Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hallsensor als Umdrehungszähler


von Johannes U. (kampfradler)


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n'Abend.

Versuche gerade zum ersten Mal etwas mit einem Hallsensor zu machen.
Herauskommen soll ein Umdrehungszähler/Geschwindigkeitsmesser.

Hatte mir in der Vergangenheit AH3503 und A3144 auf Vorrat hingelegt, 
allerdings ohne mich mit den technischen Gegebenheiten 
auseinanderzusetzen..
Naiverweise war ich davon ausgegangen, daß ein Hallsensor analog zu 
einem Reedkontakt, durch einen Magneten eingeschaltet wird und sonst 
eben offen ist, also nix am Ausgang des Hallsensors kommt.

Ok, es ist umgekehrt...
Ob beim AH3503 mit internem Spannungsregler oder beim A3144 ohne 
solchen, ohne Magnetfeld ist der Ausgang auf Spannung.
Unterschiedlich ist nur das Verhalten bei Magnetfeldexposition, der 
Ausgang des AH3503 geht als Reaktion auf 'N' von 2,4V runter auf 0,8V, 
'S' erhöht hingegen auf 3,9V, der Ausgang des A3144 reagiert nur auf 
einen Magnetpol.
Das ist dann wohl der Unterschied zwischen uni-/bipolar.

In einer endgültigen Schaltung kann ich damit natürlich umgehen, dann 
zählt der Mikro eben die LOWs.

Dennoch die Frage:
Gibt es auch Hallsensoren, die sich so verhalten, wie Eingangs erwähnt 
erwartet?
Bei denen der Ausgang also ohne Magnetfeld auf LOW liegt und die nur 
durch Magnetfeldexposition auf HIGH schalten?

von Horst (Gast)


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Nimm einen Analog-Hallsensot und dahinter einen Schmitt-Trigger, der dir 
dein H-Signal liefert.

von Hp M. (nachtmix)


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Johannes U. schrieb:
> In einer endgültigen Schaltung kann ich damit natürlich umgehen, dann
> zählt der Mikro eben die LOWs.

Und warum kannst du das jetzt nicht?

Ich habe HG-Schalter-ICs mit nur 2 Anschlüssen, die mit Magnetfeld mehr 
Strom leiten  als ohne (MLX90223).
Je nachdem, ob du den externen Arbeitswiderstand nach Plus oder nach 
Minus schaltest, kannst du daran ein High- oder Low-Signal abnehmen.
Aber auch solche ICs brauchen ein paar Volt Spannungsabfall für sich, 
damit sie ihre interne Elektronik versorgen können.



Johannes U. schrieb:
> Naiverweise war ich davon ausgegangen, daß ein Hallsensor analog zu
> einem Reedkontakt, durch einen Magneten eingeschaltet wird und sonst
> eben offen ist, also nix am Ausgang des Hallsensors kommt.
Ein derartiges rein passives Bauteil, das sogar ohne Versorgungsspannung 
funktioniert, wirst du wohl vergeblich suchen.

Es gibt aber auch passive Feldplatten-Sensoren, die ihren Widerstand 
unter dem Einfluss des Magnetfeldes ändern. Das Resultat ist aber ein 
analoges Signal (Widerstandsänderung proportional zum Magnetfeld), kein 
Schaltvorgang. Benutzt werden sie paarweise als elektronische Poti z.B. 
in manchen Gasgriffen von Elektrofahrzeugen.


Ob deine Bauteile für deine Anwendungen brauchbar sind, solltest du 
anhand der Datenblätter klären. Achte dabei auch auf die 
Schaltgeschwindigkeiten. Manche HG-ICs sind recht langsam.
Die Polarität des Ausgangssignals hingegen sollte in den meisten Fällen 
keine Rolle spielen.

: Bearbeitet durch User
von Johannes U. (kampfradler)


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Hp M. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> In einer endgültigen Schaltung kann ich damit natürlich umgehen, dann
>> zählt der Mikro eben die LOWs.
>
> Und warum kannst du das jetzt nicht?

Weil ich erstmal schlicht eine ganz dumme Schaltung mit einer LED am 
Ausgang hingepackt habe und es ein unterschied ist, ob ich mit meinen 
Augendraufgucke.
Es ist mit bloßem Auge leichter ein kurzzeitiges Aufleuchten 
wahrzunehmen, als ein kurzzeitiges Verlöschen des Lichts.

> Ich habe HG-Schalter-ICs mit nur 2 Anschlüssen, die mit Magnetfeld mehr
> Strom leiten  als ohne (MLX90223).
> Je nachdem, ob du den externen Arbeitswiderstand nach Plus oder nach
> Minus schaltest, kannst du daran ein High- oder Low-Signal abnehmen.

Ja nu, das mit dem Pulldown hab ich auch versucht, der A3144 tut da 
garnüscht, der AH3503 zeigt sich sowohl von Pullup wie Pulldown 
unbeeindruckt.

Die Sache mit dem (invertierenden) Schmitt-Trigger:
Kann man machen, hab ich aber gerade nicht zur Hand und in der 
endgültigen Schaltung zählt dann eben der Micro die LOWs, da muß ich nix 
extra dazwischenpacken, um das Signal vorher nochmal umzudrehen.

Ging sich jetzt nur auf die Schnelle um ein Experiment für die Augen und 
halt leider eine falsche Erwartung.
Pack ich halt morgen nen pro mini & ein LCD dazu und kann dann die rpm 
bzw Kmh davon ablesen.
Werd dann aber einfach nen Reedkontakt dazupacken, um ohne den Umweg 
über diverse andere Schaltungen auch direkt was zu sehen zu bekommen :)

Wobei:
Interpretiert der pro mini die im Grundzustand des AH3503 anliegenden 
2,4V eigentlich als LOW oder als High?
Sonst muss ich den A3144 hernehmen, der tuts auch ab 4,5V Supply und 
fällt mit Magnet 'S' auf 0,03V, das dürfte dann wohl für eine 
vernünftige HIGH/LOW Erkenneng eindeutig sein.

von Michael B. (laberkopp)


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Johannes U. schrieb:
> Das ist dann wohl der Unterschied zwischen uni-/bipolar

Im wesentlichen der Unterschied zwischen Datenblatt lesen und ahnungslos 
sein.

Wie man deutlich sehen kann schaltet der A3144 einen Transistor am 
Ausgang auf Masse. Nirgends kommt das plus her, ausser über einen extern 
anzubringenden pull up Widerstand.

Es steht deutlich drin wie er sich verhält

The output of these devices (pin 3) switches low when the magnetic field
at the Hall element exceeds the operate point threshold (BOP). At this 
point, the
output voltage is VOUT(SAT). When the magnetic field is reduced to below 
the
release point threshold (BRP), the device output goes high.

Also ziemlich so wie du dir wünscht. Nun musst du ihn nur noch richtig 
anschliessen ohne ihn kaputt zu machen.

Johannes U. schrieb:
> Bei denen der Ausgang also ohne Magnetfeld auf LOW liegt und die nur
> durch Magnetfeldexposition auf HIGH schalten?

Nein, warum auch ? Einschalten heisst Verbindung vom Ausgang nach Masse 
herstellen.

: Bearbeitet durch User
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