Hallo, ich habe Freunde, welche in einer alten Mühle wohnen. Es wurde früher ca. 500 Meter entfernt vom Haus mit einem Wehr, der Bach aufgeteilt. Der Mühlteich (so nennt man wohl die Zuleitung des Wassers zum Mühlrad), verlief fast waagrecht bis zum Haus (künstlich) und hatte am Haus eine Fallhöhe von ca. 7 Metern und wurde dann zurück in den Bach geleitet. Ich würde gerne wissen, wieviel Energie man mit dem Bach erzeugen könnte. Mir ist klar, dass man wohl (warum auch immer) keine Betriebsgenehmigung erhalten würde. Die theoretische Energie müsste ja mit m*g*h berechnet werden können. Leider bräuchte ich sowas wie eine Durchflussmenge/Zeit. Der Bach ist groß genug, um ein Rohr mit 20 cm zur Mühle zu leiten. Die Durchflussmenge müsste sich ja dann durch den Sog ergeben, welcher durch das Fallen des Wassers am Haus entsteht. Ich habe keinen Blassen schimmer, wie ich abschätzen könnte welche Energie sich damit erzeugen ließe (oder mit wieviel kw die früher mal gemahlen haben). Wie kann man das abschätzen, bzw. welche Kenngrößen müsste ich noch bestimmen? Vielen Dank, Johannes
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1 Kubikmeter Wasser dass Du um ungefaehr 360 Meter hochhebst hat dann ungefaehr 1 kWh potentieller Energie.
Gefragt ist nicht die Energie, sondern die Leistung (Spitzenleistung oder durchschnittliche pro Tag oder Jahr), also: Energie pro Zeit. Und eine Zeit kommt in der bisherigen Beschreibung noch nicht vor - Fazit: Man muss die Fließgeschwindigkeit in diesem 20 cm-Rohr kennen.
S. Landolt schrieb: > Fazit: > Man muss die Fließgeschwindigkeit in diesem 20 cm-Rohr kennen. Dafür muss man aber wissen welcher Wasserdurchfluss benötigt wird. Und dafür muss man jedoch wissen welche Leistung denn benötigt wird. Und dafür muss man wissen wie viel Mehl der Müller mahlen muss. Also das ganze mal von hinten. Eine Getreidemühle mit dem Durchsatz von 6kg/h Mehl, benötigt etwa 190..250W elektrische Leistung. http://www.getreidemuehlen.de/Getreidemuehlen-Komo/Fidibus-21/1.html?gclid=EAIaIQobChMIkbTyt5iO6AIVwaSaCh2zkAY5EAQYASABEgKh8_D_BwE Um kontinuierlich 250W Leistung zu erzeugen benötigt ein wassergetriebener Generator -ohne Berücksichtigung der Verluste- bei einer Fallhöhe von 7m: Einen Wasserdurchfluss von 13 m³/h. P = E / t P = m *g *h / t P = 13000kg * 9,81m/s² * 7m / 1h P = 0,248kWh / 1h P = 248W Um einen Wasserdurchfluss von 13 m³/h (3,61 Liter/s) zu gewährleisten ist ein Rohrinnendurchmesser von D:180 mm für eine Rohrlänge von L: 500m ausreichend. Nicht verrostetes Rohr aus Stahlguss: Strömungsform: turbulent Rohrrauhigkeit: 0,6 mm Rohrreibungszahl: 0,03 Zeta-Wert: 86,29 Zeta-Wert abzw.Rohr: - Druckv. abzw.Rohr: - Druckverlust: 8,67 mbar http://www.druckverlust.de/Online-Rechner/dp.php Zur Einordnung der Grössenordnung zwei Beispiel. Übliche Mühlteiche sind nicht auf Dauerbetrieb ausgelegt, sondern erforderten das Aufstauen über mehrere Stunden (>8h) und sind nach wenigen Stunden des Mehl mahlen leer (<2..4h). Wenn Durchschnittlich 3h pro Tag gemahlen wurde (=18kg/d = ~6000kg/a), können 30 Personen versorgt werden. Bezugswert pro Person ist 200kg/a Mehl (im 13./14.Jahrhundert). Ein Wasserdurchfluss von 13 m³/h ist ungefähr 3600 mal weniger als der mittlere Abfluss der Wupper. Oder nur etwas weniger als der Wasserdurchfluss des Papiermühlenbachs mit aktuellem Pegel von 2,2cm. ;-) https://fluggs.wupperverband.de/pegel-onlinedaten/tableoverview.html Johannes schrieb: > Wie kann man das abschätzen, bzw. welche Kenngrößen > müsste ich noch bestimmen? Die oben gezeigte Rechnung kannst du jetzt einfach auf den Kopf stellen und anhand des ermittelten Wasserabflusses deines Baches zurückrechnen wie viel elektrische Energie du erzeugen kannst. Als Wirkungsgrade würde ich mal Ansatzweise annehmen o 50% wegen Wasserverlust (nicht genutztes herunterplätscherndes Wasser) o 80% wegen mechanischer Verluste des Mühlrads o 90% wegen verluste des el. Generators = 36% Gesamtwirklungsgrad
Johannes schrieb: > Die theoretische Energie müsste ja mit m*g*h berechnet werden können Ja nun, dann messe und rechne. Es gibt schon Genehmigungen, es gibt viele private Kleinwasserwerke. Schöner ist natürlich das alte Mühlrad wiederherzustellen, auch wenn es einen schlechten Wirkungsgrad hat. Aber mit etwas handwerklichem Geschick kann man es sich aus Eichenbalken selber bauen. Was bei hocheffizienten Turbinenkonstruktionen eher nicht geht. Ein übliches altes Mühlrad brachte eine Leistung von ungefähr 10kW.
Du kannst das näherungsweise über E = m g h und E = 0,5 m v^2 herleiten: m g h = 0,5 m v^2 v = sqrt(2 g h) = 11,7 m/s Des Weiteren hat das Rohr einen Querschnitt von pi * r^2 = 0,03 m^2 die pro Sekunde von 11,7 m Wassersäule durchquert wird, also pro Sekunde fliessen 0,367 m^3 = 367 kg Wasser durchs Rohr. Zurück in E = m g h eingesetzt ergibt sich eine Energie von 25.201 J bzw eine Leistung von 25,2 kW solange die 367 kg Wasser jede Sekunde durchs Rohr stürzen. Das Ganze ist natürlich nur eine Abschätzung nach oben weil keinerlei Verluste berücksichtigt werden (Strömung, Reibung, Wasserverluste, Turbine, Generator, etc.)
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Hallo Johannes, bevor ihr euch an die Nutzung des Baches macht, solltet ihr überprüfen ob ihr das Recht dazu habt. Wasser teilt sich in drei Rechte: Besitzrecht, Wasserrecht und Fischrecht. Wer das Wasserrecht hat, darf (mit Genehmigung) die Wasserkraft nutzen. Das muss nicht zwingend der Besitzer des Gewässers sein. Bevor ihr also beginnt etwas zu machen sollte erst geklärt werden, ob das Wasserrecht mit der Mühle erworben wurde. Gruß Tom
Wenn nicht, kann man solche Kleinstwasserkraftwerke heute dank Umweltauflagen vergessen. In dem Bach wurde zwar noch nie ein Fisch gesehen, weil der z.B. im regenschwachen Sommer zu Fuß gehen müsste, aber trotzdem muß man dann sowas wie eine Fischtreppe etc. bauen. Bei kleinen Bächen bleibt dadurch viel weniger Wassermenge für den Betrieb eines Wasserrades oder einer kleinen Turbine übrig. Wasserräder (oberschlächtig bei 7m Fallhöhe) können Fische übrigens abwärts unbeschadet passieren. Aufwärts geht's natürlich nicht. Mit einer Turbine gehts auch abwärts nicht, da kommen die Fische scheibchenweise wieder raus. Schwimmt zwar auch irgendwie weiter, aber die meisten Angler wollen aus Umweltschutzgründen halt lebende Fische zum selber töten und keine stullenfertigen Filetstückchen.
TomA schrieb: > Hallo Johannes, > > bevor ihr euch an die Nutzung des Baches macht, solltet ihr überprüfen > ob ihr das Recht dazu habt. Wasser teilt sich in drei Rechte: > Besitzrecht, Wasserrecht und Fischrecht. Wer das Wasserrecht hat, darf > (mit Genehmigung) die Wasserkraft nutzen. Das muss nicht zwingend der > Besitzer des Gewässers sein. Bevor ihr also beginnt etwas zu machen > sollte erst geklärt werden, ob das Wasserrecht mit der Mühle erworben > wurde. > > Gruß Tom Wer viel fragt bekommt viele Antworten und beim Thema Wassernutzung mit Natureingriff sind die praktisch immer negativ...
Ben B. schrieb: > da kommen die Fische scheibchenweise wieder raus. Das ist doch praktisch zum Braten in der Pfanne.
Man vergleicht. Hier zu fragen ist da fast sinnlos. Am zweiten Pfingstfeiertag ist Mühlentag. Da kannst du paar abklappern und fragen.
Tim T. schrieb: > Wer viel fragt bekommt viele Antworten und beim Thema Wassernutzung mit > Natureingriff sind die praktisch immer negativ... Gibt doch auch positive Meldungen. Aktuelle Einspeisevergütung scheint für Anlagen <500kw im Jahr 2020 11,72 Cent/kwh zu sein. Quelle: http://www.wasserkraft-deutschland.de/fileadmin/PDF/EEG_2012_Verguetungssaetze_Wasserkraft.pdf 20 Jahre garantiert wie bei PV? Bei angenommen (ich übernehme mal die Werte aus der Rechnung von dir) 25,2kW und einem Wirkungsgrad von sagen wir mal 80%, bleibt 20kW Leistung 24h am Tag über. Das sind dann 20kW 24h 365Tage = 175.200 kwh im Jahr bzw. in 20 Jahren dann 3 504 000 kwh. Das mal 11,72 Cent/kwh: 3 504 000 kwh x 11,72 Cent/kwh = 410 668,80 € Könnte man sich ja mal überlegen ob die weitere Recherche, ob man da Energie erzeugen kann/darf, Sinn ergibt. Vermutlich ist irgendein Fehler in meiner Annahme (z.b. de viel zu hohe Wirkungsgrad), aber interessant finde ich es trotzdem.
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Tim T. schrieb: > Du kannst das näherungsweise über E = m g h und > E = 0,5 m v^2 herleiten: > > m g h = 0,5 m v^2 > v = sqrt(2 g h) = 11,7 m/s > > Des Weiteren hat das Rohr einen Querschnitt von > pi * r^2 = 0,03 m^2 die pro Sekunde von 11,7 m > Wassersäule durchquert wird, also pro Sekunde > fliessen 0,367 m^3 = 367 kg Wasser durchs Rohr. Die Rechnung gilt m.E. unter der Voraussetzung, dass das Wasser die 7m Fallhöhe als kompakte "Stange" mit 20cm Durchmesser durchfällt. Wasser ist aber kein Festkörper, es fällt "oben" langsamer als "unten" ... > Zurück in E = m g h eingesetzt ergibt sich eine Energie > von 25.201 J bzw eine Leistung von 25,2 kW solange > die 367 kg Wasser jede Sekunde durchs Rohr stürzen. M.E. viel zuviel. 367kg Wasser sind ungefähr 367 Liter. Nur mal zum Vergleich: Eine übliche Badewanne fasst nicht ganz 200 Liter. 367 Liter sind also knapp zwei Badewannen je Sekunde ! Tragbare Feuerlöschpumpen fördern bis zu 1600l je Minute , das sind etwa 25l pro Sekunde. Löschwasserpumpen in Fahrzeugen fördern bis 4000l/min, das sind ca. 70l/s. Realistisch sind meiner Meinung nach für einen Mühlbach 10l...30l je Sekunde; selbst bei 30l/s ergeben sich noch respektable 2100Nm/s, d.h. 2.1kW. Auf's Jahr sind das stattliche 18.4MWh.
So interessant das Thema auch ist, was hat das mit Mikrocontrollern oder digitaler Elektronik zu tun?
Forist schrieb: > So interessant das Thema auch ist, was hat das mit > Mikrocontrollern oder > digitaler Elektronik zu tun? Watermill ist der interne Name des kommenden Prozessors von Intel. ;-)
MaWin schrieb: > Ein übliches altes Mühlrad brachte eine Leistung von ungefähr 10kW. Siehe https://www.youtube.com/watch?v=E_Zt0oEEVNI (7.5kW)
Ben B. schrieb: > aber > die meisten Angler wollen aus Umweltschutzgründen halt lebende Fische > zum selber töten und keine stullenfertigen Filetstückchen. Von den paar Stichlingen, die man bei uns in üblichen Bächen findet, wird kein Angler satt.
Timo N. schrieb: > Gibt doch auch positive Meldungen. Vor langer Zeit war schon ein Beitrag mit Wassermühle hier im Forum. Interessant ist natürlich, daß dieser Generator dann mit dem Netz synchronisiert werden muß.
Johannes schrieb: > Mir ist klar, dass man wohl (warum auch immer) keine > Betriebsgenehmigung erhalten würde. Doch, wenn das Wasserrecht an das Mühlengrundstück gebunden ist geht das schon. "Kleine" Wassermühlen liegen so bei 20kW Leistung, aber nicht dauerhaft. Stromgeneratoren aus Mühlen haben um die 5kW. Ein größeres Problem ist oft, dass Mühlbäche nach Jahrzehnten der Nichtnutzung meist so verschlammt sind, dass man da erstmal richtig Arbeit reinstecken müßte um wieder nennenswert Durchfluss zu erreichen.
Karl K. schrieb: > Johannes schrieb: >> Mir ist klar, dass man wohl (warum auch immer) keine >> Betriebsgenehmigung erhalten würde. > > Doch, wenn das Wasserrecht an das Mühlengrundstück gebunden ist geht das > schon. Ein entsprechendes Wasserrecht erlischt 3 Jahre nach Nichtnutzung, ist also keinesfalls gebunden. Selbst wenn es noch vorhanden wäre, müsste weg der Änderung in der Art der Wasserkraft Nutzung, ein neues Genehmigungsverfahren angestoßen werden. Ein neues Wasserrecht zur Nutzung zu bekommen ist in DE aufgrund der vielen beteiligten Behörden und Auflagen praktisch nicht möglich; und wenn aufgrund diverser Auflagen unwirtschaftlich. https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Dossier/wasserkraft.html?cms_docId=74054
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>Realistisch sind meiner Meinung nach für einen Mühlbach
10l...30l je Sekunde; selbst bei 30l/s ergeben sich
noch respektable 2100Nm/s, d.h. 2.1kW.
Der grosse Kenner.. wir haben auch einen Bach zur Nutzung hier. Er hat
allerdings Textilmaschinen angetrieben. Ja ist eine Weile her. Breite
vielleicht 1.5m, Tiefe 50cm, Fliessgeschwindigkeit 50cm/s. Das waeren
dann auch 375L/s
Johannes schrieb: > Ich habe keinen Blassen schimmer, Daniel Bernoulli veröffentlichte vor knapp 300 Jahren die Grundlagen. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0b/HYDRODYNAMICA%2C_Danielis_Bernoulli.png Die theoretische Ausflussgeschwindigkeit berechnet sich nach https://de.wikipedia.org/wiki/Ausflussgeschwindigkeit Die praktische kann Dir jeder HSLK'er ermitteln. Kommt halt aufs Rohr, Länge und dessen Fittings an. Nennt sich Druckverlustberechnung. > Der > Mühlteich (so nennt man wohl die Zuleitung des Wassers zum Mühlrad) "Wassermänner" und Müller nennen das "Oberwasser". Bei 7 m Höhe zwischen Ober- und Unterwasser brauchst du noch nicht sooo viele Gedanken zu Kavitation machen. Da du aber 15,7 m3 in dem Rohr hast, welches mit bummelich 11,5 m/s unterwegs sind, würde ich mir Gedanken zum Wasserschlag machen - Auch Wenn es nur Wasser ist: 15,7 t bremst man nicht mal eben so auf 0 ab. Kleinwasserkraft ist ein nettes Hobby für eine Partnergemeinschaft aus geübten HSLK'er und Verwaltungsjuristen. Kann man machen ....
Egon D. schrieb: > Tim T. schrieb: also pro Sekunde >> fliessen 0,367 m^3 = 367 kg Wasser durchs Rohr. > > Die Rechnung gilt m.E. unter der Voraussetzung, dass > das Wasser die 7m Fallhöhe als kompakte "Stange" mit > 20cm Durchmesser durchfällt. Das Wasser rutscht schon Stangenweise durchs Rohr. > Wasser ist aber kein Festkörper, es fällt "oben" > langsamer als "unten" ... Wasser in flüssiger Phase ist näherungsweise inkompressibel. Die Dichte ändert sich nicht unter Druck. Wenn das Rohr am Oberwasser den gleichen Querschnitt hat wie am Unterwasser ist die Geschwindigkeit gleich. Nennt sich Kontinuitätsgesetz. ist von Giovanni Battista Venturi und der ist auch schon 200 Jahre tot. https://de.wikipedia.org/wiki/Kontinuitätsgesetz
Hallo zusammen, alles sehr interesannt. Nur noch ein paar Infos. Ich weiß das er das Grünstück komplett hat in dem der Bach fließt und auch das Jagtrecht (sind ein paar Bachforellen drin, die meiste der Fischreiher holt). Der Bach wird nicht angestaut, sondern wurde im Dauerbetrieb genutzt. Der alte Mühlteich ist nicht mehr vorhanden, dafür aber nen Bagger und Rohre hat er auch noch genug auf Lager. Das Mühlrad gibt ist inkl. Mühlteich schon lange nicht mehr. Es würde wenn nur um die elektrische Nutzung des Wassers gehen. D.h. um weitere Abschätzungen zu treffen, ob sich damit sinnvoll Energie gewinnen lässt müsste ich erstmal die Durchflussmenge des Bachs bestimmen. Ich versuche mal unter einen kleinen Brücke, welche betoniert ist mit einem schwimmenden Gegenstand die Fließgeschwindigkeit abzuschätzten und per Geometrie die Wasssermenge. Wenn sich das irgnedwie lohnt, würde ich das gerne machen... gibt ja bestimmt Generatoren mit FU oder so was... 11 Cent klingt sehr viel ...
Johannes schrieb: > 11 Cent klingt sehr viel ... Vermutlich weil man sich vorher um die ganze Genehmigungen holen muss und sich um die 3 noch lebenden Fische im Bach kümmern muss...
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Johannes schrieb: > Das Mühlrad gibt ist inkl. Mühlteich schon lange nicht mehr. Es würde > wenn nur um die elektrische Nutzung des Wassers gehen. Demnach kompletter Neuantrag -> nicht realistisch. > D.h. um weitere Abschätzungen zu treffen, ob sich damit sinnvoll Energie > gewinnen lässt müsste ich erstmal die Durchflussmenge des Bachs > bestimmen. Ich versuche mal unter einen kleinen Brücke, welche betoniert > ist mit einem schwimmenden Gegenstand die Fließgeschwindigkeit > abzuschätzten und per Geometrie die Wasssermenge. Was aber auch relativ unwichtig ist, da von dieser Wassermenge beliebige Abstriche je nach Laune der Sachbearbeiter gemacht werden müssen. > Wenn sich das irgnedwie lohnt, würde ich das gerne machen... gibt ja > bestimmt Generatoren mit FU oder so was... Die technische Seite lohnt in jedem Fall, nur beleibt davon nach Auflagen praktisch nichts mehr übrig. > 11 Cent klingt sehr viel ... Wenn man sie bekommt, klar. Freunde von mir haben im bergischen Land einen alten Kotten gekauft samt noch funktionierendem unterschlächtigen Wasserrad, es sollte nur mit dem vorhandenen Wasserrad ein Generator angetrieben werden. Nachdem sich meine Freunde 2 Jahre mit diversen Behörden (Bauamt, Wasserbehörde, Umweltamt, Ordnungsamt, Denkmalschutz, etc.) rumgeschlagen haben und noch immer kein Ende in Aussicht war, haben sie es endgültig aufgegeben. Was eigentlich sehr schade ist, da sie das alte Wasserrad in funktionstüchtigem Zustand nutzen wollten und somit ein Stück lebendiger Handwerkskunst erhalten wollten (Was sie jetzt natürlich auch machen müssen (Denkmalschutz) allerdings in nicht funktionsfähigem Zustand). Timo N. schrieb: > Johannes schrieb: >> 11 Cent klingt sehr viel ... > > Vermutlich weil man sich vorher um die ganze Genehmigungen holen muss > und sich um die 3 noch lebenden Fische im Bach kümmern muss... Und falls keine Fische mehr drin sind, eventuell irgendwelche Kröten oder sonstwas.
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Beitrag #6177216 wurde von einem Moderator gelöscht.
Qbit schrieb im Beitrag #6177216:
> Daß es funktioniert ist doch historisch belegt
Darauf kannst du dich nicht verlassen.
Freund wollte das mal an einer alten Mühle machen, an der zwei Turbinen
liefen. Die Turbinenschächte wieder freizulegen wäre das geringste
Problem gewesen. Letztlich ist es daran gescheitert, dass der Mühlgraben
über km versandet war, weil er nicht genutzt wurde und sich Jahrzehnte
niemand drum gekümmert hat. Den Graben auszubaggern hätte jeglichen ROI
zunichte gemacht.
Hallo, Danke für die Antworten. Ich würde gerne mal abschätzen wieviel KW Dauerleistung das sind... Wenn es sich richtig lohnt ist man auch bereit mehr Durchhaltvermögen bei den Behörden zu zeigen :-) Aber ich sehe da eher auch keinen Erfolg... Viele Grüße Johannes
Johannes schrieb: > Ich würde gerne mal abschätzen wieviel KW Dauerleistung das sind Also das hängt wirklich vom Bach ab. Kenne eine Wassermühle mit oberschlächtigem Rad, das aus einem Mühlteich gespeist wird. Da liegt die Leistung am Rad so bei 20kW, daran angeschlossen ist ein Gleichstromgenerator mit 5kW. Allerdings läuft die immer mal nur ein halbe Stunde, weil der Teich nicht mehr hergibt. Danach dauert es ein paar Stunden bis der Bach genug nachgeliefert hat. Eine Turbine ist deutlich effizienter als ein Wasserrad. Muss aber baulich reinpassen. Zwischen 2 und 10kW dauerhaft kann man da vielleicht erwarten. Und natürlich ist es jahreszeitbedingt. Wenn ich mir den Bach hier ansehe - da ist zwischen Sommer und Winter / Frühling schon ein erheblicher Unterschied. Letzten Sommer hätte es vielleicht für einen Fahrraddynamo gereicht.
Bedeutet aber auch, mit 5kW durchschnittlicher Leistung und aktuell 12,4ct/kWh (fällt) kannst Du im Jahr für 5400€ Strom erzeugen. Da sollten die erforderlichen baulichen Maßnahmen und die Kosten für die Anlage nicht allzu hoch sein, damit überhaupt was bei rumkommt.
Allgemein ist es sinnvoller, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, als sich auf die Einspeisevergütung zu verlassen. Wenn nach dem Eigenbedarf noch was übrig bleibt, kann man das gern einspeisen, aber das wiederum ist ja auch so eine Sache für sich...
Beitrag #6183158 wurde von einem Moderator gelöscht.
war interessant, mit Stromgewinnung https://www.fernsehserien.de/der-troedeltrupp-das-geld-liegt-im-keller/folgen/443-folge-443-666476
Qbit schrieb im Beitrag #6183158: >> Allgemein ist es sinnvoller, den erzeugten Strom selbst >> zu verbrauchen, ... > Historisch gesehen war das mal so, es gab sehr wohl Großmühlen, ... Mir ging es allgemein um die Einspeisevergütung, unabhängig von der Mühle. Wenn man den selbst produzierten Strom erstmal selbst verbraucht und dann den Überschuss (der hier eher klein ist) einspeist, fährst du besser. Wobei mir irgendwo im Kopf herumgeistert, dass man entweder alles einspeisen muss oder nichts. Überschusseinspeisung ist nicht. Kann mich aber auch irren. Qbit schrieb im Beitrag #6183158: > Bei durschnittlich [...] brauchste Netzbezug. Nur, weil ich irgendwo ein Wasserrad am Bach habe, klemme ich doch nicht gleich den ganzen Strom ab... es sei denn, ich hab noch Solarzellen oder sowas großflächig verteilt und ordentliche Batteriekapazität. Dann ließe sich drüber nachdenken. :-)
Johannes schrieb: > Hallo, > > Danke für die Antworten. > Ich würde gerne mal abschätzen wieviel KW Dauerleistung das sind Dann miss Wasserstände. Die Leistung wurde dir hier schon vorgerechnet. Wieviel Wasser da über das Jahr dauerhaft zur Verfügung steht weiss hier keiner. Du brauchst exakte geographische Position und Damit gehst du in das WebGIS der zuständigen Wasserwirtschaftsbehörde. ohne Postleitzahl oder Geodaten kann dir hier keiner helfen. > Aber ich sehe da eher auch keinen Erfolg... Du hasst schlagkräftige Alliierte https://www.duh.de/kleine-wasserkraft/ Am ersten Morgen gleich die Flinte ins Korn zu schmeissen kann jeder.
Sebastian L. schrieb: > Am ersten Morgen gleich die Flinte ins Korn zu schmeissen kann jeder. +1 passiert leider viel zu oft wenn auf Widerstände gekommen wird, Widerstände sind eher Herausforderungen die man anpacken kann und sollte.
Joachim B. schrieb: > Widerstände sind eher Herausforderungen die man anpacken kann und > sollte. Aber bei 0603 hörts bei mir auf, 0402 dürfen bitte andere machen.
Karl K. schrieb: > 0402 dürfen bitte andere machen nur beim 0402 unterschreibe ich "Widerstand ist zwecklos", da spiele ich als Ing. der El.Energietechnik auch nicht mehr mit, zu wenig Spannungsfestigkeit und auch wegen der geringen Verlustleistung, löten mag ich die auch nicht.
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Sebastian L. schrieb: > Dann miss Wasserstände Hallo, das mach ich wenn ich das nächste mal da ist. Ihr habt mir sehr geholfen. Gibt es überhaupt Hersteller von so Kleinstturbinen mit Generatoren, welche man von der Stange kaufen kann?
Johannes schrieb: > Gibt es überhaupt Hersteller von so Kleinstturbinen mit Generatoren, > welche man von der Stange kaufen kann? Also bei Kleinstturbinen in der Größenordnung von 2-10kW reden wir um Turbinenräder mit etwa 1-1.5m Durchmesser bei etwa 5m Fallhöhe.
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