Guten Nachmittag, ich stehe vor folgendem teils viel diskutiertem Problem. Ich muss das Kabel eines Nabenmotors ersetzen doch die Motorwicklungen sind mit Kupferlackdraht beschichtet welche nur schwer lötbar sind. Die üblichen Methoden wie Ankokeln oder Abkratzen habe ich soweit probiert doch bin mit den Lötstellen nicht wirklich zufrieden. Ich habe da mal ein Bild eines Knubbels angehängt. Funktioniert zwar fürs erste doch angesichts dessen, dass da später 10A-20A durch sollen meiner Meinung nach nicht so zufriedenstellend zumal ich auch nicht sicher bin ob wirklich alle Litzen kontaktiert sind. Beim anbrennen des Lacks wird einfach nur alles schwarz und wirklich runter kratzen ließ sich das Zeug auch nicht. Crimpen fällt vermutlich wegen der Isolationswirkung aus. Welche möglichkeiten würden euch denn so einfallen die im Bild gezeigte Lötverbindung zu verschöndern? [Außer Photoshop ;)] Beste Grüße
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Verschoben durch Moderator
Hubbs, da hab ich wohl das falsche Bild angehängt, man möge mir verzeihen. War in der Vorschau nicht ersichtlich (Ein Verbesserungsvorschlag an dieser Stelle) Beste Grüße
Lötstelle schrieb: > Welche möglichkeiten Na einzeln vom Lack befreien, verzinnen, dann anlöten. Ferticht. Zum Üben könntest du ja mal mit HF-Litze probieren... ;-) W.S.
Jede Ader kupferlackdraht einzeln mit sowas: https://www.reichelt.de/abisolierwerkzeug-125-mm-fuer-cu-draehte-0-5-mm-rnd-550-00037-p207247.html?&trstct=pos_2&nbc=1 gründlich abisolieren.
Vielleicht hast du ja nen Dremel oder ne Drahbürste. Damit gehts sicher. Also Kupferlackdraht nicht abisoliert zu bekommen muss schon ne Kunst sein.
Timo N. schrieb: > Also Kupferlackdraht nicht abisoliert zu bekommen muss schon ne Kunst > sein. Nicht, wenn man normale Litze auch schon nicht löten kann (siehe Bild...)
Uwe S. schrieb: > Timo N. schrieb: >> Also Kupferlackdraht nicht abisoliert zu bekommen muss schon ne Kunst >> sein. > > Nicht, wenn man normale Litze auch schon nicht löten kann (siehe > Bild...) Da wird wohl auch der Lötkolben etwas schwächlich sein.
Vielleicht gibt es noch Wundermittelchen um die Lötbarkeit zu verbessern, ich Löte bleihaltig und habe noch recht aggresives Lötfett aus dem Gas-Wasserbereich (µC's Löten sich damit mit dem dicksten Bratstab wie von selbst) wobei das Zeug ziemlich hygroskopisch ist. Bezüglich des Lötkolbens hätt ich noch einen Weller (man könnte tatsächlich meinen, ein Bratstab) mit ein bisschen mehr Leistung. Also die Tendenz geht doch zum nochmal Schleifen probieren.
Lötstelle schrieb: > bleihaltig und habe noch recht aggresives Lötfett Das sind ehrlich gesagt schon die Wundermittelchen des Lötens. Damit lötet der Profi problemlos sogar Edelstähle. Also wohl doch zu wenig Hitze.
Timo N. schrieb: > Vielleicht hast du ja nen Dremel oder ne Drahbürste. Damit gehts sicher. > Also Kupferlackdraht nicht abisoliert zu bekommen muss schon ne Kunst > sein. Uwe S. schrieb: > Timo N. schrieb: >> Also Kupferlackdraht nicht abisoliert zu bekommen muss schon ne Kunst >> sein. > > Nicht, wenn man normale Litze auch schon nicht löten kann (siehe > Bild...) Flip schrieb: > mehr frisches flussmittel. Es gibt eben Lackdrähte die sind ganz schlecht lötbar. In der Regel sind das Drähte mit doppelter Lackschicht speziell für höhere Anforderungen an die Isolation und höhere Lebensdauer. Also bitte keine Häme! Im Gegensatz dazu gibt es lötbaren Lackdraht. Dafür braucht man aber auch schon die passende Power. Martin O. schrieb: > Jede Ader kupferlackdraht einzeln mit sowas: > > https://www.reichelt.de/abisolierwerkzeug-125-mm-fuer-cu-draehte-0-5-mm-rnd-550-00037-p207247.html?&trstct=pos_2&nbc=1 Geht im Prinzip, ist aber mühsam und richtig sauber wird es auch nicht. Der Vorschlag mit dem Dremel und einer Rundbürste ist nicht schlecht. Man muß nur an jede Ader richtig herankommen. mfg KLaus
Klaus R. schrieb: > Es gibt eben Lackdrähte die sind ganz schlecht lötbar. In der Regel sind > das Drähte mit doppelter Lackschicht speziell für höhere Anforderungen > an die Isolation und höhere Lebensdauer. Also bitte keine Häme! Bei Motoren wird meist Isolierstoffklasse H verwendet.
Uwe S. schrieb: > Lötstelle schrieb: >> bleihaltig und habe noch recht aggresives Lötfett > > Das sind ehrlich gesagt schon die Wundermittelchen des Lötens. Damit > lötet der Profi problemlos sogar Edelstähle. Diese Fette machen der doppelten Lackschicht auch nichts aus, zumindest nicht so schnell. Bevor die Lackschicht verkohlt ist das Fett schon verdampft. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Diese Fette machen der doppelten Lackschicht auch nichts aus, zumindest > nicht so schnell. ACK, aber doppelt wird die Lackschicht nicht sein, das macht man bei Motoren für höhere Spannung.
Klaus R. schrieb: > Es gibt eben Lackdrähte die sind ganz schlecht lötbar. In der Regel sind > das Drähte mit doppelter Lackschicht speziell für höhere Anforderungen > an die Isolation und höhere Lebensdauer. Ja und wenn man die versucht abzukokeln, wird richtig eklig. Das verbrannte Zeug bekommt man fast schwerer runter als den Lack. Abkratzen und verzinnen und zwar jede einzeln. Das haben Generationen von Elektronikern gemacht, es gibt extra Werkzeuge dafür und auch der Hersteller des Motors wird das ja wohl hinbekommen haben. Ausserdem umwickelt man die Kabel mit Silberdraht und verlötet die zusammen, weil die Lötung sonst einfach bricht.
Also ich habe nun zwei Litzen etwa 5min mit 400er schmirgel bearbeitet, diese waren an der besagten Stelle deutlich heller, ließen sich ein bisschen besser verzinnen aber von gut lötbar konnte man auch nicht reden. Dazu der Zeitaufwand von 5min x ca. 50 Litzen (der Motor hat 3 Phasen) Das könnte dann mein heutiger Abend werden (oder die Nacht) naja, der Motor wärs wert. Dremel und Rundbürste hab ich, kann ich probieren, hätte aber tatsächlich nicht gedacht, dass man zu so brachialen Mitteln greifen muss um ein bisschen (oder ein bisschen mehr) Lack da runter zu bekommen. Motorspannung ist 3x 72V
Silberdraht habe ich auch, das ist ein guter Tipp, bisher habe ich die Drähte mit einer dünnen Kupferlitze umwickelt.
wenn du einen Dremel hast nimm die blauen Silikonpolierer.. musst danach aber mit Druckluft den Motor ausblasen, sonst nehme ich immer ein Skalpel und meinen Gaslötkolben
Lötstelle schrieb: > aber von gut lötbar konnte man auch nicht > reden. Was hast du denn für einen Lötkolben? Wie viel Watt hat der? Meiner Meinung nach hast du einfach zu wenig Hitze!
M. K. schrieb: > Ausserdem umwickelt man die Kabel mit Silberdraht und verlötet die > zusammen, weil die Lötung sonst einfach bricht. Es gibt auch Adernhülsen für 6mm² oder 10mm². mfg klaus
Drei grundlegende Fehler : Erstens nimmt man NIE einen grün/gelben Leiter als spannungsführende Leitung. Zweitens ist diese (gn/ge) Ader zwar abisoliert, sie ist danach aber nicht verdrillt und ordentlich verzinnt worden. Das würde bei dem späteren Zusammenführen der beiden Anschlüsse unheimlich helfen. Drittens : Auf die vermutlich zu geringe Wärmeleistung des Lötkolbens wurde ja bereits mehrfach hingewiesen. Fazit - Meinen Azubis hätte ich diesen Lötversuch wieder um die Ohren geh.... ? Steffen
vielleicht bekommst du den Lack auch mit Aceton weg, achte aber auf die Umgebung.
Thomas O. schrieb: > vielleicht bekommst du den Lack auch mit Aceton weg, achte aber auf die > Umgebung. oder einen kleinen Gasbrenner zur Unterstützung des Lötkolbens. https://www.amazon.de/Bunsenbrenner-BYBO-K%C3%BCchenbrenne-Flambierbrenner-Flammst%C3%A4rke/dp/B07B482XSW/ref=pd_rhf_se_s_sspa_dk_rhf_search_pt_sub_0_10?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B07B482XSW&pd_rd_r=1b624f09-2e73-4261-93dd-cdb91e267a84&pd_rd_w=TQF7n&pd_rd_wg=xuYY6&pf_rd_p=9a6351f6-9a77-4302-b118-1ea9d512b202&pf_rd_r=5B3PSKFZJXE9W7NS52W8&psc=1&refRID=5B3PSKFZJXE9W7NS52W8&spLa=ZW5jcnlwdGVkUXVhbGlmaWVyPUEzMlZLWFFaM1dGMjVXJmVuY3J5cHRlZElkPUEwMDkyNjUzQTNCNkRGTUxWOVY5JmVuY3J5cHRlZEFkSWQ9QTA2OTYyNDRFTzVVMEJBRUNORjgmd2lkZ2V0TmFtZT1zcF9yaGZfc2VhcmNoJmFjdGlvbj1jbGlja1JlZGlyZWN0JmRvTm90TG9nQ2xpY2s9dHJ1ZQ==
Thomas O. schrieb: > vielleicht bekommst du den Lack auch mit Aceton weg, Polyimid ist gegen Aceton beständig.
Bezüglich lötbarkeit: https://www.heermann-gmbh.de/sites/default/files/tabellen/Tabelle-Kupferlackdraehte-36-125.jpg
Wie hat sich der Hersteller die Kontaktierung vorgestellt. Sollen die gecrimpt werden?
Ich würde mal sagen hartlöten oder, bei Einzeladern, abfräsen. Das Kupfer unter der Lackschicht bleibt ja lötbar.
Hier, bin gerade über ein Video gestolpert wo Kupferlackdraht abgefräst wird: https://youtu.be/bsS_7EEYx1Y?t=1386
sicher, dass es Kupferdraht ist und nicht evtl auch Alu-Draht? Das kommt leider immer häufiger vor.
Ich würde zum Löten sowas empfehlen: https://www.weidinger.eu/de/p/wl46586 mit dieser Lötspitze: https://www.weidinger.eu/de/p/wl19822 Das Reinigen der Kupferlackdrähte wurde schon beschrieben. Mit der Kombi schaffe ich bei ca. 400°C 25mm² Kabel an Motorwicklungen zu löten. Als Flussmittel nehme ich das Weller Electronic Flux für das 25mm². Lötzinn bleihaltig >1,5mm Durchmesser. Ist aber schon grenzwertig. Da würde ich vorher ein bischen üben. Speziell mit dem Abkühlen solltest Du dich befassen.
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