Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 24V Lüfter - Poti-Spannungsregelung


von Mike (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich möchte meinen 24V Lüfter via Poti steuern. Als ich den Poti heute 
daran angeschlossen habe, gab es Funken und Rauch aus dem Poti. Mithilfe 
eines Spannungsteilers (1k als Zweitwiderstand) gab es ebenfalls Rauch. 
Was mache ich falsch?

von Stefan F. (Gast)


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Dein Poti und auch der Widerstand sind beide nicht ausreichend 
belastbar.

Für solche Zwecke gibt es Drahtwiderstände (und Potentiometer), die 
können mehr Verlustwärme abführen.

Wie viel Strom nimmt denn der Lüfter auf? Manche Lüfter kann man mit PWM 
regeln, dann hat man fast keine Verlustwärme. Das müsste dann im 
Datenblatt des Lüfters stehen.

von Mike (Gast)


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Hi,

durch den Lüfter fließen 400mA. Ich vermute mal, dass ich auch bei 
Verwendung eines Wippschalters nicht einfach irgend einen nehmen kann. 
Aber wenn diese fü+r 250V/10A ausgelegt sind, dürfte die Stromangabe bei 
24V mit 10A nicht korrespondieren oder?

von MaWin (Gast)


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Mike schrieb:
> Was mache ich falsch?

Du übserlastet wohl dein Poti.

Wie viel Strom benötigt denn der Lüfter, und zwar nominell in Betrieb 
und beim anlaufen/blockieren an 24V ?

Die Leistung des Potis berechnet sich aus diesem Strom I und dem 
Widertand des Potis R zu

P = I x I x R

kann also recht hoch sein. Man kann den Strom zu schwacher Potis mit 
Transistoren verstärken, z.B.
1
+24V ----+-------------+
2
         |             |E
3
         |     +------|< PNP Leistung z.B. BD139
4
         |     | NPN   |
5
    10kPoti---|< BC547 |
6
         |     |E      |
7
         |     +--|<|--+
8
         |     | 1N4148|
9
         |    4k7     (M) Motor
10
         |     |       |
11
GND -----+-----+-------+
aber natürlich können die Bauteile nicht richtig dimensioniert werden 
weil du NATÜRLICH nicht die Leistung deines Motors angegeben hast.

von Stefan F. (Gast)


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Für einen durchschnittlichen Schalter sind 400mA kein Problem.

Aber für so kleine Widerstände schon. Grob überschlagen schätze ich, 
dass die Verlustleistung am höchsten ist, wenn sich die Spannung zur 
Hälfte aufteilt (12V am Lüfter, 12V am Widerstand). Vermutlich fliessen 
dann ungefähr 200mA.

Das wären dann 0,2A x 12V = 2,4 Watt.

Bei einem Potentiometer bezieht sich die Watt-Zahl auf den gesamten 
Widerstand. Meistens wirst du aber wohl etwas weniger als den gesamten 
Widerstand ausnutzen, deswegen muss man da noch etwas Reserve drauf 
rechnen.

Ich würde dafür sorgen, dass das Potentiometer mindestens 5 Watt 
verträgt.

Natürlich kann man ersatzweise so eine Transistorschaltung wie von MaWin 
empfohlen verwenden. Dann erspart man sich das teure Poti. Aber die 
Wärme entsteht trotzdem (am Transistor) und muss abgeführt werden.

Deswegen würde ich vorher klären, ob dein Lüfter mit PWM geregelt werden 
kann - bzw was für eine Art von Antrieb er hat. Denn bei PWM entfällt 
diese Verlustwärme, ausserdem kann man solche PWM Steller für wenige 
Euro fertig kaufen.

von Mike (Gast)


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Der Lüfter hat 9,6W bzw. 24V/~0,5A

von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Der Lüfter hat 9,6W bzw. 24V/~0,5A

Das sagt nichts darüber aus, ob er nun per PWM regelbar ist, oder nicht.

von Hans (Gast)


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Es handelt sich um einen 3 Pin Lüfter.

von Stefan F. (Gast)


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Hans schrieb:
> Es handelt sich um einen 3 Pin Lüfter.

Wer ist Hans?

Wie dem auch sei, auch das sagt nichts darüber aus, ob er nun per PWM 
regelbar ist, oder nicht.

von Mike (Gast)


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Ja, ist PWM regelbar

von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Ja, ist PWM regelbar

Dann mach das. Suche Dir bei Aliexpress oder Amazon einen PWM 
Drehzahlsteller.

von Senfdazugeber (Gast)


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Mike schrieb:
> ich möchte meinen 24V Lüfter via Poti steuern.
Ein 5-15€ Spannungsregler (je Leistung) mit KK kann das.

von Mike (Gast)


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Hmm, ich dachte, dass ich das mit einem handelsüblichen Poti und 
Widerstände n realisieren könnte.

von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Hmm, ich dachte, dass ich das mit einem handelsüblichen Poti und
> Widerstände n realisieren könnte.

Kannst du ja auch, aber nicht mit den kleinsten. Ein dicker Motor 
braucht dicke Widerstände.

von MaWin (Gast)


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Mike schrieb:
> Hmm, ich dachte, dass ich das mit einem handelsüblichen Poti und
> Widerstände n realisieren könnte.

Tja, denken, führt nicht immer zum Erfolg.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Ich würde dafür sorgen, dass das Potentiometer mindestens 5 Watt
> verträgt.

Nach meiner Rechnung müsste ein 1 Kiloohm-Poti 160W haben. Man
kommt alsu um einen PWM-Steller nicht drumherum.

von ek13 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mike schrieb:
> Hmm, ich dachte, dass ich das mit einem handelsüblichen Poti und
> Widerstände n realisieren könnte.

PWM Beispiel:

https://www.ebay.de/itm/402169073090

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Nach meiner Rechnung müsste ein 1 Kiloohm-Poti 160W haben

Ich helfe dir mal:
Der Lüfter hat ca. 10 Watt. Mehr Leistung kann da in der ganzen 
Schaltung nie und nimmer abfallen. Wo sollen die zusätzlichen 150 Watt 
denn herkommen?

von ek13 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Nach meiner Rechnung müsste ein 1 Kiloohm-Poti 160W haben

Bekomme ich auch raus, wenn ich mit 0,4A rechne.

von Stefan F. (Gast)


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ek13 schrieb:
> Bekomme ich auch raus, wenn ich mit 0,4A rechne.

Wie rechnest du denn?

von HildeK (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie rechnest du denn?

Schon richtig, wenn er 400mA durch 1kΩ fließen lässt ...
Man muss halt 400V dazu bereitstellen.

von ek13 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie rechnest du denn?

Das 1K Poti muss für den max. auftretenden Strom ausgelegt sein.
Der wäre In dem Fall 0,4A.
U=R*I
U=400V
P=U*I

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich helfe dir mal:
> Der Lüfter hat ca. 10 Watt. Mehr Leistung kann da in der ganzen
> Schaltung nie und nimmer abfallen. Wo sollen die zusätzlichen 150 Watt
> denn herkommen

Ich befürchte, dir muss geholfen werden.

Hint: auch wenn nicht die ganze Potischleiferbahn genutzt wird, muss die 
verbleibende Bahn den Strom des Mogors aushalten.

Ganz klein gestellt also 0.4A.

Das ist zwar eine obere Grenze (mehr ist nicht nötig) aber wieviel 
kleiner ausreicht ist unbekannt. Vielleicht verteilt sich die Wärme, die 
auf dem kleinen Stück entsteht, gut und es reicht der halbe oder gar 
1/10 des Werts, aber das wäre Raterei. Also nennt man die obere Grenze 
für fundierte Antworten.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Hint: auch wenn nicht die ganze Potischleiferbahn genutzt wird, muss die
> verbleibende Bahn den Strom des Mogors aushalten.

Da ist schon klar. Da muss man in die Dokumentation des jeweiligen Potis 
schauen oder eben mutig schätzen, wie ich das oben getan habe.

160W sind jedenfalls Quatsch.

von ek13 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>... oder eben mutig schätzen,

Das ist der einzige Quatsch.

Beispiel:

https://docs.rs-online.com/f1f4/0900766b814c90b1.pdf

von Stefan F. (Gast)


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Wir hatten das Thema schon einmal, ich muss diesen Scheiß nicht 
mitmachen. Lebt wohl.

von Joachim B. (jar)


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ek13 schrieb:
> Das 1K Poti muss für den max. auftretenden Strom ausgelegt sein.
> Der wäre In dem Fall 0,4A.
> U=R*I
> U=400V

und wo sollen die 400V herkommen?
Die Quelle ist jedenfalls nur 24V, allerdings Nähe Null Ohm reicht das 
auch um das Poti bei passender Beschaltung abbrennen zu lassen, Co rona 
scheint doch weiter fortgeschritten zu sein

von Stefan F. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> allerdings Nähe Null Ohm reicht das
> auch um das Poti bei passender Beschaltung abbrennen zu lassen

Reden wir hier noch vom Lüfter?

Der Lüfter nimmt bei 24 V 0,4 A auf, hat also etwa 60 Ω. Angenommen, wir 
drehen das Poti auf 10 Ω, dann haben wir insgesamt 70 Ω.

Daraus ergibt sich die Stromstärke: 24 V / 70 Ω = 0,34 A

Am Poti fallen so viel Volt ab: 10 Ω * 0,34 A = 3,4 V

Die Verlustleistung am Poti ist dann: 3,4 V * 0,34 A = 1,16 W

Das darf man allerdings nicht einfach mit der maximalen Watt-Zahl des 
Poris vergleichen, weil sich diese Leistung ja nur auf ein Teilstück des 
gesamten Produktes verteilt. Deswegen muss man ein Poti wählen, das 
deutlich mehr Gesamtleistung verträgt.

Aber keine 160 Watt.

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Aber keine 160 Watt

Nutzlose Aussage.

159 ? 80 ? 16 ?

Richtig. Du kannst es nicht sagen. Mehr als 1.16 wohl schon.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du kannst es nicht sagen.

Doch kann ich, weil ich ein gutes Bauchgefühl für reale physikalische 
Zusammenhänge habe.

Mit Sicherheit genügt ein 10 Watt Poti. Wahrscheinlich sogar 5 Watt.

Wenn du magst, kannst du das Gegenteil beweisen.

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mit Sicherheit genügt ein 10 Watt Poti

Also so was für 41 EUR beim Billigheimer

https://www.pollin.de/p/potentiometer-krah-d32-10w-1k-10-1-ko-lin-240461

Wer weiss, ob glühende Drähte unter "hält aus' fallen, es ist nur für 
0.1A gebaut.

Klügere Leute kommen mit 1 EUR für schwächeres Poti + Transistoren aus.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> es ist nur für 0.1A gebaut.

Dieses ist es offensichtlich nicht geeignet. Das brauchen wir doch nicht 
zu diskutieren! 1 kΩ ist aber ohnehin nicht der richtige Wert für so 
einen Lüfter.

Ich würde es eher mit 100 Ω versuchen: 
https://www.reichelt.de/drahtpotentiometer-100-ohm-6-mm-vis-p0040011kaau-p232834.html?PROVID=2788&gclid=EAIaIQobChMI6b6ThMXO6AIVA4bVCh2s1g6SEAkYAyABEgJQp_D_BwE&&r=1

Scheiße sind die teuer!

Bei Aliexpress kriegt man sie viel billiger.
https://de.aliexpress.com/item/2027268844.html
https://de.aliexpress.com/item/2028086585.html

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Mike schrieb:
> Hmm, ich dachte, dass ich das mit einem handelsüblichen Poti und
> Widerständen realisieren könnte.

Ja, mit einem 5k Poti als Spannungsteiler, das mit seinem Schleifer an 
die Basis von einem BD643 Darlington Transistor angeschlossen wird und 
am Emitter wird der Lüfter gegen GND geschaltet. Bei 24 Volt kommt es 
auf die 1,4 Volt Verlust auch nicht mehr drauf an.
Das TO220 Gehäuse kann isoliert und bequem an die Blechwand geschraubt 
werden.
Dieser Konstruktion ist es egal, ob sie mit DC oder PWM gespeist wird.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Doch kann ich, weil ich ein gutes Bauchgefühl für reale physikalische
> Zusammenhänge habe.

Aha, Physik lebt aber nicht vom Bauchgefühl, sondern eher von Formeln.

> Mit Sicherheit genügt ein 10 Watt Poti. Wahrscheinlich sogar 5 Watt.

Ich würde ein 80W-Poti noch als zulässig ansehen. Ein 5W-Poti wird
mit Sicherheit durchbrennen, wenn es ganz am Anfang steht. Im End-
effekt gilt da nur das Datenblatt. Und in dem steht normalerweise,
das sich die Leistung immer auf die ganze Schleifbahn bezieht. Oder
hast Du ein Datenblatt, in dem was anderes steht?

Statt eines Potis könnte man natürlich einen Stufenschalter nehmen.
Dann gilt wieder die Leistung der Einzelwiderstände.

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