Forum: PC Hard- und Software virtual computing


von Robert Dachser (Gast)


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hallo
ich suche nach einer möglichkeit, etwa 20 desktop pcs im büro und 
notebooks so einzurichten, dass eine person sich irgend einen 
arbeitsplatz oder irgendein notebook schnappen kann, sich dort einloggt 
und alles so vorfindet wie er/sie ihn verlassen hat. also nicht nur 
zugriff auf seine/ihre daten auf dem nas, sondern auch auf alle von 
ihm/ihr installierten programme zum beispiel.

gibt es hierfür lösungen?

von Floh (Gast)


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VMware mit 20 virtualisierten Rechnern

von Jay W. (jayway)


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Terminalserver
(unter Windows auch Remote Desktop Services)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Windows-Domäne mit server-basierten Benutzerprofilen.

Eigentlich ein alter Hut. In der grundsätzlichen Einrichtugn nicht ganz 
trivial, aber wenn es denn einmal funktioniert, dann tut es, was es soll 
...

von Nano (Gast)


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Robert Dachser schrieb:
> hallo
> ich suche nach einer möglichkeit, etwa 20 desktop pcs im büro und
> notebooks so einzurichten, dass eine person sich irgend einen
> arbeitsplatz oder irgendein notebook schnappen kann, sich dort einloggt
> und alles so vorfindet wie er/sie ihn verlassen hat. also nicht nur
> zugriff auf seine/ihre daten auf dem nas, sondern auch auf alle von
> ihm/ihr installierten programme zum beispiel.
>
> gibt es hierfür lösungen?


Ja, man nennt das Thin Clients.

Im Prinzip laufen alle Anwendungen auf einem großen starken Server, was 
auch wieder ein normaler PC ist, nur halt bevorzugt aus der Serverklasse 
mit üppig viel RAM und die Thin Clients sind mit diesem Server verbunden 
und dienen nur als Eingabe- und Ausgabegerät.

Prinzipiell kann man aber jeden PC zum Thin Client umfunktionieren.

Alternativ dazu sollte es auch möglich sein, alle home und 
Programmverzeichnisse als Netzlaufwerk von einem zentralen Server 
einzubinden, so dass auch hier jeder Nutzer seine Umgebung wieder wie in 
der Fragestellung beschrieben, vorfindet.

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Alternativ dazu sollte es auch möglich sein, alle home und
> Programmverzeichnisse als Netzlaufwerk von einem zentralen Server
> einzubinden, so dass auch hier jeder Nutzer seine Umgebung wieder wie in
> der Fragestellung beschrieben, vorfindet.

Ergänzung:

In diesem Fall laufen die Anwendungen dann nicht auf dem Server, sondern 
auf dem Client, was den Server etwas entlastet.
Der Nachteil ist, dass man alle Clients den Anforderungen entsprechend 
leistungsstark halten muss.

Bei der ersten Lösung muss man nur den Server aufrüsten, während die 
Thin Clients oder zum Thin Client umfunktionierte PCs recht 
leistungsschwach sein dürfen.

Der Nachteil ist allerdings die Ausfallgefahr, wenn der Server oder das 
Netz ausfällt, dann drehen alle Mitarbeiter Däumchen.
Das Problem hat man nicht, wenn jeder seinen Rechner vor sich hat.

In jedem Fall sollte man also einen Backupserver vorsehen, der 
einspringt, wenn der andere nicht mehr kann.
Gleiches gilt für die Netzlaufwerkverteilung.


Schau dir dazu auch mal PXE an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Preboot_Execution_Environment

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Alternativ dazu sollte es auch möglich sein, alle home und
> Programmverzeichnisse als Netzlaufwerk von einem zentralen Server
> einzubinden, so dass auch hier jeder Nutzer seine Umgebung wieder wie in
> der Fragestellung beschrieben, vorfindet.


Noch etwas.
Das einbinden als Netzlaufwerk hat allerdings den Nachteil, dass die 
Ladezeiten sehr lang sein können, wenn die Datenmengen besonders groß 
sind.
Da ist es besser, man lässt das Programm auf dem Server werkeln und 
stellt nur die grafische Ausgabe auf dem Thin Client oder den zum Thin 
Client umfunktionierten PC dar.

Bei der Thin Client Lösung laufen grundsätzlich die Anwendungen auf dem 
Server, entsprechend schnell sind dann auch große Datenmengen geladen, 
denn die müssen nicht übers Netzwerk geschickt werden.
Übers Netzwerk wird nur die Darstellung und die Eingabe von Tastatur und 
Maus geschickt.

von pegel (Gast)


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Ich denke, es kommt vor allem darauf an, was man bearbeitet.

Konstruieren viele Leute zusammen eine Industrieanlage mit abhängigen 
Einheiten, oder geht es um eine Lagerverwaltung?

Oder ist es eine große Kanzlei, wo nur ab und zu mal einer das Dokument 
von anderen einsehen will?

von (prx) A. K. (prx)


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Robert Dachser schrieb:
> sondern auch auf alle von
> ihm/ihr installierten programme zum beispiel.

Jay W. schrieb:
> Terminalserver

Terminalserver passt nicht wirklich gut zur Installation von Programmen 
durch den Anwender.

von (prx) A. K. (prx)


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Robert Dachser schrieb:
> eine person sich irgend einen
> arbeitsplatz oder irgendein notebook schnappen kann, sich dort einloggt
> und alles so vorfindet wie er/sie ihn verlassen hat.

Frank E. schrieb:
> Windows-Domäne mit server-basierten Benutzerprofilen.

Geht nur, wenn jeder PC die gleichen Programme drauf hat. Nicht aber, 
wenn jeder Anwender seine Programme selbst installiert.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Alternativ dazu sollte es auch möglich sein, alle home und
> Programmverzeichnisse als Netzlaufwerk von einem zentralen Server
> einzubinden, so dass auch hier jeder Nutzer seine Umgebung wieder wie in
> der Fragestellung beschrieben, vorfindet.

Klappt das wirklich zuverlässig? Home/Daten - klar. Aber sämtliche vom 
Anwender selbst installierten Programme per individuellem Netzlaufwerk? 
In der Theorie kann ich mir das vorstellen, in der Praxis weniger.

von Andreas R. (daybyter)


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In einem Büro sollen die Anwender in der Regel keine eigenen Programme 
installieren.

Ich hab das mal mit einem Suse Linux Server gelöst, der per NFS das home 
Verzeichnis des Users zur Verfügung gestellt hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Floh schrieb:
> VMware mit 20 virtualisierten Rechnern

Citrix hat auch was dazu. Also nicht die Terminalserver Variante, für 
die Citrix früher bekannt war, sondern mit Virtualisierung und 
individueller Zuordnung der Anwender-VMs. Lässt sich mit VMware 
kombinieren, aber mit Xen haben die auch eine Virtualisierungstechnik 
dazu. Die spielt nicht in der gleichen Liga wie vSphere, aber für diesen 
Zweck sollte sie reichen.

Citrix hat eine recht effiziente Desktop-Übertragung zwischen Client und 
VM, was in Zeiten von Homeoffice nützlich sein kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas R. schrieb:
> In einem Büro sollen die Anwender in der Regel keine eigenen Programme
> installieren.

Ja. Das vereinfacht die Sache ganz erheblich.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas R. schrieb:
> Ich hab das mal mit einem Suse Linux Server gelöst, der per NFS das home
> Verzeichnis des Users zur Verfügung gestellt hat.

Linux vereinfacht die Sache nicht zuletzt finanziell. Denn bei Windows 
sollte man die Lizenzfragen und deren Kosten auf dem Radar behalten. 
Microsoft hält da ziemlich die Hand auf, und rauszukriegen, wo man 
überall Geld reinschiessen muss, und wieviel, kann eine spannende 
Aufgabe sein, die sich nur für (vorher) geistig kerngesunde Leute mit 
guten Nerven eignet.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Eine Variante kann Auslagerung nach draussen sein, aka Cloud. Geht 
schlecht bei Individual- und Nischenanwendungen, aber bei 
Standardanwendungen bieten sich da durchaus Möglichkeiten. Spart Aufwand 
und Kosten für Administration.

Nun bin ich aus mancherlei Gründen nicht so recht der Fan davon, aber 
nennen sollte man das schon.

von xyz (Gast)


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VMWare Horizon.
Und blos nichts von Citrix.
Die koennen nicht mal zuegig ihre Bugs fixen.

von rbx (Gast)


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Robert Dachser schrieb:
> gibt es hierfür lösungen?

Das war doch an der Uni so. Könnte man zum nächsten Rechenzentrum 
pilgern, um sich da mal genauer zu informieren.
Wir hatten (Multi-OS) Konten mit üppig Speicherplatz drauf, der 
Speicherplatz wurde ständig erweitert. Die Performance war meist 
hervorragend - es wurde auch ständig upgedatet.

Die Zugänge waren aber unterschiedlich, es gab auch Rechner ohne 
Internet und da waren dann eben standardisierte Programme drauf und man 
konnte seine Daten/Prgs auf Diskette mitnehmen. Die Grenzen wurden 
gesprengt, als das mit der Filmsaugerei losging..
Auf dem lokalen Rechner speichern ging auch, aber dann muss man den 
Rechner halt wiederfinden, und sicher war dass auch nicht..

Spannend war auch immer die Frage, ob bei den 5-7 Disketten, die man 
z.B. für ein MP3 brauchte, alle OK sind.

Ein Teil meiner Daten wurde mir noch vom Rechenzentrum (stark 
komprimiert) auf eine CD gebrannt. U.a. interessant war natürlich ein 
Großteil der Emails - die waren aber im Gegensatz zu heute 
speichertechnisch recht genügsam.

Wichtig ist noch zum Bedenken, ob die Software, die auf den Rechnern 
drauf ist, auch zuhause genutzt werden kann - bzw. wie einfach oder wie 
schwer das ist.

Im einen anderen Thread ging es ja z.B. um ein Standard-Format zum 
Dateien austauschen.

Programme installieren?
Installieren oder einfach (z.B. von Diskette) laufen lassen?
Zum einen gehen mobile Anwendungen, zum anderen bieten sich (heutzutage) 
der Einfachheit halber VMs an.

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Alternativ dazu sollte es auch möglich sein, alle home und
>> Programmverzeichnisse als Netzlaufwerk von einem zentralen Server
>> einzubinden, so dass auch hier jeder Nutzer seine Umgebung wieder wie in
>> der Fragestellung beschrieben, vorfindet.
>
> Klappt das wirklich zuverlässig? Home/Daten - klar. Aber sämtliche vom
> Anwender selbst installierten Programme per individuellem Netzlaufwerk?
> In der Theorie kann ich mir das vorstellen, in der Praxis weniger.

Ich habe schon auf Thinclients auf Solaris OS, meine Programme, die ich 
so brauchte, selber compiliert und installiert.
Natürlich musste ich den --prefix Ordner auf meinen Homeordner, wo ich 
Schreibrechte hatte, umbiegen, denn Adminrechte hatte ich keine.
Im großen und ganzen hat das aber geklappt.
Problematisch könnten gegebenenfalls dynamische Bibliotheken sein, das 
habe ich damals nicht getestet.

Unter Windows dürfte es in der Tat schwierig sein, vor allem mit 
proprietären Programmen auf die man keinen großen Einfluss hat, aber das 
würde ich für so etwas ohnehin nicht nutzen.
Windows ist meiner Meinung nach etwas für Full Clients, für die 
Netzlaufwerkwelt wurde es nie designed.

Bei Unix und Co geht es durch den File Hierarchy Standard.
Deswegen gibt es z.b. /bin und /usr/bin, sowie die sbin Gegenstücke 
dazu.
/bin ist für die lokale Installation vorgesehen, alles was in /usr 
installiert wird, ist als Netzlaufwerk vorgesehen.
Leider gibt es Bestrebungen diese Auftrennung im FHS Standard nach und 
nach aufzuheben, einige Linux Distributionen haben das schon gemacht.

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Andreas R. schrieb:
>> In einem Büro sollen die Anwender in der Regel keine eigenen Programme
>> installieren.
>
> Ja. Das vereinfacht die Sache ganz erheblich.

Das einfachste wäre in dem Szenario wohl, den Anwendern einfach 
Virtuelle Maschinen zu geben und diese hostseitig entsprechend 
einzuschränken, auf denen können sie dann machen was sie wollen.

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Eine Variante kann Auslagerung nach draussen sein, aka Cloud. Geht
> schlecht bei Individual- und Nischenanwendungen, aber bei
> Standardanwendungen bieten sich da durchaus Möglichkeiten. Spart Aufwand
> und Kosten für Administration.
>
> Nun bin ich aus mancherlei Gründen nicht so recht der Fan davon, aber
> nennen sollte man das schon.

Vom Aufwand her überschaubare Individualanwendungen könnte man als 
Entwicklungsauftrag vergeben und daraus eine Webanwendung machen lassen. 
Dann braucht man nur einen Webserver und die Nutzer nehmen ihre Browser 
auf ihren Clients.

von Johannes F. (doppelgrau)


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xyz schrieb:
> VMWare Horizon.

Und mit passenden Nvidia-GPUs (und dazu Lizenzen) ist das eine echt 
schöne Lösung, aber die Lizenzkosten sind echt interessant.
(Gerade wenn man dazu noch "AppVolumes" mit "WritableVolumes" einsetzt, 
kann man sogar hybride Systeme bauen, Basissystem zentral gepflegt, 
trotzdem individuelle Anpassungen vom Nutzer.)

> Die koennen nicht mal zuegig ihre Bugs fixen.

Da ist vmWare aber auch kein gutes Beispiel, ein Bug gerade seit fast 6 
Monaten offen, aber angeblich in der nächsten Version gefixt, wann auch 
immer die veröffentlicht wird.

: Bearbeitet durch User
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