Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defekt an Aktivem Lautsprecher, kein Ton nichtmal Brummen


von Sebastian S. (sschaffrath)


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Hallo zusammen,

ich habe bei der eBucht 2x Defekte Pioneer S-DJ50X ersteigert.
Defektbeschreibung ist einfach nur das kein Ton kommt, aber die Status 
LED angeht.

Habe die Lautsprecher gestern erhalten und mir mal etwas angeschaut. Sie 
schalten beide Ein und aus beiden kommt kein Ton nichtmal das übliche 
Brummen bei voller Lautstärke ist zu hören.
Ich habe daraufhin die Aktivmodule der Lautsprecher abgeschraubt und mir 
die Platinen angeschaut, bei beiden Lautsprechern ist der selbe SMD 
Widerstand Defekt... Es handelt sich um einen Vorwiderstand eines 78L12 
leider kann ich die Größe nicht mehr erkennen, da bei einem die Hälfte 
weggeflogen ist und der andere völlig verbrannt war...
Es gibt aber daneben noch einen 79L12 der hat direkt daneben einen 22Ohm 
Vorwiderstand.
Das Blöde ist, aufgrund der "Explosion" der Widerstände haben sich die 
Pads geliftet... So wie aussieht ist auch der SMD Kondensator zwischen 
Input und GND beschädigt worden.

Ich habe bei einem der beiden einfach mal probiert einen 22Ohm 
Widerstand einzulöten, um zu sehen was passiert, wenn ich Ihn einschalte 
fängt es aus dem Lautsprecher an zu Brummen, also so das wieder Ton 
kommt. Aber nach ein paar Sekunden hat sich auch dieser Widerstand der 
Situation entzogen und hat das zeitliche gesegnet...

Habe ich den falschen Widerstandswert eingelötet? (Es war auch nur ein 
1/4W Widerstand) Oder ist vielleicht der 78L12 Defekt? Bzw. ein Bauteil 
dahinter? Die Kondensatoren und alle restlichen Bauteile haben keine 
visuellen Schäden.

Ich habe mal 2 Bilder der "Situation" angehangen, nicht wundern das 
einige Stellen Blank sind, darüber war dieses Schwarze ekelhafte Zeug 
trocken und verkrustet.

Danke.

Gruß Sebastian

von MaWin (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> abe ich den falschen Widerstandswert eingelötet

Der Widerstand soll Verlustleistung vom 78L12 übernehmen. Vermutlich 
kommen so 35V rein, würde die Schaltung am 78L12 so 50mA ziehen, dann 
dann müsste so ein 78L12 so 1.15 Watt verbraten, so ein überhitzter 
78L12 regelt dann ab.

Aber dafür reichen 22 Ohm nicht, nimmt nur 55 Milliwatt weg, eher 220 
Ohm, nimmt 0.55W weg.

Miss man den Strom den der 78L12 liefern muss in der kurzen Zeit die es 
geht. Über 100mA dürfen es ja nicht sein.

von Sebastian S. (sschaffrath)


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Habe noch ein paar funktionierende S-DJ50X und habe mich mal "getraut" 
diese aufzumachen.
Habe mal ein Foto der besagten Stelle im einwandfreien Zustand gemacht.
Beide Widerstände sind also Identisch, und es handelt sich um einen 
22Ohm Widerstand. Wobei der neuere (der funktionierende) doch ein 
bisschen Besser gemacht wurde und nicht mehr mit diesem Schwarzen mist 
vollgeschmiert.

Edit: Es handelt sich wohl um die Baugröße 2512 die bis zu 1W vertragen.

: Bearbeitet durch User
von Sven D. (Gast)


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Du könntest ja spassenshalber mal prüfen ob das schwarze Zeug leitfähig 
ist. Ist ein Problem bei einigen Boxen von RoKit.

von Mani W. (e-doc)


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Am Anfang sollte man die LS prüfen...

Dann erst alles andere...

von Sebastian S. (sschaffrath)


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Sven D. schrieb:
> Du könntest ja spassenshalber mal prüfen ob das schwarze Zeug
> leitfähig
> ist. Ist ein Problem bei einigen Boxen von RoKit.

Soweit ich das gerade gemessen habe und beurteilen kann, ist es zum 
glück bisher nicht Leitfähig. Also unmessbarer Widerstand mit meinem 
Multimeter.

Mani W. schrieb:
> Am Anfang sollte man die LS prüfen...
>
> Dann erst alles andere...

Was meinst du genau? Ob das Chassis und der Hochtöner in Ordnung ist?

von MaWin (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> es handelt sich um einen 22Ohm Widerstand

Miss den Spannungsabfall und den Strom (an der funktionierenden) nach 
und rechne den Widerstandswert aus.

22 macht keinen Sinn.

von Mani W. (e-doc)


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Sebastian S. schrieb:
> Was meinst du genau? Ob das Chassis und der Hochtöner in Ordnung ist?

Klar!

Wenn die nichts mehr können, dann erst gehe ich weiter zum
Verstärker...

Und schließe mal andere LS an...

von MaWin (Gast)


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22 Ohm 1 Watt können an einen 78L12 nicht durchbrennen, es entstehen 
maximal 100mA*100mA*22= 0.22W. Der 78L12 wird einen Kurzschluss haben.

von Sebastian S. (sschaffrath)


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MaWin schrieb:
> Sebastian S. schrieb:
>> es handelt sich um einen 22Ohm Widerstand
>
> Miss den Spannungsabfall und den Strom (an der funktionierenden) nach
> und rechne den Widerstandswert aus.
>
> 22 macht keinen Sinn.

Das kann ich naturlich machen, aber wenn doch die Beschriftung des SMD 
Widerstands klar und deutlich 220 sagt, handelt es sich doch um einen 22 
Ohm Widerstand?

Mani W. schrieb:
> Sebastian S. schrieb:
>> Was meinst du genau? Ob das Chassis und der Hochtöner in Ordnung ist?
>
> Klar!
>
> Wenn die nichts mehr können, dann erst gehe ich weiter zum
> Verstärker...
>
> Und schließe mal andere LS an...

Die Impedanzen die ich gemessen habe sind in Ordnung.

MaWin schrieb:
> 22 Ohm 1 Watt können an einen 78L12 nicht durchbrennen, es
> entstehen
> maximal 100mA*100mA*22= 0.22W. Der 78L12 wird einen Kurzschluss haben.

Kann ich das im eingelöteten Zustand irgendwie Messen oder sollte man 
den Defekt sehen können?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6170400 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #6170401 wurde vom Autor gelöscht.
von Mani W. (e-doc)


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Sebastian S. schrieb im Beitrag #6170400:
> Die Impedanzen die ich gemessen habe sind in Ordnung.

OK, das kannst Du abhaken, somit zur Spannungsversorgung des
Verstärkers...

von Sebastian S. (sschaffrath)


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Mani W. schrieb:
> Sebastian S. schrieb im Beitrag #6170400:
>> Die Impedanzen die ich gemessen habe sind in Ordnung.
>
> OK, das kannst Du abhaken, somit zur Spannungsversorgung des
> Verstärkers...

Wohl oder Übel.


Also was bei den Defekten ebenfalls defekt ist, ist der Kondensator 
C107, das ist der zugehörige Kondensator vom Input zum GND des 78L12.
Was mir ebenfalls von Anfang an komisch vorkam, ist das beide den exakt 
selben Defekt aufweisen. Deswegen war ich so gewillt diese Aufgabe auf 
mich zu nehmen. Da ich bis jetzt aber noch keinen Trenntrafo oder 
ähnliches hier habe, will ich ungern an unter Spannung stehenden 
Bauteilen arbeiten. Bin zwar Azubi im 3. Lehrjahr zum Elektroniker 
allerdings für Automatisierungstechnik. Da beschäftigt man sich leider 
so gut wie gar nicht mit Platinen und ICs...

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> 22 Ohm 1 Watt können an einen 78L12 nicht durchbrennen, es
> entstehen
> maximal 100mA*100mA*22= 0.22W. Der 78L12 wird einen Kurzschluss haben.

Möglicherweise durch Latchup, es wurden ja mal wieder die Dioden 
eingespart.

von Mani W. (e-doc)


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hinz schrieb:
> Möglicherweise durch Latchup, es wurden ja mal wieder die Dioden
> eingespart.

Gut möglich!

von Sebastian S. (sschaffrath)


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hinz schrieb:
> MaWin schrieb:
>> 22 Ohm 1 Watt können an einen 78L12 nicht durchbrennen, es
>> entstehen
>> maximal 100mA*100mA*22= 0.22W. Der 78L12 wird einen Kurzschluss haben.
>
> Möglicherweise durch Latchup, es wurden ja mal wieder die Dioden
> eingespart.

Mani W. schrieb:
> Gut möglich!

Was heißt das nun für mich?
78L12 Defekt und tauschen? Oder einfach nur den Widerstand und 
Kondensator ersetzen?

Könnte es sein das die Eingangsspannung in den 78L12 zu hoch ist und 
daher ein zu hoher Strom entsteht der wiederrum zur Zerstörung des 
Widerstands führt?

Ich habe den Widerstand ja bereits einmal ersetzt, aber ja nur durch 
einen 1/4W großen. Zudem brummte der Lautsprecher sehr Stark sofort. 
Also denke das da noch etwas anderes Schaden genommen hat. Habe aber ja 
leider nichts anderes auffälliges gesehen...

von Mani W. (e-doc)


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Möglicherweise hat der Gleichrichter oder ein Siebelko einen
ordentlichen Knacks...

Sebastian S. schrieb:
> Ich habe den Widerstand ja bereits einmal ersetzt, aber ja nur durch
> einen 1/4W großen. Zudem brummte der Lautsprecher sehr Stark sofort.

Solange das nicht geklärt ist bleibt das ein Rätselraten...

von Thomas S. (Gast)


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Das heißt messen. Rund um die 7812 und 7912. Du hast doch die 
Möglichkeit des Vergleiches.

von Mani W. (e-doc)


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Sebastian S. schrieb:
> Ich habe den Widerstand ja bereits einmal ersetzt, aber ja nur durch
> einen 1/4W großen. Zudem brummte der Lautsprecher sehr Stark sofort.

Ersetze den Widerstand durch einen Originalen oder stärkeren nachdem
Du den Gleichrichter oder 4 Einzeldioden geprüft hast...

von Mani W. (e-doc)


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Sebastian S. schrieb:
>> Möglicherweise durch Latchup, es wurden ja mal wieder die Dioden
>> eingespart.
>
> Mani W. schrieb:
>> Gut möglich!
>
> Was heißt das nun für mich?

Siehe Bilder...

von 2 Cent (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ersetze den Widerstand durch einen Originalen oder stärkeren nachdem
> Du den Gleichrichter oder 4 Einzeldioden geprüft hast...
Schätze Du gehst von einem herkömmlichen Trafonetzteil aus. 
Bastlerfreundlich wäre das, aber ich befürchte eher ein amoklaufendes 
SNT.

Sebastian S. schrieb:
> Könnte es sein das die Eingangsspannung in den 78L12 zu hoch ist und
> daher ein zu hoher Strom entsteht der wiederrum zur Zerstörung des
> Widerstands führt?
Das würde wohl auch die gefetzten Elkos erklären.
Mach doch bitte mal ein Übersichtsphoto der gesamten Platine, und 
Grossaufnahmen beider markierten Bereiche.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Karl B. (gustav)


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Mani W. schrieb:
> Siehe Bilder...

Hi,
oder so.
Fallstrick: LM337 hat In und Out vertauscht.
Wie sieht das Pinout bei den Festspannungsreglern aus? Nochmals Dabla 
nachgucken.

ciao
gustav

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