Moin, In einem Gerät ist ein teurer mil-Stecker der Firma Glenair verbaut. Er ist 10polig und männlich. Um ein Kabel anzuschliessen wäre folgender stecker (w) vorgesehen: Glenair 801-007-16m7-10SA Dieser kostet aber über 100€, dies ist für mein hobbygeldbeutel deutlich zu viel, da ich nur ein paar Signale auslesen muss. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man einen alternativen Stecker findet? Wasserdicht muss er nicht sein, aber Kabel direkt anlöten möchte ich auch nicht. Freundliche Grüsse aus Wiesbaden Othmar
Ja, Glenair ist sehr teuer, teilweise sogar vierstellig. Kompatible von anderen Herstellern werden aber nicht wesentlich billiger sein. Muss es oft gesteckt werden oder könntest du Einzelkontakte auf die Pins stecken?
Oh von ACME, da kauft doch auch Wile E. Coyote magnetisches Vogelfutter und Ambosse um den Roadrunner zu erlegen: ISBN 9780811851152 Untertitel "70 Jahre Dinge die wehtun" ACME = ache me, tu mir weh... Ich würde in den Datenblättern nach einer MIL-Spec suchen, damit findet sich vielleicht ein etwas günstigerer Hersteller
> Untertitel "70 Jahre Dinge die wehtun" ACME = ache me, tu mir weh...
Ha! Trotz über 40 Berufsjahren kannte ich diesen noch nicht.
Ich war solange bei "American Company Makeing Everything" und hielt dies
für DEN Grundstein der Makerbewegung ;-)
Iss wohl Weiterbildung wiederma fällisch...
Habe nun doch noch das PDF angeschaut. Darin steht: """ Supplied with crimp contacts, packaged separately. Terminate contacts with standard M22520 tools. """ Mõglicherweise führt "standard M22520 tools" zu einer kostengünstigen 2nd Source von Kontaktstiften/Buchsen f. die Einzelprömpelvariante. Mit viel Glück zu einem äusserlich unpassendem "Kontakthalter" mit selber Kontaktpositionsgeometrie, welcher sich dann Abrasiv halbweg passend machen lässt...
Ich würde mir passende Buchsenkontakte suchen und eine Halterung mit dem 3D-Drucker drucken. Die Steckbilder von Glenair sind dermaßen proprietär, da würde ich mich stark wundern, wenn es da 2nd-source gibt. Und falls doch, ist das auch MIL-Kram, mit entsprechenden Preisen...
Du könntest mal schauen, ob die weiblichen Einzelpins einer RS232-Buchse draufpassen. Dann könntest du die auf die männlichen Gegenstücke im Stecker draufstecken und mit Heisskleber etc. in der Anordnung fixieren.
Ich habe mir vor 20 Jahren mal einen ca 20 poligen Militärsteckerersatz aus passenden Einzekontakten mit Heißkleber ausgegossen. Vorher mit einer eingelegten Folie, durch die ich die Pins pieksen konnte, von der nicht zu versauenden Buchse getrennt. Passende Steckkontakte bzw. Buchseneinsätze für irgendwelche Testgeschichten baue ich gern mit Brachialgewalt, Rohrzange, Hammer und Heuer Front Schraubstock aus Buchsen/Steckern aus der Bastelkiste aus, wenn es mal wieder schnell gehen soll. Wobei meine Bastelkiste etwas größer ist...
Ist Glenair wirklich eine seriöse Firma? Nicht nur ACME, sondern auch noch Mighty Mouse. https://de.wikipedia.org/wiki/Mighty_Mouse_(Zeichentrick) eine alte Comicfigur im Superman-Strampelanzug mit Flattercape. Ich hätte auch Heißkleber für den Griff empfohlen, 3D-Druck ist etwas übertrieben. Den Untertitel hatte ich etwas falsch in Erinnerung, "Redefining pain for over 60 years" steht auf der Titelseite. Daraus folgere ich meine Erklärung des Firmennamens.
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Womit rechtfertigen sich eigentlich derartige Preise? Auf den ersten Blick ist das immer noch ein "dummer" Steckverbinder. Ein wenig robuster als andere vielleicht, aber Raketentechnik ist das doch nun wirklich nicht... Irgendeinen Grund muss es aber doch geben, sonst würde es das Produkt nicht geben.
Funkstille schrieb: > Irgendeinen Grund muss es aber doch geben, sonst würde es das Produkt > nicht geben. Es gibt offenbar Leute, die bereit sind diese Preise zu zahlen. Als Pazifist darfst Du Dir deren Katalog nicht durchblättern: https://cdn.glenair.com/catalogs/interconnect-system-design-guide.pdf
Funkstille schrieb: > aber Raketentechnik ist das > doch nun wirklich nicht... Halt Stop. Im User-Manual von Ariane und Vega sind ähnliche Stecker vermerkt, das könnte also tatsächlich in die Richtung gehen, die Verantwortung, dass ein >100M. Sat nicht von der Stufe gesprengt wird weil ein Stecker versagt lässt man sich halt zahlen. Deine Stecker sind übrigens als: "Mil-Aero: high-density, high-altitude, high-vibration and shock connectors" beschrieben, was ist das für ein Gerät was du auslesen musst? LG
Übrigens steht "double start stub ACME thread" für 2-gängiges flaches Trapezgewinde, das ist zwar selten aber auch nichts außergewöhnliches.
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Funkstille schrieb: > Womit rechtfertigen sich eigentlich derartige Preise? Luftfahrt / MIL Zulassung. Stecker + Kontakte sind oft aus dem vollen gefräst. Aufgrund des Preises, kleiner Markt, was wiederum den Preis treibt. Bei den Gesammtkosten die ein Gerät verschlingt, bis man es im Flieger hat, spielen die Steckverbinderkosten keine Rolle. Schau mal bei SubConn, DEM Untersee Seckverbinder schlechthin. Ähnliche Preise, für einen reichlich simplen Vollverguss-Stecker. Es gibt von Amphenol sehr passable Industriesteckverbinder, die m.E. den MIL Geschichten in nix nachstehen, aber nur 20% kosten.
Die einzigen MIL-Nummer, die ich in dem waffenstarrenden Katalog finde ist die Nummer 38999, aber nicht für die MightyMouse-Typen. Wir benutzen auch MIL-Rundstecker, aber nur Preise um 30-50€ von RS und anderen, also Kleinmengen. Da gibt es große Unterschiede je nach Material, Edelstahl oder olivgrün lackiertes.
Die unterschiede z.B. bei den uralten Standardtypen MIL-5015 sind auch gewaltig. Da gibt es billige, die nach einem Jahr Außeneisatz lustig gammeln es bricht durch die Verchromung(?) durch. kosten dann aber auch nur 30 statt 60 Euronen. Selbiges gilt für pechschwarz angelaufene Kontakte. Cannon als klassischer Militärlieferant hat sich da als deutlich beständiger gezeigt - auch die nicht mehr cadmierten.. Und das in Baumaschinenanwendungen - ohne Meerwasser.
Richtig teuer sind auch Subsea-Stecker von Glenair. Da gibt es Varianten die bis 700 bar am offenen Stecker dicht sind. Sowas wird z.B. bei der Off-Shore Erdölförderung eingesetzt.
Blechbieger schrieb: > Da gibt es Varianten > die bis 700 bar am offenen Stecker dicht sind. Hört sich beeindruckender an, als es ist. Die eigentlichen Kontakte (vergoldet) liegen frei im Meerwasser, nur durch Silikonfett geschützt. Die Kontakte sind aus dem Vollen gedreht, mit separaten Anschlussraum für die Kabel und einem Kragenbereich der, unter Vakuum vergossen, absolut dicht ist. Das Steckermaterial ist Gummiartig und dichtet sich selbst durch den hohen Umgebungsdruck. Ich habe solche Teile schon zerpflückt und war fasziniert wie leicht man dafür den Preis eines Mittelklassefernsehers nehmen kann.
M. K. schrieb: > Hört sich beeindruckender an, als es ist. Und trotzdem bekommen es die wenigsten Hersteller wirklich dicht. Wir haben schon verschiedene ausprobiert aber sind immer wieder zurück zu Glenair. Aber wenn man den Schaden bedenkt wenn so ein Stecker versagt bezahlt man das halt zähneknirschend. M. K. schrieb: > Das Steckermaterial ist Gummiartig und dichtet sich selbst durch den > hohen Umgebungsdruck. Ich hatte Glasverguß im Kopf aber vielleicht waren das die Raumfahrtvarianten die im Vakuum nicht ausgasen dürfen.
Blechbieger schrieb: > Ich hatte Glasverguß Glasdurchführungen haben wir auch verwendet. Glasstecker mit Glaskabel habe ich aber noch nicht gesehen ;-) Wir haben SubConn bis 1400bar verwendet. https://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectors/subconn/
M. K. schrieb: > Wir haben SubConn bis 1400bar verwendet. > https://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectors/subconn/ Danke, kannte ich noch nicht.
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