Morgen ! Weiß jemand, warum (die meisten) Multimeter getrennte Eingangsbuchsen für Strom haben ? Rein Schaltungstechnisch wäre das ja mit einer einzigen Buchse und entsprechend aufwändigerem Bereichsschalter und Relais möglich. Ist das eine Sicherheitsanforderung (VDE/ISO) oder einfach "Weil es schon immer so war". Gruß und bleibt Gesund.
Klar geht das. Dann kann man durch einfaches Drehen am Wahlschalter die Schaltung und/oder das Netzteil und/oder das Meßgerät himmeln. Einen weiteren Vorteil hat es nicht - die Strippen muß man beim Wechsel von Strom- auf Spannungsmessung in der Schaltung eh umklemmen.
Für die Strommessung wird die Spannung, die an einem Messwiderstand abfällt gemessen. Dieser Widerstand hängt direkt hinter den Strombuchsen. Das über einen Schalter zu schicken wäre teurer und fehleranfälliger.
Das gibt/gab es aber; allerdings haben diese Messgeräte dann einen eher kleinen maximalen Strom-Messbereich. Ich hatte mal ein analoges, das "ging" nur bis 300mA.
Achim B. schrieb: > Ich hatte mal ein analoges, das > "ging" nur bis 300mA. Meins geht bis 6A. ;P (Siemens 347 https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=1920x400:format=gif/path/s69fe05db4460e9aa/image/ibaad15bfd549b68c/version/1553007654/image.gif)
BITTE vor Betätigung des
> entsprechend aufwändigerem Bereichsschalter und Relais
das... Forum konsultieren.
Wie schauen Kontakte eines Bereichschalters für z.B. 20A aus?
Wieviel Leistung benötigt ein Relais mit 20A Stromschaltvermögen?
Wie müssen Relaiskontakte ausgebildet sein, um 20A DC AUSschalten zu
können und bei wieviel Isolierspannung?
Nach dem finden der Antworten, wird sicher auch noch erwartet dass das
Multimeter mit einem 9V Batterieblock oder mit 2 Mikrobatterien 3 Jahre
lang auskommen soll.
Also normal schalte ich am Messgerät nix rum, nachdem ich es verbunden habe. Wer unter laufender verbundener Messung was umschaltet hat eh ein Problem.
Noch nie die richtige Einstellung VOR dem Messen verschusselt?
Doch, aber auch mit den extra Buchsen ?. Aber nochmal, weiß jemand den historischen Hintergrund für die getrennten Buchsen? Links, Dokumente, Sicherheitsanforderungen? Merci
Thomas W. schrieb: > Also normal schalte ich am Messgerät nix rum, nachdem ich es verbunden > habe. Das ist wurscht. Du müsstest die filigranen Leiterbahnstrukturen des Messgerätes durch aufgelegte Kupferstreifen ersetzen. Ebenso den Schaltkontakt. Messen würdest Du dennoch Mist weil, wie schon angesprochen, der Schalter in der Messestrecke liegen würde.
Ok, also könnte man sagen der zusätzliche Übergangswiderstand und der Kontaktverschleiß sind die Hauptprobleme. Mist Messe ich nicht, weil ich ja die Spannung über dem Shunt messe, und nur über dem Shunt. Die Messleitungen haben an den Buchsen ja auch einen unbekannten, variierenden Übergangswiderstand.
Thomas W. schrieb: > Mist Messe ich nicht, weil ich ja die Spannung über dem Shunt messe, und > nur über dem Shunt. Jein. Der Messwert stimmt dann zwar schon, aber bedingt durch dem Spannungabfall (der im Falle eines zusätzlich eingeschleiften Schaltkontaktes nicht besser wird) wird die Messung zu (noch mehr) unrealistischer(en) Anzeigen führen...
Das versteh ich nicht. Der Messwert stimmt ? Aber die Anzeige nicht ? Aber passt schon, es gibt keine historischen Unterlagen wann und warum die Buchsen eingeführt wurden und die Unsicherheit des Kontaktwiderstandes macht den Ansatz unpraktisch. Danke !
Thomas W. schrieb: > Das versteh ich nicht. Der Messwert stimmt ? Aber die Anzeige > nicht ? Soweit ich das sehe verstehst du das Problem (Wer misst misst Mist) selbst absolut richtig: > die Unsicherheit des > Kontaktwiderstandes macht den Ansatz unpraktisch. Deswegen schon immer getrennte Buchsen. Ausnahmen (aufwändig) bestätigen die Regel.
2 Cent schrieb: > Deswegen schon immer getrennte Buchsen. Ausnahmen (aufwändig) bestätigen > die Regel. Dann nimm halt nur Buchsen....
Teo D. schrieb: >> Deswegen schon immer getrennte Buchsen. Ausnahmen (aufwändig) bestätigen >> die Regel. > > Dann nimm halt nur Buchsen.... Alles schon mal dagewesen: https://www.ebay.de/i/283750818157
Willst Du im Bereich von 10A außer Fahrkarten noch etwas Vernünftiges messen, so darf keine Unwägbarkeit das Ergebnis stören. Die Kontakte eines Relais wären so etwas. Dann haben diese Eingänge auch meist eine eigene Sicherung für den erlaubten Bereich mit sehr niedrigem Innenwiderstand. Also um die Reihenschaltung: Stecker, Shunt, Sicherung und 2. Stecker mit geringem Widerstand zu garantieren, käme nur ein viel zu großes und teures Relais infrage. Das ist aber aus der Kostenperspektive und des zugehörigen Stromverbrauchs (irgendwer muss ja auch die Spule füttern) völlig indiskutabel.
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Thomas W. schrieb: > Ok, also könnte man sagen der zusätzliche Übergangswiderstand und der > Kontaktverschleiß sind die Hauptprobleme. Das "Hauptproblem" ist m.E., das getrennte Spannungs- und Strombuchsen einfach billiger sind, und das bei gleichzeitigen Vorteilen bei den Messungen.
Harald W. schrieb: > Alles schon mal dagewesen: > https://www.ebay.de/i/283750818157 Da is es ja, mein altes Schätzchen (leider verschüttgeganngen). Danke für den Link. ;)
Teo D. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Deswegen schon immer getrennte Buchsen. Ausnahmen (aufwändig) bestätigen >> die Regel. > > Dann nimm halt nur Buchsen.... Ernsthaft: für fast alle meine Strommessungen mache ich das genau so. DMM nur zur Spannungsmessung am externen Shunt.
Teo D. schrieb: > Achim B. schrieb: >> Ich hatte mal ein analoges, das >> "ging" nur bis 300mA. > > Meins geht bis 6A. ;P > (Siemens 347 > https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=1920x400:format=gif/path/s69fe05db4460e9aa/image/ibaad15bfd549b68c/version/1553007654/image.gif) Ich toppe das ganze mal mit 10A: http://www.digimessinstruments.co.uk/datasheets/german/dm100ger.pdf Ich habe 3 Stück davon und bis auf die gemeinsamen Buchsen für Strom und Spannung mag ich die Geräte sehr.
Thomas W. schrieb: > Also normal schalte ich am Messgerät nix rum, nachdem ich es verbunden habe. Wenn man 230V/400V in einer UV messen möchte, dann ist dem sicherlich so. Schaltungstechnische Phänome im Rahmen der Fehlersuche auf dem Grund zu gehen, wag ich das zu bezweifeln - nicht mit dem Tischmultimeter und mit dem Oszi/FG/SG/Spekki... gleich gar nicht. > Wer unter laufender verbundener Messung was umschaltet hat eh ein > Problem. Nein, er wird das Problem finden ;-)
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2 Cent schrieb: > Ernsthaft: für fast alle meine Strommessungen mache ich das genau so. > DMM nur zur Spannungsmessung am externen Shunt. Die häufigste Ursache für Beschädigungen an Multimetern ist wohl der Anschluss an Spannungsquellen im Strommeßbereich. Das kann bei obiger Vorgehensweise nicht passieren. Da aber Shunts oft ohne Gehäuse betrieben werden, könnte die explosionsartige Zerstörung des Shunts zu ernsthaften Verletzungen führen.
Na ja, es gibt historische Unterlagen die zeigen, dass das erste Multimeter überhaupt anders aufgebaut war, GB Patent 200,977 von 1923 https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=GB&NR=200977A&KC=A&FT=D&ND=3&date=19230726&DB=&locale=en_EP# Ein einziges Paar Buchsen (k, l) für Strom, Spannung, Widerstand. Ein zweites Paar (h, j) zur Fremdspeisung des DUT, wenn nötigt. Ein Poti (ein Rheostat, e bzw. g, je nach Zeichnung) um, wenn gewünscht, den Strom durch das DUT einzustellen. Dazu muss man sagen, dass dieses Multimeter sogar nach damaligen und heutigen Maßstäben höchstens für gröbere Arbeiten verwendbar wäre. Für feinere Arbeiten hatte man in den 30er, 40er Jahren bereits Röhren-Multimeter. Allerdings waren viele heutigen Maßstäben gar keine Multimeter. Sie hatten gar keinen Strommessbereich, nur Gleichspannung , Widerstand und, je nach Ausführung, noch Wechselspannung. Strom war nicht so wichtig. Für anständige Ströme konnte man einen Shunt anschließen oder ein normales elektromechanisches Messgerät nehmen. Die Röhrenmultimeter, die Strommessbereiche hatten, zeigten worum es ging wenn man damals einem Röhrenmultimeter einen Strommessbereich verpasste. Nämlich etwas messen, was man mit einem rein elektromechanischen Messgerät kaum (Ausnahme Galvanometer) bequem messen konnte: Nanoampere oder zumindest niedrige Mikroampere mit geringer Bürdespannung. Bei diesen Röhrenmultimetern sieht man schon die Konstruktionen mit separater Buchse für den Strombereich. Neben den Leckströmen, die man in den Griff bekommen musste, war ein weiterer Grund dass man, zumindest für Mikro-/Nanoampere Bereiche, degenerative direkt-gekoppelte Röhrenverstärker bevorzugte. Die Einspeisung über eine separate Buchse, an dem ganzen Zeug für Widerstands und Wechselstrommessungen vorbei war einfacher. Bei den Röhren-Multimetern sieht man auch schon die nächste Buchse, die wir heute noch haben. Eine separate Buchse für Ströme bis um die 10A. Das war eine Art Abfallprodukt, eine Pflichtübung. Für 10A wurde ein niederohmiger dicker Shunt und eine Buchse hinzuzuklatsche damit der Kunde Ruhe gab.
Hannes J. schrieb: > Na ja, es gibt historische Unterlagen die zeigen, dass das erste > Multimeter überhaupt anders aufgebaut war, GB Patent 200,977 von 1923 Ich habe ein Multimeter Gleich-(Spannung und Strom) etwa aus dem Jahr 1930er. Das hatte bereits getrennte Eingangsbuchsen für Span- nung und Strom sowie für die von aussen drangeschraubten Vor- und Parallelwiderstände für die verschiedenen Meßbereiche. Das Meßwerk selbst ist ein Drehspulinstrument mit 2mA Vollausschlag und 500 Ohm Innenwiderstand.
ALLE Multimeter Sicherungen, die ich bisher gegrillt habe, hats erwischt, weil die Kabel noch in den Strombuchsen steckten, während das MM schon auf Spannung stand. Für die kleinen 200mA Sicherungen muss man da auch nicht in ner UV messen. Ich find getrennte Buchsen mit Verriegelung optimal. Da kann man nicht aus Spannung schalten, wenn etwas in der Strombuchse steckt. Umgekehrt können die Messstrippen nur dann in die Strombuchse gesteckt werden, wenn der Messbereich bereits passt.
Das war ja mein Punkt für ein paar Eingangsbuchsen für alle Bereiche. Wenn du auf Volt gestellt hast, könntest du in den Fall dann nichts mehr beschädigen. Aber ist halt nicht praktikabel oder aufwändig.
Bei den Strommessbereichen verwendet man die sog.Ringschaltung. Dabei ist der Übergangswiderstand des Schalters außerhalb der Messbereichseinstellung. Der Schleifer des Umschalters muss ständig irgendeine Verbindung zum Ring haben, sonst würde der externe Stromkreis unterbrochen. Das machen sog.überbrückend schaltende Schalter. Alleine wegen dieser Schaltungsart ist es sinnvoll, getrennte U- und I-Buchsen zu haben. Denn es werden getrennte Schalterebenen verwendet. Dazu kommt auch durch murphys law,dass man oft übersieht, dass der Schalter in I- statt in U-Stellung steht. Die Umschaltung von U auf I geht durch mechanische Sperrung nur über bestimmte Bereiche hinweg, um das Meswwerk zu schützen. Viele (alte) Vielfachinstrumente haben auch vier Buchsen. zwei für Stromquelle, zwei für Verbraucher. Man kann dann auch in fester Schaltung das Instrument zwischen U- und I- Schaltung umschalten ohne Leitungen umzustecken.
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Peter R. schrieb: > Viele (alte) Vielfachinstrumente haben auch vier Buchsen..." Hi, ...manche ein paar mehr. Schalter Fremdwort bei diesem Gerät. Nicht nur im Strombereich. ciao gustav
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Schön die Teile, aber zuviel zum Umstecken. Das Metrahit Tech hatte ja wenigstens schon eine Buchse für A und mA und gegen falsches Einstecken die Blenden... Wäre für mich fast das perfekte Multimeter. Vor allem daß man zum Ausschalten nicht den Bereich wechseln muß ist prima (On/Off Taste) Was ist das für ein ".sch" ich hab nur Kicad ?
Bei den alten analogen Multimetern waren gemeinsame Buchen noch relativ häufig. Bei den DMMs mit einem oft höherem Strombereich wollte man wohl den Schalter für hohen Strom (10 / 20 A) einsparen und hat dafür dann eine extra Buchse genutzt. Die Schalter auf der Platine sind nicht so wirklich gut für höhere Ströme. Das Problem wird bei den neueren Sicherheitsregeln ggf. auch noch etwas verschärft (bei den Spannungsbereichen kann ggf. der 1. Schutz schon vor dem Schaltern sein). Da sind getrennte Buchen einfach günstiger.
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