Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 25m Kabel zwischen Netzteil und Brushless-Controller


von Michael D. (joegi)


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Wenn ich einen ESC(mit hoher PWM-Frequenz, eine genauere Angabe gibt es 
nicht) + 6A Brushless-Motor mit einem 24V(21A) Netzteil über ein 25m 
Lautsprecherkabel mit 2,5 mm² Kabelquerschnitt verbinde, hab ich dann 
eine Chance, dass bei Teillastbetrieb mit 100mF(35V) Kapazität am ESC 
sowohl ESC als auch Netzteil überleben? Oder suche ich mir besser einen 
Bürstenmotor, und verwende falls Teillastbetrieb erforderlich, einen 
Motortreiber den ich mit niedriger PWM-Frequenz (per mc) ansteuere? Eine 
Verringerung des Abstandes zwischen Netzteil und ESC ist nicht möglich!
Danke für die Antworten im Voraus.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke schon dass das klappen kann. Der Kondensator muss vermutlich 
nicht einmal so groß sein.

von Timo N. (tnn85)


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Michael D. schrieb:
> 100mF(35V)

mF oder µF?

Michael D. schrieb:
> sowohl ESC als auch Netzteil überleben?

Warum sollten die sterben?

von Michael D. (joegi)


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Timo N. schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> 100mF(35V)
>
> mF oder µF?

mF

> Michael D. schrieb:
>> sowohl ESC als auch Netzteil überleben?
>
> Warum sollten die sterben?

Aufgrund der Induktiven Überspannung in dem langen Kabel aufgrund der 
hohen (Ab-)Schaltfrequenz der Fets.

von hinz (Gast)


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Michael D. schrieb:

> Aufgrund der Induktiven Überspannung in dem langen Kabel aufgrund der
> hohen (Ab-)Schaltfrequenz der Fets.

Das Kabel ist bifilar, und die "hohe" Frequenz gibts nur auf der 
Motorseite des ESC.

von MiWi (Gast)


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Michael D. schrieb:

> Aufgrund der Induktiven Überspannung in dem langen Kabel aufgrund der
> hohen (Ab-)Schaltfrequenz der Fets.

Du weißt schon wozu der Kondensator, egal ob er nun µF oder mF hat gut 
ist?

von Michael D. (joegi)


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Die erlaubte Kabellänge zwischen Akkus und ESC ist meist mit 20-30cm 
angegeben. Bei Verlängerung sollte man die Kapazität (bei mittleren 
Strömen) um ca. 300µF pro 10cm Verlängerung erhöhen.

von Timo N. (tnn85)


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MiWi schrieb:
> Du weißt schon wozu der Kondensator, egal ob er nun µF oder mF hat gut
> ist?

Der 100mF könnte wiederum so einen hohen ESR/ESL haben, dass die 
Grenzfrequenz viel zu gering ist. Reicht doch sicher ein 1000µF bei den 
üblichen 5-30 khz Schaltfrequenz.

von hinz (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Die erlaubte Kabellänge zwischen Akkus und ESC ist meist mit
> 20-30cm
> angegeben. Bei Verlängerung sollte man die Kapazität (bei mittleren
> Strömen) um ca. 300µF pro 10cm Verlängerung erhöhen.

Woher stammt der Unsinn?

von Michael D. (joegi)


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hinz schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> Die erlaubte Kabellänge zwischen Akkus und ESC ist meist mit
>> 20-30cm
>> angegeben. Bei Verlängerung sollte man die Kapazität (bei mittleren
>> Strömen) um ca. 300µF pro 10cm Verlängerung erhöhen.
>
> Woher stammt der Unsinn?

z.b.: http://www.s4a.ch/eflight/docs/aufwind_16_3.pdf

von hinz (Gast)


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Michael D. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Michael D. schrieb:
>>> Die erlaubte Kabellänge zwischen Akkus und ESC ist meist mit
>>> 20-30cm
>>> angegeben. Bei Verlängerung sollte man die Kapazität (bei mittleren
>>> Strömen) um ca. 300µF pro 10cm Verlängerung erhöhen.
>>
>> Woher stammt der Unsinn?
>
> z.b.: http://www.s4a.ch/eflight/docs/aufwind_16_3.pdf

Au weia! Was für ein Quatsch.

von Michael D. (joegi)


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Wieviel Kapazität würdet ihr denn (unverbindlich) bei Verwendung von 
zwei Motoren mit jeweils 6A-(kurzzeitig)8A und somit ~12A Dauerstrom 
(und kurzzeitig bis zu ~16A) empfehlen? Ich würde diese Kapazität dann 
auf mehrere Kondensatoren (gleichen Typs) aufteilen um einen möglichst 
geringen Gesamt-ESR zu erhalten!

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde erst einmal versuchen, ob der Kondensator im ESC ausreicht.

von hinz (Gast)


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Mach dir zunächst mal Gedanken über den Spannungsabfall an der langen 
Leitung, und bei Lautsprecherkabelen kann es auch CCA statt Kupfer sein.

von hinz (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich würde erst einmal versuchen, ob der Kondensator im ESC
> ausreicht.

Das sollte er, sonst ist der ESC Murks.

von Michael D. (joegi)


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Das Kabel ist Kupfer und der ESC ist ein "D-Power Antares 45A S-Bec".
In der Anleitung ist keine maximale Kabellänge angegeben.

von hinz (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Das Kabel ist Kupfer und

CCA sieht aus wie Kupfer.


> der ESC ist ein "D-Power Antares 45A
> S-Bec".

Da sind deutlich erkennbar 2x330µF am Eingang, und das reicht völlig.

von Michael D. (joegi)


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Über den Spannungsabfall mache ich mir erstmal keine allzu großen 
Gedanken, denn der Motor ist auch erst mal nur pi mal Daumen ausgelegt. 
Des Weiteren lässt sich die Spannung am (Meanwell-) Netzteil noch bis 
auf 26V heraufsetzen.

von MiWi (Gast)


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Timo N. schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Du weißt schon wozu der Kondensator, egal ob er nun µF oder mF hat gut
>> ist?
>
> Der 100mF könnte wiederum so einen hohen ESR/ESL haben, dass die
> Grenzfrequenz viel zu gering ist. Reicht doch sicher ein 1000µF bei den
> üblichen 5-30 khz Schaltfrequenz.

Ich erfragte das grundsätzlichen Verstehen ob Michael D weiß wozu ein 
Kondensatoren gut ist und nicht von Chinaböllern, die 
schaltungstechnisch in Europa nix zu suchen haben.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Bei den ESCs die ich bislang am Netzteil betrieben habe, reichen auch 
10000e µF nicht, und das bei wenigen Dezimetern Leitung, wobei weder 
Länge noch Induktivität das Problem sind:

Das Netzteil geht geht beim Gaswegnehmen oder Bremsen soweit vorhanden 
in OVP und/oder der ESC bekommt so richtig eins auf die Mütze, denn ein 
Akku kann Strom aus dem Generatorbetrieb aufnehmen, das Netzteil nicht.

von Michael D. (joegi)


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Ich denke(hoffe), dass es keine großen Probleme gibt, wenn ich auf die 
Bremsfunktion verzichte. Bei ungebremster Drehzahlreduzierung sollte die 
Spannung ja nicht so stark ansteigen. Ich habe mir jetzt auch 45V, 20A 
Schottky-Dioden bestellt, von denen ich eine zwischen Netzteil und ESC 
schalte, als zusätzliche Absicherung (für das Netzteil).
Ich habe den Motor (mit ~300g, 20cm Durchmesser Schwungscheibe als Last) 
schon kurzzeitig an einem ca. 1m langen Kabel zwischen Netzteil und ESC 
laufen lassen (Arduino gesteuert, mit Software-Strombegrenzung mit Hilfe 
eines ACS712 Stromsensors) und er lief einwandfrei.
Wenn ich die Dioden habe werde ich's mit dem 25m Kabel probieren - No 
risk, no fun!

von hinz (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Ich denke(hoffe), dass es keine großen Probleme gibt, wenn ich auf
> die
> Bremsfunktion verzichte. Bei ungebremster Drehzahlreduzierung sollte die
> Spannung ja nicht so stark ansteigen.

Man muss nur die Rückspeisung deaktivieren, Gleichstrombremse (so 
konfigurierbar) geht ohne weiteres.

von oszi40 (Gast)


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hinz schrieb:
> Gedanken über den Spannungsabfall

Eine kleine Schaltskizze wäre interessant, besonders wenn die 
Masseleitung einen "schönen" Spnnungsabfall bei diesem Strom hat.

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