Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ISC MJ15003/04 schnell sehr heiß


von Chris K. (chris2020)


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Hallo und einen angenehmen Start ins Wochenende an alle.
Ich habe mich jetzt mal hier angemeldet da ich einfach den Wald vor 
lauter Bäumen nicht sehen kann...
Derzeit habe ich ein Projekt laufen (privates bastelprojekt), und zwar 
entsteht gerade der Low TIM Amp vom Hernn Leach.
Der ein oder andere kennt diesen Verstärker vielleicht.
Als Endtransistoren sind je Kanal zwei MJ15003 und zwei MJ15004 TO-3 
Transistoren im Einsatz.
Platinen wurden von mir selbst geätzt etc, 1:1 nach den vorgaben
des Entwicklers.
Nachdem ich beim einstellen des Vorspannungsstroms versehendlich die 
Endtransistoren gebraten habe, neue gematcht und eingebaut, 
sicherheitshalber einige weitere Bauteile geprüft, wieder verdrahtet und 
neu eingestellt.
Auch mehrfach nachgestellt zwecks des Temperaturdrifts.
Die ersten Tests mit Last und Signal zeigen das er soweit schon ganz 
ordentlich arbeitet.

ABER:

Es ist ein deutlicher Brumm vorhanden und was mich stutzig macht, alle 
vier MJ je kanal werden schon nach geschätzten 30sec. auch bei sehr 
geringem Pegel derart heiß (120grad aufwärts) das man die Versorgung 
freiwillig abschaltet.
Vorspannungsstrom dennoch gleichbleibend.
Spannung über Q7 liegt bei 3,35VDC.
Überprüft habe ich alle Masseverbindungen, diverse Lötstellen, 
Gehäuseverbindungen, Verdrahtungen an sich, Entkoppelungskondensatoren 
(C21-24, bestehen aus zwei parallelen Kondensatoren, je ein Elyt 100uf 
plus je ein MKS2/4 0,1uf) getauscht, C2-4 (AC-Erdungsreferenzen) 
getauscht, das Netzteil komplett (Bord mit Gleichrichtung, Siebung etc. 
und den Trafo). Leider ist mein Oszi noch nicht da (bin umgezogen) drum 
kann ich leider nicht sagen bei welcher Frequenz der Brumm sich 
bemerktbar macht.
Da ich momentan keinen Rat mehr habe, ich blicke es jedenfalls im moment 
nicht, bitte ich hier um den ein oder anderen helfenden Gedanken.
Ich habe den Stromlaufplan hier mal angehängt.
Im vorraus bedanke ich mich vielmals bei euch!
Viele Grüße, Chris

von ArnoR (Gast)


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Klingt sehr nach schwingender Endstufe.

von hinz (Gast)


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von Mathias H. (mathias)


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Fotos vom Aufbau,
auch vom Netzteil.
Signalgenerator und Oszi vorhanden?

von Chris K. (chris2020)


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Ja, leider kenne ich das.
Dummerweise stammen die ISC MJs vom großen R....
Habe jetzt bei Fa..ll ONS bestellt, angeblich speziell für den Audio 
Einsatz mit einem hfe von 150.
Anfang der kommenden Woche gibt es vom Kollegen auch noch eine Hand voll 
NOS Motorola.
Ich muss aber dazu sagen, das die Messwerte soweit im grünen Bereich 
waren.
Soll es denn bei den Fakes auch so sein?

Schwingung durch HF ist m.M.n. eher unwahrscheinlich, zwecks C21-24.
Die beiden MKS sollten das HF eliminieren.
Oder hab ich gerade einen Denkfehler?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Brummen sollte da nix. Die Schaltung hat ein sehr hohes PSRR. Du hast 
dir irgendwo einen Fehler selber eingebaut.
Die Inchange-Töpfe sind erstmal ausreichend solange du nicht in die 
Beschallungsbranche wechselst.

von ArnoR (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Schwingung durch HF ist m.M.n. eher unwahrscheinlich, zwecks C21-24.
> Die beiden MKS sollten das HF eliminieren.

Du meinst also, Betriebsspannung abblocken garantiert eine stabile (also 
nicht schwingende) Endstufe? Na dann beschäftige dich mal mit 
dynamischer Stabilität von rückgekoppelten Schaltungen 
(Frequenzgangkorrektur oder Frequenzkompensation). Der LeachAmp ist in 
der Hinsicht eh nicht besonders gut.

Beitrag "Stabilität des Leach Amp"

von hinz (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Die Inchange-Töpfe sind erstmal ausreichend solange du nicht in die
> Beschallungsbranche wechselst.

Man muss allerdings damit rechnen, dass sogar die schon gefälscht 
werden.

von Karl B. (gustav)


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Michael X. schrieb:
> dir irgendwo einen Fehler selber eingebaut.

Hi,
was steht an A und B an?

ciao
gustav

von ### (Gast)


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hinz schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Die Inchange-Töpfe sind erstmal ausreichend solange du nicht in die
>> Beschallungsbranche wechselst.
>
> Man muss allerdings damit rechnen, dass sogar die schon gefälscht
> werden.

Es gibt sogar Verkäufer die selbst darauf hinweisen :/



273473262381   polida2008

 "Kindly note,About these products,they are made in China,not by real 
ON(ONSEMI) manufacturer.So our price is much cheaper.If you have high 
requirement for the quality,pls don't choose them."

von Chris K. (chris2020)


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@Karl B
An A und B liegen jetzt 2,1V an.
Habs mehrmals gemessen aber immer gleich.

von Klaus R. (klara)


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Chris K. schrieb:
> Derzeit habe ich ein Projekt laufen (privates bastelprojekt), und zwar
> entsteht gerade der Low TIM Amp vom Hernn Leach.

Hast Du schon Dir schon die Simulationsdatei für LTspice besorgt? Wäre 
für Dich sicher hilfreich. Ich habe sie angehangen.

Vielleicht noch ein Tipp. Bei solchen Schaltungen hänge beim ersten 
Einschalten immer Widerstände in die Versorgungsspannungen in Reihe. Die 
Wahl des Wertes und die Belastung erfolgt je nach Ruhestrom der 
Endstufen. Ist dann alles im grünen Bereich vermindert man die 
Widerstände oder nimmt sie raus.
mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von 2 Cent (Gast)


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Chris K. schrieb:
> alle
> vier MJ je kanal werden schon nach geschätzten 30sec. auch bei sehr
> geringem Pegel derart heiß (120grad aufwärts) das man die Versorgung
> freiwillig abschaltet.
Auf einen Kühlkörper sind die hoffentlich montiert. (?)

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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2 Cent schrieb:
> Chris K. schrieb:
>> alle
>> vier MJ je kanal werden schon nach geschätzten 30sec. auch bei sehr
>> geringem Pegel derart heiß (120grad aufwärts) das man die Versorgung
>> freiwillig abschaltet.
> Auf einen Kühlkörper sind die hoffentlich montiert. (?)

Na, das wäre ja krass, wenn die Transistoren trotz KK nach nur 30 
Sekunden am Durchbrennen sind.

von 2 Cent (Gast)


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Sven S. schrieb:
> krass, wenn die Transistoren trotz KK nach nur 30
> Sekunden am Durchbrennen sind.
Deswegen das Fragezeichen, ohne KK keinerlei Ruhestrombegrenzung 
denkbar, also inbetriebnahme (Fakes or not) nicht sinnvoll.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von 2 Cent (Gast)


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Sorry für nachpost ontop:
mit (vernünftigem) KK sind 30s eine heftige Zeitkonstante. Wieviel 
Killawut? [Slangh: Kilowatt]

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Kurt A. (Gast)


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Chris K. schrieb:
> @Karl B
> An A und B liegen jetzt 2,1V an.
> Habs mehrmals gemessen aber immer gleich.

Hast hoffentlich diese 4 Dioden für die Temperaturkompensation 
ageschlossen und auf den Kühlkörper der Transistoren montiert.

von Chris K. (chris2020)


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2 Cent schrieb:
> Chris K. schrieb:
>> alle
>> vier MJ je kanal werden schon nach geschätzten 30sec. auch bei sehr
>> geringem Pegel derart heiß (120grad aufwärts) das man die Versorgung
>> freiwillig abschaltet.
> Auf einen Kühlkörper sind die hoffentlich montiert. (?)

Ja natürlich. L_Profil angesetzt an Kühlkörper. Auch Glimmerscheiben und 
Wärmeleitpaste habe ich verwendet.
Ich dachte das ist eine Selbstverständlichkeit drum hab ichs nicht extra 
hin geschrieben.

Edit: Auch die Vorspanndioden habe ich in den KK eingelassen.

: Bearbeitet durch User
von Mathias H. (mathias)


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Fotos vom Aufbau,auch vom Netzteil.
Signalgenerator und Oszi vorhanden?

von Dieter (Gast)


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Wenn ein Auto nicht startet mißt man erst mal die Batterie und guckt, ob 
die Lampen dunkler werden.

Beim Verstärker, wenn was nicht geht wie bei Dir misst man erst mal:

1. Die Spannungen vor und hinter R32 und R33.
2. Die Stromaufnahme +Vcc und -Vcc
3. Die Spannung am Ausgang (Abfall über der Last)

Und postet diese.

von 2 Cent (Gast)


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Chris K. schrieb:
> eine Selbstverständlichkeit
ist es!
120 Grad Celsius nach 30 Sekunden allerdings nicht.
Da passt etwas nicht.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Chris K. schrieb:
> Vorspannungsstrom dennoch gleichbleibend.

Wird auch Ruhestrom genannt.
Wieviel ist es denn?
Wo und wie misst Du da?

von MaWin (Gast)


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Chris K. schrieb:
> 120grad aufwärts

Und der Kühlkörper (welcher Kühlkörper..)

hinz schrieb:
> Das hier kennst du?

Egal, fakes werden nicht heisser als Originale, sie gehen dabei nur 
schneller kaputt.

ArnoR schrieb:
> Klingt sehr nach schwingender Endstufe.

Zumal man nicht weiss, auf welcher Platine.

Chris K. schrieb:
> Ich dachte das ist eine Selbstverständlichkeit drum hab ichs nicht extra
> hin geschrieben

Nix ist selbstverständlich.

Wie warm ist denn nun der Kühlkörper...

von Chris K. (chris2020)


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Mathias H. schrieb:
> Fotos vom Aufbau,auch vom Netzteil.
> Signalgenerator und Oszi vorhanden?

Fotos reiche ich morgen vormittag gleich nach. Muss ich erst auf den 
Rechner verschieben.

Zum Oszi, das ist leider momentan noch nicht da.

1. Die Spannungen vor und hinter R32 und R33.
R32: 37,5VDC / 36,4VDC
R33: 36,7VDC / 35,6VDC

2. Die Stromaufnahme +Vcc und -Vcc
+Vcc gemessen ab Einschaltzeitpunkt, recht rascher Anstieg auf 40mA aber 
gleich wieder fallend auf 36mA

-Vcc das gleich wie oben aber wehsentlich langsamer.

3. Die Spannung am Ausgang (Abfall über der Last) = 0,00

: Bearbeitet durch User
von Chris K. (chris2020)


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2 Cent schrieb:
> 120 Grad Celsius nach 30 Sekunden allerdings nicht.
> Da passt etwas nicht.

Nach kurzer Zeit geschätzt 30sec.
Man roch sogar deutlich den Leitpaste etc.

Was ich vergessen habe, es ist noch ein 2*30V Trafo.

@MaWin: Den messe ich an der Sicherungsklemme +Vcc.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Chris K. schrieb:
> 1. Die Spannungen vor und hinter R32 und R33.
> R32: 37,5VDC / 36,4VDC
> R33: 36,7VDC / 35,6VDC
2,5% Fehler ist ohne Stabilisierung nicht auffällig.

> 2. Die Stromaufnahme +Vcc und -Vcc
> +Vcc gemessen ab Einschaltzeitpunkt, recht rascher Anstieg auf 40mA aber
> gleich wieder fallend auf 36mA
> -Vcc das gleich wie oben aber wehsentlich langsamer.
Im Prinzip ist das auch nicht auffällig.

2x40mA*40V=3.2W
Für Leerlauf ist das auch nicht auffällig.

> 3. Die Spannung am Ausgang (Abfall über der Last) = 0,00
Für Leerlauf ist das auch nicht auffällig.

Chris K. schrieb:
> Nach kurzer Zeit geschätzt 30sec.
> Man roch sogar deutlich den Leitpaste etc.

2x40mA*40V=3.2W
Bei solcher Leistung wird eigentlich sowas nicht erwartet.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Egal, fakes werden nicht heisser als Originale, sie gehen dabei nur
> schneller kaputt.

Und ohne Austeuerung und ohne Last sowieso nicht.
Zur Ruhestromeinstellung kann man erst mal viel leistungsärmere Typen 
einsetzen.
Also ein Schritt nach dem Anderen.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Dieter schrieb:
> Chris K. schrieb:
>> Nach kurzer Zeit geschätzt 30sec.
>> Man roch sogar deutlich den Leitpaste etc.
>
> 2x40mA*40V=3.2W
> Bei solcher Leistung wird eigentlich sowas nicht erwartet.

Es ist sogar physikalisch nicht möglich.

Irgendwo fließt nicht gemessener Strom, und zwar so viel, dass es 
brummt.

von 2 Cent (Gast)


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Chris K. schrieb:
> L_Profil angesetzt an Kühlkörper. Auch Glimmerscheiben und
> Wärmeleitpaste habe ich verwendet.
...
> Edit: Auch die Vorspanndioden habe ich in den KK eingelassen.
Seltsames Konstrukt. Die vier Dioden sollen (in Echtzeit) die Temperatur 
der Endstufentransistoren erfassen.

Verdacht: deine Vorspanndioden im kalten Kühlkörper, und an deinem 
(schlecht wärmeleitfähigem) L_Profil kochen die TO3 im eigenem Saft.

Wie Dieter bereits überschlagen hat: 800mW pro TO-3 ist sehr wenig, dort 
hohe Temperaturen (vor allem in nur dreissig Sekunden) zu erreichen 
klingt nach unwirksamen KK.

Ich mein ja nur; ist dein L-Profil womöglich aus Holz oder Plastik :D
Photo deines Konstruktes zeigbar?

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Karl B. (gustav)


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Chris K. schrieb:
> An A und B liegen jetzt 2,1V an.
> Habs mehrmals gemessen aber immer gleich.

Hi,
bist Du Dir über die Funktionsweise eines PNP-Transistors in Klaren?
Der steht immer auf "gesperrt", wenn A und B offen sind.
Wie soll denn der Ruhestrom dann eingestellt werden damit?

ciao
gustav

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Zwischen A und B sind doch die Dioden, links oben im Schaltplan.

von Karl B. (gustav)


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Sven S. schrieb:
> Zwischen A und B sind doch die Dioden, links oben im Schaltplan.

OK,
hatte ich glatt übersehen.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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2 Cent schrieb:
> Ich mein ja nur; ist dein L-Profil womöglich aus Holz oder Plastik :D
> Photo deines Konstruktes zeigbar?

Hi,
also über 30 Grad bei Zimmerlautstärke kaum machbar.
Aber satter Kurzschluss zwischen UB+ und UB- bei Isoliernippelverkantung 
und Kontakt mit Kühlkörper.
Die Montage der Halbleiter mal nachprüfen.
Oft reicht ein Bohrspanfitzelchen, um den Super-Gau auszulösen.

ciao
gustav

von 2 Cent (Gast)


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Karl B. schrieb:
> also über 30 Grad bei Zimmerlautstärke kaum machbar.
Prima, aber was hat das denn mit deinem funktionierendem (*) KK zu 
tun?
Laut Angaben des TO Chris reden wir von (gemessen und gerechnet) unter 
einem Watt pro TO-3, diese reichen aus um innerhalb von 30 Sekunden 
seine olfaktorische Wahrnehmung zu reizen.



* es sei denn du willst Mitteilen das auch du ein L-Profil aus Holz oder 
Plastik zur Wärmeweiterleitung an deinen KK einsetzt. In dem Fall: gut 
Holz!

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Chris K. (chris2020)


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Hallo alle zusammen.
Also im Anhang mal ein paar Bilder.
Habe heute morgen alles nochmal auseinander gebaut und sitze gerade 
daran fein sorgfälltig alles wieder zusammen zu setzen.

Bild 1 ist der KK mit dem angesetzten L-Profil zu sehen. Die vier 
kleinen Löcher sind für die Dioden.
Dahinter das NT mit dem endgültigen Trafo (2x42V Sekundär 500Watt 
Ringkerntrafo) aber zum langsamen herrantasten erschien es mir sicherer 
mit kleineren Trafos herran zu testen.
Angefangen bei 2x15V bin ich derzeit bei 2x30V Blocktrafo.

Bild 2 und 3 ist das NT und Bild 4 einmal die defekten MJ15003/04.

Sollte vielleicht dazu sagen, ich betreibe das als Leidenschaft und habe 
das nicht gelernt.
Alles was ich bisher weiß habe ich mir durch die entsprechende 
Literatur, ausprobieren/Logisches denken etc angeeignet.
Mit Spannungen bis 1KV bin ich vertraut da ich beruflich damit zutun 
habe.
(Elektroniker Energie/Gebäudetechnik)
Was mir bedenken bereitet:
Die Dioden sollen eingeklebt werden.
Soll denn der Kleber die Dioden derart isolieren? Eher weniger oder? 
Oder Brücke durch Kleber? Aber dann wären die 4 MJs längst durchgebrannt 
denke ich.

von 2 Cent (Gast)


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Chris K. schrieb:
> mal ein paar Bilder.
Prima!
Nicht ganz soo schlimm wie ich befürchtete, aber auch mit diesem 
metallischem L-Winkel nutzt du nur einen Bruchteil der fähigkeiten 
deines KK.
Ist das Ding womöglich aus Eisen???

Vorschlag: dreh den KK um, und Montiere die TO-3 diagonal. Die 
Verstrippung also zwischen den Kühlrippen verlegen. Fläche des KK 
weitestgehend, also in voller Breite, ausnutzen.

Chris K. schrieb:
> Die Dioden sollen eingeklebt werden.
> Soll denn der Kleber die Dioden derart isolieren?
Nur elektrisch isolieren, thermisch sollten die möglichst wärmeleitfähig 
mit den TO-3 verbunden werden. Kleben, oder unter einer Klemmschelle 
festquetschen bietet sich an. Ich würde nahe an jedem der vier TO-3 
jeweils eine Diode montieren.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von 2 Cent (Gast)


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Noch ein Vorschlag: Du hast kaputte TO-3; Aufknacken und als 
Bohrschablone verwenden. Die Löcher (auch für B und E) landen dann an 
der richtigen Stelle, und müssen auch nicht so extrem gross werden. Je 
grösser die aufliegende Fläche, desto besser die Entwärmung der 
Transistoren.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Idee:

Der Winkel wurde beim Biegen verformt und deshalb liegen die 
Transistoren nicht plan auf.

Abhilfe: neues Winkel-Alu aus der Restekiste des Baumarktes in 4mm 
Stärke besorgen. Neu bohren...

MfG

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Der Winkel sieht so aus, als wäre er aus Stahlblech gebogen.
Sowas wäre völlig unbrauchbar.
Ein paar Watt Ruheleistung könnte der Winkel aber trotzdem ableiten.
Ich sage es nochmal deutlich: Deine Strommessung ist fehlerhaft!

von Kaspa (Gast)


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Transistoren von ISC müssen nicht schlecht sein. Zumindest nach meiner 
eigenen Erfahrung. Z.b. die SC5200/SA1943 sind OK und tun was sie 
sollen.

von MaWin (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Also im Anhang mal ein paar Bilder

28 GradC Kühlkörpertemperatur bei 20 GradC Zimmertemperatur und 
Zimmerlautstärke sind nicht zu viel.

Aber dein Aluwinkel geht gar nicht. Der muss zumindest 5mm dick aus 
Stranggussaluminium sind, und nicht verzogen und wieder glattgeklopft.

Technisch wäre ein solcher Aluwinkel dann vertretbar.

von Dieter (Gast)


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Ob vielleicht die Platine mit der Unterseite das Blech beruehrt znd das 
die Ursache sein koennte.

von Chris K. (chris2020)


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Hallo allesammt und einen angenehmen Sonntag
Kurzer zwischenstand...
Nachdem ich den mechanischen Teil neu aufgebaut habe war der Brumm weg.

Aber:

Temperaturproblem weiterhin vorhanden.
Ich habe Quelle und LS angeschlossen und habe mal ein Song abgespielt.
Spielte schön sauber aber nach 1min 26sec. spieldauer... Papp...
Beide Sicherungen (+ und -) durchgebrannt und natürlich regelrechte 
Heizkörperqualitäten am KK.
Also nehme ich an das der Brumm wenn dann nur indirekt mit dem 
Hitzeproblem zutun hatte.
Oder täusche ich mich?

Edit: Es waren vorerst nur je 2,5A Sicherungen verbaut.

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Bis jetzt ist nicht zu erkennen, was der Fehler ist.
Poste doch mal gute(!!) Fotos vom ganzen Aufbau.
Platine von oben und unten, mit TO-3 Gehäusen an den Anschlussdrähten.

Mit DMM, da wo Du den Ruhestrom misst!

Viele Augen sehen mehr als zwei.

von michael_ (Gast)


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Was passiert ohne Musik?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Und hast Du während des neuen Probebetriebes mal die Stromstärken in den 
Zuführungen beobachtet? Oft helfen dabei Glühbirnen passender Stärke 
ganz gut.

MfG

von Chris K. (chris2020)


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Fotos poste ich im laufe des abends noch.
Könnte platzen... Alle MJs wieder hinüber.
Habe glatten Durchgang von Emitter zum Kollektor...
Der Strom in den Zuleitungen driftete ziehmlich aber das liegt bestimmt 
am erwährmen.
Doch auf der + Seite etwa 3mal so schnell als auf der - Seite.
Das Dingen beschehrt mir ein paar graue Haare zusätzlich.

Edit: Kurze Frage...
Die beiden Kollektoren von 03 wie auch bei 04 werden beide auf den 
gleichen Punkt der Platine geführt.
Sollte denn zwischen diese ein Widerstand entsprechender Größe?
Denn in den Unterlagen konnte ich dazu nichts finden, nur eine Skizze 
fiel mir vorhin in die Hände auf der ein R eingezeichnet ist.
Die Skizze lade ich zusammen mit den Fotos hoch.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Könnte platzen... Alle MJs wieder hinüber.

Ohne Oszi solltest du da nicht weiterpfuschen. Wenn die Transistoren 
trotz korrektem Ruhestrom zu heiß werden, ist die Ursache wahrscheinlich 
HF-Schwingung. Sagte ich ja ganz oben schon. Das Brummen ist die 
100Hz-Welligkeit auf der Versorgung, die wegen des großen Querstroms 
stark ansteigt und auf das NF-Signal durchschlägt.

Die MJ-Transistoren sind auch die langsamsten die man kaufen kann, d.h. 
bei einigen 10kHz machen die schon Querströme durch die ganze Endstufe 
und die Schutzschaltung kann die dann auch nicht abregeln.

So jedenfalls meine Erfahrung aus Jahrzehnten Verstärkerbau. Trotzdem 
natürlich ohne Gewähr, du sitzt vor dem Teil nicht ich. Und du lieferst 
nur unbrauchbare Angaben.

von Chris K. (chris2020)


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Sorry wegen dem Doppelpost!
Ging kein Edit mehr.
Es sind NICHT alle MJs defekt. Ein 03 und ein 04 hat es erwischt. Die 
beiden übrigen sind laut DMM noch in ordnung.

von michael_ (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Alle MJs wieder hinüber.
> Habe glatten Durchgang von Emitter zum Kollektor...

Der Strom dazu muß doch woher kommen!

Was sagt der Ruhestromtest?
Hast du die Sicherungen, so wie in der Beschreibung durch 100Ohm R 
ersetzt?
Und gemessen?
Da steht was von weniger als 25mA.

von Chris K. (chris2020)


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@AmoR
Nach dem erneuten zusammenbau war zumindest höhrbar kein Brumm mehr da.
Kümmere mich gerade darum das anfang der Woche ein Oszi hier ist.
Im anschluss setze ich neue MJs ein und poste alle Ergebnisse erneut.
Wärst du so freundlich mir genau zu erleutern welche Angaben 
nützlich/brauchbar sind?
Dann poste ich diese umgehend.

Edit: Alternativen zu den MJs aus dem Stehgreif bekannt?

1. Ruhestrom (100Ohm R)
2. Versorgungsspannung + und -
3. A und B (Dioden)
4. was fehlt noch?

@michael
ich baue gleich um und messe erneut.
Poste dann natürlich gleich inkl. Fotos von der Messung etc.

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Chris K. schrieb:
> Fotos poste ich im laufe des abends noch.
> Könnte platzen... Alle MJs wieder hinüber.

Für Fotos gehen auch Dummys.

von Dieter (Gast)


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Gegen die Drift helfen groessere Emitterwiderstaende an den MJ.

Wenn kein Oszi vorhanden, gibt es zu Schwingungsdetektion immer noch 
ueber RC einen Gleichrichter und LED, die man anklemmt, als simplen 
Detektor fuer heftiges Schwingen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Chris K. schrieb:
> Die
> beiden übrigen sind laut DMM noch in ordnung.

Waere mir wurscht, was da das DMM anzeigt. Die wuerd' ich nicht mehr 
verwenden.

Gruss
WK

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Dergute W. schrieb:
> Die wuerd' ich nicht mehr
> verwenden.

Wieso nicht? Den Burn-in Test haben sie bestanden.

Wo bleiben die für gestern versprochenen Fotos?

von ArnoR (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Wärst du so freundlich mir genau zu erleutern welche Angaben
> nützlich/brauchbar sind?

Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, die Schaltung thermisch zu 
zerstören.

1. Das "normale" thermische Hochlaufen. Das passiert wegen thermischer 
Mitkopplung. Transistor heißer -> Ube sinkt -> Strom steigt -> 
Transistor heißer -> usw. Die Dioden am KK helfen da nicht.

Das kann man nur durch ausreichende Emitterwiderstände verhindern. In 
deinem Fall ist das so: bei RE=0,33R und UCE=58V muss der 
Wärmewiderstand eines Transistors vom Chip zur Umgebung <2,9K/W sein, 
anderenfalls geht die Endstufe thermisch durch. Die Transistoren haben 
intern 0,7K/W, bleiben gute 2K/W für außen. Da aber 4 Transistoren auf 
deinem KK sind, ist die Erwärmung 4-mal so stark wie bei einem 
Transistor allein. Der KK darf also nur 0,5K/W haben. Ich würde 
mindestens 0,47R einbauen.

2. HF-Schwingungen. Wenn die Endstufe schwingt, fließen insbesondere bei 
langsamen Transistoren Querströme von +Vcc nach -Vcc, weil die 
Endstufentransistoren durch die Treiber zwar schnell eingeschaltet 
werden, aber nur langsam durch die Basis-Emitter-Widerstände 
abgeschaltet werden können.

Der Leach-Amp ist in der Hinsicht recht "unübersichtlich". Mehrfache 
frequenzabhängige Gegenkopplung, extrem langsame Transistoren mit 
tiefliegendem Pol, 3-fach Darlington, relevante Basisvorwiderstände, 
....
Schwer, da was belastbares zu sagen. Ich würde mit kleinstmöglicher 
Versorgung (die wegen der Diff-Kaskoden und der da abgeleiteten 
Diff-Versorgung sehr hoch sein muss) und kleinem Rechtecksignal prüfen, 
ob der stabil ist.

Wenn das Brummen sofort nach dem Einschalten da ist und sich nicht stark 
erhöht, schwingt die Schaltung wohl. Wenn das Brummen erst etwas später 
auftritt und weiter zunimmt bis der Verstärker kaputt ist, läuft er 
thermisch hoch.

von michael_ (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, die Schaltung thermisch zu
> zerstören.

Man kann doch aber trotzdem den Strom kontrollieren!
Unbeantwortet ist die Frage, ob das ohne Aussteuerung auch passiert.

Warum muß man wie der TO gleich so einen Boliden bauen, obwohl da keine 
Erfahrung vorliegt?
Thermische Überlastung der Endtransistoren kann doch nur an der 
Leistungsgrenze passieren.
In seiner Wohnung möchte ich das nicht miterleben. Da fallen die Bilder 
von der Wand.

Es ist eine Überschätzung seiner Fähigkeit.

von holm (Gast)


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ArnoR schrieb:
> 2. HF-Schwingungen. Wenn die Endstufe schwingt, fließen insbesondere bei
> langsamen Transistoren Querströme von +Vcc nach -Vcc, weil die
> Endstufentransistoren durch die Treiber zwar schnell eingeschaltet
> werden, aber nur langsam durch die Basis-Emitter-Widerstände
> abgeschaltet werden können.

Arno..Wenn Du die MJ's für besonders langsam hältst, was ist dann mit 
den Generationen von Amps die 2N3055 oder 3N3773 verwendeten?


Es gibt Endtransistoren mit FT im Megaherzgebiet, "ruhiger" wird der 
Verstärker aber dadurch nicht, ganz im Gegenteil.

Gruß,

Holm

von ArnoR (Gast)


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holm schrieb:
> Wenn Du die MJ's für besonders langsam hältst, was ist dann mit
> den Generationen von Amps die 2N3055 oder 3N3773 verwendeten?

Was wohl? Die sind ebenfalls langsam.

holm schrieb:
> Es gibt Endtransistoren mit FT im Megaherzgebiet, "ruhiger" wird der
> Verstärker aber dadurch nicht, ganz im Gegenteil.

Schnelle Transistoren machen weniger Probleme als langsame, weil dadurch 
keine zusätzlichen tiefliegenden Pole auftreten, die den Verstärker 
instabil machen und dann durch so "feine" Konstrukte wie 
Boucherot-Glieder oder 2-Pol/1-Nullstelle-Kompensationen aufgefangen 
werden müssen.

Würde man die mit dominantem Pol kompensieren, müsste der so tief 
liegen, daß man keine vernünftige Bandbreite bei der 
Schleifenverstärkung bekommt und man daher hohe Verzerrungen im oberen 
NF-Bereich in Kauf nehmen müsste.

Verstärker mit schnellen Transistoren dagegen kann man mit dominantem 
Pol einfach und stabil kompensieren und hat trotzdem eine hohe 
Bandbreite der Schleifenverstärkung, die dann auch im oberen NF-Bereich 
die Verzerrungen verringert. Außerdem sind schnelle Verstärker weniger 
anfällig für TIM-Verzerrungen.

Das sind genau die schon vor Jahrzehnten erkannten und gelösten 
Probleme. Und das hat sich auch schon lange bis zu den 
Transistorherstellern rumgesprochen. Genau aus dem Grund sind 
hochwertige Verstärkertransistoren wie MJL1302/3281 oder 2SA1943/2SC5200 
oder MJE150xx wenigstens 10-mal schneller als die MJ oder 2N3055.

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