Hallo, Ein (idealer) LC Parallelschwingkreis ist bekanntlich unterhalb der Resonanzfrequenz induktiv, d.h. der Strom eilt der Spannung nach und oberhalb der Resonanzfrequenz kapazitiv, d.h. der Strom eilt der Spannung vor. Bei der Resonanzfrequenz ist die Phasenverschiebung (ideal) 0. Jetzt wird genau der gleiche LC Schwingkreis so verwendet, dass C einmalig aufgeladen wird und an L angeschlossen, sodass eine gedämpfte Schwingung entsteht. Die Frequenz, mit der der Schwingkreis schwingt ist natürlich die Resonazfrequenz des Schwingkreises. Nun eilt aber der Strom der Spannung um 90 Grad nach, also wieder ein induktives Verhalten. (Erklärung z.B. hier: https://www.abiweb.de/physik-elektromagnetismus/elektromagnetische-schwingungen/elektromagnetischer-schwingkreis.html) Wieso ist die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung bei der gedämpften Schwingung im Resonanzfall nicht auch 0? Wie kann ich mir das mathematisch oder physikalisch erklären? Danke für die Antworten!
fragender schrieb: > Nun eilt aber der Strom der Spannung um 90 Grad nach Welcher Strom? Vorher sprachst du vom Strom, der von außen in den Schwingkreis geht, jetzt von den inneren Strömen. Jetzt gibt es kein Außen mehr, und auch keine Unterschiede - das war vorher und jetzt genau das selbe.
Du hast es mit zwei unterschiedlichen Sachverhalten zu tun. 1. Phasenverschiebung zwischen einer Erregerquelle und dem LC-Schwingkreis. 2. Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung innerhalb des LC-Schwingkreises. Ersteres basiert auf der Tatsache, dass bei Resonanz beide Blindwiderstande gleich sind, zweiteres aus der Tatsache, dass Energie nicht unendlich schnell umgeladen werden kann.
Bei idealisierten Bauteilen gilt grundsätzlich immer: Am Kondensator hat der Strom eine Phasenverschiebung von +90° relativ zur Spannung und steigt proportional zur Frequenz an An der Spule hat der Strom eine Phasenverschiebung von -90° relativ zur Spannung und ist umgekehrt proportional zur Frequenz Also gilt auch innerhalb vom Schwingkreis imemr eine Phasenverschiebung von 90 Grad zwischen strom und Spannung Wenn man L und C zusammen von außen betrachtet dann gibt es eine besondere Frequenz bei der der Strom durch L genau entgegengesetzt gleich groß zum Strom durch C wird. Bei dieser Frequenz tritt Resonanz ein, der Strom kann ohne äußeren Kreis zwischen L und C hin und her pendeln. Dadurch sieht man bei Resonanz von außen keinen Strom durch L oder C mehr, nur noch den Verlustwiderstand, und somit ist die Phasenverschiebung gleich null
fragender schrieb: > Wieso ist die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung bei der > gedämpften Schwingung im Resonanzfall nicht auch 0? Wie kann ich mir das > mathematisch oder physikalisch erklären? Bei Verlusten gibt es allerdings beim Wechsel der Stromrichtung einen leicht verschobenen Phasenwechsel. Die Nulldurchgänge der gedämpften Schwingung sind auch nicht exakt der Resonanzfrequenz entsprechend. Schließlich geht Energie verloren und der Strom bzw. die Spannung ist früher auf Null. Jede Halbschwingung ist sozusagen früher fertig. Der selbst schwingende Schwingkreis mit Verlusten hat nicht genau die Resonanzfrequenz, die man aus L mal C errechnet. Hat selbstverständlich auch nicht exakte Sinusform.
Man kann auch nicht von einer exakten Phasenverschiebung sprechen, schießlich ist der gedämpfte Sinus noch mit einer e-Funktion multipliziert.
Peter R. schrieb: > Man kann auch nicht von einer exakten Phasenverschiebung sprechen, > schießlich ist der gedämpfte Sinus noch mit einer e-Funktion > multipliziert. Hoppla, da hätte ich mich vorher doch einloggen sollen. jetzt steht womöglich Unsinn da. Die Sinusform geht verloren,wegen des e-hoch-x. Was die Nulldurchgänge angeht: Ich vermute, Null des Sinus mal e-hoch-x bleibt Null, also die Nulldurchgänge bleiben wo sie sind.
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Die Resonanzfrequenz (rlç) ist etwas niedriger als bei einer Anregung mit Einem Funktionsgenerator.
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