Hallo, das Defektgerät befindet sich zur Zeit noch in Frankreich bei meinem Kumpel. Die Elektronik soll in Ordnung sein, die habe er einem Bekannten gegeben. Wenn man das Gerät laufen lassen will, startet es nicht. Man soll es anschalten können, die Lichter gehen an, der Motor läuft, aber der Antrieb läuft nicht. Entschuldigt die Minimalbeschreibung, mehr kann ich so leider nicht erfahren. Wer macht so etwas und welche Größenordnung erreichen die Reparaturkosten? Danke.
Antriebsriemen wechseln. Die Dinger zerfallen bei so alten Geräten gerne und dann entstehen genau die beschriebenen Symptome. Elektrisch sieht alles gut aus, man hört den Motor laufen, aber nichts bewegt sich.
Danke, dass habe ich ihm auch gesagt. Bei meinen Dreikopf-Cassettendecks führt die Gummientspannung zu Leierkasteneffekten...
Peter M. schrieb: > Wer macht so etwas und welche Größenordnung erreichen die > Reparaturkosten? Ich weiß nicht ob hier alle Marken bearbeitet werden, eine Anfrage lohnt aber sicherlich. Einen Ausflug ist das Künstlerdorf Worpswede in der Nähe von Bremen allemal wert. https://www.hifi-zeile.de/index.php?l=de Ich vermute dass es in DE weitere solcher speziellen Fachbetriebe gibt. Die Kosten sind wohl ein eigenes Thema. Ben B. schrieb: > Die Dinger zerfallen bei so alten Geräten ...zu Staub. Defekte Riemen passen zur Fehlerbeschreibung.
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Die Riemen zerfallen je nach Material leider nicht zu Staub, sie verwandeln sich in eine klebrige, teerige, stinkende Masse, die sich an alles dranheftet, was in der Nähe liegt. Das Beseitigen dieser Gummiriemenreste ist nur mit viel Geduld und ganz viel Brennspiritus möglich. Benzin hilft nicht. Wenn Du ganz viel Glück hast, dann sind es Riemen, die einfach nur hart und bröselig geworden sind, aber darauf würde ich mich nicht verlassen!
Bei diesem "Gummiglitsch" hilft auch Natronlauge. am besten als Backofenspray, das eher mal an Ort und Stelle bleibt. Natürlich darf man nicht alles "global" einsprühen, Man muss das natürlich wohl überlegt applizieren. Immer vorausgesetzt, die Oberfläche verträgt das. Also das Gröbste erstmal mechanisch entfernen und dann mit NaOH ran. Das funzt auch bei den modernen "Soft-Touch" Oberflächen, die auch nur noch schmierig und glitschig werden.
Ich habe das Gummiriemendesaster aktuell gerade mal dokumentiert. Aber vielleicht ist das ja bei deinem Tonband nicht so kritisch... Nur so als Richtwert: Putzen und Neubestücken hat mehrere Stunden gedauert. http://www.wolfgangrobel.de/museum/ldl1002.htm
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Ich hatte auch mal solch einGerät zur Reparatur, der Riemen hat sich einfach aufgelöst und sauber aufs Chassis "gelegt", Bilder habe ich in diesem Thread: Beitrag "Re: HiFi Tonband - Renaissance?" Allerdings muss das Alles nicht so schlimm sein, oft ist der Riemen wirklich nur spröde geworden und einfach gerissen.
Wolfgang R. schrieb: > Die Riemen zerfallen je nach Material leider nicht zu Staub, sie > verwandeln sich in eine klebrige, teerige, stinkende Masse, die sich an > alles dranheftet, was in der Nähe liegt. Das mit dem Staub war auch nicht ganz ernst gemeint;-) Ich kenne es auch so dass die Riemen zwischen den Fingern zebröseln, in eine Art Granulat.
Geht aber noch weiter. Andruckrolle, Kopffilz, Rutschkupplung, Lagerrreinigungen/neu ölen. Undankbare Aufgabe, ich pack die Dinger nicht mehr an. Mein TESLA B 116 habe ich mal aus nostalgischen Gründen komplett restauriert. Steht nun auch schon wieder seit etlichen Jahren ungenutzt rum und wird dadurch auch nicht besser :-(. Die Zeit ist abgelaufen, nur fürs Museum gut.
H.Joachim S. schrieb: > Die Zeit ist abgelaufen für alle belt drive, ein Glück habe ich ein dd Grammophon :)
Muß ich dir Recht geben, hab noch seit Jahren ein Royal de Luxe im Keller stehen. Die waren genau genommen schon veraltet als sie raus kamen.
Ich bringe gerade mein altes Toshiba-Kassetttendeck wieder zum laufen. Hier hat sich der Riemen für den Antrieb der Wickelspulen komplett aufgelöst. Einmal berührt und alles ist schwarzer, klebriger Matsch. Weiß jemand eine Bezugsquelle für Ersatzriemen? Gruß Werner
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Werner E. schrieb: > . . . mein altes Toshiba-Kassetttendeck . . . > > Weiß jemand eine Bezugsquelle für Ersatzriemen? Wenn Du noch geschrieben hättest um welches Gerät es sich genau handelt, dann könnte Dir auch geholfen werden. Ansonsten: Schon mal selber „gegurgelt“ oder in der E-Bucht danach gesucht?
Toshiba PC-G22. Bin leider bisher noch nicht fündig geworden.
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darunter sieht man noch einen flachen Riemen. ist der schon neu(er)? wenn alt, frage ich mich, aus welchem Material der wohl ist.
Der Flachriemen treibt den Capstan an. Er besteht allerdings aus einem anderen Material, das sich anscheinend nicht zu Teer verwandelt. Aber der Riemen ist ziemlich hart geworden und nicht mehr elastisch. Ich werde ihn also auch eretzen müssen. Zum Säubern habe ich übrigends Isopropanol verwendet, ging recht gut.
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Normal Z. schrieb: > Ansonsten: Schon mal selber „gegurgelt“ oder in der E-Bucht danach > gesucht? Werner E. schrieb: > Toshiba PC-G22. > Bin leider bisher noch nicht fündig geworden. Na, komisch. Wenn ich Toshiba PC-G22 bei Ebay eingebe, bekomme ich allerdings passende Einträge. Probier's doch einfach mal. Wenn Dir der Preis zu hoch ist: Riemen mit Vierkantprofil habe ich zu Zeiten, als es das Web in benutzbarer Form noch nicht gab, durch O-Ringe mit Vierkantprofil aus dem Maschinenbauzubehör ersetzt. Die funktionieren im Tonbandgerät seit gut 20 Jahren problemlos und kosten dazu auch nur ein paar Cent. Wenn man kein Muster mehr hat, an dem man den Durchmesser abnehmen kann, muß man dann allerdings den Umfang und daraus den Durchmesser berechnen können. MfG
Peter M. schrieb: > Wer macht so etwas und welche Größenordnung erreichen die > Reparaturkosten? Das als Auftrag zu vergeben erfordert Überblick über das Vereinbarte. Ein "Mach mal" bei einem 55 Jahre altem Gerät kann tüchtig ins Geld gehen und man sollte sich vorher überlegen was es einem wert ist. Machen können sollte das ein Radio-/Fernsehtechniker. So mancher Normal wäre: - Mechanik nachgehen. Putzen, evtl. tropfölen und neue Riemen. - Dann nochmal den Rest ausmessen nach Servicemanual - Probelauf. Feddisch. Je nach Versifftheit des Geräts und Versiertheit des Reperatörs: 2...14 h. Wenn dann aber irgendwelche Bauteile Poröse Kabel Röhren Kondensatoren ... wird es halt aufwendiger.
Sebastian L. schrieb: > Machen können sollte das ein Radio-/Fernsehtechniker. > So mancher Feinmechanik war in den '70er aber nicht mehr Bestandteil der Ausbildung, Motore und drehende Scheiben und Riemen sehr sehr selten in Fernseher und Radios. Ich hatte immer Probleme diese Teile so zu zerlegen das sie hinterher wieder perfekt laufen, machte das nur im größten Notfall bei meinen Uher 124 report mit dem Umbausatz, das Teil frass vorher Gummis wie kein anderer, bei VCR habe ich mich ausgeklinkt.
Joachim B. schrieb: > Sebastian L. schrieb: >> Machen können sollte das ein Radio-/Fernsehtechniker. > Feinmechanik war in den '70er aber nicht mehr Bestandteil der > Ausbildung, Motore und drehende Scheiben und Riemen sehr sehr selten in > Fernseher und Radios. Plattenspieler und Tonbandgeräte kamen also nicht vor? für Radios hatte man auch schon mal die Blechpakete für einen Drehkondensator gefertigt.
● J-A V. schrieb: > Plattenspieler und Tonbandgeräte kamen also nicht vor? selten bis nie, in der Ausbildung jedenfalls und in der Prüfung nicht! Speziellere Dinge wie eine Revox A700 haben sogar die besten Techniker verzweifeln lassen, unser Ausbilder sortierte die Pläne auf dem Werkstattboden und erklärte erst mal die Einzelkomponenten.
Joachim B. schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Plattenspieler und Tonbandgeräte kamen also nicht vor? > selten bis nie, > in der Ausbildung jedenfalls und in der Prüfung nicht! Schade. Die Tangentialplattenspieler der 70er und 80er waren Meisterwerke. (z.B. die Beogram). Antiskating, Antrieb...alles musste man manuell machen. Servicemanuale besonders bei B&O waren aber sehr gut. > Speziellere Dinge wie eine Revox A700 haben sogar die besten Techniker > verzweifeln lassen, Warum? Die Revox sind riesengrosse Klopper. Alles wunderbar modular aufgebaut. Jede Baugruppe lässt sich einzeln ausbauen und durchmessen. Da steht sogar auf der PCB was das ist. Die Mechanik ist 08-15 für Tonbandgeräte. Telefunken Magnetophone waren auch noch beherrschbar, wenn auch mechanisch aufwendiger. > unser Ausbilder sortierte die Pläne auf dem > Werkstattboden und erklärte erst mal die Einzelkomponenten. Na nun, erstmal auseinanderschrauben und dann nachdenken sollte man nicht. Einfuchsen muss man sich doch erst bei Vielspurgeräten. Studer, Foster und und und.
Sebastian L. schrieb: > Na nun, erstmal auseinanderschrauben und dann nachdenken sollte man > nicht. Schaltpläne! nicht Baugruppen, ich denke du hast da was mißverstanden ;) Joachim B. schrieb: > unser Ausbilder sortierte die Pläne auf dem > Werkstattboden und erklärte erst mal die Einzelkomponenten. Da wurde natürlich zuerst in die Pläne geschaut, keiner den nicht wahnsinnig ist oder das Teil nicht kennt zerlegt zuerst!
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