Hallo zusammen, ich habe bisher Transistoren immer nur benutzt um eine Last schnell gegen ein konstantes Potential (Versorgungsspannung oder Erde, meistens MOSFET) zu schalten. Jetzt benötige ich aber einen Schalter, der ein einigermaßen schnelles Signal auf eine Last schaltet und bin mir nicht sicher ob man da auf bestimmte Parameter achten muss, und ob da bestimmte Transistortypen zu bevorzugen sind. Ich bekomme Signale (5V TTL, 5ns Flanken) von extern auf einer 50-Ohm-Leitung, die auf meiner Platine mit einem 50-Ohm-Widerstand parallel abgeschlossen sind. Jetzt möchte ich gerne die Möglichkeit haben die Terminierung per Software zu- und wegzuschalten. Dafür habe ich überlegt einfach einen MOSFET in Serie zu dem Terminierungswiderstand zu setzen. Kann man das so machen, oder haben MOSFETS bzw. andere Transistortypen irgendwelche Impedanzen die da zu Problemen führen?
Prinzipiell könnte das gehen. TTL und 50 Ω klingt aber irgendwie nicht plausibel: mit Lastwiderstand fließen dann ja 100 mA bei 5 V, das treiben übliche Digitalausgänge nicht. Außerdem sind die Ausgangsimpedanzen von Digitalstufen nicht passend für sowas. Was machen denn die Signale genau?
A. G. schrieb: > bestimmte Parameter achten Hmmm. Kapazitäten fallen mir spontan ein. A. G. schrieb: > einfach einen MOSFET in Serie zu dem > Terminierungswiderstand Wegen der Bodydiode gehts mit Wechselspannung natürlich nicht. Eine (von vielen) passenden Nachfragen hat Jörg ja schon vorgelegt. Meine Meinung: Du solltest dein konkretes Problem (frei von jedwedem Lösungsansatz) präzisieren. 5ns Flanken sind, je nach Anforderung/Verwendungszweck alles andere als harnlos zu verallgemeinern. Algeimein: Koaxrelais werden in kommerziellen Produkten gerne hergenommen. Unedit: den Schreibfehler lass ich mal so stehen :D
Ja. Ich wuerd mir auch mal Gedanken zu den Kapazitaeten machen. Ein TO220 Fet wird's nicht machen. Allenfalls einer in einem SOT23 Gehaeuse. Die Millerkapazitaet nicht vergessen.
A. G. schrieb: > Ich bekomme Signale (5V TTL, 5ns Flanken) von extern > auf einer 50-Ohm-Leitung, Bus oder Punkt-zu-Punkt-Verbindung? > die auf meiner Platine mit einem 50-Ohm-Widerstand > parallel abgeschlossen sind. Jetzt möchte ich gerne > die Möglichkeit haben die Terminierung per Software > zu- und wegzuschalten. Warum? Die Frage ist ernst gemeint. Wenn eine Punkt-zu-Punkt- Verbindung vorliegt, wäre Serienterminierung das Mittel der Wahl. Bedeutet praktisch: Sender so gut es geht anpassen; Empfängerseite hochohmig lassen (Leerlauf). Ende und Aus. > Dafür habe ich überlegt einfach einen MOSFET in > Serie zu dem Terminierungswiderstand zu setzen. Halte ich für keinen übermäßig guten Einfall. > Kann man das so machen, oder haben MOSFETS bzw. > andere Transistortypen irgendwelche Impedanzen > die da zu Problemen führen? Natürlich: Die Ausgangskapazitäten. Man bekommt keinen anständigen Leerlauf hin. (Es kann natürlich trotzdem "irgendwie" funktionieren. Prognosen sind halt schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.) Wenn eine elektronisch schaltbare Terminierung unbedingt sein müsste, würde ich es mit Dioden- schaltern (schnelle Si-Schaltdioden oder pin-Dioden) versuchen, aber das ist auch Aufwand.
Fuer ein Geraet kann eine schaltbare Terminierung durchaus Sinn machen. Ich wuerde auch einen Diodenschalter verwenden. Man muesste sich Gedanken machen, ob allenfalls eine AC Terminierung genugend waere. Das waere dann eine Diode, zB eine 1N4148 bestromt leitend, oder unter gegenspannung trennend. Fuer Logiksignale waere auch ein schneller NPN als Schalter passend. Vielleicht nimmt man auch einfach ein DIL Reed Relais.
Entschuldigt bitte die späte Antwort und danke für die zahlreichen Kommentare! Die Signale sind Trigger eines Delay-Generators von Stanford Research Systems, und dafür gedacht verschiedene Geräte wie Kameras zu triggern. Daher habe ich auf die Quelle der Signale keinen Einfluss. Der Grund warum ich die Terminierung wegschalten können möchte ist, dass eine unbekannte Anzahl der Schaltungen (für eine Eigenbau-Diagnostik) in einer Daisy-Chain an ein Signal gehängt werden sollen, und der letzte in der Reihe dann terminiert sein soll. Das kann man natürlich auch mit BNC-Terminierungsstücken machen, allerdings würde ich das lieber, wenn einfach möglich, per Software im der Schaltung machen. Ich habe auch gerade gesehen, dass das o.G. Gerät das mit einem kleinen JFET macht, der wie in meinem ursprünglichen Vorschlag gegen einen ~50-Ohm-Widerstand schaltet. Haben JFETS da wohl irgendwelche Vorteile gegenüber MOSFETS bei gleicher Ausgangskapazität?
A. G. schrieb: > Haben JFETS da wohl irgendwelche Vorteile gegenüber MOSFETS bei gleicher > Ausgangskapazität? Nö. Kommt hinzu, dass sie selbstleitend sind und eine negative Gatespannung zum Sperren brauchen, insofern erscheint die Wahl eines JFETs dafür verwunderlich.
A. G. schrieb: > einigermaßen schnelles Signal Gibts da auch technische Daten dazu, wenigstens auf 1 oder 2 Zehnerpotenzen genau? A. G. schrieb: > Die Signale sind Trigger eines Delay-Generators von Stanford Research > Systems, und dafür gedacht verschiedene Geräte wie Kameras zu triggern. Was ist daran schnell? Auf welche Flankensteilheit willst/musst du da kommen? Welchen Jitter kannst du dir erlauben? Sonst kannst du ja einfach mal sowas wie den MAX4200 & Co ansehen. Der schafft immerhin 4200V/µs, also 4.2V/ns an 50 Ohm.
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Lothar M. schrieb: > Gibts da auch technische Daten dazu, wenigstens auf 1 oder 2 > Zehnerpotenzen genau? Habe ich doch angegeben, min. 5ns Flankensteilheit ;-) Lothar M. schrieb: > Was ist daran schnell? Auf welche Flankensteilheit willst/musst du da > kommen? Welchen Jitter kannst du dir erlauben? > > Sonst kannst du ja einfach mal sowas wie den MAX4200 & Co ansehen. Der > schafft immerhin 4200V/µs, also 4.2V/ns an 50 Ohm. Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich bekomme ein Signal von einem externen Gerät über ein 50 Ohm Kabel, was dafür ausgelegt ist mit 50 Ohm parallel abgeschlossen zu werden. Ich möchte nun die Möglichkeit haben diese parallele Terminierung (bisher einfach ein 50 Ohm Widerstand zwischen Innen- und Außenleiter auf der Platine) mit MC aktivieren und deaktivieren zu können. Vorgestellt habe ich mir das etwa so: Innenleiter - 50 Ohm Widerstand - (drain) N-Channel MOSFET (source) - Außenleiter Der MOSFET soll also nicht schnell schalten, sondern nur das schnelle Signal am Drain möglichst ohne große Reflexionen an Source durchlassen. Jörg W. schrieb: > Nö. > > Kommt hinzu, dass sie selbstleitend sind und eine negative Gatespannung > zum Sperren brauchen, insofern erscheint die Wahl eines JFETs dafür > verwunderlich. Perfekt, dann mache ich das so. Danke =) Das Gerät ist schon etwas antiquiert, vielleicht sind deswegen JFETs verbaut.
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