Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Steckdosenleiste mit Überlastungsschutz - sinnvoll für meine Zwecke? Alternative?


von Thomas (Gast)


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Folgende Situation: Ich will nicht, dass die Sicherung bei mir im 
Sicherungskasten auslöst, damit nicht alle Geräte im Falle eines 
Kurzschlusses ausfallen.

Ich würde gerne eine Steckdosenleiste kaufen, die eine eigene Sicherung 
hat, die zuerst auslöst, so dass die Sicherung im Sicherungskasten 
verschont bleibt.

Habe die Brennenstuhl Super-Solid, Steckdosenleiste 8-fach gefunden, und 
die hat eine integrierte Sicherung mit max. 16A (Sicherung ist mit TA 
16A 250V ~ beschriftet und hat einen Druckknopf...).

Kann ich die für meine Zwecke benutzen? Oder löst da höchstwsl. erst die 
Sicherung im Sicherheitskasten auch/zuerst aus?

Was würdet ihr mir empfehlen?

von Stefan F. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Kann ich die für meine Zwecke benutzen? Oder löst da höchstwsl. erst die
> Sicherung im Sicherheitskasten auch/zuerst aus?

Ist Glückssache. Du könntest aber im Sicherungskasten einen trägen 
Automaten installieren.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Auslösekennlinie des Automaten der Steckdosenleiste zu Rate ziehen.

Nicht vorhanden?! Tja dann eventuell sein gutes Geld in ein anderes 
Produkt investieren, bei den Preisen den die Fa. aufruft kann man so 
was, und zwar belastbar und theoretisch sogar einklagbar, erwarten.

Und diese Auslösekennlinie dann die mit den deines Automaten im 
Sicherungskasten vergleichen.
Diese Auslösekennlinien sind normiert und leicht einsehbar, einfach 
deinen Automatentyp (oft B) googeln.

Es ist zu hoffen das sich "Brennerstuhl" (der tatsächlich produzierende 
Chinaproduzent )  etwas bei der Dimensionierung des Automaten in der 
Steckdosenleiste gedacht hat - den wofür sollte der Automat in solch 
einer sonst gut sein?
Als Ersatz für einen fehlenden Automaten im Sicherungskasten und oder 
fehlerhaften Hausverkabelung ist die sowieso nicht gedacht geschweige 
denn erlaubt.

Jemand

von hinz (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Kann ich die für meine Zwecke benutzen? Oder löst da höchstwsl. erst die
>> Sicherung im Sicherheitskasten auch/zuerst aus?
>
> Ist Glückssache. Du könntest aber im Sicherungskasten einen trägen
> Automaten installieren.

SLS sind zur Absicherung der Endstromkreise nicht zulässig.

von Jemand (Gast)


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Jemand schrieb:
> bei den Preisen den die Fa. aufruft kann man so
> was, und zwar belastbar und theoretisch sogar einklagbar, erwarten.

Man kann erwarten das die Auslösekennlinie dokumentiert und einsehbar 
ist.
Kommt etwas verwirrend herüber ohne diese Ergänzung.

von hinz (Gast)


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Thomas schrieb:
> Was würdet ihr mir empfehlen?

Zusätzliche Stromkreise installieren lassen.

von Senfdazugeber (Gast)


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Thomas schrieb:
> Was würdet ihr mir empfehlen?

https://www.mikrocontroller.net/search

hilft ungemein!

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte eine Hiltek Steckdosenleiste,
da war ein 6A Automat drin. Der löste tatsächlich bei 100% Überlast 
innerhalb von ca. 2 Minuten aus, ohne, dass der Haushaltsautomat im 
Verteilerkasten auslöste.
Aber:
Bei sattem Kurzschluss fliegt zuerst der LS im Kasten.
Fazit:
Diese Steckdosenleistensicherungen dienen in erster Linie dazu, eine 
(thermische) Dauer(über)belastung zu verhindern.
Für Deinen Zweck gibt es keine verlässliche Lösung.
Das Zauberwort heißt:
Selektivität.

ciao
gustav

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Kann ich die für meine Zwecke benutzen

Sie löst dein Pfoblem nicht.

Karl B. schrieb:
> Das Zauberwort heißt:
> Selektivität

So ist es.

Eine (5x20mm) Feinsicherung könnte helfen, die muss man dann halt 
wechseln.

von Manfred (Gast)


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Jemand schrieb:
> Auslösekennlinie des Automaten der Steckdosenleiste zu Rate ziehen.

Erst mal haben und dann ganz weit weglaufen.

> bei den Preisen den die Fa. aufruft kann man so was,
> und zwar belastbar und theoretisch sogar einklagbar, erwarten.

Bei der 'Marke' erwarte ich garnichts, die hat bei mir seit Jahren 
Hausverbot.

von Thomas (Gast)


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@Mawin: Ja das klingt interessant mit der Feinsicherung. Für meine 
Zwecke wäre es absolut okay die Sicherung zu wechseln im Falle eines 
Kurzschlusses (der ohnehin nicht oft vorkommt).

Wäre das sinvoll:
Feinsicherung 5x20mm, flink, 16 A
+
TRU COMPONENTS TC-R3-12 Sicherungshalter Passend für Feinsicherung 5 x 
20 mm 10 A 250 V/AC 1 St.


Ich bin ja wirklich Neuling was Elektronik generell angeht, und ein 
zusätzlichen Stromkreis zu installieren, naja, das ist zu 
kompliziert/teuer.

Wäre es dann sinnvoll/notwendig eine Steckdosenleiste mit Filter zu 
kaufen? Falls ein gerät kurzzeitig (bspw. direkt beim anschalten), aber 
ohne Kurzschluss, über 16A ziehen will, dann könnte ich das doch mit 
einer Steckdosenleiste mit integriertem Filter etwas 
regulieren/entgegensteuern, oder verstehe ich das falsch?

von Stefan F. (Gast)


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Thomas schrieb:
> oder verstehe ich das falsch?

Ja das verstehst du falsch. Ein Filter kann nur sehr kurze Peaks 
unterdrücken. Ein Filter, dass z.B. den Anlaufstrom eines ungeregelten 
Staubsaugers abfangen könnte, wäre grösser und teurer als der ganze 
Sauger.

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Wäre das sinvoll:
> Feinsicherung 5x20mm, flink, 16 A
> +
> TRU COMPONENTS TC-R3-12 Sicherungshalter

Ein 10A Sicherungshalter für eine 16A Sicherung ist nie sinnvoll.

Die Sicherung muss selektiv gegenüber dem 16A LSS sein, also ihr As2 
kleiner. Eine flinke erlaubt höheren Dauerstrom aber geringeren 
Einschaltspitzenstrom als eine träge.

Die Sicherung ist also ein Kompromiss, abhängig von den angeschlossenen 
Verbrauchern.

von Thomas (Gast)


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Ich habe unabsichtlich den falschen Artikel im Clipboard gehabt, würde 
natürlich einen Sicherungshalter mit mind. 16A nehmen...

Ich konnte jetzt bei google nicht wirklich finden was AS2 ist, wenn du 
mir bitte noch ein Stichwort dazu geben würdest.

Ich habe gedacht die flinke Schmelzsicherung ist am ehersten geeignet 
weil die im falle eines Kurzschlusses schneller durchbrennt als der LSS.

Oder würde eine mittelträge oder träge wsl auch schneller durchbrennen 
als der LSS aktiviert werden würde? (Klar kommt auf den LSS an, habe 
einen Siemens 5SX25 B13)

Hier sind die Daten zu meinem LSS:
https://support.industry.siemens.com/cs/products/5sx2513-6/ls-schalter-t55-6ka-1-n-b13?pid=250157&mlfb=5SX2513-6&mfn=ps&lc=de-AT

Danke.

von Dieter (Gast)


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@Thomas
Vielleicht nennst Du die Geraete die da dran haengen und deren 
Leistungsangaben.

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> habe einen Siemens 5SX25 B13)

Dazu wird eine 16A Feinsicherung eher nicht selektiv sein.

Zum 16A Automaten wird eine 10A träge Feinsicherung wohl passen.
Zu deinem 13A wohl eine 8A. Flink geht nur wenn kein 
Einschaltspitzenstrom zu erwarten ist.

von Thomas (Gast)


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8A würden reichen, ich denke im Dauerbetrieb werde ich nie über 1000 
Watt kommen, denke sogar selten über 500!

Aber ich denke schon das mit höherem Einschaltstrom zu rechnen ist...

Glaubst du denn das eine 8A mittelträge (oder vielleicht sogar träge) 
Schmelzsicherung selektiv zu meinem 13A LSS ist?

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
Filmchen zeigt aktuelles Experiment: PC-Master-Slave-Steckdosenleiste
eingebaute 6A Absicherung bei 3,5 kW (2 Heizöfen) löst innerhalb von 
einer Minute aus.
Bei 16A müssten demnach wieviel Öfen dran sein? Never...forget it.
Also eine derartige eingebaute "Sicherung" ist zu träge für satte 
Kurzschlüsse.
Habe auch schon einmal festgestellt, dass derartige thermische 
Überlastschutzeinrichtungen bei sattem Kurzschluss selber abrauchen. Das 
machen die nur einmal mit und sind dann defekt.
Wie oben schon gesagt:
Die Schmelzsicherungen
mit dem passenden Parameter I Quadrat T wären eine Möglichkeit.
Nur lästig mit dem Auswechseln.

ciao
gustav

von Dieter (Gast)


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von Manfred (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Filmchen zeigt aktuelles Experiment:

Wie schafft man es, mit 720x576 Pixeln eine derart lausige Bildqualität 
zu erzeugen?

Hilft auch nicht, da es an der Fragestellung vorbei ist:
Thomas schrieb:
> damit nicht alle Geräte im Falle eines Kurzschlusses ausfallen.

Kurzschluß ist das Schlüsselwort. Es kommt bei mri sehr selten vor, 
aber ich habe auch schon drei Sicherungen auslösen gesehen, eine 
Feinsicherung und zwei Leitungsschutzschalter.

Da kann Thoma strampeln solange er will: Die Auslösekennlinien bei einem 
schnellen Stromanstieg ähneln sich, ich sehe keine Lösung - außer, vorne 
einen trägen Schutzschalter zu haben.

von Karl B. (gustav)


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Manfred schrieb:
> Wie schafft man es, mit 720x576 Pixeln eine derart lausige Bildqualität
> zu erzeugen?

Hi,
bewusst reduziert, damit man im Forum Upload möglicht nicht die 1MB 
Grenze sprengt. Siehe Bildbearbeitungshinweise hier.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Spezial:Hochladen

"...Maximale Dateigröße: 2 MB..."

Manfred schrieb:
> Hilft auch nicht, da es an der Fragestellung vorbei ist:
> Thomas schrieb:
>> damit nicht alle Geräte im Falle eines Kurzschlusses ausfallen.

Nein. Durchaus zum Thema passend.
Sollte in aller Deutlichlkeit aufzeigen, wie hoch die Überlast sein 
muss, damit innerhalb von 1 Minute Auslösung. Bei dieser Art eingebautem 
6A-Überlastschutz sind ca. 20A, die nötig sind.
Hast Du wohl auch gelesen:
Karl B. schrieb:
> Bei 16A müssten demnach wieviel Öfen dran sein? Never...forget it.
Bei 16A "Sicherung" sind es dann? ...Du darfst gerne raten oder rechnen.
Jedenfalls schon so viel, dass der vorgeschaltete LS auch an die 
Auslöseschwelle kommt. Je nachdem, was da so wie so von anderen 
Stromkreisen da gleichzeitig noch mit dranhängt.
Ein Tropfen reicht bildlich gesprochen dann aus, um das Fass zum 
Überlaufen zu bringen...

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Videofan (Gast)


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Hallo

Karl B. schrieb:
> Hi,
> bewusst reduziert, damit man im Forum Upload möglicht nicht die 1MB
> Grenze sprengt.


Es soll solche Dienste wie YouTube geben... nein es gibt diesen sogar.
Dort habe ich wie viele Hunderttausende (oder Millionen?) auch einen 
Account.

Kostet nichts, einziger Nachteil ist leider für die zu spät gekommenen 
das ohne Telefonnummer ("Handy") leider eine Anmeldung unmöglich 
zumindest aber sehr umständlich ist, was für die meisten aber wohl kein 
Problem ist - es gibt aber tatsächlich auch noch heute aus guten Gründen 
Handy bzw. Smartphoneverweigerer ...

Wie auch immer: Bis 1080p Auslösung und 10 (oder sind es jetzt sogar 15 
?) Minuten reicht ein einfacher Account aus.

Und mit 1080p ist schon sehr anständig - selbst "nur" 720p sind bei 
vernünftiger Kompression zumindest für solche "Beweisvideos" die 
wirklich nicht für die Ewigkeit gedacht sind durchaus zufriedenstellend.

Nebenbei ist man als reiner Konsument auch wesentlich weniger gehemmt 
das Video anzusehen, als irgendeine Datei (irgendwelche gefälschten 
Dateiendungen sind schnell erzeugt) von einen Unbekannten herunter zu 
laden.

Nur mal so als kleiner Hinweis was seit 2005 möglich ist und spätestens 
seit so 2008 von "jeden" genutzt wird der irgendwie Videos ein einer 
zeitgemäßen technischen Qualität (zumindest meist...) einer breiteren 
Öffentlichkeit zur Verfügung stellen will.
Unscharfe "Wackelvideos" in Briefmarkengröße bzw. die so stark 
kaputtkompremiert sind das nicht mehr zu erkennen ist sollte seit den 
frühen 2000er jahren Geschichte sein...

Videofan

von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde auf Nummer Sicher gehen und eine Leiste mit einer 10A 
Sicherung nehmen oder weniger.

Schon vor vielen Jahren habe ich gelernt, das bei Sicherungen gilt: Wer 
zuerst kommt malt zu erst. Vor allem bei gleichen Sicherungen. Es kann 
sogar passieren, dass beide gleichzeitig kommen.

All die Rechnungen, die auf der Basis der Kennlinienvergleichs basieren, 
kannst Du Deiner Katze ins Körbchen legen.
Wenn die überhaupt etwas aussagen, dann auch nur dann, wenn nur einer an 
dem Stromkreis saugt und das Lehrbuch aufgeschlagen neben den Automaten 
liegt.

Der Restelektriker in mir sagt: Man sollte eine Leitung/Sicherung nie 
bis zum letzten Ampere belasten. Und genau das machst Du offensichtlich. 
Sonst gäbe es ja das Problem: "Sparen des Weges zum Schaltkasten", ja 
nicht.

von Sicherheitssucher (Gast)


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Gibt es kein Sicherungshalter zu kaufen, wo Feinsicherungen (5x20 oder 
6x30) gleich als Magazin nachgefüllt werden können?
(vgl. Schussmagazin (Nagel-)Pistole oder Revolver?)
Es muss nicht gleich ein Schüttelförderer sein...

von Jemand (Gast)


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Hallo

Sebastian S. schrieb:
> Der Restelektriker in mir sagt: Man sollte eine Leitung/Sicherung nie
> bis zum letzten Ampere belasten. Und genau das machst Du offensichtlich.
> Sonst gäbe es ja das Problem: "Sparen des Weges zum Schaltkasten", ja
> nicht.

Während den ersten Teil deiner Ausführen aus der Praxis heraus 
zuzustimmen ist so trifft das auf den Zitantteil nicht zu:

Der Anlaufstrom von so manchen Staubsauger hatte schon einen 16A 
Automaten auslösen lassen, trotz deutlich geringeren Nennstrom.
Heute verhindert das eine Anlaufelektronik bzw. die sowieso vorhandene 
Legeleistung (Drehzahl) Regelung.
Aber die allgegenwärtige Schaltnetzteile schaffen das heute auch noch 
wenn nur genug von diesen am Stromkreis hängen bzw. ein schlecht 
aufgebautes dabei ist.

Nebenbei der TO hat im laufe des thread folgendes geschrieben:

Thomas schrieb:
> 8A würden reichen, ich denke im Dauerbetrieb werde ich nie über 1000
> Watt kommen, denke sogar selten über 500!

Es ist schon sinnvoll alle Aussagen des TO zu lesen und zu verstehen...
Aber mach dir keinen Kopf drüber:
Diese nicht lesen oder manchmal ist auch anzunehmen bewusstes Ignorieren 
(sonst könnte man ja keine falschen Vorwürfe machen...) ist in Foren - 
und verstärkt leider in diesen Forum nicht unüblich...
Du bist also in "guter" Gesellschaft...

Jemand

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian S. schrieb:

> Wer zuerst kommt malt zu erst.

Ja, eine Sicherung, wie sie der TE sucht, muss man sich wohl selber 
malen.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> Wäre das sinvoll:
> Feinsicherung 5x20mm, flink, 16 A

Wenn Du wirklich eine gewisse Selektivität haben willst, sollten es
schon "superflinke (Kürzel:FF)" Sicherungen sein und der Stromwert
sollte deutlich niedriger als der Wert des "Automaten" sein.

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