Hallo, habe eine kleine Drehbank mit 500 Watt Siemens-Drehstrommotor und 750 Watt Siemens-FU. Die programmierte Rampe beim Auslaufen passt zu der Masse des kleinen Backenfutters. D.h. das Futter läuft ohne Strom genau solange aus wie mit der Rampe. Nun habe ich ein fettes Backenfutter drauf und zudem noch ein fettes Werkstück aus Stahl gespannt. Das will nun um einiges länger auslaufen, als die Rampe lang ist. Die Rampe bremst also das Futter ab. Wird da nun Energie an den FU zurückgespeist, die der möglicherweise nicht verträgt? Ich würde den FU gerne in der bisherigen Einstellung belassen, will ihn aber nicht kaputt machen. Ein Bremswiderstand ist an dem FU m.W. nicht vorgesehen. Harald
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Pechvogel schrieb: > ird da nun > Energie an den FU zurückgespeist Nein, die Energie wird im Motor in Wärme umgesetzt.
Kommt auf den FU an... Wenn er bremst, muss die Energie irgendwo hin. Entweder der FU speist ins Netz zurück oder nur in die Zwischenkreiskondensatoren. Beim zweiten steigt im Zwischenkreis die Spannung an. Bei den meisten FUs ist ein Überspannungsschutz ("Crowbar") vorhanden, der den Zwischenkreis kurzschließt, ggf. über einen Bremswiderstand (den du ja nicht hast). Manche FUs halten das aus, manche manchmal, manche gar nicht (und zwar auch abhängig davon, wieviel Energie der Kurzschluss aufnehmen muss, also wie groß das Futter ist und wie stark es abgebremst wird). Denn wenn die Zwischenkreisspannung zu hoch ist, gibt es einen Überschlag und das Teil ist kaputt. Wobei da zwischen der normalen Betriebsspannung und der Maximalspannung eine gewisse Toleranz ist, ein wenig Energie kann das System also aufnehmen. Guck ins doconweb bzw. SIOS nach deinem FU und versuch, die Handbücher zu verstehen (ist bei der Siemens-Doku nicht immer ganz einfach, zwischen dem ganzen blabla die entscheidenden Absätze zu finden). MfG, Arno
Gerade Siemens wirbt mit ihrer Compound-Bremse. Das wird schon gehen. Der Umrichter wird schon gewisse Techniken zum Eigenschutz besitzen.
Technisch kann der Wechselrichter als Eigenschutz, wenn die Zwischenkreisspannung zu hoch wird, alle 6 Ventile hochohmig schalten, womit der Motor dann leer ausläuft. Um als Generator zu arbeiten, fehlt ihm dann die kapazitive Blindlast, womit er sich selbst entregt.
Normale Umrichter gehen in eine Störung und lassen den Motor normal auslaufen wenn der Motor nicht der Rampe folgt, bzw dadurch die Zwischenkreisspannung zu hoch wird..
Arno schrieb: > Beim zweiten > steigt im Zwischenkreis die Spannung an. Bei den meisten FUs ist ein > Überspannungsschutz ("Crowbar") Deswegen bieten manche Umrichterserien die Möglichkeit einen externen Bremswiderstand anzuschließen. Dort wird dann die Bremsenergie in Wärme gewandelt und die Zwischenkreisspannung bleibt im Rahmen. Siemens kann es nicht an allen, S210 kann es, oder die ältern Micromaster 420 u. 440. Bei einer Drehbank wird es trotzdem schwer das vernünftig zu bewerkstelligen. Die Faktor zwischen Futter alleine und Futter mit Werkstück kann 10-50 sein. Damit bremst der Umrichter entweder nervig langsam ohne oder kleinem Werkstück oder steigt bei großen Werkstücken aus. Man könnte einen Schalter ins Bedienfeld setzen und damit eine Parameterumschaltung am FU machen. Großes/kleines Werkstück, im Hobbybereich vorstellbar (Not-Halt Funktion wäre aber so nicht sicher gegeben). Hier ist ein Rückspeisefähiger Umrichter die bessere Wahl.
Arno schrieb: > Wenn er bremst, muss die Energie irgendwo hin. Entweder der FU speist > ins Netz zurück oder nur in die Zwischenkreiskondensatoren. Wenn der FU mit DC Bremst, ist das wirklich so: Max M. schrieb: > ... die Energie wird im Motor in Wärme umgesetzt. Ich schreibe das deshalb, weil er zu Unrecht negativ bewertet wurde. Oder hat er auch Hater an der Backe? LG old.
Weihnachtsmann schrieb: > Hier ist ein Rückspeisefähiger Umrichter die bessere Wahl. Für eine einfache Drehmaschine wird sich das nicht lohnen, da ist ein Bremswiderstand Mittel der Wahl.
Ich habe an meiner Drehbank einen 2 Motor und einen 4 kW FU von Danfoss. In der Beschreibung steht, dass erst ab 3 kW ein Bremswiderstand notwendig ist. Gebremst wird mit DC. Wo die Energie verheizt wird steht leider nicht im Dokument. Interessant ist allerdings, wenn im Betrieb (Motor dreht sich) der Strom ausfällt, dann bremst er noch den Motor bis fast zum Stillstand ab. Die Bremsrampe sollte man allerdings nicht zu steil machen. Hatte ich am Anfang 1,5 Sekunden eingestellt. Bei 2300 U/min der Spindel war der Abbremsvorgang dann ziemlich heftig und es knirschte ziemlich im Getriebe. Mit einer 3,5 Sekunden Rampe geht das nun etwas sanfter von statten.
OldMan schrieb: > Gebremst wird mit DC. Da wird die Rampe ungenauer, aber kann man natürlich machen. > Wo die Energie verheizt wird steht leider nicht im > Dokument. Bei DC-Bremse in der Motorwicklung. Auch deshalb bevorzugt man einen Bremswiderstand.
Pechvogel schrieb: > Ein Bremswiderstand ist an dem FU m.W. nicht vorgesehen. Lese mal den Artikel der Elektronikpraxis, man kann ihn als Werbung auffassen, aber auch ein paar Infos entnehmen: https://www.elektronikpraxis.vogel.de/bremswiderstaende-und-ihr-einsatz-in-elektrischen-antrieben-a-905832/
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