Forum: HF, Funk und Felder Auftrag zu vergeben; Empfängerschaltung für ULF EM Felder


von Stefan Ihmig (Gast)


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Hallo Forum,

ich möchte gerne für ein Forschungsprojekt innerhalb einer Luftspule 
(oder einer geeigneten Empfangsantenennlösung) das EM-Feld  einer 
kleinen Probe messen, der zu messende Frequenzbereich ist ca. zwischen 
60Hz und 6kHz.

Momentan habe ich dafür eine etwas, nun ja, amateurhafte Lösung:

Ich habe eine halbwegs hochwertige externe Soundkarte genommen 
(Focusrite Clarett), an den Mikrofoneingang (+57db Verstärkung) ein Sure 
SM58 Mikro via XLR angeschlossen, dessen Mikrofonkapsel vom internen 
Schwingkreis abgeknipst und als Ersatz eine Spule (selbstgewickelt, 
zweilagig, ca. 10cm Länge) angelötet.
Das Ganze funktioniert prinzipiell, auch mit einer gewissen Richtwirkung 
, sodass EM Felder innerhalb der Spule verstärkt gemessen werden im 
Vergleich zu externen Feldern, aber wie ihr euch denken könnt ist das 
keine optimale Lösung.

An sich finde ich es charmant mit einer Soundkarte als ADC zu arbeiten, 
die sind ja schon auf den richtigen Frequenzbereich und hohen SNR 
optimiert und funktionieren gut an allen Rechnern und mit der passenden 
Analysesoftware (=Adobe Audition z.B.).
Bei meiner momentanen Lösung wäre es wohl besser den unverstärkten 
Line-Eingang zu nehmen und einen hochwertigen, möglichst linearen 
Mikrofonvorverstärker zu verwenden. Aber ich bin da aber für alternative 
Lösungswege.

Primär wäre mir wichtig das Spulendesign zu optimieren, so dass man eine 
möglichst hohe Verstärkerwirkung zwischen 100-5000 Hz erzielt.
Gemessen werden sollen Proben, welche sich innerhalb von Reagenzgläsern 
befinden, Länge 5cm, Durchmesser 1cm.


Was ich konkret bräuchte wäre:
- Berechnung der optimalen Wickelzahl, des Spulen- und des 
Drahtdurchmessers sowie der Länge der Luftspule, für möglichst hohe 
Richtwirkung und Empfindlichkeit -  da die zu messenden EM Felder sehr 
schwach sind

- Design eines optimalen Schwingkreises für den gewünschten 
Frequenzbereich, am besten in Kopplung mit einem XLR Ausgang

Budget ist vorhanden, allerdings da privat finanziertes 
Forschungsvorhaben jetzt in eher kleinen Mengen.


Freu mich auf Rückmeldung,
Stefan

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Von Antennen und Elektromagnetische Wellen spricht man eher oberhalb von 
10 kHz. Die Wellenlängen darunter sind viele Kilometer groß, z.B. die 
Netzfrequenz 50 Hz hat 6000km.

von Volker M. (Gast)


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Also deine Probe in der Spule erzeugt aktiv ein magnetisches Feld, 
welches du mit deiner passiven Magnetfeldsonde (Spule) messen möchtest?

von Bernhard S. (gmb)


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Stefan Ihmig schrieb:
> - Berechnung der optimalen Wickelzahl, des Spulen- und des
> Drahtdurchmessers sowie der Länge der Luftspule, für möglichst hohe
> Richtwirkung und Empfindlichkeit -  da die zu messenden EM Felder sehr
> schwach sind

Ich denke du musst über die Physik noch etwas genauer nachdenken:

1. "Richtwirkung" gibt es bei Spulen der Größe in dem Frequenzbereich 
überhaupt nicht. Jede Spule die du bauen kannst hat die gleiche 
"Richtwirkung", sogar jedes Zusammenschalten beliebig gebauter Spulen 
ändert an der "Richtwirkung" nichts. Du hast immer ein Signal 
proportional zum Kosinus des Winkels, aufgetragen zwischen Feldlinien 
und Achse der Spule.

2. Du misst nicht "EM-Felder" sondern mit einer Spule in dem 
Frequenzbereich bis auf Dreckeffekte nur das Magnetfeld.

Davon abgesehen, maximale Empfindlichkeit hast du, wenn du erstens einen 
rauscharmen Verstärker hast und zweitens mit deiner Spule möglichst nah 
an dessen optimale Quellenimpedanz kommst.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich würde eher einen Magnetfeldsensor verwenden. Die hochempfindlichen 
haben niedrige Grenzfrequenzen, für einen Kompass reichen ein paar Hz.

Das Erdmagnetfeld ist relativ schwach, trotzdem gibt es Sensoren, die 
sogar die Schwankungen des Feldes auf weniger als ein Hundertstel davon 
auflösen.

Für geringere Empfindlichkeit sind analoge Hallsensoren oder 
GMR-Sensoren üblich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hall-Sensor
https://de.wikipedia.org/wiki/GMR-Effekt
https://www.reichelt.de/hallsensor-linear-keramik-sip-ss-94-a1-p151353.html?r=1
der gehört schon zu den empfindlichen Typen "-50 mT bis 50 mT [-500 G 
bis 500 G]" zum Vergleich https://de.wikipedia.org/wiki/Erdmagnetfeld
"die horizontale Komponente beträgt in Deutschland etwa 20 Mikrotesla, 
die vertikale etwa 44 Mikrotesla." also ein Tausendstel des gesamten 
Sensor- Messbereichs.

: Bearbeitet durch User
von Stefan I. (Firma: re:sorb) (xergi)


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Volker M. schrieb:
> Also deine Probe in der Spule erzeugt aktiv ein magnetisches Feld,
> welches du mit deiner passiven Magnetfeldsonde (Spule) messen möchtest?

Hallo Volker, korrekt!

Das erzeugte magnetische Feld ist dabei sehr schwach, daher benötige ich 
eine möglichst hohe Verstärkung, unter möglichst guter Ausfilterung der 
Hintergrundstrahlung.



Christoph db1uq K. schrieb:
> Von Antennen und Elektromagnetische Wellen spricht man eher oberhalb von
> 10 kHz. Die Wellenlängen darunter sind viele Kilometer groß, z.B. die
> Netzfrequenz 50 Hz hat 6000km.

Hallo Christoph, es gibt ja Rahmenantennen für LF und VLF und auch eher 
obskure Konstrukte:
http://www.vlf.it/torsten/_B3CKS-ANTENNA_german.htm

Im Prinzip hätte ich gerne so etwas ähnliches, nur halt nicht als 
omnidirektionale Variante zum Empfang, sondern invertiert=fokusiert auf 
das was innerhalb der Spule liegt unter möglichster Ausfilterung der 
Umgebungsstrahlung.

Ich hab mir mal verschiedene Magnetfeldsensoren angeguckt, die wirklich 
guten sind entweder viel zu aufwendig (squid) oder nur für Gleichstrom 
bzw. so bis 100-200 Hz gedacht (OPM, z.B. https://quspin.com/qtfm/)

Hier sieht man eine Konstruktion die genau das erreicht was ich erzielen 
will, nur halt vom Aufwand her in nicht realisierbaren Dimensionen:
https://emulatetx.com/wp-content/uploads/nati/Infographic-area.png

Das darf gerne einfacher und mit mehr Rauschen sein, aber es 
veranschaulicht ein wenig wo die Reise hingehen soll.


Bezüglich Hallsensor und GMR:
ja, das scheint eher was für grobe Messungen zu sein.

Hättest du noch einen weiteren Typ für einen empfindlichen 
Magnetfeldsensor?

Und wie würde man eine Spule idealerweise aufbauen?
Mit vielen dünnen Wicklungen, oder eher wenige Wicklungen mit dickem 
Draht?
Würde man eine hohe oder niedrige Induktivität als Designziel auswählen 
wenn sie für den "Empfang" möglichst empfindlich sein soll?

Was ist von einer Rogowskispule zu halten?





Bernhard S. schrieb:
> 1. "Richtwirkung" gibt es bei Spulen der Größe in dem Frequenzbereich
> überhaupt nicht. Jede Spule die du bauen kannst hat die gleiche
> "Richtwirkung", sogar jedes Zusammenschalten beliebig gebauter Spulen
> ändert an der "Richtwirkung" nichts. Du hast immer ein Signal
> proportional zum Kosinus des Winkels, aufgetragen zwischen Feldlinien
> und Achse der Spule.
>
> 2. Du misst nicht "EM-Felder" sondern mit einer Spule in dem
> Frequenzbereich bis auf Dreckeffekte nur das Magnetfeld.
>
> Davon abgesehen, maximale Empfindlichkeit hast du, wenn du erstens einen
> rauscharmen Verstärker hast und zweitens mit deiner Spule möglichst nah
> an dessen optimale Quellenimpedanz kommst.

Hallo Bernhard,
mit Richtwirkung meine ich dass ich die Umgebungsstrahlung möglichst 
nicht messen will sondern nur das innerhalb der Sensorkonstruktion, ob 
das jetzt eine Spule ist oder etwas anderes. Bei meiner momentanen 
Konstruktion richte ich die Spule so aus dass sie möglichst wenig 
"Schmutzstrahlung" einfängt, eine gewisse Richtungsabhängigkeit scheint 
gegeben zu sein, aber vielleicht bilde ich mir das nur ein ;)



Danke euch allen schon mal für die Antworten,
besten Gruß,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von mark space (Gast)


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Die Rogowski-spule rund um Dein Reagenz-Glas wird wohl die zu messenden 
Felder weitgehend ignorieren - die ist hier eher fehl am Platz.

von mark space (Gast)


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Btw, die Soundkarte als analoges Front-End halte ich für eine sehr gute 
Idee!

von eric (Gast)


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Stefan I. schrieb:
> und zweitens mit deiner Spule möglichst nah
> an dessen optimale Quellenimpedanz kommst.

"möglichst nahe" ist Amateur-Aberglaube,
Fehlanpassung Faktor 2 bringt nur 10% Verlust.

Hintergrundstörungen unterdrückt man durch eine Differenzmessung:
Messung nahe Probe minus weiter weg.
Ist Standard der Messtechnik.

von Achim S. (Gast)


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Stefan I. schrieb:
> Das erzeugte magnetische Feld ist dabei sehr schwach

Gib halt mal einen konkreten Zahlenwert an. Manche halten 500µT für ein 
sehr schwaches Feld, andere meinen damit 1nT. Du wirst wenigstens die 
richtige Größenordnung angeben müssen, wenn was vernüftiges gebaut 
werden soll.

Stefan I. schrieb:
> Was ist von einer Rogowskispule zu halten?

für diese Anwendung: gar nichts.

Stefan I. schrieb:
> Bezüglich Hallsensor und GMR:
> ja, das scheint eher was für grobe Messungen zu sein.
>
> Hättest du noch einen weiteren Typ für einen empfindlichen
> Magnetfeldsensor?

Zwischen Hall und GMR liegen schon mal Faktoren. Der nächste in der 
Reihe wäre Fluxgate, danach kommt schon Squid.

Spulen können ggf. die bessere Lösung sein. Aber du wirst mit Sicherheit 
keinen resonanzüberhöhten Spulensensor aufbauen können, der folgenden 
Messbereich abdeckt:

Stefan Ihmig schrieb:
> möglichst hohe Verstärkerwirkung zwischen 100-5000 Hz erzielt.

Und: dass du bei den niedrigen Frequenz massiv mit Störungen aufgrund 
von Netzharmonischen zu kämpfen haben wirst ist dir bewusst?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Beitrag "Re: Suche Kompass-Modul, GPS-Modul und passenden Mikrocontr"
da habe ich mal aus einer Bauanleitung für einen Fluxgate-Sensor 
zitiert.
Die 6 kHz dürften aber für hochempfindliche Sensoren das Problem sein, 
die sind alle nicht so schnell.
Einen Squid habe ich auch mal gesehen, dazu braucht man mindestens einen 
großen Behälter mit flüssigem Stickstoff, oder sogar Helium. Es gibt 
dazu eine analoge Auswertung und eine digitale mit Zähler, soweit ich 
noch weiß.

Wikipedia hat noch einen Übersichtsartikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetometer
Die empfindlichsten Verfahren werden z.B. für Geophysik oder 
militärische Zwecke benutzt 
https://de.wikipedia.org/wiki/Protonenmagnetometer

Auch hier in der Artikelsammlung gibt es etwas:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Magnetfeldsensor

: Bearbeitet durch User
von Stefan I. (Firma: re:sorb) (xergi)


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Hallo beisammen,
danke für das ganze Feedback! Hab ein wenig weiter recherchiert, auch 
die ganzen Wikipedia-Artikel zum Thema Magnetometer durchgelesen, danke 
Christoph!

- Fluxgate & OPM: zu langsam, max. sinnvoll bis 200Hz

- zu messende Feldstärke: weiß ich nicht! Kann nur sagen dass +57dB 
Verstärkung und mein Spulenaufbau nichts messen was das 
Hintergrundrauschen übertrifft

- Induktionsspule:
Ja, das scheint nun aufgrund der benötigten Geschwindigkeit das Mittel 
der Wahl zu sein. Wie Achim meinte hat man ja auch mit Netzharmonischen 
ein Problem, daher würde ich für die Resonanz den Fokus auf den 
Frequenzbereich 1000-5000Hz legen

Da wäre nun die Frage:
- Luftspule oder Spule mit Kern? Falls ja, mit welchen Dimensionen und 
welcher Windungszahl?

- Wie würde man eine Differenzmessung realisieren? Klingt erstmal sehr 
sinnvoll, und über eine Soundkarte mit zwei synchronisierten Kanälen ja 
auch leicht abbildbar. Man würde zwei möglichst identische 
Induktionsspulen verwenden, klar, aber in welchem Abstand voneinander? 
Und wie würde man diese positionieren?

- Ich verbinde bisher die Spule über die Elektronik des Shure SM58 
Mikrofons via XLR/Balanced Signal mit der Soundkarte. Die Elektretkapsel 
des Mikros hab ich entfernet, stattdessen an die Kabel die Spule 
gelötet. Ist das ein sinnvolles vorgehen? Wie würde eine bessere 
Vorgehensweise aussehen?

Gruß aus der Corona-Hauptstadt,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Auf der Squid-Grafik steht auch "Gradiometer", das ist ein anderer 
Ausdruck für eine Differenzmessung, zwei Sensoren die sich in größerer 
Entfernung gegenseitig aufheben, nur im Nahbereich eine Differenz sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gradiometrie

von Achim S. (Gast)


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Stefan I. schrieb:
> - Fluxgate & OPM: zu langsam, max. sinnvoll bis 200Hz

Dann verrate das lieber nicht an TI. Die stellen z.B. diesen 
Fluxgate-Sensor her
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/drv425.pdf
und behaupten, dass er auch bis 47kHz messen kann. Die Rauschdichte ist 
mit 1,5nT/Wurzel(Hz) spezifiziert. "Normale" Magnetometer sind 
tatsächlich meist für niedrigere Bandbreiten gebaut und stärker auf 
Genauigkeit und Auflösung optimiert.

Ob das IC für deine Anwendung sinnvoll ist, ist ne andere Frage. Denn 
natürlich steigt mit der Bandbreite auch das Rauschen. Und damit kommen 
wir zum eigentlichen Problem:

Stefan I. schrieb:
> - zu messende Feldstärke: weiß ich nicht!

Wenn du keine Idee hast, wie groß deine Signale sind, dann kann dir auch 
niemand sagen, ob ein bestimmter Sensor dafür geeignet ist.

Ich stelle mir auch lustig vor, wie du einen Auftrag dafür vergeben 
willst (so lautet zumindest die Überschrift des Threads) aber dem 
Entwickler keine Designziele vorgeben kannst.

von Stefan I. (Firma: re:sorb) (xergi)


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Hallo Achim, danke für den Tipp mit dem TI Chip.


Designziel:
Messung via Induktionsspule;
40db empfindlicher als der momentane Aufbau, bei (optional) Filterung 
von Umgebungssignalen via Gradiometrie.

Optional, weil ich nicht weiß welche finanziellen Implikationen das hat, 
und ob es nicht einfacher ist das Sample besser abzuschirmen.



Alternativ:

dieses Gerät hier nachbauen, allerdings inkl. Gradiometrie:
https://www.youtube.com/watch?v=BOgOm3b3eog


Freu mich auf Angebote.

Viele Grüße,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Stefan I. (Firma: re:sorb) (xergi)


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: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Stefan I. schrieb:
> Messung via Induktionsspule;
> 40db empfindlicher als der momentane Aufbau,

Empfindlichkeit ist nicht dein Problem. Wenn es so wäre müsstest du 
einfach einen 40dB Verstärker hinter deine bestehende Schaltung hängen 
und das Problem wäre gelöst.

Dein Problem ist Signal-Rausch Verhältnis. Und wer den Auftrag annimmt, 
ein System mit 40dB besserem Signal-Rausch Verhältnis zu bauen als ein 
bestehendes System, dessen SNR nicht bekannt ist - der weiß nicht was er 
tut.

Stefan I. schrieb:
> dieses Gerät hier nachbauen, allerdings inkl. Gradiometrie:
> Youtube-Video "Magnetic field probe based on DRV425 integrated fluxgate
> sensor by TI"

Dieses Gerät existiert bereits. Wenn du meinst, dass es dein Problem 
löst dann ruf an der Uni in Prag an und bestelle zwei davon. Montiere 
sie im passenden Abstand, subtrahiere ihre Ausgangssignale und du hast 
dein Gradiometer.

Ein fertig entwickeltes Gerät nachbauen zu wollen wird dich viel teuerer 
kommen, als es dort zu kaufen - zumindest wenn das Gerät etwas taugt und 
nicht aus einem Bastelprojekt der Hochschule entstanden ist.

von Henrik V. (henrik_v)


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Zwei gleiche Spulen , ich würde für erste Tests zwei gleiche Trafos oder 
Relais/Schütze schlachten.
Erste Eingangsverstärkerstufe als einen Rauscharmen TIA aufbauen. Also 
rauscharmen OP (Analog OPA??? die VLF Seiten sollten da Tips geben) und 
einen Widerstand (100k) . Buffercap und zwei  Batterien (3-9V)je nach 
OP)
Beide Spulen parallel aufbauen, aber seriell und mit entgegengesetzen 
Wicklungssinn verbinden , eine Spule mit der Probe bestücken , die 
zweite kompensiert die Störfelder.

Alles (incl. Verstärker) in einen Kasten aus 5mm Alu mit gut leitenden 
Verbindungen!. Wer meint das schirmt aber nicht das Magnetfeld, hat es 
noch nicht ausprobiert :). GGf. kannst Du die zweite Spule dann auch 
weglassen.
Ach ja, den Kasten dann noch gegen akustische und seismische 
Schwingungen schirmen. DC Magnetfeld und schwingende Spule macht auch 
Signal!  Kleiner Sandkasten (20kg)  auf Schubkarrenschlauch  ist gar 
nicht soo schlecht.

Soweit fast mit Heimmitteln und Taschengeld zu bestreiten. Soundkarte 
ist ja schon da :)

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Henrik V. schrieb:
> Alles (incl. Verstärker) in einen Kasten aus 5mm Alu mit gut leitenden
> Verbindungen!. Wer meint das schirmt aber nicht das Magnetfeld, hat es
> noch nicht ausprobiert :)

Alles eine Frage der Frequenz. 5kHz-Felder haben in Alu eine 
Eindringtiefe von 1,17mm. Eine einfache Wandstärke von 5mm reicht also 
für eine Dämpfung von exp(-5/1,17)=0,01. Immerhin 40 dB Abschwächung. Da 
das Feld zwei mal durch schirmende Aluplatten muss, ist die 
Schirmwirkung schon ganz ordentlich.

Durchs Stromnetz erzeugte Magnetfelder (50Hz) haben eine Eindringtiefe 
von 11,7mm. Die Schirmwirkung deiner 2*5mm Aluplatten ist zwar messbar, 
aber nicht brauchbar. Wenn du beim Ausprobieren etwas anderes beobachtet 
zu haben meinst, dann fürchte ich, du hast entweder nicht sauber 
gemessen oder nicht sauber zwischen kapazitiven Störungen und induktiven 
Störungen unterschieden.

Henrik V. schrieb:
> Erste Eingangsverstärkerstufe als einen Rauscharmen TIA aufbauen.

Das fände ich ungewöhnlich. Warum ein TIA? Damit wird der Widerstand des 
Trafodrahts ein wesentlicher Einflussparameter der Messung. Wenn der 
sehr niederohmig sein sollte, hältst du durch den 
(Quasi-)Kurzschlussbetrieb das Spuleninnere (inklusive der Probe) 
möglichst feldfrei. Ob das im Sinne des TO ist?

Stefan Ihmig schrieb:
> Gemessen werden sollen Proben, welche sich innerhalb von Reagenzgläsern
> befinden, Länge 5cm, Durchmesser 1cm.

Ist tastächlich die Probe 5cm lang? Dann könnte die Geometrie der Probe 
zu den Abmessungen einer Trafospule passen. Denk daran: nur die 
Flussänderung durch die Spulenfläche bewirkt eine Spannungsinduktion. 
Wenn die Probe so klein sein sollte, dass die Feldlinien vollständig 
(geschlossen) in der Spulenöffnung verlaufen, wird nichts induziert.

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