Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-Ausgang eines einfachen Labornetzteils schaltbar machen - wie?


von Frank S. (hobbyist)


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Gibt es eine (simple) Schaltung, mit der ich den ständig geschalteten 
DC-Ausgang eines 40V / 10A (oder auch mehr) NT schaltbar zu machen? Das 
Schalten sollte sauber und schnell erfolgen. Ein einfacher Schalter 
scheidet wegen der Eckdaten eigentlich aus. Ein Relais eigentlich auch, 
denke ich. Die Suche über die Suchmaschine war ohne Erfolg, da mir das 
passende Schlagwort fehlt.

: Bearbeitet durch User
von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Wie wäre es mit einem geeigneten Power Mosfet?

Im Normalbetrieb legst du eine entsprechende Gatespannung an, um den 
Mosfet durchgeschaltet zu lassen. Zum Abschalten des DC-Ausgangs die 
Gatespannung auf Null setzen.

Ist doch ganz simpel, Gruss
Frank

Edit: Achso, musst dem Mosfet (Drain/Source)in die Minusleitung des 
DC-Ausgangs schalten. Einfacher gehts nicht.
So habe ich mal eines meiner Labornetzteile automatisiert, d.h. wenn der 
vorgegebene, eingestellte Strom überschritten wurde, dann wurde 
innerhalb von Millisekunden abgeschaltet.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Recht narrensicher sind Smartswitches. Die kann man in die Plusleitung 
legen und sie sind mit einem einfachen Logiksignal gut zu schalten. 
Zusätzlich sind viele gegen Überlast geschützt. Da sie für die 
Automobilindustrie entwickelt wurden, sind sie robust.
https://www.segor.de/#Q=BTS442E2&M=1
https://www.segor.de/#Q=BTS612N1&M=1

von Armin X. (werweiswas)


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Matthias S. schrieb:
> Da sie für die
> Automobilindustrie entwickelt wurden, sind sie robust.

Nur seltsam, dass die schon mal, wie im BMW meines Juniors beim Ausfall 
der Abblendlichtlampe mitsterben.
Hätte in den allermeisten Fällen ein neues, sauteures Lichtsteuergerät 
nach sich gezogen.

Was spricht bei dem Netzteil gegen einen einfachen Kippschalter? 10A ist 
ja nichts was nicht beherrschbar wäre.

MfG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Armin X. schrieb:
> Was spricht bei dem Netzteil gegen einen einfachen Kippschalter? 10A ist
> ja nichts was nicht beherrschbar wäre.

Der Abreissfunken bei 40V. Meistens ist für Schalter, die für DC 
spezifiziert sind, bei 32V Schluss. Wenn der TE verspricht, den Schalter 
nur ohne Last zu öffnen, klappt das mit einem 10A Schalter auch.

Armin X. schrieb:
> Nur seltsam, dass die schon mal, wie im BMW meines Juniors beim Ausfall
> der Abblendlichtlampe mitsterben.

Das liegt vermutlich weniger am Smartswitch als an BMW, die billig 
gebaut haben.

von oerks (Gast)


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Buchse ins NT. Stecker ans Kabel. Funktioniert seit Jahrhunderten.

von Dieter (Gast)


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@oerks
Seit Jahrhunderten stimmt nicht. Es sind nicht mal zwei Jahrhunderte.

@Frank
Power Mosfet wäre nur die halbe Lösung. Eine Freilaufdiode wird noch 
benötigt auf der Lastseite, sonst schießt es die Halbleiter. Davor noch 
ein VDR um den Überschwinger von NT-Seite beim Schalten aufzufangen.

von A-Freak (Gast)


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Nimm einen zweipoligen Schalter oder zweipoliges Relais und schalte 
beide Kontakte in Reihe.

von Alexxx (Gast)


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@A-Freak
Seeehr fundierter Rat. Als ob zwei Funkenstrecken in Reihe
die doppelte Durchbruchspannung hätten...

von Joachim B. (jar)


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Dieter schrieb:
> @oerks
> Seit Jahrhunderten stimmt nicht. Es sind nicht mal zwei Jahrhunderte.

wie rechnest du?

Allessandro Volta baute 1772 die erste Batterie, in der Strom durch eine 
chemische Reaktion erzeugt wurde.

Falsch ist nur Labornetzgerät, da hast du recht.

von Harald W. (wilhelms)


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Armin X. schrieb:

> Was spricht bei dem Netzteil gegen einen einfachen Kippschalter? 10A ist
> ja nichts was nicht beherrschbar wäre.

Die einfachen Kippschalter können meist nur <30V schalten.

von ek13 (Gast)


Angehängte Dateien:

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A-Freak schrieb:
> Nimm einen zweipoligen Schalter oder zweipoliges Relais und
> schalte beide Kontakte in Reihe.

Korrekt !

Alexxx schrieb:
> @A-Freak
> Seeehr fundierter Rat. Als ob zwei Funkenstrecken in Reihe
> die doppelte Durchbruchspannung hätten...

Schau mal in Datenblätter z.B. von Finder Relais,
https://docs.rs-online.com/6da4/0900766b8009ff45.pdf

Da verdoppelt sich die max. Schaltspannung.

von Dieter (Gast)


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Joachim B. schrieb:
...
Paßt schon. War da etwas überspitzfindig am Sonntag in Isolation mit 
Corona. Corona extra im Sixpack natürlich, das Grundnahrungsmittel in 
Mexiko.

ek13 schrieb:
> Da verdoppelt sich die max. Schaltspannung.

Die müssen aber sehr gut synchron trennen. Zum Beispiel über 
druckluftbetriebene Explosionsschalter für ein kleines bißchen mehr 
Strom und Spannung.

von 2 Cent (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Nimm einen zweipoligen Schalter oder zweipoliges Relais und
> schalte
> beide Kontakte in Reihe.

Alexxx schrieb:
> @A-Freak
> Seeehr fundierter Rat. Als ob zwei Funkenstrecken in Reihe
> die doppelte Durchbruchspannung hätten...
Die Durchschlagsspannung (bei gleicher Kapazität, ggf durch 
Parallelkondensatoren getrimmt) wird schon verdoppelt. Allerdings, und 
das Meintest Du, auch wenn Du es anders formuliertest: Als Trenner funzt 
ein solches Konstrukt keinesfalls.

Bei 40VDC sind 10A schon recht Anspruchsvoll, OT: im Megaamperebereich 
sind zu trennende 2V schon eine kaum zu bewältigende Herausforderung, 
das Plasma der Lichtbögen ist extrem Leitfähig.

ek13 schrieb:
> A-Freak schrieb:
>> Nimm einen zweipoligen Schalter oder zweipoliges Relais und
>> schalte beide Kontakte in Reihe.
>
> Korrekt !
Nope!
Auch bei "nur" 10A bekommsst mit keinem mir bekanntem Trick zwei 
brennende Lichtbögen als reproduzierbaren Spannungsteiler. Im Moment der 
brennenden Plasmen wird dies nicht funktionieren; sobald ein Plasma 
"hochohmiger" wird steigt dessen Brennleistung sofort an ---> Es wird 
sofort wieder besser Leitfähig. So wird eine Funkenlöschung nicht 
funktionieren, leider.

ek13 schrieb:
> Schau mal in Datenblätter
Das klappt bei hohen Strömen nicht mehr.


Der darf heute nicht Fehlen:
Dieter schrieb:
> Corona extra im Sixpack natürlich, das Grundnahrungsmittel in
> Mexiko.
Ein Corona mit einem Strohhalm ist out, das gilt als unsozial!
Sangria ist auch out!
Der Hardcore-Mexikaner trinkt Corona mit mehreren Teilnehmern -und 
entsprechend vielen Strohhalmen- aus einem Eimer -voll mit Corona- :D
Auf die Glasschale, Prost, bleibt gesund!

von M. K. (sylaina)


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Frank S. schrieb:
> Gibt es eine (simple) Schaltung, mit der ich den ständig geschalteten
> DC-Ausgang eines 40V / 10A (oder auch mehr) NT schaltbar zu machen? Das
> Schalten sollte sauber und schnell erfolgen. Ein einfacher Schalter
> scheidet wegen der Eckdaten eigentlich aus. Ein Relais eigentlich auch,
> denke ich. Die Suche über die Suchmaschine war ohne Erfolg, da mir das
> passende Schlagwort fehlt.

Ist dir der Schaltplan des Netzteils bekannt oder kommst du da ran? Wenn 
ja, dann kann es durchaus eine Überlegung wert sein, an die 
Netzteilansteuerung zu gehen und z.B. die Spannungsvorgabe zu überlagern 
sodass das Netzteil meint, es solle 0V ausgeben.

10A unter Last zu trennen ist schon eine kleine Herausforderung, der 
Strom mag ja keine großen dI/dt-Faktoren ;)

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