Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zeitversetzes ein und ausschalten von 2 Verbraucher


von Alex V. (xhelp)


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Hallo zusammen!

Ich habe vor einen Mischpult und einen Verstärker von einem 24V Akku 
betreiben zu lassen. Das Problem ist, dass beim Ein- und Ausschalten des 
Mischpults ein Störgeräusch kommt und ich befürchte, dass die 
Lautsprecher, die an den Verstärker angeschlossen sind, früher oder 
später das nicht überleben werden.

Aktuell habe ich das so realisiert, dass ich 2 Schalter habe "Verstärker 
an" und "Mischpult an". Diese betätige ich manuell mit einem bedingt 
exakten Zeitlichen versatz von "bis 5 oder so zählen".
Beim Einschalten: Zuerst Mischpult an, dann Verstärker an
Beim Ausschalten: Zuerst Verstärker aus, dann Mischpult aus

Ich würde gerne auf den zweiten Schalter verzichten (siehe Anhang), weil 
ich mir vorstellen kann, dass man diese Zeitverzögerung auch anders 
realisieren kann.

Nun besitze ich leider nicht so fundierte Kentnisse der Elektrotechnik, 
sodass ich einfach kein Überblick über die zur Verfügung stehenden 
Möglichkeiten habe. Bei der einfachen Einschaltverzögerung habe ich 
schon Ansätze mit einem Kondensator oder Zeitrelais gefunden. Bei diesem 
Fall "was zuerst angeht, geht zuerst aus" wurde ich leider nicht fündig.

Kann mich bitte jemand auf die richtige Spur bringen?

Vielen Dank im Voraus!

von Joachim B. (jar)


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für deinen Verstärker ein 24V Zeitrelais

: Bearbeitet durch User
von Halotrafo (Gast)


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von HildeK (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> für deinen Verstärker ein 24V Zeitrelais

Damit löst du zwar das Einschaltproblem, nicht aber die gewünschte 
Reihenfolge beim Ausschalten.

@Alex V.
ich fürchte, da musst du selbst was bauen.
Ein Schalter (alternativ zwei Taster), ein kleiner µC mit ein paar 
Zeilen Code und zwei Relais oder zwei pMOSFETs und ein wenig 
Hühnerfutter.
Der µC übernimmt das sequenzielle Schalten der Verbraucher, der Schalter 
selbst gibt nur das Kommando.

von Elektrofurz (Gast)


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Zu deinem Problem passt diese Lösung ja sogar noch besser, weil die 
Kofferraumhaube entfällt.

Beitrag "Re: Zeitschaltung - zeitversetzt gegen Masse schalten"

Beitrag #6171983 wurde vom Autor gelöscht.
von Alex V. (xhelp)


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Aber würde in der Theorie nicht folgendes funktionieren:
Relais mit Einschaltverzögerung vor dem Verstärker, z.B.
https://de.rs-online.com/web/p/zeitrelais/8966816/

Relais mit Ausschaltverzögerung vor dem Mischpult, z.B.
https://de.rs-online.com/web/p/zeitrelais/0160262/

Oder wäre das etwas überdimensioniert für diesen Anwendungsfall?

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Alex V. schrieb:
> Oder wäre das etwas überdimensioniert für diesen Anwendungsfall?

Das zweit müsste beide Funktionen können.
Überdimensioniert? Der Preis würde mich abschrecken.

von Alex V. (xhelp)


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HildeK schrieb:
> Das zweit müsste beide Funktionen können.
Diesen Teil verstehe ich nicht. Ich will doch den Verstärker 
zeitverzögert einschalten, also ein Relais mit Einschaltverzögerung. 
Aber Ausgehen kann es direkt. Der Mischpult hingegen kann direkt 
angehen, aber muss Zeitverzögert ausgehen, also Relais mit 
Ausschaltverzögerung. Wo ist mein Denkfehler?

HildeK schrieb:
> Überdimensioniert? Der Preis würde mich abschrecken.
Das stimmt. Ich bin mir sicher, dass man für diesen konkreten Fall etwas 
selbstgemachtes für ein Bruchteil des Preises schustern könnte. Aber ich 
sehe das etwas nüchtern: ich habe nun mal nicht so die Kentnisse für 
diese Aufgabe, also muss ich dafür zahlen. Vergleich mit einer 
Autoreparatur: die Leute, die es können, können es selber machen, für 
die restlichen steht die Werkstatt mit den entsprechenden Preisen zur 
Verfügung.

Die Lösung mit dem Mikrokontroller kam mir auch ursprünglich in den 
Sinn, die ist auch für mich umsetzbar, jedoch habe ich dann, streng 
genommen, immer noch 2 Schalter.
Der Mikrokontroller muss ja Strom habe, um das Ein- und Ausschalten zu 
steuern. Also braucht der ebenfalls einen Schalter, um nicht sinnlos die 
Batterie zu ziehen, wenn es nicht gebraucht wird. Also läuft es auf 
folgendes Szenario hinaus: Schalter für Mikrokontroller ein, Schalter 
für "System an" ein. Da kann ich auch direkt bei der jetzigen Lösung mit 
2 Schaltern bleiben... Es sei denn auch hier habe ich irgendwo einen 
Denkfehler.

von HildeK (Gast)


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Alex V. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Das zweit müsste beide Funktionen können.
> Diesen Teil verstehe ich nicht. Ich will doch den Verstärker
> zeitverzögert einschalten, also ein Relais mit Einschaltverzögerung.
> Aber Ausgehen kann es direkt. Der Mischpult hingegen kann direkt
> angehen, aber muss Zeitverzögert ausgehen, also Relais mit
> Ausschaltverzögerung. Wo ist mein Denkfehler?

Das Relais aus dem zweiten Link kann sowohl als Einschaltverzögerer als 
auch als Ausschaltverzögerer eingestellt werden. Natürlich benötigst du 
jeweils eines für den Mixer und den Amp.

Alex V. schrieb:
> Die Lösung mit dem Mikrokontroller kam mir auch ursprünglich in den
> Sinn, die ist auch für mich umsetzbar, jedoch habe ich dann, streng
> genommen, immer noch 2 Schalter.
> Der Mikrokontroller muss ja Strom habe, um das Ein- und Ausschalten zu
> steuern. Also braucht der ebenfalls einen Schalter, um nicht sinnlos die
> Batterie zu ziehen, wenn es nicht gebraucht wird.

Naja, der µC kann nach getaner Arbeit (Ausschalten) in den Deep Sleep. 
Da braucht er im Verhältnis zum aktiven Amp praktisch nichts. Aufwecken 
kann man ihn über den INT-IRQ. Das Problem sehe ich eher darin: es muss 
aus 24V mit einem Regler 5V gemacht werden. Wenn der dauern dran hängt, 
fließt ein geringer Strom; es gibt aber welche im unteren µA-Bereich. 
Das dürfte dann im Bereich der Selbstentladung der Batterie liegen oder 
sogar noch darunter.
Dein Relais für die Ausschaltverzögerung wird aber auch Strom benötigen, 
denn es muss dauerversorgt werden, sonst kann es nicht verzögert 
abschalten. Beim E1ZM steht was von 4VA. Ich fürchte, da brauchst du 
auch einen zweiten Schalter ...

von HildeK (Gast)


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HildeK schrieb:
> Das Problem sehe ich eher darin: es muss
> aus 24V mit einem Regler 5V gemacht werden.

Das kann man aber auch stromsparend lösen: schau dir mal das Schaltbild 
des Transistortesters an im Unterforum 'Projekt & Code'.

von Dieter (Gast)


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Alex V. schrieb:
> Das Problem ist, dass beim Ein- und Ausschalten des
> Mischpults ein Störgeräusch

Es ist das Mischpult und nicht der Verstärker das den Plop der Boxen 
verursacht.

Das kann auch daran liegen, dass generell die Elkos im Mischpult ein 
Plop am Ausgang verursachen. Eine Quelle für solche Störungen kann auch 
noch ein Doppelschalter im Mischpult sein, der auch die Masse der 
Versorgung trennt.

von Joachim B. (jar)


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Alex V. schrieb:
> Die Lösung mit dem Mikrokontroller kam mir auch ursprünglich in den
> Sinn, die ist auch für mich umsetzbar, jedoch habe ich dann, streng
> genommen, immer noch 2 Schalter.

nö da genügt ein Schalter aber 2 Relais und ein klügeres Programm.

Ein, erst AMP, dann später Mischpult falls folgende Aussage stimmt

Dieter schrieb:
> Es ist das Mischpult und nicht der Verstärker das den Plop der Boxen
> verursacht.

Aus, erst Verstärker, dann Mischpult, denn wenn der Verstärker aus ist 
kann das Mischpult ploppen wie es will, ist dann nicht zu hören.

von Alex V. (xhelp)


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Ja, es ist definitiv das Mischpult, was ploppt.

Ich werde den Weg mit dem Mikrokontroller gehen, der dann 2 Relais 
ansteuert.
Ich danke euch allen für den Input!

Sofern mir die Umsetzung gelingt, werde ich hier noch nachträglich das 
ganze für die Nachwelt dokumentieren.

von Dieter (Gast)


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Mechanische Lösung, wäre ein dreistufiger kippschalter oder Drehschalter 
und Anweisung langsam weiterzuschalten. Einzelschalter werden zu oft in 
falscher Reihefolge betätigt. Stellung O ist aus, 1 Mischpult, 2 
Mischpult und Verstärker.

von Thomas Martin (Gast)


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Ich habe eine Ausbildung als Elektroniker für Energie und Gebäude 
gemacht.

Ein 3 stufiger Kippschalter macht keinen Sinn, weil man beim Schalten 
von Stufe 2 auf Stufe 3 eine Stromunterbrechung hat und dann beide 
Geräte gleichzeitig an gehen.

2 Schütze sind zwar günstiger, die Verzögerung kann man nur grob ein 
stellen und die Verdrahtung ist chaotischer.

Ich würde lieber auf die 30€ gewinn verzichten und dafür eine 
Programmierte SPS Steuerung machen. Wo man nicht so lange nach denken 
muss, auch wenn man dafür einen zusätzlichen Computer braucht. Und um 
die dauerhafte Stromversorgung braucht man sich bei der programmierten 
Steuerung keine Gedanken machen. Man hat mehrere Ausgänge und jeder kann 
einzeln programmiert werden, wann welches Gerät unter Strom ist.


Ich schlage vor, das man eine SPS Programmierte Steuerung benutzt. Man 
hat zwar immer noch 2 Taster, aber man muss nicht nach denken für welche 
Funktion welcher Taster ist.

Taster 1 ist zum Einschalten und Taster 2 ist zum ausschalten. Es ist 
platzsparender aber leider etwas teuer. Es kostet ungefähr 100€ und ein 
Gehäuse währe auch gut um das Gerät zu schützen. Man hat weniger 
Verdrahtungsaufwand. Man muss aber programmieren. Es ist sehr einfach, 
da es nur Logische Bausteine sind, wie zum Beispiel & (und),or 
(oder),...

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