Hallo zusammen, ich versuche gerade einen elektrischen Aufbau für eine Sportanzeige mit Hupfunktion zu realisieren, laufe dabei aber in ein Problem. Es gibt eine vorgegebene Steuerelektronik, welche eine 230V AC-Schaltung beinhaltet. Hier wurde zuvor offenbar eine 230V AC-Hupe bzw. Schnarre verwendet. Dieser Aufbau soll nun auf den Betrieb einer 12V DC-KFZ-Hupe umgestellt werden, hierfür stehen als Testmuster Hupen von HELLA (3AL 922 196-011 Nennleistung 30W & 3AL 922 000-951 Nennleistung 32W) bereit. Zur Umsetzung der Schaltung wird ein Finder-Relais genutzt, um durch die geschaltenen 230V AC die 12V DC für die Hupe implizit zu schalten. Das Relais funktioniert bisher ohne Probleme. Jetzt zum Problem: Zur Realisierung der 12V DC-Versorgung habe ich ein MeanWell LPV-60-12-Netzteil, welcher primär als LED-Trafo eingesetzt wird, vorgesehen. Dies hat auch mit dem für das Projekt möglichen Bauraum zu tun. Nach initial erfolgreichen Tests mit kurzen Hup-Stößen in der eigenen Wohnung kam es jetzt im final integrierten Zustand dazu, dass das Netzteil nach kurzen oder manchmal längeren Hup-Stößen abschaltet und erst mit einem Power-Off/On-Zyklus wieder funktioniert, dann aber auch wieder nur kurz die Hupe versorgen kann. Zur Fehlerisolierung wurde bereits das Relais aus der Gleichung genommen und die Hupe direkt am Netzteil betrieben. Dem offiziellen Datenblatt nach müsste das Netzteil wohl in die Überspannung gehen, da Überlast sich temporär wieder fangen sollte. Over Load Protection: 110 ~ 150% rated output power (Protection type : Hiccup mode, recovers automatically after fault condition is removed) Over Voltage Protection: 13.8 ~ 16.2V (Protection type : Shut down o/p voltage, re-power on to recover) Was ich mich frage: Ist es beim beschriebenen Aufbau naheliegend, dass eine Hupe mit einem LED-Netzteil nicht zusammen verwendet werden kann? Wie kommt es - sofern zutreffend - bei der Ankopplung einer 12V DC-Hupe zu einer Überspannung des Netzteils? Kann es sich hier um ein Montagsgerät handeln (zwei weitere Testexemplare zum Quertest sind bestellt)? Vielen Dank im Voraus für Ideen und mögliche Hilfestellungen! Viele Grüße Christian
Christian schrieb: > Was ich mich frage: Ist es beim beschriebenen Aufbau naheliegend, dass > eine Hupe mit einem LED-Netzteil nicht zusammen verwendet werden kann? Hupen ziehen derb viel Strom, Schaltnetzteile sind Mimosen bei Überstrom und unregelmässiger Stromentnahme und schnell beleidigt. Mit einem deutlich stärkeren Netzteil geht sicher auch ein Schaltnetzteil, mit einem einfachen 50Hz Trafo reicht auch einer der nur halbe Leistung der Hupe schafft.
Christian schrieb: > LED-Netzteil In der Regel ungeeignet, weil das auf konstanten Strom regelt und nicht Ausgangsspannung. Kanst Dir viel Zeit lassen das zu lösen, weil Corona dauert länger bis wieder Sportereignisse zulässig sind, wo eine Hupe gebraucht werden könnte.
Hallo Christian, ich setze für unsere Sportveranstaltungen zwei Starkton-Autohupen ein. die ziehen viel Strom. Um portabel und keine Verbindung zum 220V Netz zu haben (Schwimmbad) verwenden wir 12V/60Ah Autoakkus. Daraus wird auch die Elektronik gespeist. Läuft mit großer Spielstand-Anzeige mehr als 8 Stunden. Lass das mit dem Netzteil Gruß Winne
Druckluft wäre einfacher. Muss halt die Mannschaft beim Aufwärmen pumpen.
Ja, Hupen ziehen extrem viel Strom, was die Nennleistung da eigentlich aussagt, habe ich bisher nicht verstanden. Also die Hupe an einer starken Quelle (Autobatterie) testen und Strom messen. Dann entweder Netzteil entsprechend auslegen oder die 12V z.B. mit einem 3S Lipo aus dem Modellbau puffern, die können auch bei relativ kleiner Baugröße und Kapazität enorme Ströme zur Verfügung stellen.
Moin.. Ich habe genau so etwas schon mal gebaut. Dazu habe ich diese Sirene genommen. https://www.amazon.de/takestop-Waterproof-MICROFONO-MEGAFONO-EMERGENSCHL%C3%9CSSE/dp/B07GSCBHWL/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sirene&qid=1585381146&sr=8-5 Der Soundgenerator steckt in dem Handbedienteil und hat 5 Sounds, von denen Du Dir einen aussuchen kannst. Mit dem Relais kannst Du den entsprechenden Taster "betätigen". Die Stromaufnahme hät sich bei dem Teil in Grenzen. Ich versorge die Anwendung mit einem 12V 3A Steckernetzteil. Trotzdem ist das Signal laut genug, damit es alle hören (Volle Basketballhalle). VG
Hupen sind selbstunterbrechende Relais mit einem verdammt großen Anker. Was sagt so ein LED-Netzteil wohl dazu, wenn es mehrere hundert Abreißfunken pro Sekunde zurückbekommt?
MaWin schrieb: > Christian schrieb: >> Was ich mich frage: Ist es beim beschriebenen Aufbau naheliegend, dass >> eine Hupe mit einem LED-Netzteil nicht zusammen verwendet werden kann? > > Hupen ziehen derb viel Strom, Schaltnetzteile sind Mimosen bei Überstrom > und unregelmässiger Stromentnahme und schnell beleidigt. > > Mit einem deutlich stärkeren Netzteil geht sicher auch ein > Schaltnetzteil, mit einem einfachen 50Hz Trafo reicht auch einer der nur > halbe Leistung der Hupe schafft. FullAck. "dicke Hupen" sind was für sich... Ein Hinkvergleich: ich nutze ein xbox-Schaltnetzteil 12V/14A um kabelgebunden ein kleiner, akkuloser, Discounter-Akkuschrauber an der Werkbank zu betreiben. Da muss ich selbst im Leerlauf ein wenig vorsichtig die Drehzahl hochlaufen lassen, damit das SNT nicht in Selbstabschaltung geht, wg. Überstrom. Merke: Alles was gewickelt ist (Spulen, Kondensatoren) und oft auch noch Mechanisch ist, hat "grossen Hunger" nach Stromspitzen. Je "raffinierter" ein Netzteil (SNT vs. konventinell) desto empfindlicher gegenüber kurzzeitiger Überlast/Überstrom.
Das Netzteil geht ja offensichtlich in Überspannung, also würde ich mal ein Problem mit Induktion sehen. Wie wäre es denn mit einer TVS-Diode über dem Netzteil bzw. auch über der Hupe. Mir fällt gerade nur die P6KE15A ein, es sollte aber vielleicht ein leistungsstärkerer Typ sein.
Vielen Dank für die vielen Vorschläge! Am Ende hat sich die Symptomvermutung Überspannung bestätigt. Durch zwei Gleichrichterdioden (1N4007) direkt an der Hupe sowie am Relais hat sich der Aufbau jetzt mit wenig Änderung aber viel Testaufwand endlich als praktikabel erwiesen. Offenbar ist die Hupe ohne interne Freilaufdiode ausgestattet und die Induktionsspannung (Wagnerscher Hammer) bildet die Überspannung, welche das Netzteil in die Knie zwingt. Mit den Gleichrichterdioden wird dies zuvor verhindert und die Funktion ist gegeben. Bei Installationen im KFZ-Bereich ist die Dioden-Funktion wohl direkt in den Relais oder anderswo schon vorgesehen, in meinem Aufbau zuvor halt noch nicht. Überlast war am Ende kein Problem. Die 60 Watt Nennleistung des Netzteils reichen bei der 43 Watt Hupe aus, um eine korrekte Verwendung zu gewährleisten. Viele Grüße Christian
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