Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AGM Akku mit Flüssigkeit auf Vlies und geringer Kapazität


von Alexander H. (alex95)


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Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem bei zwei 100Ah 12V AGM Akkus (erst 9 Monate 
alt), die in meiner Inselsolaranlage im Einsatz sind bzw. waren:
Nachdem die Akkus in diesem Winter immer mehr Kapazität verloren obwohl 
diese eigentlich immer ausreichend geladen wurden, habe ich zunächst 
versucht, mit einem CTEK Ladegerät und dem Refresh-Modus dem 
entgegenzuwirken.
Das hat soweit auch funktioniert. Nur wenn die Spannung unter 12V fällt 
(Belastung ca. 4A) bricht die Spannung innerhalb weniger Minuten auf 11V 
ein.
Die beiden Akkus scheinen also defekt zu sein.
Zu meiner eigentlichen Fragestellung:
Da die Akkus 6 Stopfen an der Oberseite haben, habe ich diese kurzerhand 
geöffnet, um zu schauen ob das Vlies überhaupt noch genug in Säure 
getränkt ist. Zu meiner Überraschung sah die erste Zelle noch gut aus, 
auf den anderen steht jedoch ca. 1cm Flüssigkeit. Ich hatte eher keine 
Flüssigkeit auf den Zellen erwartet.
Ist es normal, dass die Zellen quasi "schwimmen" und die erste Zelle ist 
einfach ausgetrocknet oder liegt hier ein größeres Problem vor?
Ich habe noch zwei Bilder angehängt, bei denen ich versucht habe, das 
Innenleben zu fotografieren.

Gruß Alex

von Oliver S. (oliverso)


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von Alexander H. (alex95)


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Danke für die erste Antwort.
Den Beitrag hatte ich auch schon gelesen.
Hier ist jedoch die Rede von: "aber ohne dass das Vließ dadurch 
sichtlich gesättigt wurde". Bei mir ist eine Zelle ja nass und der Rest 
schwimmt ja wirklich in Säure. Wurde die Batterie dann von Werk ab 
überfüllt?

von hinz (Gast)


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Alexander H. schrieb:
> Wurde die Batterie dann von Werk ab
> überfüllt?

Genau das, aber das führt nicht zum erwähnten Defekt. Es ist zu 
vermuten, dass im Gegenzug die eine Zelle ab Werk zu gering gefüllt 
wurde. Der Füllprozess wird auch durch wiegen überwacht, dadurch ist das 
nicht aufgefallen.

von Alexander H. (alex95)


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Okay, auch erstmal Danke für die Info.
Das passt auch zu der Verfärbung, welche mir eben erst aufgefallen ist. 
Die "trockene Zelle" ist noch ganz weiß bzw. das Vlies, während alle 
anderen eher grau erscheinen.
Ich fülle die Zelle mal auf und Berichte ob sich etwas geändert hat.

Gruß Alex

von hinz (Gast)


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Alexander H. schrieb:
> Ich fülle die Zelle mal auf

Aber mit Säure, nicht mit Wasser.

von Alexander H. (alex95)


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Mit Schwefelsäure dann, da diese beim ersten Befüllen gefehlt hat?
Welche Konzentration ist hierbei empfehlenswert?

von hinz (Gast)


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Alexander H. schrieb:
> Mit Schwefelsäure dann, da diese beim ersten Befüllen gefehlt hat?

Genau.


> Welche Konzentration ist hierbei empfehlenswert?

Übliche Batteriesäure: 38%, d=1,285.

von ### (Gast)


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Ist halt mal eine Theorie mit dem fehlenden Elektrolyt.
Was anderes kannst du eh nicht machen.

---


Das kann imo genausogut die einzige noch richtig funktionierende Zelle 
sein. Die hat ihren Elktrolyt wieder aufgenommen während das den anderen 
durch Sulfation und Plattenwachstum nicht mehr möglich ist.


Die arbeiten unter Druck. In zweierlei Hinsicht.
Einmal nat. verschlossen damit das Gas nicht entweicht etc. aber
bei allem was sich heute deep-cycle nennt und Zyklenzahlen 80%DOD > 200 
angibt wird es sich um 'compressed designs' handeln. Separatoren und 
Platten werden trocken vor dem Einbau mehr oder minder stark 
verdichtet/verpresst. So wenn das Vlies nun leicht verdichtet mit mntwg. 
10kPa 1N/cm^2 zwischen zwei 'Platten' klemmt und der Sättigungsgrad wie 
man immer liest ~95% betragen soll, was mit einem Überschuß schlecht 
möglich wäre und der mechanische Druck während einer Entladung ansteigt 
dann wird man annehmen können das ggf. Elektrolyt herausgedrückt wird, 
später in einer Ruhephase wird das dann wieder aufgenommen. Eigentlich 
sollten sie (wenn intakt) trocken erscheinen.

Betrachtung nat. auch eher theoretischer Natur ;)

von MaWin (Gast)


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Alexander H. schrieb:
> Nachdem die Akkus in diesem Winter immer mehr Kapazität verloren

Woher weisst du denn das ?

Mehrfach vollständig aufgeladen und vollständig entladen, dabei 
mitgezählt ?

Sind das überhaupt zyklenfeste Akkus oder Autoakkus ?

Woher weisst du wann der Akku voll ist, manche sind das bei 13.8V 
(Antimon) und andere bei 14.5V (Calcium), und woher weiss deine PV 
Anlage wie hoch sie laden darf ?

von Alexander H. (alex95)


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Also zu dem Beitrag von ###:
Die Batterien Standen jetzt 48h abgeklemmt und die Flüssigkeit ist 
teilweise wieder in das Vlies zurück gezogen worden. Ich besorge heute 
noch die Batteriesäure um die Theorie mit de fehlenden Elektrolyt zu 
testen.

zu MaWin:
Die Akkus hängen natürlich an einem Solarladeregler (EPever Tracer3210A) 
der ständig die geladene und entladene Kapazität misst. Von dem 
Kapazitätsverlust gehen ich aus, da die Akkus seit diesem Winter schon 
nach einer Entnahme von 300 Wh nur noch eine Spannung von 11,1 V 
aufweißen.
In dem Regler sind auch die verschiedenen Spannungen wie z.B. 
Erhaltungsladung von 13,7V eingetragen. Diese habe ich einerseits beim 
Kauf vom Händler mitgeteilt bekommen, wobei sie auch auf der Batterie 
selbst noch einmal aufgedruckt sind. Die Akkus sind AGM 
Versorgungsbatterien.
https://www.winnerbatterien.de/autobatterien/Solarbatterien/AGM-VRLA-Wohnmobil-Batterie-100Ah::248.html

: Bearbeitet durch User
von avrasm (Gast)


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Was bedeutet aufweißen in diesem Zusammenhang???

avrasm.

von batman (Gast)


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Noch nie was vom Weißabgleich der Zellenspannung gehört?
Ohne den funktioniert nunmal kein Fluxkompensator! Wie denn auch.

von Alexander H. (alex95)


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Mein Fehler, ich habe natürlich aufweisen gemeint.
Und batman brauch nicht albern sein. Der Fluxkompensator in meinem 
DeLorean wird selbstverständlich mit einem MR. FUSION betrieben...

Zum eigentlichen Thema, der AGM Akkus:
Ich habe heute die betroffenen Zellen mit Säure nachgefüllt und teste 
die Akkus in den kommenden Tagen.

Gruß Alex

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Versuch die Akkus mit ganz wenig Strom für eine lange Zeit zu laden. 
Dabei werden die intakten Zellen leicht überladen, sollte sie bei 
geringem Strom nicht stören.

Wenn man das nicht macht kann die angeschlagene Zelle beim 
Entladevorgang umgepolt werden (falls das nicht sowieso schon passiert 
ist) und das findet die definitiv nicht lustig. Danach kann man den Akku 
dann auf jeden Fall entsorgen.

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