Hi, hier mal eine ernst gemeinte Frage: Heute Nacht hatten wir mal wieder den so genannten Supervollmond und zudem wolkenlosen Himmel, so dass er sehr gut und hell sichtbar war. [1] Dabei schien er die erste Nachthälfte durch das auf Kipp gestellte Fenster auf meinen (partiell wenig behaarten) Kopf. Ich hatte schon gegenüber meiner Freundin Bedenken wegen eines "Mondbrandes" geäußert (nicht zu verwechseln mit Mondschein-Brand [2]) ;-) Also, wie ist die spektrale Verteilung des Mondlichts? Gibt es einen nennenswerten UV-Anteil? Beste Grüße, Marek [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Supermond [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Moonshine
Erster Treffer der Google-Suche "moonlight spectrum": http://www.olino.org/blog/us/articles/2015/10/05/spectrum-of-moon-light
Selbst wenn man annimmt, dass der UV-Anteil gleich groß wie beim Sonnenlicht ist, brauchst du mehrere Monate Dauerbestrahlung, um die gleiche UV-Menge wie bei einer einzigen Minute normalem Sonnenlicht zu erreichen. Die Intensität des Mondlichts beträgt etwa 1/400000 des Sonnenlichts, im besten Fall 0,003 W/m². Sonnenlicht hat mittags bei klarem Himmel ca. 1000 W/m²
Coronaviren wirst du damit nicht töten können, falls du das vorhaben solltest.
> im besten Fall 0,003 W/m². Sonnenlicht hat mittags bei > klarem Himmel ca. 1000 W/m² Um das zu ergänzen: Um einen Sonnenbrand wie mittags zu bekommen würde man eine Sammellinse mit etwa folgenden Abmessungen benötigen (wenn der Punkt maximaler Bündlung 1m² Fläche aufweist): Fläche: 333000m² Radius: 326m
Andreas H. schrieb: > Die Intensität des Mondlichts beträgt etwa 1/400000 des > Sonnenlichts, im besten Fall 0,003 W/m². Sonnenlicht hat mittags bei > klarem Himmel ca. 1000 W/m²
1 | Psalm 121 |
2 | Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, |
3 | daß dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der HERR |
4 | behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; |
Uhu U. schrieb: > daß dich des Tages die Sonne nicht steche Scheint so das man im Altertum auch Probleme hatte mit den Sonnenbrand und kein Neuzeitliches Problem ist.
Hm, ok, schaut ja aus wie das Sonnenspektrum. Nein, ich will nichts desinfizieren oder habe ernsthafte Angst vor ner verbruzzelten "Platte". Ist mir nur so aufgefallen, als er durchs Fenster schien. Aber man sagt ja auch, dass Mondlicht eigentlich sogar kühlt. Also wenn man bei sichtbarem Mond zwei Gläser Wasser rausstellt und davon eins abdeckt vor dem Mondlicht, dann kühlt sich das Glas, wo das Mondlicht draufscheint stärker ab, als das, wo das Mondlicht nicht hinkommt.
Marek N. schrieb: > Aber man sagt ja auch, dass Mondlicht eigentlich sogar kühlt. > Also wenn man bei sichtbarem Mond zwei Gläser Wasser rausstellt und > davon eins abdeckt vor dem Mondlicht, dann kühlt sich das Glas, wo das > Mondlicht draufscheint stärker ab, als das, wo das Mondlicht nicht > hinkommt. Interessant. Könnte man nicht damit einen Stirlingmotor betreiben?
Marek N. schrieb: > Also wenn man bei sichtbarem Mond zwei Gläser Wasser rausstellt und > davon eins abdeckt vor dem Mondlicht, dann kühlt sich das Glas, wo das > Mondlicht draufscheint stärker ab, als das, wo das Mondlicht nicht > hinkommt. Das erklärt zumindest, warum einen auch des Nachts der Mond stechen kann… Allerdings wohl nur in den Hintern.
Das ist der kalte Himmel. Wenn Du, sogar am Tag, ein Infrarotthermometer gegen den klaren Himmel richtest, zeigt es etwa -30 Grad Celsius. Die Pappe schützt nicht nur das Glas vor Mondlicht, sondern auch vor Auskühlung durch den Nachthimmel.
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Ist es nicht so, das durch Fensterglas eh kaum UV-Licht durch kommt? Da brauchst Du dir doch selbst am Tage kaum Gedanken über einen Sonnenbrand machen...
Marek N. schrieb: > Aber man sagt ja auch, dass Mondlicht eigentlich sogar kühlt. > Also wenn man bei sichtbarem Mond zwei Gläser Wasser rausstellt und > davon eins abdeckt vor dem Mondlicht, dann kühlt sich das Glas, wo das > Mondlicht draufscheint stärker ab, als das, wo das Mondlicht nicht > hinkommt. KANN nicht sein! Auch wenn es wenig ist, der Mond schickt elektromagnetische Strahlen auf das Glas und das ist Energie. Also muß der Effekt woanders herkommen. Z.B. könnte es daran liegen, daß das abgedeckte Glas weniger Strahlung aussendet. Schlicht: besser isoliert ist (Prinzip Thermoskanne). Dann ist noch die Frage, wie sieht es bei Neumond aus? Und wie ist die Umgebungstemperatur.
Mario M. schrieb: > Wenn Du, sogar am Tag, ein Infrarotthermometer gegen den klaren Himmel > richtest, zeigt es etwa -30 Grad Celsius. Überlesen ... ja, so ist es.
Die Addams-Familie hat auch gelegentlich ein Mondbad auf der Dachterrasse genommen. Natürlich mit Mondbrille. https://de.wikipedia.org/wiki/The_Addams_Family https://gifer.com/en/xBm (Suchbegriff "moon bathing addams family")
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Nun, ein offener Himmel hat eine Strahlungstemperatur von -80 Celsium. Das ist daher die tiefst moegliche Nachttemperatur, fast erreicht in einem sibirischen winter.
Marek N. schrieb: > ok, schaut ja aus wie das Sonnenspektrum. Wie sonst? Es ist ja Sonnenlicht, von der Mondoberfläche reflektiert. Da der Mond keine Atmosphäre hat, die das Spektrum des Lichts verändern könnte, siehst du im wesentlichen das Sonnenspektrum. > Aber man sagt ja auch, dass Mondlicht eigentlich sogar kühlt. Wenn ein Satz mit "man sagt" anfängt, kommt meistens nur Blödsinn.
Jonny O. schrieb: >> im besten Fall 0,003 W/m². Sonnenlicht hat mittags bei >> klarem Himmel ca. 1000 W/m² > > Um das zu ergänzen: Um einen Sonnenbrand wie mittags zu bekommen würde > man eine Sammellinse mit etwa folgenden Abmessungen benötigen (wenn der > Punkt maximaler Bündlung 1m² Fläche aufweist): > > Fläche: 333000m² > Radius: 326m So funktioniert Optik nicht. Das widerspricht nämlich dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik: die Energiedichte wäre dann in deinem Fokuspunkt höher als auf der Mondoberfläche. Das kann nicht sein. Also: lustige Überlegung, aber falsch.
Moin, Marek N. schrieb: > Dabei schien er die erste Nachthälfte durch das auf Kipp gestellte > Fenster auf meinen (partiell wenig behaarten) Kopf. Vielleicht hast du ja Glueck, und noch ein paar Werwolfgene in dir, dann spriesst vielleicht wieder etwas (Wolfs)fell durch das Mondlicht... SCNR, WK
Marek N. schrieb: > Ich hatte schon > gegenüber meiner Freundin Bedenken wegen eines "Mondbrandes" geäußert https://www.der-postillon.com/2018/05/mondmilch.html
Sven B. schrieb: > Jonny O. schrieb: >>> im besten Fall 0,003 W/m². Sonnenlicht hat mittags bei >>> klarem Himmel ca. 1000 W/m² >> >> Um das zu ergänzen: Um einen Sonnenbrand wie mittags zu bekommen würde >> man eine Sammellinse mit etwa folgenden Abmessungen benötigen (wenn der >> Punkt maximaler Bündlung 1m² Fläche aufweist): >> >> Fläche: 333000m² >> Radius: 326m > > So funktioniert Optik nicht. Das widerspricht nämlich dem 2. Hauptsatz > der Thermodynamik: die Energiedichte wäre dann in deinem Fokuspunkt > höher als auf der Mondoberfläche. Das kann nicht sein. > > Also: lustige Überlegung, aber falsch. Hey Sven! Danke für die Korrektur! Ich muss zugeben, dass ich das nicht auf dem Schirm hatte. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn ergibt es. Ich habe mir das nun so veranschaulicht (ich hoffe du liest mit und kannst meine Gedanken bestätigen): Angenommen ich bin in einem geschlossenen System, in welchem überrall die gleiche Temperatur vorliegt. Es sollte unmöglich sein, eine Temperaturdifferenz zu erzeugen, denn die Entropie kann sich nicht verkleinern (2 Hauptsatz). Es muss also unmöglich sein mittels einer passiven Sammellinse das abgestrahlte Licht irgendwie so zu bündeln, dass die Energiedichte an einem Ort höher ist als dort von wo sie abgestrahlt wird (sonst würde sich die Temperatur dort ja erhöhen). Irgendwie ist das zunächst kontraintuitiv, da man ja spontan davon ausgeht, dass eine Sammellinse das Licht doch konzentrieren muss. EDIT: Der negativen Bewertung entnehme ich, dass ich falsch liege?! Hilfe wer rettet mich :P VG
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Ignorier' die Bewertungen, die sind nur selten hilfreich. Ich denke deine Überlegung ist richtig. Was ich auch sehr anschaulich finde ist folgendes: wenn du dich auf die bestrahlte Oberfläche setzt, ist das beste, was du mit passiven Elementen aufbauen kannst die Situation, dass du egal in welche Richtung du schaust die Quelle siehst. Also, du sitzt auf dem Boden, und egal wohin du schaust, du siehst durch deine Linse den Mond. Dann ist irgendwie logisch, dass sich jetzt einfach ein thermisches Gleichgewicht zwischen Mondoberfläche und dem beleuchteten Objekt einstellt. Ein bisschen vorsichtig muss man noch sein weil das UV ja reflektiertes Licht ist, sodass die beleuchtete Fläche vermutlich über die physikalische Temperatur der Mondoberfläche erwärmt werden kann. Ich denke aber, dass die grundlegende Überlegung trotzdem gilt.
Marek N. schrieb: > Aber man sagt ja auch, dass Mondlicht eigentlich sogar kühlt. > Also wenn man bei sichtbarem Mond zwei Gläser Wasser rausstellt und > davon eins abdeckt vor dem Mondlicht, dann kühlt sich das Glas, wo das > Mondlicht draufscheint stärker ab, als das, wo das Mondlicht nicht > hinkommt. Es schockiert mich, dass User in einem Elektronik-Forum an solche Volks-Märchen glauben. Ich mag ein Anfänger in Sachen Elektronik sein, aber kein Anfänger in der Physik. Wer ein kleines bisschen logisch nachdenkt kann ausschließen, dass etwas kühlend wirken soll, wenn doch Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung zugeführt wird (Energieerhaltungssatz). Dass diese zugeführte Energie nicht zu einer merklichen Erhöhung der Wassertemperatur im Glas führen wird ist auch klar. Die Energie ist einfach zu gering. Dennoch wirkt sie nicht kühlend. Jetzt zu Deiner ursprünglichen Frage des UV-Anteils im Mondlicht. Das ultraviolette Spektrum wird in drei Bereiche eingeteilt. UVA mit Wellenlängen von 380–315 nm, UVB von 315–280 nm und schließlich UVC mit Wellenlängen von 280–100 nm. UVC wird vollständig von der Erdatmosphäre absorbiert, weil sie bereits durch molekularen Sauerstoff (O2) vollständig absorbiert wird. Das Absorptionsmaximum von Ozon (O3) liegt bei ca. 315 nm. O2 absorbiert also UVC komplett und ein enormer Teil der UVB-Wellenlägen wird glücklicherweise bereits durch Ozon absorbiert. Es bleiben also noch Teile der UVA und Teile der UVB-Strahlung, die auf die Erdoberfläche gelangen. Das ist aber Strahlung, die direkt von der Sonne stammt. Die Sonnen-Strahlung die vom Mond reflektiert wird, muss in Teilen erst einmal durch die Erdatmosphäre, da die Erde sich ja zu diesem Zeitpunkt zwischen Sonne und Mond befindet und nach der Reflektion von der Mondoberfläche muss die Strahlung erneut durch die Erdatmosphäre. Es ist also nicht schwer nachzuvollziehen, dass dabei keine UV-Strahlung mehr übrig ist. Ein weiterer kleiner Teil des Sonnenlichts gelang zwar direkt auf die Mondoberfläche ohne durch den Umweg über die Erdatmosphäre, trotzdem muss dieses Reflektierte Licht aber auch mindestes einmal die Erdatmosphäre durchdringen UV weg! Lange Rede kurzer Sinn. Das reflektierte Mondlicht enthält so wenig UV-Strahlung, dass selbst bei jahrelanger Bestrahlung keine Schäden möglich sind.
BioDOC -. schrieb: > dass selbst bei jahrelanger Bestrahlung keine Schäden > möglich sind. Der Thread hatte immerhin 3 Jahre Zeit dazu.
Hier wurde mal schön erklärt wieso man bei Mondschein mit einer Lupe kein Feuer machen kann. https://what-if.xkcd.com/145/
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