Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Automatische Eingangsspannungs-Auswahl (FETs?)


von Marc (Gast)


Lesenswert?

Ich stehe gerade ziemlich auf dem Schlauch.

Ich möchte eine Schaltung per USB oder externer 5V Quelle versorgen.

Die Schaltung soll die 5V Quelle als Versorgung verwenden, auch wenn 
eine USB-Verbindung vorhanden ist, ist keine 5V Quelle vorhanden, soll 
die Versorgung über USB geschehen. Eine von beiden Quellen ist immer 
vorhanden. (Kein Batteriebetrieb)


Leider habe ich die Feldeffekttransistoren bisher nicht verinnerlichen 
können, bin mir aber sicher, das diese das Mittel der Wahl für diese 
Problemstellung sind.

Hat jemand einen Vorschlag, wie das am besten zu realisieren ist?

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Das Problem ist, dass du den USB-Port nicht rückspeisen darfst.
Eine sehr einfache Lösung sind zwei Dioden, aber dann fehlen dir rund 
0.5V (bei Schottky und je nach Strom) von den 5V.
Als IC gibt es bei diversen Herstellern jedoch ideale Dioden, 
Power-ORing, z.B. hier 
http://www.ti.com/de-de/power-management/power-switches/ideal-diodes-oring-controllers/products.html

von Marc (Gast)


Lesenswert?

Selbst 2 ideale Dioden wären nicht die Lösung für mein Problem, weil ich 
eine externe Versorgung erzwingen möchte, wenn diese vorhanden ist.

Aber ja, auch der Spannungsfall an den Dioden wäre für mich 
problematisch, nicht unbedingt weil mir 0,7V fehlen würden, sondern weil 
das verheizte Energie wäre, ich wollte mithilfe von einem Schaltregler 
3,3V aus den 5V erzeugen

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Ja gut, dann schau ich morgen mal in meinem Fundus. Das müsste mit zwei 
pMOSFETs und ein/zwei Transistoren lösbar sein. Problematisch sind die 
Umschaltvorgänge, wie weit kannst du einen kurzen Drop währenddessen 
auffangen? Sollte das kritisch sein, braucht man ev. noch einen 
Komparator.
Ebenso könnte die Toleranz der beiden Spannungen ein Problem darstellen.
Hast du darüber Infos?

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Dann nimm ganz klassisch ein Relais. Das zieht bei Vorhandensein Deiner 
Versorgung an und schaltet die Spannungsversorgung der Schaltung 
entsprechend um.
Nachteil im Umschaltmoment kann es zu einer kurzen Unterbrechnug der 
Versorgung kommen. Könnte mann aber mit einem entsprechend bemessenen C 
abfangen.

Marc schrieb:
> Aber ja, auch der Spannungsfall an den Dioden wäre für mich
> problematisch, nicht unbedingt weil mir 0,7V fehlen würden, sondern weil
> das verheizte Energie wäre

Wieviel Strom fließt denn da?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Ich möchte vorschlagen, das zweite Komma des Satzes als Punkt anzusehen, 
denn dann mcht der Satz erst Sinn:


"Die Schaltung soll die 5V Quelle als Versorgung verwenden, auch wenn
eine USB-Verbindung vorhanden ist, ist keine 5V Quelle vorhanden, soll
die Versorgung über USB geschehen."

mfG

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Stimmt, den Satz musste ich auch mehrmals lesen, bis er den
Sinn preisgab...

von Marc (Gast)


Lesenswert?

Inwiefern ein Spannungseinbruch ein Problem darstellt kann ich bisher 
nicht sagen, anhand dessen kann man ja den Regler bzw. einen Kondensator 
vor dem Regler bemessen.

Eine elektromechanische Lösung finde ich unschön und benötigt viel 
Platz. Kommt aber in Frage wenn keine schönere Lösung in Betracht kommt.

Ich schätze es werden ca. 400mA fließen, die Möglichkeit der externen 
Versorgung möchte ich vorsehen weil ich über die Möglichkeit einer 
zuschaltbaren Erweiterungsplatine nachdenke und dann die 500mA des USB 
Ports überschritten werden könnten

Beitrag #6198557 wurde vom Autor gelöscht.
von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Marc schrieb:
> Eine elektromechanische Lösung finde ich unschön und benötigt viel
> Platz. Kommt aber in Frage wenn keine schönere Lösung in Betracht kommt

Wenn 12mm x 7,5mm x 10mm, wie dieses 
https://www.conrad.de/de/p/texcell-ty-5sh-printrelais-5-v-dc-2-a-1-wechsler-1-st-1405604.html, 
viel Platz ist dann weis ich auch nicht. Ist allerdings die einfachste, 
wahrscheinlich auch die zuverlässigste Lösung und sie verbrät nur 160mW 
für die Relaisspule und das auch nur wenn die externe Speisung aktiv 
ist.
Jede Diode verbrät bei Deinen 400mA mehr an Leistung und Du hast noch 
einen Spannungsabfall.

Letztendlich Deine Entscheidung - warum einfach wenn's auch kompliziert 
geht.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Ja gut, dann schau ich morgen mal in meinem Fundus.

Leider nichts gefunden. Nur ein ORing, das die jeweils größte Spannung 
zum Verbraucher gibt. Ist leider etwas aufwändig und erfüllt auch deine 
Anforderungen nicht.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> größte Spannung
> zum Verbraucher gibt.

Ihm geht es nicht um die größte Spannung. Es geht darum das bei extern 
anliegender Spannung diese benutzt wird. Die darf auch 4,5V sein, soll 
aber trotzdem benutzt werden.

Habe eh den Eindruck das dem TO nicht wirklich zu helfen ist.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Zeno schrieb:
> Ihm geht es nicht um die größte Spannung. Es geht darum das bei extern
> anliegender Spannung diese benutzt wird. Die darf auch 4,5V sein, soll
> aber trotzdem benutzt werden.

Ja, das hatte ich verstanden und deshalb auch die Schaltung nicht 
gepostet. Das machen die ORing-ICs leider auch so.

> Habe eh den Eindruck das dem TO nicht wirklich zu helfen ist.
Doch, mit deinem Vorschlag mit Relais wird es machbar sein.

von Simpel (Gast)


Lesenswert?

Es geht nicht um Or-ing, sondern um eine 
Nicht-Ext.-Verknüpfung(Slave)der USB-Spannung... wobei der untere Level 
von U_ext noch zu definieren ist...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Marc schrieb:
> Hat jemand einen Vorschlag, wie das am besten zu realisieren ist?
1
+5.5V --|>|--+
2
             +-- VCC
3
USB+  --|>|--+

Du musst damit rechnen, dass aus USB nur 4.2V kommen, so viel 
Spannungsabfall ist erlaubt. Mehr als 5.2V kommen nicht. So lange deine 
5V Quelle mehr liefert (5.5V, oder rückspeisefeste 5V wie aus den 
üblichen Schaltnetzteilen, dann entfällt die Diode dort) wird sie in 
dieser Schaltung bevorzugt.
Brauchst du an VCC tatächlich genau 5V und nicht eventuell nur 3.5V, 
dann wird ein step up Wandler nötig. Den brauchst du aber auch wenn 
exakt 5V am Ende eines USB Kabels erwartet werden.

von Andreas B. (bitverdreher)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mal eine Idee.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
>> Habe eh den Eindruck das dem TO nicht wirklich zu helfen ist.
> Doch, mit deinem Vorschlag mit Relais wird es machbar sein.

Das meine ich auch und habe ihm sogar was passendes gepostet, allerdings 
ist ihm ein Relais zu groß und insofern kann man ihm nicht helfen.

MaWin schrieb:
> Du musst damit rechnen, dass aus USB nur 4.2V kommen, so viel
> Spannungsabfall ist erlaubt. Mehr als 5.2V kommen nicht. So lange deine
> 5V Quelle mehr liefert (5.5V, oder rückspeisefeste 5V wie aus den
> üblichen Schaltnetzteilen, dann entfällt die Diode dort) wird sie in
> dieser Schaltung bevorzugt.
> Brauchst du an VCC tatächlich genau 5V und nicht eventuell nur 3.5V,
> dann wird ein step up Wandler nötig. Den brauchst du aber auch wenn
> exakt 5V am Ende eines USB Kabels erwartet werden.
Diode wollte er ja nicht, weil die seiner Meinung nach zu viel Leistung 
verbrät. Diode hat auch den Nachteil, das die Spannung vom USB genommen 
wird sobald die höher als die externe Spannung ist. So wie es der TO 
haben will braucht es mehr als 2 Dioden. Lies Dir noch mal den 
Eröffnungspost durch.

Andreas B. schrieb:
> Mal eine Idee.
[Ironie an]
Haste Dir mal ausgerechnet was Deine Dioden an Leisung verbraten? Lt. 
Datenblatt und bei den anvisierten 400mA sind mindestens 0,2W. Und dann 
noch der FET mit Diode im USB-Zweig, da kommen ja noch mal zusätzliche 
0,16V Spannungsabfall am FET dazu.
Den Platzverbauch der vielen BE darf man natürlich auch nich 
unterschätzen.
Das geht gar nicht.
[Ironie aus]

von HildeK (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Brauchst du an VCC tatächlich genau 5V und nicht eventuell nur 3.5V,
> dann wird ein step up Wandler nötig.

Er braucht die Spannung für einen Step-Down auf 3.3V. Und er will das 
Netzteil bevorzugen.

Andreas B. schrieb:
> Mal eine Idee.

Ja, sind eben wieder zwei Diodenstrecken drin. Das wollte er vermeiden:

Marc schrieb:
> Aber ja, auch der Spannungsfall an den Dioden wäre für mich
> problematisch, nicht unbedingt weil mir 0,7V fehlen würden, sondern weil
> das verheizte Energie wäre, ich wollte mithilfe von einem Schaltregler
> 3,3V aus den 5V erzeugen

Wobei mit Schottkydioden eben kaum 200mW verheizt werden. Ich würde das 
verkraften .... :-). Das wird mit Relais nicht weniger sein.

Mit dem Beispiel im Anhang wird wenigstens nur dann an der Diode was 
verheizt, wenn das Netzteil in Betrieb ist. Das wäre eine Erweiterung 
vom Vorschlag von Andreas B.
Allerdings: die beiden Spannungen sollten einigermaßen gleich sein; die 
Netzteilspannung sollte am Besten gleich oder über der USB-Spannung 
liegen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Allerdings: die beiden Spannungen sollten einigermaßen gleich sein; die
> Netzteilspannung sollte am Besten gleich oder über der USB-Spannung
> liegen.

Eben, genau deshalb habe ich nämlich die Diode im USB Zweig drin. Sonst 
fließt der Strom im Netzteilbetrieb nämlich über die Body Diode in den 
USB Anschluß rein, falls die NT Spannung zu groß wird.
Sind halt 300mV, die verloren gehen. Der TO ging auch von 700mV aus, die 
an den Dioden abfallen. Ohne Arme keine Kekse. Wenn das wirklich stört, 
macht man diese Dioden halt auch aktiv mit Fets.

von Bernd S. (soundgott)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nur mal auf die Schnelle zusammen gespiced:
ohne Dioden
besserer Photomos wäer z.B. AQY211 (0.25R On-R)

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Evtl. geht es auch mit bipolaren Transistoren. Die zulässige 
Reversspannung wird bei -5 Volt noch nicht überschritten.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Wobei mit Schottkydioden eben kaum 200mW verheizt werden. Ich würde das
> verkraften .... :-). Das wird mit Relais nicht weniger sein.

Bei einem halben Ampere verbrät Deine Schaltung mit der Diode ziemlich 
genau 200mW. Das Relais braucht etwa 160mW.
Mir persönlich wären die 200mW völlig Rille, aber für den TO scheint das 
wohl das KO Kriterium zu sein.

Ich würde das Relais vorziehen - einfach und zuverlässig und man muß 
keine Klimmzüge machen.

Bernd S. schrieb:
> Nur mal auf die Schnelle zusammen gespiced:
Mag ja alles funktionieren, aber noch mehr Aufwand um so ein simples 
Problem zu lösen geht ja wohl nicht mehr.
Ich würde es mit einem µC lösen :-)

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Evtl. geht es auch mit bipolaren Transistoren. Die zulässige
> Reversspannung wird bei -5 Volt noch nicht überschritten.
Es wird ja immer verrückter.


Leute laßt mal die Kirche im Dorf, der TO macht schon lange nicht mehr 
mit.

von Marc (Gast)


Lesenswert?

Zeno schrieb:
> Leute laßt mal die Kirche im Dorf, der TO macht schon lange nicht mehr
> mit.

Wenn man innerhalb von 24h nicht antwortet macht man nicht mehr mit?

Ich werde mir verschiedene Lösungen genauer anschauen und auch mal 
durchsimulieren.

Zu meiner Verteidigung möchte ich aber sagen, das ich das Relais noch 
nicht komplett ausgeschlossen hatte, ich war bloß der Überzeugung es 
müsste doch relativ einfach mit ein paar FETs gehen.

Ich bedanke mich für alle antworten und werde berichten welche Lösung am 
Ende umgesetzt wurde.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Marc schrieb:
> Ich bedanke mich für alle antworten und werde berichten welche Lösung am
> Ende umgesetzt wurde.

Das ist doch mal ein Wort

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Marc schrieb:
> Zu meiner Verteidigung möchte ich aber sagen, das ich das Relais noch
> nicht komplett ausgeschlossen hatte,

Darf es denn zu einer Unterbrechung beim Umschalten kommen?


Zeno schrieb:
> Bernd S. schrieb:
>> Nur mal auf die Schnelle zusammen gespiced:
> Mag ja alles funktionieren, aber noch mehr Aufwand um so ein simples
> Problem zu lösen geht ja wohl nicht mehr.

Welcher Aufwand? 7 Bauteile, davon sind 4 Widerstände.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Eben, genau deshalb habe ich nämlich die Diode im USB Zweig drin. Sonst
> fließt der Strom im Netzteilbetrieb nämlich über die Body Diode in den
> USB Anschluß rein, falls die NT Spannung zu groß wird.

Nein, denn die Bodydiode sperrt doch in Richtung USB, auch in deinem 
Plan. Die Netzteilspannung kann schon deutlich größer werden. Sie sollte 
halt U_GSmax berücksichtigen.
Das Problem ist eher, dass die Netzteilspannung zu niedrig ist. Denn 
dann schaltet der FET nicht ganz ab und es wird ein Teil oder der ganze 
Strom von USB gezogen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Nein, denn die Bodydiode sperrt doch in Richtung USB, auch in deinem
> Plan.

Die Bodydiode geht doch von S zu D, umgekehrt zur normalen Leitrichtung 
des Mosfets. Jetzt bringst Du mich selbst durcheinander...

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Die Bodydiode geht doch von S zu D, umgekehrt zur normalen Leitrichtung
> des Mosfets. Jetzt bringst Du mich selbst durcheinander...

Du machst mich jetzt auch stutzig, aber es ist wohl richtig:
Es ist ja ein pMOS, da geht die Bodydiode in die andere Richtung. Der 
pMOS wird auch in der umgekehrten Richtung betrieben, das ist ja bei 
MOSFETs allgemein zulässig. Auch deshalb muss die Netzteilspannung 
mindestens so hoch sein, dass die B-Diode nicht leitet. Ist das ein 
Problem, dann müssten zwei antiserielle pMOS helfen.

Ich merke mir das immer so: die Bodydiode ist durch dem Pfeil im Symbol 
bereits in der Durchlassrichtung gezeichnet.

Ich hoffe, ich konnte dir Klarheit verschaffen :-)

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Auch deshalb muss die Netzteilspannung
> mindestens so hoch sein, dass die B-Diode nicht leitet. Ist das ein
> Problem, dann müssten zwei antiserielle pMOS helfen.

Das war in dem Fall jetzt falsch - sorry.
Richtig wäre: deshalb braucht man die Diode in der Netzteilzuleitung.

von Developer (Gast)


Lesenswert?

Es gibt auch ICs, die das können, z.b. LTC4419.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.