine Daten gehen verloren und du
> merkst es nicht einmal.

btrfs macht Checksummen über die Dateien. Wenn die kaputt sind merk ich 
das also schon. Alle Daten die mir auch nur ein bisschen wichtig sind 
liegen außerdem auch noch an einem anderen Ort und werden regelmäßig 
gesichert. Ich könnte also allenfalls ein paar Wochen verlieren. Sollte 
wirklich mal in RAM ein Bit kippen und dadurch fehlerhafte Daten 
geschrieben werden ist das halt Pech. Kommt aber wohl ausreichend selten 
vor, dass ich sowas noch nicht bemerkt habe.

In meiner persönlichen Abschätzung ist das der für mich sinnvollste 
Kompromiss aus Sicherheit und Aufwand. Hätte ich da Firmendaten liegen 
deren Verlust mich Millionen kostet würde ich das wohl anders betreiben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Hermann K. schrieb:
> Sollte
> wirklich mal in RAM ein Bit kippen und dadurch fehlerhafte Daten
> geschrieben werden ist das halt Pech. Kommt aber wohl ausreichend selten
> vor, dass ich sowas noch nicht bemerkt habe.

Ich hatte mal ein NAS von WD ("MyCloud"), nagelneu, das funktionierte 
auf den ersten Blick wunderbar.

Auf den zweiten Blick fiel dann auf daß alle paar Tage mal der Treiber 
für den am NAS rückseitig angebrachten USB3-Anschluss (weitere externe 
Festplatte) abstürzte (aber nur wenn ne USB2-Platte dran hing). Also 
stöpselte ich zwei externe USB3-Platten dazu und schickte die USB2 in 
Rente und dann schien es fehlerfrei zu gehen.

Noch später fiel dann auf daß das NAS jede (JEDE!) Datei beschädigte die 
jemals dort hin oder her kopiert worden war, alle 80MB (ungefähr, 
wechselnde Abstände) war ein einzelnes Bit gekippt, nur ein einziges 
Bit, immer an zufälligen Offsets aber jedesmal das selbe Bit. Sonstige 
Fehler traten keine auf.

Es war für mich eine absolute Premiere zu sehen wie nachdem ein 
Kopierkommando fehlerfrei zurückkam dennoch Daten geschreddert waren. 
Das muß man wirklich selbst erlebt haben bevor man so eine Möglichkeit 
ernst nimmt.

: Bearbeitet durch User
von Konrad S. (konrad_s)


Lesenswert?

Für diejenigen, die sich auch ein günstiges NAS bauen wollen hier ein 
Abschlussbericht:

Mein Odroid XU4Q mit 1 TB USB 3.0 Harddisk und Openmediavault läuft 
einwandfrei. Auf RAID verzichte ich und stecke stattdessen etwa 1x die 
Woche  oder bei wichtigen neuen Dateien eine zweite Platte an, auf die 
ich ein Rsnapshot Backup ziehe.

Ich habe die Warnungen bezüglich unbemerkt flippender Bits ernstgenommen 
und ein Plugin gefunden, das die Checksummen der kopierten Dateien vor 
und nach dem Kopieren vergleicht und gegebenenfalls erneut kopiert. 
Bisher ist kein Fehler aufgetreten.

Dies ist für mich die perfekte Lösung.

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