Mich verwirrt hier gerade eine Sache. Sagen wir ich habe einen Sender mit 9dBm Sendeleistung am Ausgang (PEP). Und ich habe eine Antenne mit 3dBi. Wenn ich jetzt den EIRP ausrechnen wöllte, würde ich rechnen: EIRP = 9dBm - Kabelverluste + 3dBi Das es um ein SDR geht, wo die Antenne direkt am SDR hängt, vernachlässige ich mal die Dämpfung durch Kabelverluste. EIRP wäre also 12dB. Nun ist das ja die Leistung bezogen auf einen isotropen Kugelstrahler, den es nicht gibt. Wie komme ich denn auf reale Werte? Wenn ich quasi in Hauptstrahlrichtung direkt an der Antenne Messe, welche Leistung hätte ich dann?
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Mark schrieb: > Wenn ich quasi in > Hauptstrahlrichtung direkt an der Antenne Messe, welche Leistung hätte > ich dann? Die Leistung ist immernoch 9dBm, also knapp 8mW, mehr kommt aus dem Sender nunmal nicht raus. In Hauptstrahlrichtung ist dein Signal "so stark" wie das eines Kugelstrahlers mit 12dBm, also knapp 16mW, WÄRE. (Überraschung: Dank 3dBi Antenne etwa doppelt so viel) Die Frage welche Leistung in eine bestimmte Richtung man hat, macht keinen Sinn. Du kannst fragen, welche Leistung pro Fläche man in eine bestimmte Richtung in einem bestimmten Abstand hat. Das kannst du dir ja jetzt über die Formel für die Oberfläche einer Kugel ausrechnen. Oder weche Leistung pro Raumwinkel (Steradiant).
nicht so schrieb: > Mark schrieb: >> Wenn ich quasi in >> Hauptstrahlrichtung direkt an der Antenne Messe, welche Leistung hätte >> ich dann? > > Die Leistung ist immernoch 9dBm, also knapp 8mW, mehr kommt aus dem > Sender nunmal nicht raus. Das ist klar und war auch nicht die Frage. ;) > In Hauptstrahlrichtung ist dein Signal "so stark" wie das eines > Kugelstrahlers mit 12dBm, also knapp 16mW, WÄRE. (Überraschung: Dank > 3dBi Antenne etwa doppelt so viel) Auch das ist klar und habe ich ja geschrieben (wie du schreibst WÄRE). > Die Frage welche Leistung in eine bestimmte Richtung man hat, macht > keinen Sinn. Das war ungenau du hast Recht. > Du kannst fragen, welche Leistung pro Fläche man in eine bestimmte > Richtung in einem bestimmten Abstand hat. > Das kannst du dir ja jetzt über die Formel für die Oberfläche einer > Kugel ausrechnen. Ja, aber hier hängt es doch. Ich habe doch keinen isotropen Kugelstrahler. Ich bräuchte doch eigentlich eine "reales" Modell des Abstrahlverhaltens der Antenne um das überhaupt richtig berechnen zu können. Ich will ja keinen "WÄRE" Wert, sondern eine möglichst realitätsnahen Wert.
Ah ich glaube ich hab's verstanden. Dein Punkt ist, dass ich meine Leistung ja auf einen isotropen Kugelstrahler "mappe". Demzufolge kann ich auch mit desem Rechnen. Das würde aber nur in Hauptstrahlrichitung gelten odeR?
Ich habe gerade gesehen, es gibt auch ein HF Forum. Vielleicht kann ein Moderator es an die richtige Stelle schieben.
Mark schrieb: > Ah ich glaube ich hab's verstanden. Dein Punkt ist, dass ich meine > Leistung ja auf einen isotropen Kugelstrahler "mappe". Demzufolge kann > ich auch mit desem Rechnen. Das würde aber nur in Hauptstrahlrichitung > gelten odeR? Ja. Also nochmal in anderen Worten: Die +3dBi Antenne sorgt dafür, dass dein 9dBm Sender in Hauptstrahlrichtung die Signalstärke hat, die ein Kugelstrahler mit 12dBm in jede Richtung hätte.
Mark schrieb: > Ja, aber hier hängt es doch. Ich habe doch keinen isotropen > Kugelstrahler. Ich bräuchte doch eigentlich eine "reales" Modell des > Abstrahlverhaltens der Antenne um das überhaupt richtig berechnen zu > können. Nein, dieses "reale" Modell steckt schon in der Angabe "3dBi". Eine Antenne kann keine Leistung erzeugen, sondern nur umverteilen.
Mark (Gast) schrieb: >Ah ich glaube ich hab's verstanden. Dein Punkt ist, dass ich meine >Leistung ja auf einen isotropen Kugelstrahler "mappe". Demzufolge kann >ich auch mit desem Rechnen. Das würde aber nur in Hauptstrahlrichitung >gelten odeR? Deine Antenne strahlt in Hauptstrahlrichtung um 3dB stärker als ein Kugelstrahler bei gleicher HF-Leistung. Das bedeutet natürlich, daß deine Antenne in anderen Richtungen schwächer als der Kugelstrahler abstrahlt, er also da -xdB hat. Denn im Ganzen wird ja immer noch die Gesamtleistung abgestrahlt. Das, was in Hauptstrahlrichtung konzentrierter abgestrahlt wird, muß in den anderen Richtungen ja fehlen, um wieder auf die Gesamtleistung zu kommen. Oder anders ausgedrückt: in Hauptsrahlrichtung ist die Leistungsdichte (Leistung pro Raumwinkel) um 3dB höher, bei Abweichung von dieser Richtung ist sie niedriger als 3dB, bzw. in "ganz anderen Richtungen" haste negative dB-Zahlen für die Leistungsdichte gegenüber einem Kugelstrahler.
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Mark schrieb: > 9dBm Sendeleistung am Ausgang (PEP) Warum gibst du die PEP an? Bei AM und FM ist es üblich die Trägerleistung zu nennen.
Mark schrieb: > Und ich habe eine Antenne mit > 3dBi. Also nicht viel besser als der Dipol, der einen Gewinn von 2,15dBi hat iirc. Da die Behörde aber max. Feldstärkewerte festlegen will, rechnet sie gerne mit dBi.
Hp M. schrieb: > Da die Behörde aber max. Feldstärkewerte festlegen will, rechnet sie > gerne mit dBi. dBi ist kein Feldstärkewert. Die Gewinnangaben von Antennen in dBi entstammen eher den Werbeabteilungen von Antennenverkäufern, weil die Gewinnangaben dadurch um besagte 2,15dB höher liegen, als wenn man statt des fiktiven Isotropstrahlers einen realisierbaren Dipol als Bezug verwendet.
Hp M. schrieb: > Warum gibst du die PEP an? > Bei AM und FM ist es üblich die Trägerleistung zu nennen. PEP ist bei AM mit einen Modulationsgrad von 100% vier mal so hoch als die Trägerleistung. Wolfgang schrieb: > Die Gewinnangaben von Antennen in dBi entstammen eher den > Werbeabteilungen von Antennenverkäufern, weil die Gewinnangaben dadurch > um besagte 2,15dB höher liegen, als wenn man statt des fiktiven > Isotropstrahlers einen realisierbaren Dipol als Bezug verwendet. Die Regtp bezieht sich aber auf den isotropstrahler. Das war früher sicherlich anders. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > Die Regtp bezieht sich aber auf den isotropstrahler. Das war früher > sicherlich anders. Die RegTP gibt es schon lange nicht mehr und der Bundesnetzagentur ist es völlig egal, ob die ERP bzw. Feldstärke von einem Isotropstrahler oder von einer High-Gain-Schüssel erzeugt wird.
Wolfgang schrieb: > Die RegTP gibt es schon lange nicht mehr und der Bundesnetzagentur ist > es völlig egal, ob die ERP bzw. Feldstärke von einem Isotropstrahler > oder von einer High-Gain-Schüssel erzeugt wird. Die Bundesnetzagentur bezieht sich aber bei Leistungsgrenzen der abgestrahlten Leistung auf den isotropen Strahler. z.B. Standortbescheinigung. Da gibt es den Grenzwert von 10W EIRP unterhalb dessen keine Standortbescheinigung benötigt wird. Bei der Selbsterklärung der Funkamateure muss man die Antennengewinne bezogen auf EIRP angeben, oder Feldstärkemessungen machen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Die Bundesnetzagentur bezieht sich aber bei Leistungsgrenzen der > abgestrahlten Leistung auf den isotropen Strahler. Nein, auf Feldstärken. Diese sind nämlich in der 26. BImschV festgelegt: http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26/anhang_1.html > z.B. Standortbescheinigung. Da gibt es den Grenzwert von 10W EIRP > unterhalb dessen keine Standortbescheinigung benötigt wird. Weil davon auszugehen ist, dass bei weniger als 10 W EIRP die Feldstärkegrenzwerte nicht überschritten werden. > Bei der Selbsterklärung der Funkamateure muss man die Antennengewinne > bezogen auf EIRP angeben Das hängt rein von deiner Berechnungsgrundlage ab, wenn du rechnen willst (statt zu messen). Irgendwie musst du ja bei der Rechnung von Sendeleistung auf die geforderten Felstärkewerte kommen bzw. die Abstände, die man einhalten muss, damit diese Werte eingehalten werden. Von einem Mobilfunk-Messingenieur habe ich mir sagen lassen, dass auch dort übrigens lieber gerechnet als gemessen wird. Die berechneten Abstände sind ja (das kennen wir Funkamateure) stets höher als die tatsächlich erforderlichen bei einer Messung, insofern sind die Betreiber damit auf der sicheren Seite. Gemessen wird dann nur, wenn die Situation vor Ort so komplex ist (mehrere Sender), dass die Rechnung nicht sinnvoll machbar ist, oder aber wenn die Abstandssituation bei einer Rechnung grenzwertig ist. In den Allgemeinzuteilungen wird in der Regel eine abgestrahlte Leistung als Limit angegeben, dabei gibt es teils Grenzwerte, die in ERP angegeben sind, die meisten ein EIRP. Dort geht's aber um Störpotenzial, nicht um Personenschutz.
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