Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleine Kurbel-Laterne reparieren


von Klaus I. (klauspi)


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Hallo zusammen,

mir ist gerade eine kleine Kurbel-Laterne in die Hände gefallen. Die 
eingebaute Knopfzelle ist immerhin mit recharcheable beschriftet, 
funktioniert aber nicht oder nicht mehr. Deswegen will ich sie umbauen.

Die vier weißen LED sind parallel geschaltet und haben laut 
Komponententester eine Durchlassspannung von 2,8 Volt. Der Widerstand 
hat 10 Ohm, würde also mit den 3,6 V der Knopfzelle für 80 mA Strom 
insgesamt sorgen. Kann ich hier davon ausgehen, dass wenn die Spannung 
der LED etwas streut eine deutlich mehr als 20 mA abbekommt?

Beim Kurbeln mit ein 1k Widerstand als Last habe ich mit dem Oszi 10 – 
15 Volt gemessen.

Meine Idee wäre jetzt:
Knopfzelle gegen Elko tauschen
LED umbauen: je zwei in Serie geschaltet
Widerstand gegen 470R oder etwas größer tauschen

Wie würdet ihr vorgehen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Superkondensator einbauen und die Spannung mit einer Leistungs-Z-Diode 
(ggf. Transistor mit TL431 gesteuert) begrenzen.

LEDs parallelschalten ist immer doof. Klar kann sich eine dabei deutlich 
mehr Strom holen wenn die anderen ihn nicht wollen. Umbau auf 
Reihenschaltung wäre aber umständlich, weil man dann einen Wandler von 
3,6V auf etwa 12V mit 20mA Strom dazubauen muß... der mit den 3,6V oder 
sogar noch weniger läuft.

Edit: Die Spannung am Kondensator würde ich nicht groß anheben, sonst 
sinkt die Leistung des kleinen Generators evtl. zu sehr ab. 1K ist keine 
geeignete Last für solche Messungen, man müsste die Ausgangsspannung bei 
100..200mA Strom messen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Ein Foto von der Knopfzelle wäre nicht schlecht. Statt 1xLi könnte es 
auch 3xNiMH sein, denn da benötigt man keine Schutzschaltungen.

von c-hater (Gast)


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Klaus I. schrieb:

> mir ist gerade eine kleine Kurbel-Laterne in die Hände gefallen.

Das sind sehr oft reine Fakes. Sprich: da wird nix geladen, die Kurbel 
und der "Generator" sind de facto komplett funktionslos. Außer unter 
diesem Aspekt: man kann die Kurbel tatsächlich drehen...

> Die
> eingebaute Knopfzelle ist immerhin mit recharcheable beschriftet,

Naja, könnte stimmen, könnte aber auch Fake sein.

> funktioniert aber nicht oder nicht mehr. Deswegen will ich sie umbauen.

Warum lädst du sie nicht einfach extern? Dann weißt du sicher, ob 
Fake...
Oder du tauschst sie einfach gegen was baugleiches...

von Klaus I. (klauspi)


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Dieter schrieb:
> Ein Foto von der Knopfzelle wäre nicht schlecht. Statt 1xLi könnte es
> auch 3xNiMH sein, denn da benötigt man keine Schutzschaltungen.

Plastikverpackung habe ich entfernt, es ist nur eine Knopfzelle. Photo 
reiche ich nach.

von Klaus I. (klauspi)


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c-hater schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>
>> mir ist gerade eine kleine Kurbel-Laterne in die Hände gefallen.
>
> Das sind sehr oft reine Fakes. Sprich: da wird nix geladen, die Kurbel
> und der "Generator" sind de facto komplett funktionslos. Außer unter
> diesem Aspekt: man kann die Kurbel tatsächlich drehen...

Kann gut sein. Allerdings scheinen mir Mechanik und die Optik (z. B. 
Spiegel) "relativ" hochwertig zu sein. In meinen Augen lohnt sich da die 
Frage hier nach einer Reparatur bzw. Optimierung.


> Oder du tauschst sie einfach gegen was baugleiches...

Würde das mit dieser Schaltung wirklich gut funktionieren oder wäre der 
oben vorgeschlagene Supercap besser?

von Klaus I. (klauspi)


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Eine andere Überlegung: Li-Po 3,7 Volt anstatt Supercap

Zener-Diode 3,9 Volt mit kleinem Vorwiderstand (10 Ohm ?) parallel zum 
Akku um Überspannung zu verhindern.

Schottky-Diode in Reihe zu den weißen LED mit 2,8 Volt um zu große 
Entladung zu verhindern.

Dazu noch einen Elko parallel zum Akku um das ungleichmässige Kurbeln 
etwas auszugleichen.

Das Maximum an Ladezyklen würde ich da jetzt nicht erwarten aber für 
halbwegs ausgelutschte Handy-Akku wäre das eine sinnvolle Verwertung.

Oder übersehe ich hier etwas?

von Dieter (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Beim Kurbeln mit ein 1k Widerstand als Last habe ich mit dem Oszi 10 –
> 15 Volt gemessen.

Daher Diode ZD nach Masse und Diode von der Quelle zum Akku als 
Überspannungsschutz um die Schutzschaltung des Akkus nicht mit 15V zu 
schießen. Der Vertragen oft nur bis zu 6V. Dann 
Über-Unterspanungsschutzschaltung für den Akku.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So ein großer Akku ist unpraktikabel.

Ich bezweifle stark, daß Du bei den evtl. 300mA, die das Kurbelpatent 
bei Maximaldrehzahl erzeugt, 5..6 Stunden drehen willst bis der Akku mal 
voll ist. Oder vielleicht ist das ja auch Deine neue Abendbeschäftigung. 
Meine Oma hat früher beim abendlichen Fernsehkrimi immer gestrickt, Du 
kurbelst halt gerne an Deiner Lampe... okay.

So eine Taschenlampe muß sich in 2..3 Minuten einsatzbereit machen 
lassen und dann so 5..10 Minuten leuchten. Mehr nicht.

von Manfred (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Eine andere Überlegung: Li-Po 3,7 Volt anstatt Supercap
>
> Zener-Diode 3,9 Volt mit kleinem Vorwiderstand (10 Ohm ?) parallel zum
> Akku um Überspannung zu verhindern.

Diese Kurbelgeneratörchen sind dermaßen leistungsarm, die Z-Diode 
verzichtbar ist.

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