Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle mit MOSFET - Reaktionsgeschwindigkeit


von Mitel (Gast)


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Hallo,

mal angenommen, man benutzt eine MOSFET - OP Schaltung zur 
Stromregelung, wie hier 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Operationsverst.C3.A4rker_und_Transistor

Wie schnell kann so eine Regelung reagieren? Des ganze soll keine 
dauerhafte Stromquelle sein, sondern nur kurze Pulse liefern.
Also unterhalb vom Shunt Widerstand einen weiteren MOSFET als Schalter, 
mit möglichst kleiner Gate-Kapazität, angesteuert mit einem ordentlichen 
Treiber, so dass das Schalten im Hundertnanosekunden Bereich passiert.
Die Vergleichsspannung am OP liegt die ganze Zeit an.
Wie lange dauert es dann nach dem Schalten des Schaltmosfets, bis der 
Strom ausgeregelt ist? Bzw welche Zeiten kann man hier erreichen?

Danke.

von M. K. (Gast)


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Simmuliere das in LTspice.

Je schneller Du das machst um so mehr neigt es zum Schwingen.
K.A. wie genau das sein muss, aber schneller ist sowas:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210253.htm

von Lurchi (Gast)


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Wie schnell die Regelschaltung reagiert hängt von den Teilen ab. Je nach 
MOSFET und OP können dass schon einige µs sein, vor allem für einen 
größeren MOSFET und wenn der Strom ganz von 0 kommt.

Um einen definierten Strom schnell zu schalten sollte man eher die 
Konstant- Strom-Senke als DC laufen lassen, und den Strom mit schnellen 
Dioden Umlenken, einmal dahin wo der Strom gewollt ist, oder direkt von 
der Versorgung.

von ths (Gast)


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Das hängt sehr von der Last (Resistiv, induktiv, induktiv mit Eisenkern, 
komplex) ab und davon, wie präzise die Stromquelle einschwingen soll.Die 
im Link gezeigte Schaltung ist weder präzise, noch schnell.

Schnell: Stromquellen zum Betrieb von Leuchtdioden zur Datenübertragung. 
Die Stromquelle bestromt entweder die LED oder einen Widerstand. Die 
Last wird umgeschaltet, damit ist der Arbeitspunkt der Stromquelle immer 
gleich.

Präzise: Resistive Last: Einschwingen in 1 ms auf <0,03 % ist möglich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Mitel schrieb:

> Wie schnell kann so eine Regelung reagieren?

Vergleichsweise langsam. Üblicherweise macht man sie extra langsam, 
damit sie nicht schwingt. Ansonsten hängt es natürlich vom verwendeten 
OPV ab und davon, wie knapp man die Frequenzkompensation auslegt.

> Des ganze soll keine
> dauerhafte Stromquelle sein, sondern nur kurze Pulse liefern.

Warum glaubst du dann überhaupt, eine Konstanstromquelle zu brauchen?

> Also unterhalb vom Shunt Widerstand einen weiteren MOSFET als Schalter,
> mit möglichst kleiner Gate-Kapazität, angesteuert mit einem ordentlichen
> Treiber, so dass das Schalten im Hundertnanosekunden Bereich passiert.
> Die Vergleichsspannung am OP liegt die ganze Zeit an.

Welchen Vorteil versprichst du dir davon? Schneller als die direkte 
Stromvorgabe über die Spannung wird das auch nicht.

Wenn es schnell werden soll, nimmt man eine feste Konstantstromquelle 
und einen Schalter parallel zur LED, der den Strom ableitet.

von Mitel (Gast)


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Geschaltet werden sollen damit recht große LED Bars mit rund 40A.
Der Strom muss dabei nicht 100%ig genau sein, ob es jetzt 35A oder 45A 
sind, spielt eigentlich keine Rolle.
Die Pulse wären im Bereich von 100 µs.

von MaWin (Gast)


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Mitel schrieb:
> Wie schnell kann so eine Regelung reagieren?

Das hängt von C1/R1 ab (die sollen aus maximales Tempo bei minimelem 
Überschwinger aangepasst werden) und natülich der Stromlieferfähigkeit 
des OpAmps vs. Kapazität des Gates von MOSFET ab.

Mitel schrieb:
> Geschaltet werden sollen damit recht große LED Bars mit rund 40A.

Klingt, als ob es mal wieder völlig wurscht ist, das Auge ist eh 
langsamer.

Mitel schrieb:
> er Strom muss dabei nicht 100%ig genau sein, ob es jetzt 35A oder 45A
> sind, spielt eigentlich keine Rolle.

Dann nimm einen bipolaren NPN Transistor (nicht unbedingt mit 
Baisvorwiderstand), bei den meisten OpAmps kann dann C1/R1 entfallen und 
die ca. 1%-2% Stromabweichung die der bipolare verursacht ist dir ja 
egal.

von Mitel (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dann nimm einen bipolaren NPN Transistor (nicht unbedingt mit
> Baisvorwiderstand)

Blöde Frage, aber was für einen Vorteil hätte da jetzt ein bipolarer 
Transistor im Gegensatz zu einem MOSFET?

von Andrew T. (marsufant)


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Mitel schrieb:
> Blöde Frage, aber was für einen Vorteil hätte da jetzt ein bipolarer
> Transistor im Gegensatz zu einem MOSFET?

Bipolar ermöglicht eine schneller ausregelnde Stromquelle,
benötigt dafür auch im statischen Fall Basisstrom (ein MOsFET --> Null 
im statischen Fall.
Dynamisch ist dann der Mosfet wieder "stromhungriger" in der 
Ansteuerung.

Siehe dazu Lieteratur: Jim williams "current sources"

von MaWin (Gast)


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Mitel schrieb:
> was für einen Vorteil hätte da jetzt ein bipolarer
> Transistor im Gegensatz zu einem MOSFET?

Er ist keine kapazitive Last, also muss nichts umgeladen werden, dadurch 
reagiert er schneller, man muss auch den OpAmp eher nicht kompensieren, 
und er verträgt einen grösseren SOA Bereich.

Nachteil: Er braucht mehr Ansteuerstrom, als Emitterfolger für 40A wäre 
1A schon gut (man darf ja mit hFE rechnen), also ein ausreichend 
potenter OpAmp oder Darlington.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Für die, die einen Link nicht anklicken: Der TO wollte wissen, ob er 
diese KSQ verwenden kann, siehe Bild.

Mitel schrieb:
> Die Pulse wären im Bereich von 100 µs.

Das geht nicht mit diesen Bauteilen.
Sowohl OPV als auch Darlingtontransistor sind dafür viieeel zu langsam.

Da es beim Strom nicht genau gehen muß, und die Impulse scheinbar recht 
kurz sind (Puls-Pausen-Verhältnis?), wäre wahrscheinlich eine geregelte 
Spannungsquelle und Vorwiderstand der Weg zum Erfolg.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Angehängte Dateien:

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Das Bild

von MiWi (Gast)


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Mitel schrieb:
> Hallo,
>
> mal angenommen, man benutzt eine MOSFET - OP Schaltung zur
> Stromregelung, wie hier
> 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Operationsverst.C3.A4rker_und_Transistor
>
> Wie schnell kann so eine Regelung reagieren? Des ganze soll keine
> dauerhafte Stromquelle sein, sondern nur kurze Pulse liefern.
> Also unterhalb vom Shunt Widerstand einen weiteren MOSFET als Schalter,
> mit möglichst kleiner Gate-Kapazität, angesteuert mit einem ordentlichen
> Treiber, so dass das Schalten im Hundertnanosekunden Bereich passiert.
> Die Vergleichsspannung am OP liegt die ganze Zeit an.
> Wie lange dauert es dann nach dem Schalten des Schaltmosfets, bis der
> Strom ausgeregelt ist? Bzw welche Zeiten kann man hier erreichen?
>
> Danke.

war grad in s.e.d:


 Schematic:
https://www.dropbox.com/s/uj18eqqaq7urles/RIS-796A_2a_a2.3.pdf?dl=1

 PCB views:
https://www.dropbox.com/s/sn8cit9nhlkbgox/RIS-796A_2a_3D.PDF?dl=1
https://www.dropbox.com/s/1vcebcceeuegaq8/RIS-796A_2a_assembly.pdf?dl=1

background info, folder of various files:
https://www.dropbox.com/sh/tcmiahzzughadfk/AABtgFDy01cuTDWDRjujP6jva?dl=0

von MiWi (Gast)


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Mitel schrieb:
> Geschaltet werden sollen damit recht große LED Bars mit rund 40A.
> Der Strom muss dabei nicht 100%ig genau sein, ob es jetzt 35A oder 45A
> sind, spielt eigentlich keine Rolle.
> Die Pulse wären im Bereich von 100 µs.

siehe den letzen Link den ich vorher geschickt habe: da wird in einem 
der pdfs genau über Dein Problem geschrieben.

Viel Spaß beim Pulsen....

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