Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fräse fährt manchmal falsch (Estlcam)


von Benni B. (chmod777)


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Hallo Leute,
ich habe mir eine CNC Fräse mit Schrittmotoren zusammengebaut und sie 
läuft mittlerweile eigentlich ganz gut.(Bis auf die Tatsache das 
manchmal die Endschalter einfach auslösen obwohl sie nicht betätigt 
wurden. Das sollte ich aber mit Pulldown wiederständen und Kondensatoren 
hinbekommen wie ich hier im Forum gelesen habe.)

Ein für mich nicht nachvollziehbares Problem habe ich allerdings noch.
z.B ich Fräse einen Kreis der 10mm tief sein soll mit Z-Zustellung 1mm. 
Manchmal ist es allerdings so, das z.B die ersten 5 durchgänge ohne 
Probleme funktionieren (also ich dann schon bei 5mm tiefe bin) und 
Plötzlich fährt der Fräser mitten durch den Kreis(gerade linie, also 
nicht auf grund von schritt verlusten). Wenn ich das Programm dann 
pausieren und einen Schritt vorher wieder anfangen lassen, läuft es ganz 
normal weiter.

Ich kapier einfach nicht wo hier der Fehler liegt ?
Kann das vielleicht von Oberwellen kommen die durch den FU erzeugt 
werden ?

Nachdem mir hier schon so oft erfolgreich geholfen wurde, denke ich das 
mir die experten hier bestimmt mal wieder weiter helfen können ;)
ich hoffe mein Problem ist einigermaßen verständlich.

danke schon einmal,


Programm : Estlcam GRBL
Hardware : Arduino Uno

von Praktiker (Gast)


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Fotos vom elektrischen Aufbau.

von Wolfgang (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Plötzlich fährt der Fräser mitten durch den Kreis(gerade linie, also
> nicht auf grund von schritt verlusten).

Was meinst du damit?
Wenn sich dabei nur eine Achse bewegt, spricht vieles für einen 
totalen Schrittverlust, i.e. der Motor der anderen Achse steht auf der 
Stelle.

von MagIO2 (Gast)


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Hast du dich schon mal näher mit EstlCAM beschäftigt. Vor allem die 
ganzen Anleitungen, die Christian zur Verfügung stellt.

Das Gegenmittel zum Problem mit den Endschaltern ist direkt in EstlCAM 
selbst beschrieben.

Und das Problem mit wild gewordenen Moves, ist auch schon beschrieben. 
Ich denke auf der Webseite von EstlCAM. Sowas passiert gerne, wenn man 
billige USB-Kabel verwendet bzw. die Abschirmung nicht gut genug ist.
Wenn das ein Kommunikations-Problem ist, dann würde das erklären, warum 
das Programm sich auf eine vorherige Position zurücksetzten lässt und 
dann Problemlos fortsetzen lässt. Denn das geht nur, wenn der Arduino 
noch die richtige Position kennt. Somit muss er wohl vorher eine falsche 
Anweisung empfangen haben.

Könnte natürlich durchaus der FU der Verursacher sein.

von Benni B. (chmod777)


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Wolfgang schrieb:
> Was meinst du damit?
> Wenn sich dabei nur eine Achse bewegt, spricht vieles für einen
> totalen Schrittverlust, i.e. der Motor der anderen Achse steht auf der
> Stelle.
Gut, das hast du natürlich recht, aber nachdem Estlcam ja noch die 
richtige Postion kennt, wenn ich das Program weiter laufen lassen, 
schließe ich einen Schrittverlust eig. aus.

MagIO2 schrieb:
> Hast du dich schon mal näher mit EstlCAM beschäftigt. Vor allem die
> ganzen Anleitungen, die Christian zur Verfügung stellt.

Nein, ich muss zugeben Estlcam ist total neu für mich.Ich habe mich zwar 
schon viel eingelesen aber von Christian habe ich mir bislang nur die 
Youtube Videos angesehen.

MagIO2 schrieb:
> Sowas passiert gerne, wenn man
> billige USB-Kabel verwendet bzw. die Abschirmung nicht gut genug ist.

Ich verwende eine USB verlängerung, war zwar recht günstig aber ist laut 
Hersteller angeblich doppelt geschirmt. Die verlängerung ist in der Nähe 
der Spindelmotorzuleitung, wobei diese Zuleitung eig. gut geschirmt ist. 
Könnte das evtl. die Ursache sein ?

MagIO2 schrieb:
> Das Gegenmittel zum Problem mit den Endschaltern ist direkt in EstlCAM
> selbst beschrieben

Danke, dann werde ich mich mal auf die Suche begeben.
edit: Tatsache, es steht ganz groß daneben, sogar mit Schaltplan ^^

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich wuerd mal auf EMV tippen.

von c-hater (Gast)


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Benni B. schrieb:

> Nein, ich muss zugeben Estlcam ist total neu für mich.Ich habe mich zwar
> schon viel eingelesen aber von Christian habe ich mir bislang nur die
> Youtube Videos angesehen.

OMG

Wenn man fremden Code benutzt, liest man die Quelltexte, um zu 
verstehen, was darin passiert. Jedenfalls spätestens dann, wenn es 
Probleme gibt. Speziell natürlich unerkärliche Probleme...

YT-Videos können (bestenfalls) zeigen, wie der Code normalerweise zu 
benutzen ist. Wenn halt alles so klappt, wie es vorgesehen war...

Was hier ja offensichtlich nicht der Fall ist...

von Timo N. (tnn85)


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c-hater schrieb:
> Wenn man fremden Code benutzt,...

Tja. Dazu sollt man wissen, dass Estlcam proprietäre, kommerzielle 
Software ist.
Also nichts mit Quellcode lesen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Das Problem mit den Endschaltern hatte ich auch und hab mir deshalb eine 
Platine mit 3 Relais gebaut. Die Endschalter schalten diese Relais und 
die Kontakte der Relais sind mit dem PC bzw. der Interfaceschaltung 
verbunden. Seit dem nie wieder Probleme gehabt (6 Jahre).

Die Platine links (Foto).

: Bearbeitet durch User
von Schmiddi T. (schmiddi10)


Angehängte Dateien:

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Hatte das gleiche Problem... Einfach mal mit Pullup Widerständen 
Probieren oder ansonsten mal die zwei Lösungen vom Anhang probieren. Ich 
nutze die obere Schaltung, aber statt 5V dann die 24V der Steuerung. 
Natürlich auch mit angepassten Widerständen. Funktioniert seit dem ohne 
Probleme.

von Stephan (Gast)


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Sehe ich das richtig du erkennst einen ausgelösten Endschalter wenn die 
Leitung am Arduino Low wird?
Dann denke mal darüber nach was passiert wenn das Kabel zum Endschalter 
defekt ist.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Stephan schrieb:
> Sehe ich das richtig du erkennst einen ausgelösten Endschalter
> wenn die
> Leitung am Arduino Low wird?
> Dann denke mal darüber nach was passiert wenn das Kabel zum Endschalter
> defekt ist.

Dann fährt die halt mal an den Anschlag. Und?

von Nick M. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Dann fährt die halt mal an den Anschlag. Und?

Das ist Schrittmotoren aus Floppylaufwerken tatsächlich egal. :-))

von M. K. (Gast)


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FU sind EMI Schleudern, USB eine empfindliche High Speed 
Datenübertragung.
Da was parallel laufen zu lassen ist prinzipiell eine schlechte Idee.
Ist der Schirm beidseitig aufgelegt, fliessen die Ausgleichsströme 
darüber und der Schirm wird zur Antenne.
Also gute Erdung mit fettem Querschnitt verwenden und Schirme nur 
einseitig auflegen (Steuerungsseite)

Versuch mal einen USB Isolator um Ausgleichsströme zwischen PC und 
Arduino auszuschliessen.

Ich habe mir gerade eine China 6040 zugelegt und seziere momentan die 
Steuerung, weil die Kombination ESTCAM + raubkopierte PlanetCNC 
Soft+Dongle (liegt der 6040 bei) Probleme macht.

Das Verschlucken ganzer G-code Zeilen habe ich auch beobachtet, den Code 
analysiert und ESTLCAM hat keine Schuld.
Prinzipiell kann es auch der PlanetCNC Machine Controller, denn es geht, 
wenn ich Pausen einfüge.

Wie Du schon richtig erkannt hast, kann ESTLCAM korrekt auf absolute 
Positionen verfahren, also sind es keine Schrittverluste.

Es scheint der kompletten Befehl verworfen zu werden, wenn es eine 
Übertragungsstörung auf USB gibt.

von M. K. (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Dann fährt die halt mal an den Anschlag. Und?
>
> Das ist Schrittmotoren aus Floppylaufwerken tatsächlich egal. :-))

Das ist auch einer China 6040 CNC egal ;-)
Hört sich garnicht schön an, aber um echten Schaden anzurichten sind die 
Stepper zu schwach.
Bei einer 'richtigen' Fräse mit ordentlich Bumms ist das sicher was 
anderes.

Christian (ESTLCAM) beschreibt in einem Forum (Quelle ?) sogar das seine 
CNC ohne Endschalter läuft und er die beiden Y Stepper durch fahren in 
die mechanische Endlage 'synchronisiert'.

von Stephan (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Dann fährt die halt mal an den Anschlag. Und?

Die sollte dann aber gar nicht fahren weil eben eine Störung vorliegt. 
Zumindest würde meine stehen bleiben bzw. gar nicht erst anfangen. Aber 
kann ja jeder mit seinem Geld machen was er will.

von Tany (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Hardware : Arduino Uno

Welche Firmware?

> Das sollte ich aber mit Pulldown wiederständen und Kondensatoren
> hinbekommen wie ich hier im Forum gelesen habe.)

Ist das Problem beseitigt?

> und Plötzlich fährt der Fräser mitten durch den Kreis(gerade linie...

Es kann ein Pufferüberlauf sein.

von weg mit dem Troll - subito (Gast)


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Wahrscheinlich ist das Konzept schon falsch. Keine Massnahmen gegen 
Stoerungen. Prellende Endschalter auf Interrupt und solches Zeug.

von M. K. (Gast)


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Stephan schrieb:
> Die sollte dann aber gar nicht fahren weil eben eine Störung vorliegt.
Wenn die Endschalter bei Betätigung öffnen.
ESTLCAM will die aber als Schliesser haben.
Als Pull-up wird der Weak Pull Up des Arduino verwendet.
Steht aber alles super beschrieben in ESTLCAM, auch wodurch Störungen 
entstehen können und was man dagegen tut.
Die Information drängt sich einem geradezu auf wenn man die 
Endschaltereinstellungen macht.

Stephan schrieb:
> Aber
> kann ja jeder mit seinem Geld machen was er will.
Vielleicht reden wir da über unterscheidliche Welten.
Meine 6040 China Fräse hat mit allem drum und dran 1K€ gekostet, inkl. 
der 1,5KW Spindel mit FU.
Die Selbstbaulösung des TO sicherlich noch weniger.
Wir zerspanen damit keinen Stahl und sind über 0,1mm Genauigkeit bereits 
hoch erfreut. Für Alu braucht man bereits viel Gedult.
Die Kiste kannst du mit Vollgas in die Begrenzung fahren ohne das was 
Kaputt geht. Sicher vermeidet man das lieber, aber wenns passiert gehts 
trotzdem gut.

ESTLCAM kostet 50€ und bietet dafür enorm viel Leistung.
Es richtet sich an CNC Noobs, wie mich und nutzt Arduinos für die 
Steuerung. Das was es macht, macht es gut und sehr einfach.
Manches könnte man besser machen, aber niemand hindert mich Linux CNC zu 
nehmen.
Nichts an dieser ganze Geschichte darf ich mit professionellen Maschinen 
vergleichen.

von Stephan (Gast)


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M. K. schrieb:
> Wenn die Endschalter bei Betätigung öffnen.
> ESTLCAM will die aber als Schliesser haben.
> Als Pull-up wird der Weak Pull Up des Arduino verwendet.

Wenn du nicht mal in der Lage bist Signale zu invertieren solltest Du 
vielleicht doch ein anderes Hobby suchen. Hauptsache Arduino.....
Meine ist übrigens auch ein Eigenbau.

von M. K. (Gast)


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Stephan schrieb:
> Wenn du nicht mal in der Lage bist Signale zu invertieren solltest Du
> vielleicht doch ein anderes Hobby suchen.

Wenn Du nicht mal in der Lage bist die simpelsten Grundlagen 
zwischenmenschlicher Kommunikation zu beherschen, solltest Du vielleicht 
nicht in diesem Forum schreiben.

Deine arrogant agressive Art würdest Du mit Sicherheit runterschlucken 
wenn Du mir Auge in Auge gegenüberstehen würdest, aber im Schutz der 
Anonymität hier einen breiten Strahl pinkeln.
Ausserdem ist Elektronik mein Beruf, nicht mein Hobby.
Ich habe Dir ausreichend genau beschrieben was ESTLCAM ist und an wen es 
sich richtet.
Sicher ist jeder halbbegabte Fünfklässler in der Lage sich eine 
Schaltung aufzubauen die das Drahtbruchsicher invertiert.
Es gibt einfach nur keine zwingende Notwendigkeit das zu tun.
Selbst der Entwickler von ESTLCAM betreibt seine Maschinen teilweise 
ohne Endschalter und der baut echt schicke Sachen, wie Du auf seiner 
Seite sehen kannst, sofern Du Deine antisoziale Art lange genug 
unterdrücken kannst das auch zu lesen.

von Benni B. (chmod777)


Angehängte Dateien:

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Tany schrieb:
> Ist das Problem beseitigt?

Ich habe jetzt 2 Kondensatoren(jeweils 1µF zum Testen) zwischen GND und 
den Endschalter Eingängen auf dem Arduino angeschlossen, so wie in 
ESTLCAM beschrieben. Aber ich glaube irgendetwas falsch gemacht zu 
haben. Ungefähr im 1 sek abstand hat es Funken an meinem 5V Netzteil 
gegeben, das ist jetzt glaube ich tot...

Schaltung von Estlcam, meine Verdrahtung und mein Selbst gebautes Shield 
habe ich angehängt.

bei +5V und 5V GND habe ich ein externes Netzteil angeschlossen um den 
Arduino nicht so sehr zu belasten. FG ON/OFF steht für Freigabe an bzw 
aus, ganz normale Selbsthaltung.

weg mit dem Troll - subito schrieb:
> Wahrscheinlich ist das Konzept schon falsch. Keine Massnahmen gegen
> Stoerungen. Prellende Endschalter auf Interrupt und solches Zeug

Naja meine Überlegung war, das Oberwellen nur von den Schrittmotoren und 
dem FU ausgehen und diese Leitungen sind geschirmt und einseitig 
geerdet. Ob die Endschalter entprellt sind oder nicht sollte doch in 
diesem Fall keine Rolle spielen.

Tany schrieb:
> Es kann ein Pufferüberlauf sein.

Wie kann ich feststellen ob es einen Pufferüberlauf gibt ?

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Benni B. schrieb:
> Ich habe jetzt 2 Kondensatoren(jeweils 1µF zum Testen) zwischen GND und
> den Endschalter Eingängen auf dem Arduino angeschlossen, so wie in
> ESTLCAM beschrieben.
Nee, da werden nur 100nF verwendet.

Aber ich glaube irgendetwas falsch gemacht zu
> haben. Ungefähr im 1 sek abstand hat es Funken an meinem 5V Netzteil
> gegeben, das ist jetzt glaube ich tot...
Dann wurde was falsch verdrahtet.
>
> Schaltung von Estlcam, meine Verdrahtung und mein Selbst gebautes Shield
> habe ich angehängt.
Wenn du willst, dass die Leute das anschauen, musst du einen Schaltplan 
reinstellen und nicht so eine Draufsicht von ner 
Streifenlochrasterplatine. Da versteht man gar nichts.


Hoffe ich konnte helfen ;)

von Tany (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Wie kann ich feststellen ob es einen Pufferüberlauf gibt ?

Tja, das kann  nur ESTLCAM antworten. Hier wurde eigene Grbl Version 
benutzt.
Allein die Angabe 3x160 kHz Schrittfrequenz klingt's schon sehr 
verdächtig, dass Firmware oder/und Software Bug(s) hat/haben.

von Benni B. (chmod777)


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Timo N. schrieb:
> Nee, da werden nur 100nF verwendet.

Ich hatte gerade nur 1µF herum liegen ^^

Timo N. schrieb:
> Wenn du willst, dass die Leute das anschauen, musst du einen Schaltplan
> reinstellen und nicht so eine Draufsicht von ner
> Streifenlochrasterplatine. Da versteht man gar nichts.

Da muss ich dir zustimmen, der Schaltplan ist nur noch nicht ganz 
fertig. Ich werde ihn reinstellen sobald er fertig ist.

Aber würde es rein theoretisch so passen, wie ich den Kondensator 
angeschlossen habe? Und ob 1µF oder 100nf sollte jetzt ja nicht sooo 
viel unterschied machen(nur etwas längere ladezeit) oder habe ich gerade 
einen denk Fehler?

von Telekatz (Gast)


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Meine Erfahrung ist, dass nur der Kondensator alleine nicht ausreichend 
ist.

Ich hatte an meiner Selbstbau CNC auch ein Problem mit den Endschaltern. 
Verwendet habe ich ein RAMPS Board, auf welchem dieser Kondensator am 
Endstop Eingang bereits vorhanden ist. Trotzdem fing sich der Arduino 
über den Eingang Störungen ein, sobald die Spindel zum fräßen anfing, 
welche zum Absturz und zum Reset des Arduinos führten.

Erst eine weitere Filterung der Endstop Eingänge wie hier beschrieben 
hat das Problem gelöst:
https://www.digikey.com/en/articles/techzone/2012/apr/protecting-inputs-in-digital-electronics

von Nick M. (Gast)


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Telekatz schrieb:
> Meine Erfahrung ist, dass nur der Kondensator alleine nicht ausreichend
> ist.

Weil 5 V halt einfach zu wenig sind. Erst recht, wenn die in einen sehr 
hochohmigen Eingang gehen.
Muss man einfach verstehen. Oder ein Oszi an die Steuerleitungen hängen 
und dann die Konsequenzen draus ziehen.

von M. K. (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Da muss ich dir zustimmen, der Schaltplan ist nur noch nicht ganz
> fertig. Ich werde ihn reinstellen sobald er fertig ist.
Naja, eigentlich macht man den vorher um sich eben nicht im Eifer des 
Gefechts zu verbasteln.

> Und ob 1µF oder 100nf sollte jetzt ja nicht sooo
> viel unterschied machen(nur etwas längere ladezeit) oder habe ich gerade
> einen denk Fehler?
Hast Du.
Die Aufladezeit verlängert sich, das ist richtig.
Beim Schalten wird der 1u aber kurzgeschlossen und das ist schon viel 
Energie die den Schalter verschweißen kann, bzw. den Näherungsschalter 
himmelt.

Benni B. schrieb:
> Wie kann ich feststellen ob es einen Pufferüberlauf gibt ?
Garnicht.
Du kannst aber die vielen guten Tipps von Christian beherzigen der recht 
genau ausführt welche Konstellationen zu einer unsauberen 
Datenverbindung führen.

Ich weiß nicht was die ESTLCAM Software auf dem Arduino tut, wenn 
Übertragungsfehler auftreten.
Für mich sieht es so aus als würde das komplette Kommando verschluckt 
werden.
Darüber zu fabulieren ist aber auch müssig, weil man die Ursachen 
beheben muss. Geschirmte Kabel, EMI Filter, stabile Erdung und saubere 
Masseverbindungen sind Grundvorraussetzungen die man herstellen muss.

von Benni B. (chmod777)


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M. K. schrieb:
> Hast Du.
> Die Aufladezeit verlängert sich, das ist richtig.
> Beim Schalten wird der 1u aber kurzgeschlossen und das ist schon viel
> Energie die den Schalter verschweißen kann, bzw. den Näherungsschalter
> himmelt.

Danke für die Antwort, hätte nicht gedacht das der 10fache Wert gleich 
solche Auswirkungen hat. Dann werde ich mir die richtigen Kondensatoren 
besorgen.

Timo N. schrieb:
> Dann wurde was falsch verdrahtet.

Es liegt wohl an dem billigen 5V Netzteil, sobald man daran wackelt 
macht es irgendwo einen kurzen. Ich werde das heute noch genauer 
untersuchen.
Die Kondensatoren haben damit wohl nichts zu tun.

M. K. schrieb:
> Du kannst aber die vielen guten Tipps von Christian beherzigen der recht
> genau ausführt welche Konstellationen zu einer unsauberen
> Datenverbindung führen.

Laut den Tipps von Christian wird der Leitungsschirm mit GND verbunden. 
Ich habe bisher an jeden Schirm einseitig eine Leitung gelötet und diese 
einen einen Gemeinsamen Massepunkt, sprich PE(Gelb-Grün) aufgelegt. 
Jetzt kommen mir gerade Zweifel, ich dachte immer der Schirm muss 
geerdet werden. Am besten an einen Zentralen Punkt ?



Telekatz schrieb:
> Erst eine weitere Filterung der Endstop Eingänge wie hier beschrieben
> hat das Problem gelöst:

Danke für den Tipp, sehr detailiert beschrieben. Falls der Kondensator 
alleine noch Probleme macht, werde ich mir den Filter aufbauen.

M. K. schrieb:
> Darüber zu fabulieren ist aber auch müssig, weil man die Ursachen
> beheben muss.

Ich dachte Puffer überlauf hat etwas mit der Softwar zu tun, das der PC 
die Daten schneller rausschickt als der Arduino sie verarbeiten kann. 
Dann scheint mein Problem wohl die Oberwellen zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Ich dachte Puffer überlauf hat etwas mit der Softwar zu tun

Wenn du deine G-Code hier postest, kann ich mit meinem Programm testen, 
ob bei mir der Fehler auftritt.

Wenn dein NC-Programm nicht zu lang ist, kannst du Zeile für Zeile 
ausführen lassen. Wenn damit kein Fehler auftritt, dann ist wohl 
eindeutig.

von Benni B. (chmod777)


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Tany schrieb:
> Wenn du deine G-Code hier postest, kann ich mit meinem Programm testen,
> ob bei mir der Fehler auftritt.

Danke für das Angebot, aber ich bin mir fast sicher das das Programm in 
Ordung ist. Wenn ich nämlich das gleiche Programm mehrmals ausführe, 
dann läuft es manchmal ohne Fehler durch und ein anderes mal tritt eben 
dieser Fehler auf(immer an einer anderen Stelle im Programm)

von Timo N. (tnn85)


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Was für ne Fräse hast du? Mach mal ein Netzfilter in die Versorgung 
deiner Fräse.

von Tany (Gast)


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Benni B. schrieb:
> dann läuft es manchmal ohne Fehler durch und ein anderes mal tritt eben
> dieser Fehler auf(immer an einer anderen Stelle im Programm)

Dann liegt der Fehler höchst wahrscheinlich bei ESTLCAM.

von Benni B. (chmod777)


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Timo N. schrieb:
> Was für ne Fräse hast du? Mach mal ein Netzfilter in die
> Versorgung
> deiner Fräse.

Die Fräse habe ich selbst gebaut. Als Spindelmotor benutze ich die 
sogenannte "Chinaspindel".
Ich habe bereits einen Netztfilter verbaut, allerdings einen recht 
billigen
https://www.amazon.de/gp/product/B00Y0IHQ5U/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o09_s00?ie=UTF8&psc=1

Tany schrieb:
> liegt der Fehler höchst wahrscheinlich bei ESTLCAM.

Ich dachte gerade deswegen sollte der Fehler nicht an ESTLCAM liegen^^
Hilf dagegen evtl eine neuinstallation ?

von Tany (Gast)


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Benni B. schrieb:
> Hilf dagegen evtl eine neuinstallation ?

Nein.
Wenn du noch ein Arduino hast, kannst du eine normale Grbl Version (1.1) 
flashen und deine G-Code mit anderem Programm testen, ohne Hardware an 
deiner Fräsmaschnine anzuschließen. Dann wird's deutlicher

von Dietrich L. (dietrichl)


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Benni B. schrieb:
>> Beim Schalten wird der 1u aber kurzgeschlossen und das ist schon viel
>> Energie die den Schalter verschweißen kann, bzw. den Näherungsschalter
>> himmelt.
>
> Danke für die Antwort, hätte nicht gedacht das der 10fache Wert gleich
> solche Auswirkungen hat. Dann werde ich mir die richtigen Kondensatoren
> besorgen.

Du kannst den Kondensator durchaus größer machen, aber dann sollte in 
Reihe mit dem Kontakt ein Widerstand eingebaut werden, der den 
Entladestrom begrenzt.
Der Wert kann relativ klein sein und hängt auch vom Pull-Up-Widerstand 
ab: beim geschlossenen Kontakt muss der 0-Pegel niedrig genug sein.

von Benni B. (chmod777)


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kleines Update.

Die Fehler mit den Endschaltern habe ich jetzt herausbekommen. Mit einem 
einfach TP-Filter. 100nF Kondensator und 1kOhm Widerstand.

Nachdem sich hier durch mehrere Antworten gezeigt hat, das wohl 
Oberwellen auf die USB Leitung einwirken, habe ich jetzt das 
überschüssige USB_Verlängerungskabel (War bislang einfach aufgerollt mit 
im Schaltschrank gelegen) aus dem Schaltschrank heraus hängen lassen. 
Und ich konnte ohne Probleme 3x ein Fräs Programm durch fahren lassen, 
ohne das irgend welche "komischen" Bewegungen aufgetreten sind.
Ich habe mir überlegt, vom Arduino ein USB Kabel das gewinkelt ist und 
somit nicht mehr direkt neben der Spindelmotor Zuleitung verläuft 
einzubauen. Und evtl auf eine USB buchse im Schaltschrank zu verzichten, 
sonder direkt mit der Leitung vom Arduino in den USB Anschluss des PC's 
zu gehen. Somit habe ich keine 2 USB kabel die zusammengesteckt sind.

Das ganze werde ich ausgiebig testen und berichten.


kleine Frage noch zum Schluss: sollte ich das USB Kabel bzw den Arduino 
irgendwie erden ? Oder findet die Erdung des USB Kabels im USB Prot des 
PC's statt ?

von Timo N. (tnn85)


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Benni B. schrieb:
> Oberwellen

Was für Oberwellen. Du meinst elektromagnetische Strahlung (Stichwort 
EMV) ?

Benni B. schrieb:
> Ich habe mir überlegt, vom Arduino ein USB Kabel das gewinkelt ist und
> somit nicht mehr direkt neben der Spindelmotor Zuleitung verläuft
> einzubauen.

Warum verläuft dein Spindelmotoranschlusskabel überhaupt neben deiner 
Steuerungsplatine? FU und somit den Motor und sein Anschlusskabel kannst 
du sicher weit entfernt davon platzieren.

Benni B. schrieb:
> Und evtl auf eine USB buchse im Schaltschrank zu verzichten,
> sonder direkt mit der Leitung vom Arduino in den USB Anschluss des PC's
> zu gehen. Somit habe ich keine 2 USB kabel die zusammengesteckt sind.

besser is das

Benni B. schrieb:
> kleine Frage noch zum Schluss: sollte ich das USB Kabel bzw den Arduino
> irgendwie erden ? Oder findet die Erdung des USB Kabels im USB Prot des
> PC's statt ?

Kommt drauf an was für ein PC. Im Laptop kann der USB-Anschluss nicht 
geerdet sein, da im Ladekabel die Erde ja nicht mitgeführt wird.
Im Desktop mag das so sein, dass USB über das Gehäuse mit PE verbunden 
ist.

von M. K. (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Im Laptop kann der USB-Anschluss nicht
> geerdet sein, da im Ladekabel die Erde ja nicht mitgeführt wird.
> Im Desktop mag das so sein, dass USB über das Gehäuse mit PE verbunden
> ist.

Mal so, mal so.
In meinem sündhaft teuren Asus Zenbook, der sich als wunderschöner 
Kernschrott mit ekklatanten Designmängeln entpuppt hat, floss der 
Erdableitstrom der Filterkondensatoren tatsächlich über das Alu Gehäuse 
und meinem Unterarm ab.
Wohl noch zulässig aber teilweise schon unangenehm.

In anderen Notebooks wurde die Erdung tatsächlich auch benutzt und an 
den Sek. GND gelegt.
Scheint da keine allgemeingültige Aussage zu geben.

von MiWi (Gast)


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Timo N. schrieb:

> Im Laptop kann der USB-Anschluss nicht
> geerdet sein, da im Ladekabel die Erde ja nicht mitgeführt wird.

das hängt wie immer vom Laptopnetzteil ab.

Normalerweise kann man sagen das bei Netzteilen, die mit PE (3pol. 
Stecker am Netzteil) angeschlossen sind, GND auf der Ausgangsseite 
gegenüber PE relativ ruhig ist, da die Y-Cs auf PE gehen und damit GND 
am Ausgang nicht herumwackeln lasssen.

bei 2pol Netzsteckern ist das natürlich nicht so, da floatet GND vom 
Laptop auf irgendwelchen undefinierten Spannungen fröhlich herum weil 
die von den Y-Cs gespeist werden und das kann allerlei durchaus 
destruktiven Unfug anrichtten.

von Benni B. (chmod777)


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M. K. schrieb:
> In anderen Notebooks wurde die Erdung tatsächlich auch benutzt und an
> den Sek. GND gelegt.
> Scheint da keine allgemeingültige Aussage zu geben.

Die Neztzteil hatte bei mir keine Erdung. Ich habe jetzt direkt die USB 
buchse am Arduino geerdet.

Timo N. schrieb:
> Was für Oberwellen. Du meinst elektromagnetische Strahlung (Stichwort
> EMV) ?

Da muss ich dir natürlich recht geben, hatte wohl nen denkfehler ^^

Benni B. schrieb:
> Das ganze werde ich ausgiebig testen und berichten.

Also ich habe mir ein neues doppelt geschirmtes USB kabel mit winkel 
stecker besorgt und das ganze ohne zwischenstecker an den Laptop 
angeschlossen. Der Fehler trat zwar immer noch auf, aber in größeren 
Abständen.
Also habe ich nochmal einen drauf gesetzt und nach dem beste USB-b kabel 
mit winkel gesucht das es gibt. Das Kabel dann direkt an der Seite des 
Schaltschrankes herrausgeführt und nicht mit in den Kabelkanal gelegt. 
Und bislang ist der Fehler nicht wieder aufgetreten. Kann natürlich nur 
ein Zufall sein aber sieht schon einmal sehr gut aus.

Ich hatte nur gerade eben den Fehler:
!!! Wait Data Error / Exepted: 22 Received: 0!! Get_state
Shutdown cnc_error_USB

laut Dr. google lag das an den Energieoptionen des Laptops.
Gleich mal umgestellt und hoffen das jetzt keine Fehler mehr auftreten.

An dieser Stelle viele Dank für all die hilfen Tipps/Tricks und 
Antworten.

USB-B Kabel: 
https://www.justmusic.de/PA/Pro-Audio-Kabel/Sonstige-Kabel/Dj-Techtools-Chroma-Cable-angled-black

: Bearbeitet durch User
von Stephan (Gast)


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Welch ein Gefrickel... da ist ja jede Steuerung mit Takt/Richtung am 
Parallelport gutmütiger. Ich habe nicht ein geschirmtes Kabel am Wickel.

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